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Ludwig Ferdinand Wilhelmy 25 Dezember 1812 in Stargard 18 Februar 1864 in Berlin war ein deutscher Physiker und Physikochemiker Er veroffentlichte 1850 die erste quantitative Untersuchung der chemischen Kinetik Wilhelmy studierte an der Universitat Berlin Pharmazie und ubernahm dann die Apotheke seines Vaters in Stargard Da er wissenschaftlich arbeiten wollte verkaufte er 1843 seine Apotheke und studierte in Berlin Giessen und Heidelberg Chemie und Physik 1846 wurde er in Heidelberg promoviert Die Warme als Mass der Kohasion Danach war er in Italien und in Paris wo er die Vorlesungen von Henri Victor Regnault horte 1849 bis 1854 war er Privatdozent in Heidelberg wo er uber die Drehung der Polarisationsebene in verschiedenen Substanzen und Warmestrahlung forschte lebte ein halbes Jahr in Munchen und war dann Privatgelehrter in Berlin wo er sich mit Philosophie Physik und Mathematik befasste Wilhelmy studierte die Zerlegung von Rohrzucker durch Sauren in eine Mischung von Fructose und Galactose was er mit einem Polarimeter beobachtete Die Reaktion beschrieb er mit einer Differentialgleichung und er fand dass die Reaktionsrate proportional zur Konzentration von Rohrzucker und Saure war Ausserdem untersuchte er den Einfluss der Temperatur Zu seiner Zeit fanden die Untersuchungen relativ wenig Aufmerksamkeit sondern erst mit Arbeiten von Jacobus Henricus van t Hoff und Svante Arrhenius Ende des 19 Jahrhunderts Ahnliche Versuche unternahm Marcelin Berthelot mit Pean de Saint Gilles bei der Esterhydrolyse Anfang der 1860er Jahre was Einfluss auf die Entstehung des Massenwirkungsgesetzes bei Cato Maximilian Guldberg und Peter Waage 1864 hatte deren Arbeit aber auch lange wenig beachtet wurde Nach ihm ist auch eine Methode zur Messung der Oberflachenspannung benannt Wilhelmy Platte Wilhelmy Gleichung wobei eine dunne Platte die von der Flussigkeit vollkommen benetzt wird aus der Flussigkeit gezogen wird und die Kraft gemessen wird Als Student nahm er am Physikalischen Kolloquium von Heinrich Magnus in Berlin teil und grundete 1845 mit anderen Teilnehmern den Vorlaufer der Deutschen Physikalischen Gesellschaft Bei der Ruckkehr nach Berlin war er wieder in der Gesellschaft aktiv und stiftete 1855 einen Preis fur die Beantwortung der Frage nach dem mechanischen Warmeaquivalent Der Preis ging 1857 an Gustav Adolf Hirn in Logelbach bei Colmar Preisrichter war unter anderem Rudolf Clausius Er befreundete sich mit Georg Quincke spater Professor in Heidelberg und betrieb mit ihm 1860 bis 1864 in seinem Haus am Anhaltischen Tor in Berlin ein privates Physiklabor Ausserdem hatte Wilhelmy als Sommersitz eine Villa in Heidelberg Dort und in seinem Berliner Haus unternahm er seine Versuche zur Kapillaritat die er nicht alle vollenden konnte da er uberraschend 1864 an Lungenentzundung starb Literatur BearbeitenViktor A Kritsman Ludwig Wilhelmy Jacobus H van t Hoff Svante Arrhenius und die Geschichte der chemischen Kinetik Chemie in unserer Zeit Band 31 Nr 6 1997 S 269 300 Schriften BearbeitenLudwig Wilhelmy Ueber das Gesetz nach welchem die Einwirkung der Sauren auf den Rohrzucker stattfindet 1850 Ostwalds Klassiker 29 Leipzig 1891 mit Lebenslauf von Georg Quincke Archive zuerst Annalen der Physik und Chemie 81 S 413 433 und S 499 532 1850 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Ludwig Wilhelmy Quellen und Volltexte Normdaten Person GND 117382744 lobid OGND AKS LCCN no2020118860 VIAF 50001577 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wilhelmy Ludwig FerdinandKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker und PhysikerGEBURTSDATUM 25 Dezember 1812GEBURTSORT StargardSTERBEDATUM 18 Februar 1864STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Ferdinand Wilhelmy amp oldid 232814713