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Magdalena Sibylla Rieger 29 Dezember 1707 in Maulbronn 31 Dezember 1786 in Stuttgart war eine deutsche Dichterin des Pietismus Magdalena Sibylla Rieger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachleben 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenMagdalena Sibylla Rieger wurde als Magdalena Sibylla Weissensee geboren Ihr Vater Philipp Heinrich Weissensee 1 war Pagenprazeptor in Stuttgart und verschaffte ihr eine umfassende Ausbildung v a in Musik und Poesie Einen Teil ihrer Kindheit verbrachte Magdalena Sibylla Rieger in Blaubeuren da ihr Vater dort als Pralat Anstellung gefunden hatte 2 Inwiefern ihre Mutter Maria Dorothea geb Schreiber in der Erziehung wirkte ist bislang noch nicht erforscht Magdalena Sibylla Rieger diente wie ihr Vater ebenfalls am Stuttgarter Hof Sie war Kammerjungfer bis sie 1723 im Alter von 15 Jahren den Blaubeurer Vogt Emmanuel Rieger heiratete mit dem sie acht Kinder bekam 1730 zog sie mit Rieger fur ein Jahr nach Calw ein Jahr spater nach Stuttgart wo ihr Mann als Amtsvogt tatig war Dort traf sie ihren Vater der als Pralat von Hirsau und Konsistorialrat 3 ebenfalls nach Stuttgart versetzt worden war und ihre Schwester Maria Dorothea seit 1729 mit Stiftsdiakonus Christoph Friedrich Stockmaier verheiratet wieder In Calw begann sie zu schreiben Sie verfasste trotz teils heftiger immer wiederkehrender starker Kopfschmerzen unter anderem 67 Gedichte zu den Perikopen des Kirchenjahrs sowie eine Autobiografie 1742 Im Jahr 1743 wurde sie durch ein Privileg des Kaisers Karl VI das dieser der Universitat Gottingen verliehen hatte als Kaiserliche Dichterin ausgezeichnet nachdem ihr Arzt und Gonner Wilhelm Triller ohne ihr Wissen einen ersten Sammelband ihrer Gedichte herausgegeben hatte Noch im selben Jahr wurde sie ausserdem Mitglied der Teutschen Gesellschaft in Gottingen als poeta laureata 1746 erschien ein zweiter Gedichtband 4 1750 wurde sie in die Deutsche Gesellschaft der Universitat Helmstedt aufgenommen 5 In ihrer zweiten Lebenshalfte erlitt Magdalena Sibylla Rieger viele Schicksalsschlage 1758 wurde ihr Vater verdachtigt an der von Herzog Karl Alexander geplanten Restauration des Katholizismus in Wurttemberg beteiligt zu sein und nach Denkendorf versetzt Ihr Mann besuchte ihren Vater dort anlasslich seines Geburtstags und erlitt bei diesem Besuch einen todlichen Schlaganfall Ebenfalls starben drei Sohne in jungem Alter 1763 dann auch ihr Schwiegersohn Es ist nicht bekannt ob sie fortfuhr zu dichten es wurden zumindest keine weiteren Gedichte von ihr herausgegeben 1772 wurde sie als einzige Frau in das Wurttembergische Gelehrtenlexikon von Johann Jakob Moser aufgenommen 6 Nachleben BearbeitenEines der Lieder der Magdalena Sibylla Rieger ist bis heute allerdings in veranderter Form im evangelischen Gesangbuch fur Wurttemberg vertreten Es tragt die Nummer 588 und den Titel Meine Seele in der Hohle suchet dich im dunklen Licht Lion Feuchtwanger stellte sie in seinem Roman Jud Suss als heimliche Geliebte des Joseph Suss Oppenheimer und als Matresse des wurttembergischen Herzogs Karl Alexander dar Dies ist allerdings nicht nachweisbar Eine Verbindung zu Oppenheimer und dem Herzog bestand uber Magdalena Sibyllas Vater der ab 1727 Abt 7 in Hirsau war und zwischen Oppenheimer und dem Herzog vermitteln musste Schriftlich belegt ist jedoch eine platonische Liebesbeziehung zu ihrem Arzt und Gonner Dr Wilhelm Triller Aus ihrem Briefwechsel geht hervor dass diese Beziehung mit dem Einverstandnis ihres Ehemannes gefuhrt wurde In dem Film Friedrich Schiller Der Triumph eines Genies 1940 wird sie von Dagny Servaes verkorpert Literatur BearbeitenLinda Maria Koldau Frauen Musik Kultur Ein Handbuch zum deutschen Sprachgebiet der Fruhen Neuzeit Bohlau 2005 ISBN 978 3412245054 S 413 Uli Rothfuss Autoren Bucher Calw Eintausend Jahre Literatur und Geistesgeschichte in Calw und Hirsau Tubingen 2001 ISBN 3874073831 S 26 Theodor Schott Rieger Magdalene Sibylle In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 28 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 545 f Einzelnachweise Bearbeiten Rothfuss nennt ihn Philip Friedrich ADB Koldau und andere Quellen verwenden den im Artikel genannten Namen Vgl Cornelia Niekus Moore Magdalena Sibylla Rieger die Poetische Eh frau in Ulrich Gabler Udo Strater Hg Pietismus und Neuzeit Ein Jahrbuch zur Geschichte des neueren Protestantismus Festschrift fur Johannes Wallmann Bd 21 S 218 231 Gottingen 1996 ISBN 3 525 55893 7 Es ist nicht ganz klar in welcher Funktion er tatig war s Nachweis zu Rothfuss Magdalena Sibylla Rieger Magdalenen Sibyllen Riegerin geb Weissenseein Kayserl Gekronter Poetin und der Lobl Deutschen Gesellschaft in Gottingen Mitglied Geistlich und Moralischer auch zufallig vermischter Gedichte Neue Sammlung Stoll Stuttgart 1746 490 S staatsbibliothek berlin de Die Herzogliche Deutsche Gesellschaft zu Helmstadt bezeuget hiedurch Ihrem Hochgeschatzten Mitgliede dem Herrn Matthias Ludewig Maier Prediger in der Stadt Elze und zu Mehle im Hildesheimischen bey seiner Abreise von der Julius Carls Universitat den I Merz 1750 ihre Hochachtung und Ergebenheit Drimborn uni goettingen de abgerufen am 14 November 2022 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 23 Dezember 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www elk wue de So Rothfuss laut ADB war er Pralat und Konsistorialrat Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Magdalena Sibylla Rieger Quellen und Volltexte Normdaten Person GND 116539577 lobid OGND AKS LCCN no2008165853 VIAF 310510737 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rieger Magdalena SibyllaALTERNATIVNAMEN Rieger Magdalene Sibylle Weissensee Magdalena Sibylla Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche SchriftstellerinGEBURTSDATUM 29 Dezember 1707GEBURTSORT MaulbronnSTERBEDATUM 31 Dezember 1786STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magdalena Sibylla Rieger amp oldid 228292931