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Dieser Artikel beinhaltet Lykanthropie als Verwandlung des Menschen in einen Werwolf wie sie in Sagen behandelt werden Fur die psychische Storung siehe Lykanthropie Psychiatrie Lykanthropie altgr lykos lykos Wolf und ἄn8rwpos anthrōpos Mensch bezeichnet die Verwandlung eines Menschen in einen Werwolf Wolfsmenschen wie sie in Sage Marchen und Fiktion vorkommt Gestaltwandlungen zwischen Mensch und Tier im Allgemeinen werden unter dem Begriff Therianthropie z B in Raubtiere wie Baren Lowen oder Leoparden zusammengefasst Der Begriff wird gelegentlich auch im Zusammenhang mit Vampirismus verwendet Lucas Cranach der Altere Werwolf Holzschnitt 162 126 mm 1512 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bezug zum Vampirismus 3 Erklarungsversuche 4 Literatur 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm alten Griechenland gab es die Sage von Konig Lykaon von Arkadien der wegen Opferung seines Kindes von Zeus in einen Wolf verwandelt wurde In der fruhen Neuzeit wurde innerhalb Europas oftmals Hexerei fur die Lykanthropie verantwortlich gemacht Die Legende besagt dass der Werwolf wenn er als Mensch wandelte seine Wolfshaut innen tragen konnte Im 15 und 16 Jahrhundert wurde die Lykanthropie monographisch bearbeitet Sie wurde als Teufelsbesessenheit angesehen Somit war der Werwolf nach dem Malleus maleficarum kein echtes Tier und kein verwandelter Mensch sondern ein durch den Teufel erschaffenes Trugbild Thomas von Aquin sah in den Werwolfen damonenerzeugte Scheinwesen welche sich mit der Teufelsbesessenheit vereinbaren lassen Eine tatsachliche Verwandlung hielt er fur unvereinbar mit den gottlichen Naturgesetzen Die Vorstellung der Lykanthropie findet in den sogenannten Formwandlern auch in der Science Fiction und Fantasy Literatur ihre moderne Fortsetzung Bezug zum Vampirismus BearbeitenDer im 17 und fruhen 18 Jahrhundert auftretende verjungte Vampirismus wird oft als Fortsetzung der Lykanthropie angesehen Die Verwandtschaft zwischen Werwolf und Vampir wird in der Bezeichnung wudodalak in allen seinen Unterarten deutlich Das in griechischen und slawischen Sprachen gleichermassen fur Werwolf und Vampir gebrauchliche Wort wurdalak bedeutet wolfhaarig In Serbien lautet es vukodlak in Polen wilkolak in Bulgarien und Slowenien vrkolak und in Belarus heisst es wawkalak In Vampirsagen verwandelt sich der zum Werwolf mutierte Mensch nach seinem Tod in einen Vampir eine umgehende Leiche 1 Erklarungsversuche BearbeitenFur die Vorstellung der Lykanthropie sind unterschiedliche Ursachen angenommen worden Die Religionsethnologie sieht in der Lykanthropie eine in psychopathologische Bereiche dringende Zerfallserscheinung der alten Wolfsmythologie Heutzutage spricht man von einer Form der Geisteskrankheit Das Phanomen der Hypertrichose welches meist auf genetischen Ursachen beruht fuhrt zu einer starken Uberbehaarung Die Betroffenen werden manchmal auch als Wolfsmenschen bezeichnet In fruheren Jahrhunderten waren so genannte Haarmenschen s a Hirsutismus in vielen Fallen der Schaulust ihrer Umgebung ausgesetzt Es ist anzunehmen dass viele sich nur bei Nacht aus dem Haus wagten oder von ihren Eltern herausgelassen wurden Somit waren sie nur bei Vollmond zu sehen Der Wolf wurde in verschiedenen Kulturen stark mit sexueller Symbolik belegt Ein Beispiel ist etwa das Marchen von Rotkappchen in dem viele Interpretationen die Darstellung der mannlichen Sexualitat in der Gestalt des Wolfs sehen Sexualitat lasst die animalische Seite des Mannes hervortreten er wird zum Tier namlich zum Wolf Literatur BearbeitenMichael Stolberg Lykanthropie In Der Neue Pauly 15 1 2001 Sp 243 246 Lit Klaus Volker Hrsg Werwolfe und andere Tiermenschen Dichtungen und Dokumente Suhrkamp u a Frankfurt a M 1994 ISBN 3 518 38811 8 Wilhelm Hertz Der Werwolf Beitrag zur Sagengeschichte Nachdr Sandig Vaduz 1995 ISBN 3 500 26840 4 Elmar M Lorey Henrich der Werwolf Eine Geschichte aus der Zeit der Hexenprozesse Mit Dokumenten und Analysen Anabas Frankfurt a M 1998 ISBN 3 87038 297 X Eva Hackenbroch Die Lykanthropie Mythos Aberglaube Krankheit Ein Beitrag zur Geschichte psychopathologischer Begriffe Med Diss Koln 1968 Kathryn A Edwards hrsg Werewolves witches and wandering spirits Traditional belief amp folklore in early modern Europe Truman State Univ Kirksville Mo 2002 Richard Noll Hrsg Vampires werewolves and demons Twentieth century reports in the psychiatric literature Brunner Mazel New York 1992 Robert Eisler Man Into Wolf An anthropological interpretation of sadism masochism and lycanthropy New York 1951 Nadine Metzger Wolfsmenschen und nachtliche Heimsuchungen Zur kulturhistorischen Verortung vormoderner Konzepte von Lykanthropie und Ephialtes Gardez Remscheid 2011 ISBN 978 3 89796 233 0 Keck Pope Hudson McElroy Kulick Lycanthropy alive and well in the twentieth century in Psychol Med Februar 1988 18 1 S 113 20 Siehe auch BearbeitenTherianthropie Ailuranthropie nbsp Wiktionary Lykanthropie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Markus Heitz Vampire Vampire Alles uber Blutsauger Piper Verlag Munchen 2008 S 136 137 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lykanthropie amp oldid 236500218