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Die Luftmunitionsanstalt Lenglern umgangssprachlich Muna Lenglern war eine zwischen 1934 und 1945 bestehende Munitionsanstalt der deutschen Luftwaffe in einem Waldgebiet rund 4 km nordwestlich von Gottingen bei Lenglern im heutigen Landkreis Gottingen Die genaue Bezeichnung lautete Luftwaffen Munitionsanstalt 3 VI Lenglern sie unterstand dem Luftgaukommando 6 VI Munster Nach dem Zweiten Weltkrieg ubernahm die Britische Armee die vollstandig intakte Munitionsanstalt von der US Army Spater wurde das Gelande von der Bundeswehr genutzt Geschichte BearbeitenIm Jahr 1934 begann der Bau der Muna nordlich von Lenglern auf dem Harster Berg und in der Lieth Das Gelande erfullte die Voraussetzungen fur eine Munitionsanstalt da eine Eisenbahnstrecke vorhanden war und das ausgedehnte Waldgebiet Schutz vor gegnerischer Luftaufklarung bot Die Anstalt sollte der Endmontage und Lagerung von Bomben und Granaten hauptsachlich Munition fur Flugabwehrkanonen dienen Hierfur wurden 105 mit Erde bedeckte Munitionslagerhauser Bunker in drei Typen Die kleineren Munitionshauser verfugten uber eine Lagerkapazitat von je 20 t Explosivstoff auf 150 m Nutzflache und besassen einen Eingang Die grosseren konnten je 30 t auf 250 m Nutzflache aufnehmen und hatten zwei Zugange Dazu kamen die kleinen Zunderhauser mit 50 m Das Personal bestand wahrend des Krieges hauptsachlich aus dienstverpflichteten Frauen der umliegenden Ortschaften Das Arbeitskommando 3080 des Stalag XI B Fallingbostel mit sowjetischen Kriegsgefangenen wurde eingesetzt 1 2 Als die 104th Infantry Division am 9 April 1945 die Muna einnahm fand sie ein gefulltes Depot vor Die spater anruckende britische Besatzungsmacht liess die explosiven Munitionslagerbestande der Wehrmacht im Nordbereich der Lieth sprengen und die Bunker zerstoren Spater nutzte die Bundeswehr das Gelande Standortubungsplatz Lenglern bis Anfang der 1990er Jahre als Standortmunitionsniederlassung und Ubungsplatz 3 Altlastensanierung BearbeitenDie nach dem Krieg gesprengten Depotbestande stellen bis heute ein Problem dar Im Jahr 2016 begann man auf dem fast 150 Hektar grossen Areal mit Sanierungsarbeiten und in zwei Jahren wurden 11 000 Sprengmittel hauptsachlich Bomben aus dem Boden geborgen Die Splitterbomben SD 1 und SD 2 mussten wegen ihrer Gefahrlichkeit vor Ort gesprengt werden Der TNT verseuchte Boden wurde in einem grossflachigen Pilotverfahren saniert 4 Muna Lenglern heute BearbeitenIm Bereich des ehemaligen Krankenhauses in Lenglern und ostlich davon sind noch einige Bauwerke der ehemaligen Muna Siedlung aufzufinden Im angrenzenden weitlaufigen Waldgebiet sind die Bunker und Anlagen nahezu komplett verschwunden Die Bereiche der ehemaligen Muna sind mit Ausnahme der Privatgrundstucke frei zuganglich Weblinks BearbeitenDie Luftwaffen Munitionsanstalt 3 VI LenglernEinzelnachweise Bearbeiten Die Luftwaffen Munitionsanstalt 3 VI Lenglern In Relikte com Abgerufen am 21 Juni 2023 Datenbank Arbeitskommandos mit sowjetischen Kriegsgefangenen in Norddeutschland In Gedenkstattenforderung Niedersachsen Abgerufen am 21 Juni 2023 Drucksache 12 1797 PDF In Niedersachsischer Landtag 25 Juli 1991 abgerufen am 21 Juni 2023 Britta Bielefeld 60 Tonnen Munitionsschrott ausgebuddelt In Gottinger Tageblatt 14 November 2018 abgerufen am 21 Juni 2023 51 591 9 887 Koordinaten 51 35 27 6 N 9 53 13 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luftmunitionsanstalt Lenglern amp oldid 234875637