www.wikidata.de-de.nina.az
Ludwig Witthoft 21 August 1862 in Frankfurt Main 30 Mai 1937 in Berlin war Koniglicher Baurat und Eisenbahningenieur Leben BearbeitenLudwig Witthoft wuchs in Frankfurt am Main als Sohn des Buchsenmachers Theodor Wilhelm Witthoft auf Seine Mutter war Helene Witthoft geborene Greiss Er hatte zwei Bruder und eine Schwester Sein altester Bruder war der Lehrer Dr phil Friedrich Witthoft Er war katholischer Konfession 1 2 3 4 5 Zwischen 1877 und 1881 besuchte er die Wohlerschule in Frankfurt Main 6 Am 24 September 1881 hielt er als Abiturient bei der Entlassungsfeier in der Wohlerschule einen Vortrag uber die Geschichte der Chemie Er hielt diesen unter lauten Kundgebungen des Beifalls des Auditoriums 7 8 Im selben Jahr schrieb er sich an der Koniglichen Technischen Hochschule in Berlin ein er studierte Maschinen Ingenieurwesen bis 1885 9 Witthoft nahm am akademischen Leben der Koniglichen Hochschule teil Er war Mitglied des Akademischer Verein Hutte Berlin und trug dort zu verschiedenen Anlassen vor So auch zum 37 Stiftungsfest des Vereins im Juni 1883 Studiosus Witthoft liess die alten Herren insonderheit den Vater des Vereins Euler leben und dieser Dankte in launiger Weise 10 11 Der Verein Hutte hatte den Charakter einer studentischen Verbindung 1886 wurde er zum Regierungs Maschinenbaufuhrer ernannt 12 13 Im Jahr 1891 wurde der mittlerweile zum Regierungsbaumeister avancierte Witthoft der Koniglichen Preussischen Eisenbahndirektion in Berlin zugewiesen 14 15 Im Jahr 1898 schied Witthoft aus dem Staatsdienst aus und wechselte zeitgleich mit Eisenbahndirektor Hermann Rumschottel zur Berliner Maschinenbau AG vormals L Schwartzkopff BMAG 16 Ludwig Witthoft wurde von der BMAG mit der Leitung des gesamten Neubaus eines Werkes zum Lokomotivbau und einer Wohnsiedlung fur Arbeiter und Angestellte in Wildau betraut 17 Das Lokomotivwerk in Wildau entstand ab 1898 und wurde am 1 September 1900 in Betrieb genommen 18 Ludwig Witthoft hatte in Wildau die Stellung eines leitenden Beamten inne er stand damit an der Spitze der Angestellten bzw Beamtenschaft des Lokomotivwerkes in Wildau Er stand im engen Kontakt mit der Unternehmensleitung der BMAG und stimmte sein Handeln eng ab 19 Witthoft war Mitglied der Nationalliberale Partei und veranstaltete vor den Reichstagswahlen 1907 eine offentliche Versammlung in Konigs Wusterhausen fur nationale Parteien er verhinderte dabei die Teilnahme von Sozialdemokraten an der Debatte 20 Er war Mitglied im Reichsverband gegen die Sozialdemokratie eines Agitationsverbandes konservativer Parteien 21 Auch in Wildau war ein Teil der Arbeiter unzufrieden mit den Lebens und Arbeitsbedingungen und der Entlohnung durch die BMAG Im Vorwarts der Tageszeitung der SPD vom 28 Marz 1903 wurde von einer Versammlung des Metallarbeiter Verbandes in Wildau berichtet und von den als ungerecht bewerteten Massnahmen des Betriebsdirektors Witthoft und BMAG Die Hauptkritikpunkte waren demnach Mietvertrage die bei einer eventuellen Entlassung den Auszug der Arbeiter und ihrer Familien innerhalb von drei Tagen vorsehen geringe Lohne und massive Uberstunden bis zu 100 Stunden pro Woche zusatzlich zum Zehnstundentag schlechte sanitare Einrichtungen in den neugebauten Werkshallen Witthoft selber wurde in dem Artikel fur die Entlassung eines Schlossers hart angegangen diese sei nur erfolgt weil der Arbeiter fur die Metallarbeiter Krankenkasse geworben hatte 22 Im Jahr 1907 verliess Witthoft Wildau und die BMAG und nahm eine Tatigkeit bei Henschel amp Sohn in Kassel auf Im Jahr 1910 wurde Ludwig Witthoft der nichtakademische Titel eines Koniglichen Baurats verliehen zum Baurat der Betriebsdirektor der Lokomotivfabrik Henschel amp Sohn Cassel Ingenieur Ludwig Witthoft 23 Nach 1918 zog sich Witthoft aus der Leitung der Lokomotivfabrik Henschel amp Sohn zuruck und war offenbar freiberuflich in allen Richtungen des Maschinenbaues als technischer Ratgeber und Gutachter erfolgreich tatig er wohnte ab dieser Zeit in der Gartenstadt Falkenberg im heutigen Berlin Bohnsdorf 24 Am 23 Januar 1918 wurde er durch die Generalversammlung der Aktionare in den Aufsichtsrat der Grossen Cassler Strassenbahn A G gewahlt 25 Im Jahr 1918 wurde er in den Aufsichtsrat der Orenstein und Koppel AG gewahlt 26 Er wurde in der Nachfolge des verstorbenen Rumschottel gewahlt und blieb bis zu seinem Tod in diesem Gremium 27 Ehrungen BearbeitenIm Jahr 1917 wurde Ludwig Witthoft als Koniglicher Baurat und technischer Direktor der Firma Henschel amp Sohn das Verdienstkreuz fur Kriegshilfe verliehen 28 ausserdem der Roter Adlerorden 4 Klasse 29 Im Jahr 2005 wurde die Realschule in Wildau in Ludwig Witthoft Oberschule umbenannt 30 Ausserdem tragen in Wildau eine Strasse und ein Platz seinen Namen 31 Einzelnachweise Bearbeiten Staats und Adress Handbuch der Freien Stadt Frankfurt Theil 2 19 Auflage Frankfurt Main 1866 Adressbuch von Frankfurt a M mit Bockenheim Oberrad und Niederrad Frankfurt Main 1877 Mahlau s Frankfurter Adressbuc 30 Jahrgang Frankfurt Main 1898 https arcinsys hessen de arcinsys detailAction detailid b10945 https ancestors familysearch org en M1V3 XMT theodore wilhelm witth C3 B6ft 1827 1877 Programm der Handels und Wohlerschule zu Frankfurt am Main 1877 Druck von C Adelmann Frankfurt Main 1877 S 60 Einladung Entlassungsfeier Wohlerschule 1881 erhalten in einem Digitalisat als Loseblatt Neues Frankfurter Communal Blatt und Anzeiger Frankfurt Main 1 Oktober 1881 S 203 Konigliche Technische Hochschule Hrsg Matrikelbuch der KTH Bd III Matrikelnummer 1845 1878 1890 Berlin S 154 Norddeutsche Buchdruckerei und Verlags Anstalt Hrsg Norddeutsche Allgemeine Zeitung Jahrgang VI Nr 589 Berlin 12 Juni 1883 S 5 Norddeutsche Buchdruckerei und Verlags Anstalt Hrsg Norddeutsche Allgemeine Zeitung Jahrgang III Morgen Ausgabe Berlin 16 Dezember 1884 S 2 Ministerium der offentlichen Arbeiten Hrsg Centralblatt der Bauverwaltung Jahrgang VI Nr 26 Berlin 26 Juni 1886 S 253 Friedrich Carl Glaser Hrsg Glasers Annalen fur Gewerbe und Bauwesen Band 20 Nr 217 Verlag F C Glaser 1 Juli 1886 slub dresden de Ministerium der offentlichen Arbeiten Hrsg Centralblatt der Bauverwaltung 10 Jahrgang Nr 31 Berlin 2 August 1890 Verein Deutscher Eisenbahn Verwaltungen Hrsg Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn Verwaltungen 31 Jahrgang Nr 8 28 Januar 1891 Verband Deutscher Architekten und Ingenieur Vereine Hrsg Zeitschrift fur Architektur und Ingenieurwesen 44 Jahrgang Nr 16 Berlin 22 April 1898 Friedrich Carl Glaser Hrsg Glasers Annalen fur Gewerbe und Bauwesen Verlag F C Glaser 1 September 1922 S 80 Berliner Maschinenbau Actien Gesellschaft Vormals L Schwartzkopff Hrsg 75 Jahre Schwartzkopff Berlin 3 Oktober 1927 S 60 Maria Borgmann Betriebsfuhrung Arbeitsbedingungen und die soziale Frage Eine Untersuchung zur Arbeiter und Unternehmergeschichte in der Berliner Maschinenindustrie zwischen 1870 und 1914 unter besonderer Berucksichtigung der Grossbetriebe Band 143 Nr III Verlag Peter D Lang Frankfurt am Main 1981 S 114 Druck und Verlag Max Badig Berlin Hrsg Vorwarts Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands 28 Januar 1907 S 18 Wolfgang Muller Schwartzkopff Siedlung Erganzung eines lokalen Geschichtsbildes Hrsg Heimat und Museumsverein Konigs Wusterhausen 1990 e V Heimatkalender 2022 2021 S 77 Druck und Verlag Max Badig Berlin Hrsg Vorwarts Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands 28 Marz 1903 Friedrich Carl Glaser Hrsg Glasers Annalen fur Gewerbe und Bauwesen 67 Jahrgang Zweites Halbjahr 1 September 1910 S 105 Friedrich Carl Glaser Hrsg Glasers Annalen fur Gewerbe und Bauwesen 90 Jahrgang Zweites Halbjahr 1 September 1922 S 80 Frankfurter Zeitung und Handelsblatt Zweites Morgenblatt Frankfurter Societats Druckerei 24 Januar 1918 S 4 Berliner Tageblatt und Handels Zeitung Abendblatt Mosse 18 Juni 1918 S 4 Digitalisat Geschaftsbericht Orenstein und Koppel AG Universitat Mannheim Kasseler Neueste Nachrichten Kassel 19 Juni 1917 S 7 Hessenland Zeitschrift fur hessische Geschichte und Literatur Band 31 Scheel Kassel 1917 S 279 Homepage der Ludwig Witthoft Oberschule Wildau Abgerufen am 1 Marz 2023 Gemeinde Wildau Hrsg Wildauer Rundschau Wildau 16 Marz 2004 S 1 PersonendatenNAME Witthoft LudwigKURZBESCHREIBUNG Regierungsbaumeister und EisenbahningenieurGEBURTSDATUM 21 August 1862GEBURTSORT Frankfurt MainSTERBEDATUM 30 Mai 1937STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Witthoft amp oldid 240293704