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Ludwig Muller Uri 4 September 1811 in Lauscha 7 November 1888 ebenda war ein Thuringer Glasmacher Kunstaugenblaser und Pionier der deutschen Augenprothetik Glasauge der Okularistik Ludwig Muller Uri 1811 1888 Glasaugen von Ludwig Muller Uri Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Okularistik heute 3 Auszeichnungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 QuellenangabenBiographie BearbeitenLudwig Muller Uri wurde als Sohn eines Glasblasers in Lauscha geboren Bereits wahrend seiner Schulzeit wurde er als Gehilfe in der Glashutte beschaftigt Nach seiner Schulzeit machte er eine Ausbildung als Tafelglasmacher in der Glashutte zu Marienthal Nach dem Ende seiner Ausbildung kehrte er nach Lauscha zuruck und fertigte dort Glasaugen fur Spieltiere und Puppen In der Augenherstellung fur Sonneberger Spielzeug entwickelte er sich zum Begabtesten seines Faches 1832 wurde der Wurzburger Augenarzt Prof Heinrich Adelmann 1807 1884 auf die besonders gut gelungenen Puppen und Tieraugen aufmerksam und kontaktierte noch im gleichen Jahr Ludwig Muller Uri Durch Heinrich Adelmann wurde Ludwig Muller Uri zu ersten Versuchen veranlasst Kunstaugen fur Menschen zu erzeugen Zur Gestaltung der Iris entwickelte Ludwig Muller Uri seine eigene Manier der Schmelzfarbenmalerei Emailmalerei der spater die komplette Irisgestaltung ganz aus Spezialglasern folgen sollte Als Grundglas fur den Augenkorper nutzte er vorerst das in der Lauschaer Glashutte geschmolzene Beinglas 1835 konnte Ludwig Muller Uri seine erste Augenprothese einem Patienten einsetzen 1868 wurde in Gemeinschaftsarbeit der Augenkunstler insbesondere Friedrich Adolf Muller Neffe von Ludwig Muller Uri mit den Glasmeistern Septimius Greiner Kleiner Christian Muller Pathle und August Greiner Wirth das sogenannte Kryolithglas Natriumhexafluoraluminat entwickelt Kryolithglas halt der Tranenflussigkeit wesentlich besser stand als das in Paris gebrauchliche Bleiglas oder das in Lauscha vorher genutzte Beinglas so dass die Lebensdauer der Augenprothesen erheblich verlangert werden konnte 1885 gelang mit dem geschmeidigen Kryolithglas die ideale Gestaltung des Iridoscleralrandes Ludwig Muller Uri starb am 5 November 1888 im Alter von 77 Jahren in seinem Heimatort Lauscha Okularistik heute BearbeitenAugenprothesen sind einzelgefertigte Unikat Kunstwerke die damals wie heute individuell angepasst werden Die durch Ludwig Muller Uri begrundete Okularistik wird heute in ca 30 Betrieben in seiner Tradition der Augenfertigung fortgesetzt wobei die Thuringer Augen Glaskunstler bisher als Marktfuhrer unerreichbar gelten und ca 100 000 200 000 Kunden in aller Welt betreuen 1 Auszeichnungen BearbeitenGrosse Verdienstmedaille fur Kunst und Wissenschaft auf Gewerbe und Industrieausstellungen 1844 Berlin und 1855 Munchen Erste Preise auf Weltausstellungen in Wien 1873 Philadelphia 1876 Sidney 1880 Melbourne 1881 1878 Silberne und 1887 Goldene Verdienstmedaille des Ernestinischen Hausordens fur Kunst und Wissenschaft von seinem Landesherrn Herzog Georg II von Sachsen MeiningenSiehe auch BearbeitenGlasauge aus Lauscha Richard Muller Uri Glasmacher aus HuttensteinachLiteratur BearbeitenHerbert Kuhnert Muller Uri Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 511 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludwig Muller Uri Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www kunstauge ch WDR ZeitZeichen Sendung vom 4 September 2011 nachzuhoren im Podcast abgerufen am 4 September 2011 MP3 6 9 MB Quellenangaben Bearbeiten Sendung von WDR 5 ZeitZeichen Zum 200 Geburtstag von Ludwig Muller Uri 4 September 2011 09 30 Uhr Normdaten Person GND 127804587 lobid OGND AKS VIAF 77347855 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller Uri LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher GlasblaserGEBURTSDATUM 4 September 1811GEBURTSORT LauschaSTERBEDATUM 7 November 1888STERBEORT Lauscha Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Muller Uri amp oldid 210437555