www.wikidata.de-de.nina.az
Die Marzenschnecke Zebrina detrita auch Weisse Turmschnecke Zebraschnecke oder Kaiserstuhlschnecke bezeichnet ist eine auf dem Land lebende Schneckenart aus der Familie der Vielfrassschnecken Enidae Die Familie wird zur Unterordnung der Landlungenschnecken Stylommatophora gerechnet MarzenschneckeMarzenschnecke Zebrina detrita SystematikUberfamilie EnoideaFamilie Vielfrassschnecken Enidae Unterfamilie EninaeTribus ChondruliniGattung ZebrinaArt MarzenschneckeWissenschaftlicher NameZebrina detrita O F Muller 1774 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Geographische Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Taxonomie und Nomenklatur 5 Gefahrdung 6 Belege 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 6 3 Online 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDas Gehause erreicht eine Adultgrosse von 12 bis 25 mm Hohe und einen Durchmesser von 8 bis 12 mm Es ist im Umriss langgestreckt kegelformig und rechtsgewunden Es besitzt 6 5 bis 7 Windungen Die Windungen sind nur schwach gewolbt Es gibt bei gleicher Hohe relativ schlanke und relative bauchige Exemplare Die Mundung ist ohrformig und oben zugespitzt Der Mundungsrand ist nur leicht verdickt und im Spindelbereich leicht umgebogen Die Oberflache ist dickschalig glanzend Auf den ersten Windungen kommen auch Spiralstreifen vor Die Grundfarbe ist meist weisslich und cremefarben Meistens sind die Exemplare mit hell dunkel bis rotlichbraunen Querstreifen versehen die aber unregelmassig auf der Oberflache angeordnet sind Die Schale ist recht dick und festwandig Der Weichkorper ist gelblich grau bis hellgrau gefarbt Bei sinkenden Temperaturen im Spatherbst wird der Weichkorper etwas dunkler im Fruhjahr bei steigender Temperatur wieder etwas heller Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet reicht von Sud und Sudostfrankreich uber Suddeutschland und Tschechien bis nach Ungarn Bulgarien und der Turkei Auch in Sudengland gibt es einige kleinere Vorkommen In Deutschland liegt die Nordgrenze etwa auf Hohe des Harzes In den Alpen kann sie bis auf 1600 m ansteigen Die Marzenschnecke ist inzwischen auch in andere Regionen der Welt verschleppt worden Die Marzenschnecke bevorzugt sonnige und trockene Standorte auf Kalkboden wie z B Magerrasen Weinberge und trockene Wiesen Lebensweise Bearbeiten nbsp Marzenschnecke Zebrina detrita im TrockenschlafBedingt durch die Trockenheit ihrer Lebensraume sind meist zwei Fortpflanzungsperioden zu beobachten Die erste im April Mai und die zweite im Spatsommer Fruhherbst In Suddeutschland beobachteten Friederike Kunz und Angelika Kobel Lamparski dass die Jungtiere nur im Herbst schlupften was auf nur eine Fortpflanzungsperiode hindeutet Die Kopulationen finden nach feuchter Witterung statt im Fruhjahr nach den ersten warmen Regentagen Die Kopulation dauert etwa eine Stunde und kann mehrmals stattfinden Etwa 10 bis 20 Tage nach der Kopulation werden 16 bis 68 Eier in lockerer Erde vergraben die Eier kommen meist einzeln zu liegen d h die einzelnen Eier eines Geleges sind durch Erde von den anderen getrennt Die Eier sind kugelig weisslich und haben einen Durchmesser von 2 0 bis 2 4 mm Nach 27 bis 36 Tagen Entwicklungszeit schlupfen die Jungen Sie ernahren sich zunachst von modernden Pflanzenteilen die alteren Tiere fressen auch welke Pflanzenteile Die Tiere sind mit etwa 2 bis 2 Jahren ausgewachsen und geschlechtsreif Sie konnen funfeinhalb Jahre alt werden Bei langeren Trockenphasen fallen die Tiere in eine Trockenruhe Man kann sie oft in grosser Zahl angeheftet an Pflanzenteilen Asten Blattern oder Stangeln finden Die Art ist haufig Zwischenwirt fur den Kleinen Leberegel Dicrocoelium dendriticum Taxonomie und Nomenklatur BearbeitenDie Art wurde von Otto Friedrich Muller als Helix detrita im Jahre 1774 erstmals wissenschaftlich beschrieben 1 Es existieren mindestens funf Synonyme 2 Jungbluth und von Knorre schlagen als deutschen Trivialnamen den Begriff Weisse Turmschnecke vor auch Grosse Turmschnecke wird von manchen Autoren verwendet Weitere neuere Vorschlage sind Zebraschnecke oder auch Weisse Vielfrassschnecke Letztere zwei Namen haben jedoch noch keine Verbreitung gefunden Da der Name Turmschnecke bereits fur marine Schnecken Turmschnecken Turritellidae reserviert ist wird hier der von Jungbluth und von Knorre empfohlene Name nicht verwendet und stattdessen auf den vor allem in der alteren Literatur gebrauchlichen Namen Marzenschnecke zuruckgegriffen Er ist zudem einer der wenigen volkstumlichen Namen innerhalb der Landschnecken Die Art wird von manchen Autoren in vier Unterarten unterteilt Z detrita detrita O F Muller Z detrita cilica Kobelt Z detrita inflata Kobelt und Z detrita major Westerlund Die genauen Verbreitungsgebiete dieser Unterarten sind jedoch unklar Gefahrdung BearbeitenDie Marzenschnecke wird in Deutschland und Osterreich als stark gefahrdet angesehen 3 4 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Klaus Bogon Landschnecken Biologie Okologie Biotopschutz 404 S Natur Verlag Augsburg 1990 ISBN 3 89440 002 1 Rosina Fechter und Gerhard Falkner Weichtiere 287 S Mosaik Verlag Munchen 1990 Steinbachs Naturfuhrer 10 ISBN 3 570 03414 3 Jurgen H Jungbluth und Dietrich von Knorre Trivialnamen der Land und Susswassermollusken Deutschlands Gastropoda et Bivalvia Mollusca 26 1 105 156 Dresden 2008 ISSN 1864 5127 PDF Michael P Kerney Robert A D Cameron amp Jurgen H Jungbluth Die Landschnecken Nord und Mitteleuropas 384 S Paul Parey Hamburg amp Berlin 1983 ISBN 3 490 17918 8 Friederike Kunz Angelika Kobel Lamparski Phenology and population structure of the land pulmonate snail Zebrina detrita Gastropoda Stylommatophora Enidae Malakologische Abhandlungen 20 2 253 262 Dresden 2002 ISSN 0070 7260 Francisco W Welter Schultes European non marine molluscs a guide for species identification Bestimmungsbuch fur europaische Land und Susswassermollusken A1 A3 S 679 S Q1 Q78 S Planet Poster Ed Gottingen 2012 ISBN 3 933922 75 5 ISBN 978 3 933922 75 5 im Folgenden Welter Schultes Bestimmungsbuch und entsprechende Seitenzahl Einzelnachweise Bearbeiten Otto Friedrich Muller Vermivm terrestrium et fluviatilium seu animalium infusoriorum helminthicorum et testaceorum non marinorum succincta historia Volumen alterum S I XXXVI S 1 214 Kopenhagen amp Leipzig Heineck amp Faber 1774 Online bei www biodiversitylibrary com S 101 Fauna Europaea Vollrath Wiese Die Landschnecken Deutschlands 352 S Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2014 ISBN 978 3 494 01551 4 S 117 Welter Schultes Bestimmungsbuch S 132Online Bearbeiten AnimalBaseWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Marzenschnecke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fauna Europaea Molluscs of Central Europe BioLib Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marzenschnecke amp oldid 234099464