www.wikidata.de-de.nina.az
Louise Julie de Mailly Nesle Comtesse de Mailly 1710 1751 in Paris war eine Matresse des franzosischen Konigs Ludwig XV Louise Julie de Mailly Nesle Comtesse de Mailly Alexis Grimou Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Konigliche Matresse 3 Letzte Jahre 4 LiteraturFamilie BearbeitenAus einer alten aber verarmten Adelsfamilie stammend war Louise Julie die alteste von funf Tochtern von Louis III de Mailly 1689 1767 und seiner Frau Armande Felice de La Porte Mazarin 1691 1729 einer Enkelin von Hortensia Mancini Ihre jungeren Schwestern hiessen Pauline Felicite Marquise of Vintimille Diane Adelaide Duchesse de Lauraguais Hortense Felicite Marquise de Flavacourt und Marie Anne Duchesse de Chateauroux Aufgrund von hohen Spielschulden des Vaters waren die Finanzen der Familie Mailly Nesle zerruttet Beide Elternteile hatten aber lockere moralische Ansichten und nach Louise Julie sollten auch ihre jungeren Schwestern Pauline Felicite und Marie Anne Matressen des Konigs werden Konigliche Matresse Bearbeiten1726 heiratete Louise Julie de Mailly Nesle ihren relativ armen Cousin zweiten Grades Louis Alexandre Comte de Mailly Nesle Sie wurde in Nachfolge ihrer Schwiegermutter Hofdame der Konigin Maria Leszczynska 1732 erregte sie die Aufmerksamkeit des damals 22 jahrigen Ludwig XV der nach sieben Ehejahren seiner polnischen Gattin uberdrussig war und trotz religioser Skrupel aussereheliche sexuelle Abenteuer suchte Die Kupplerin zur Anknupfung der Beziehung des Konigs zu Louise Julie war die gutaussehende freizugige Louise Anne de Bourbon Conde Mademoiselle de Charolais Schwester des gesturzten Herzogs von Bourbon die mit 37 Jahren zu alt war um selbst konigliche Matresse zu spielen Sie suchte aber Louise Julie aus da diese nicht allzu ehrgeizig war und ihren Einfluss auf den Konig nicht nur fur sich ausnutzen wurde Der Marquis Rene Louis d Argenson beschrieb Louise Julie als jung aber hasslich und wenig witzig Sie suchte jedoch in gewagter zeitgenossischer Pariser Mode verfuhrerisch gegenuber dem Konig aufzutreten und wurde von dessen Erstem Kammerdiener Francois Gabriel Bachelier uber die dabei zu beachtende Etikette aufgeklart Bachelier geleitete sie auch in die Privatgemacher des Konigs wo dieser sie des Nachts heimlich aufsuchte da er die Affare lange zu verbergen trachtete Vollig geheim halten liess sie sich indessen auf die Dauer nicht Der Ehemann der Matresse hatte sein Einverstandnis zu ihrer ausserehelichen Beziehung gegeben Erst 1737 nachdem die Konigin Maria Leszczynska ihren Gatten dauerhaft aus ihrem Schlafzimmer verbannt hatte machte der Konig seine Affare mit Louise Julie publik 1738 erklarte er sie zur offiziellen Matresse franzosisch maitresse en titre In Versailles wohnte sie nun in Raumen im zweiten Obergeschoss die uber den Privatgemachern des Konigs lagen Im Gegensatz zu ihren beiden Schwestern die spater konigliche Matressen wurden war Louise Julie sehr bescheiden und gehorsam Sie nahm keinen Einfluss auf die Politik um nicht den Zorn des sehr einflussreichen Kardinals Andre Hercule de Fleury zu erregen und suchte sich auch keine finanziellen Geschenke zu sichern Ebenso mied sie das Rankespiel am franzosischen Hof der sie die kleine Mailly nannte und behandelte die Konigin respektvoll Da sich der Monarch in zunehmendem Mass von seinen offentlichen Reprasentationspflichten bei Hof zuruckzog und mehr Privatleben zu geniessen suchte indem er etwa nach Jagdausflugen das Abendessen mit wenigen vertrauten Freunden in den sog petits appartements in Versailles einzunehmen pflegte mehrte sich auch seine gemeinsam mit seiner Matresse verbrachte Zeit Louise Julie furchtete dass sie den Konig bei dessen kleinen Gesellschaftstreffen nicht mehr genugend fesselnd zu unterhalten vermochte und fuhrte daher zur Unterstutzung fur heiterere Abende ihre jungere Schwester Pauline Felicite auf deren brieflichen Wunsch bei Hof ein Aber Pauline nutzte dies um den Konig zu becircen Sie konnte bald die Gunst Ludwigs XV erringen und dessen Geliebte werden 1740 Trotzdem blieb auch Louise Julie weiterhin Matresse des Konigs der somit eine Dreiecksbeziehung mit zwei Schwestern fuhrte Obwohl Louise Julie sicherlich eifersuchtig war bewahrte sie Pauline die Freundschaft Sie pflegte ihre Schwester als diese bei einer Schwangerschaft ernsthaft erkrankte und war sehr besturzt als Pauline bereits am 9 September 1741 bei der Geburt ihres Sohnes Louis de Vintimille genannt Demi Louis im Alter von nur 29 Jahren starb und ihr Leichnam von einer Volksmenge geschandet wurde Die langjahrige Freundschaft von Louise Julie und Ludwig XV sowie ihr gemeinsamer Kummer um die tote Pauline bewirkten dass sie ihre fruhere Beziehung wieder aufnahmen Louise Julie verschaffte aber bald ihrer jungsten und hubscheren Schwester Marie Anne auf deren dringende Bitte Unterkunft in Versailles Prompt wurde sie auch von dieser Schwester auf Initiative des Herzogs von Richelieu rasch aus der koniglichen Gunst verdrangt Marie Anne machte allerdings ihre Hingabe an den Konig von allerlei Forderungen abhangig zu denen auch die Entfernung ihrer alteren Schwester vom Hof gehorte Der verliebte Ludwig XV kam diesen Wunschen nach und am 3 November 1742 verliess die verstossene Louise Julie Versailles fur immer Letzte Jahre BearbeitenNach ihrer Verbannung vom koniglichen Hof wandte sich Louise Julie unter dem Einfluss von Pater Renaud eines wortgewaltigen Pariser Predigers der Oratorianer einem religiosen Leben in Gebet und Vollbringung karitativer Werke zu In schlichtem Gewand stattete sie haufig Gotteshausern einen Besuch ab Ludwig XV stattete sie mit einer Rente von 40 000 Pfund aus bezahlte ihre Schulden in der Hohe von etwa 765 000 Pfund und wies ihr eine Wohnung zu Sie spendete ihre Einkunfte vor allem den Armen Dennoch fluchte einmal ein Mann wahrend ihres Besuchs der Kirche Saint Roch dass so viel Aufhebens um eine Hure gemacht wurde aber die ehemalige Matresse entgegnete ihm bescheiden dass er fur sie beten solle Mit kirchlichen Trostungen versehen starb sie im Marz 1751 in Paris und wurde zwischen Armengrabern am Cimetiere des Innocents beigesetzt Da sie keine Kinder hatte wurde ihr Neffe Louis de Vintimille ihr Universalerbe Literatur BearbeitenJean Baptiste Honore Raymond Capefigue Mesdemoiselles de Nesle et la jeunesse de Louis XV Amyot Paris 1864 Benedetta Craveri Amanti e regine Il potere delle donne Adelphi Mailand 2005 ISBN 88 459 1999 4 Dt Koniginnen und Matressen Die Macht der Frauen von Katharina de Medici bis Marie Antoinette Piper Munchen 2008 S 303 325 ISBN 978 3 492 25441 0 Edmond und Jules de Goncourt La duchesse de Chateauroux et ses sœurs Charpentier Paris 1879 PDF 10 2 MB Sylvia Jurewitz Freischmidt Galantes Versailles Die Matressen am Hofe der Bourbonen Piper Munchen 2008 ISBN 978 3 492 24494 7 EA Gernsbach 2004 Uwe Schultz Madame de Pompadour oder die Liebe an der Macht C H Beck Munchen 2004 S 63 69 ISBN 3 406 52194 0 Francois Vincent Toussaint Anecdotes curieuses de la cour de France sous le regne de Louis XV 2 Aufl Plon Nourrit Paris 1908 Normdaten Person GND 1053523769 lobid OGND AKS LCCN n88612982 VIAF 43415328 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mailly Nesle Louise Julie deALTERNATIVNAMEN Mailly Nesle Louise Julie de comtesse de MaillyKURZBESCHREIBUNG Matresse des franzosischen Konigs Ludwig XV GEBURTSDATUM 1710STERBEDATUM 1751STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Louise Julie de Mailly Nesle amp oldid 239180979