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Lois Combas franzosisch auch Louis Combes 30 Mai 1925 in Bedarieux okzit Bedarius 22 September 2006 in Ceignac okzit Cenhac bei Rodez Languedoc 1 war ein franzosischer katholischer Priester Hochschullehrer Autor und Sprachwissenschaftler Bekannt wurde er unter seinem wissenschaftlichen Pseudonym Joan de Cantalausa unter dem er alle seine Veroffentlichungen herausgab Sein Spezialgebiet war die Okzitanistik Combas war ein gluhender Anhanger und Verfechter der okzitanischen Sprache und Kultur denen er die ihnen zukommende Bedeutung und Wurde zuruckgeben wollte Er veroffentlichte zahlreiche eigene Werke und Ubersetzungen literarischer Texte in okzitanischer Sprache Er ubersetzte die neutestamentlichen Evangelien und das alttestamentliche Buch Ijob direkt aus ihrer jeweiligen Ursprungssprache in die okzitanische Sprache Ebenso ubertrug er das Dschungelbuch von Rudyard Kipling die Farm der Tiere von George Orwell und einige Asterix Episoden ins Okzitanische Sein bedeutendstes Werk ist das 2002 in erster Auflage herausgegebene Diccionari General Occitan das erste einsprachige Worterbuch in okzitanischer Sprache Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Wurdigung 3 Auszeichnungen und Ehrungen 4 Werke von Lois Combas alias Joan de Cantalausa 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenCombas 2 wurde am 30 Mai 1925 in Bedarieux Herault okzitan Erau geboren Mit vier Jahren zogen seine Eltern nach Montfranc Departement Aveyron okzitan Avairon wo die Familie mutterlicherseits her stammte und einen kleinen bauerlichen Betrieb bewirtschaftete Als Combas 13 Jahre alt war verstarb sein Vater Nach seinem Grundschulabschluss 3 wurde Combas Internatsschuler am Pichon Seminar von Belmont Wahrend der Ferien half Combas seiner Mutter und seinem Bruder bei der Arbeit auf dem Bauernhof Diese bescheidenen Jugendjahre und die folgenden entbehrungsreichen Kriegsjahre haben seine Personlichkeit ein Leben lang bestimmt Im Oktober 1943 trat er in das katholische Priesterseminar von Rodez ein Spater absolvierte seinen Militardienst in Deutschland Nach seiner Ruckkehr im Jahr 1947 wurde er Sekretar in der Gemeindeverwaltung von Montfranc 1949 kehrte er an das Priesterseminar in Rodez zuruck Am 29 Juni 1951 wurde er in der Kathedrale von Rodez zum Priester geweiht Er wurde zum Internatslehrer am Pichon Seminar von Rodez 4 ernannt Es folgten Studienaufenthalte in England wo er ein Lizentiat in klassischer Philologie und in Toulouse okzit Tolosa wo er ein Lizentiat in englischer Philologie erwarb Es folgte ein Aufenthalt am englischen Gymnasium von Chichester als Franzosischlehrer Anschliessend wurde er zum Leiter der katholischen Gemeinde in New York bestimmt Hier machte er die Bekanntschaft mit bedeutenden Personlichkeiten aus Politik und Kultur wie beispielsweise dem Russen Andre Gromyko zu dieser Zeit Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen dem franzosischen Politiker Maurice Couve de Murville dem deutschen Philosophen Dietrich von Hildebrand der amerikanischen Schauspielerin Doris Day dem Burgerrechtler Martin Luther King und der franzosischen Chansonsangerin Edith Piaf Nach Rodez zuruckgekehrt begann in den fruhen 1970er Jahren Combas grosstes intellektuelles Abenteuer seine entschiedene Stellungnahme fur die okzitanische Sprache und Kultur Mit 45 Jahren widmet er sich mit grossen Elan dem Studium und der Verbreitung der okzitanischen Sprache Er wurde Professor fur Okzitanisch an den Gymnasien von Rodez Er redigierte und entwarf padagogische Sprachlehrwerke und Worterbucher fur das Okzitanische unter anderem auch das Diccionari Illustrat Es folgen zahlreiche literarische Ubertragungen in die okzitanische Sprache wie die Ubersetzung der neutestamentlichen Evangelien direkt aus dem Altgriechischen unter dem Titel La Bona Novela das Dschungelbuch von Rudyard Kipling das alttestamentliche Hohelied die Briefe aus meiner Muhle von Alphonse Daudet Der alte Mann und das Meer von Ernest Hemingway die Novelle Regain Ernte von Jean Giono Von Mausen und Menschen von John Steinbeck und einige Ubertragungen von Asterix Geschichten Im Jahr 1979 grundete er die l associacio Cultura d Oc mit dem Ziel die okzitanische Sprache zu verbreiten Combas ist der Urheber eines grossen geistes und sprachwissenschaftlichen Werkes das etwa dreissig in okzitanischer Sprache verfasste Titel beinhaltet Ab 1983 arbeitete er fur sechs Jahre lang unermudlich an einem 1989 herausgegebenem Buch mit dem Titel A las raices de la lenga nostra 5 eine Studie zu der von 480 bis 1080 gesprochenen okzitanischen Sprache Im Jahr 2002 veroffentlichte er das Diccionari General Occitan an dem er wohl 30 Jahre lang gearbeitet hat Dieses Werk enthalt auf 1022 Seiten ungefahr 100 000 Eintrage mit 200 000 Definitionen In dieses Worterbuch hat Combas die Wortbestande der alteren okzitanischen Worterbucher von Frederic Mistral und Lois Alibert integriert und es um neue Worter sowie Neologismen erweitert Die Mehrheit der eingetragenen Lemmata entstammen der Auspragung des Okzitanischen aus dem Languedoc Combas hat hier aber auch Worter aus anderen Dialekten des Okzitanischen dokumentiert 2005 veroffentlichte er Textes per l an 3000 e al dela und 2006 sein letztes Werk Lenga viva Am 22 September 2006 starb Lois Combas in Ceignac unweit von Rodez im Alter von 81 Jahren Er wird vor allen Dingen im okzitanischen Suden Frankreichs als derjenige bekannt bleiben der sich unermudlich fur die okzitanische Sprache und Kultur sowie fur die okzitanische Nation eingesetzt hat Wurdigung BearbeitenCombas war wissenschaftlich ein nicht von jedermann anerkannter Einzelganger mit ausserst profunden Kenntnissen in mehreren Disziplinen Hierbei erinnert er in seinem entschiedenen und weltoffenen Stil Sprachwissenschaft zu treiben an die beiden grossen katalanischen Sprachwissenschaftler Miquel Batllori und Joan Coromines Ihn zeichnete eine schier unermudliche Arbeitsfahigkeit aus Als polyglotter Linguist beherrschte er zahlreiche Sprachen Okzitanisch Katalanisch Aramaisch Altgriechisch Latein Englisch Deutsch Franzosisch sowie Spanisch und Russisch Daruber hinaus hatte er exzellente Kenntnisse der angelsachsischen Kultur Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenAm 13 Mai 2003 ehrte ihn das Centre d Agermanament Occitano Catala das CAOC Zentrum fur die Okzitanisch Katalanische Partnerschaft in Barcelona fur seine wissenschaftlichen Leistungen mit einem Ehrenmahl und einem Ehrenempfang Werke von Lois Combas alias Joan de Cantalausa BearbeitenDiccionari General Occitan a partir dels parlars lengadocians Edicion segonda corregida melhorada e augmentada per Cantalausa de marc 2002 entro a genier de 2006 Verlag Edicions Cultura d Oc ISBN 2 912293 04 9 PDF 7 1 MB Diccionari General Occitan a partir dels parlars lengadocians 2 korrigierte Auflage Marz 2006 Verlag Cultura d Oc ISBN 2 912293 04 9 Diccionari fondamental occitan illustrat 2 Auflage 1979 Verlag C R E O 341 Seiten Un Cop era Racontes de Montfranc Contes de Pertot illustriert von Genevieve Joly 3 Auflage 1981 Verlag Centre Regional d Estudis Occitans 96 Seiten Textes per l an 3000 e al dela contes racontes novelas poemas cancons Nadalets 2005 Verlag Cultura d Oc ISBN 978 2 912293 06 0 196 Seiten Le gallo roman parle du VIIIe siecle le gallo roman ecrit du Xe siecle glossaire historique et etymologique 2 Auflage 1997 Verlag Culture d Oc 200 Seiten Poema lunar illustriert von Dominique Foa 1975 Verlag I E O 31 Seiten Terra d oc comptinas cancons poesia iniciacion a l occitan en musica pel primier cicle segonda compresa Toulouse 1978 Verlag Centre regional d estudis occitans 108 Seiten mit David Julien Liturgia d oc messa cantarela maridatge enterrament baptejalhas velhada de Nadal dimenge del Rampalm resurreccion illustriert von Genevieve Joly Toulouse 1978 Verlag Centre regional d etudes occitanes 42 Seiten Lenga d oc comptinas cancons contes poesia iniciacion a l occitan primier cicle segondas illustriert von David Julien Gerard Truilhe Genevieve Joly 1989 Verlag Cultura d Oc Sus la dralhas de la vida Autobiografie 2000 Verlag Cultura d Oc mit Sergi Gairal und Iveta Balard Lenga viva 12000 frasas amb illustracions e activitats pedagogicas 2006 Verlag Cultura d Oc ISBN 978 2 912293 10 7 318 Seiten mit Genevieve Joly Marie Odile Dumeaux Christian Andrieu Vida privada d unes animals 2006 Verlag Cultura d OcLiteratur BearbeitenSergi Viaule Fa detz ans perdiam Joan de Cantalausa Seit 10 Jahren haben wir Joan de Cantalausa verloren Buchbesprechung der im Jahr 2000 herausgegebenen Autobiografie Sus la dralhas de la vida von Joan de Cantalausa Verlag Cultura d Oc in La Setmana 29 Marz 2016 in okzitanischer Sprache x Carles Pons Adieu Cantalausa Nachruf auf Lois Combas alias Joan de Cantalausa in Lo Lugarn Zeitschrift Nr 94 2008 Seite 5 ff in franzosischer Sprache Weblinks BearbeitenCantalausa free Webseite von Joan de Cantalausa Abgerufen am 12 April 2018 franzosisch Cantalausa Diccionari General Occitan Online Abgerufen am 12 April 2018 okzitanisch 6 Einzelnachweise Bearbeiten Der Artikel ist nach den entsprechenden Artikeln in der okzitanischen katalanischen und franzosischen Wikipedia erstellt Der Name Lois Combas ist in der okzitanischen Form seine Lebens und Wirkorte sind mit den jeweils franzosischen Ortsnamen wiedergegeben die entsprechenden okzitanischen Ortsnamen sind bei ihrem ersten Auftreten in Klammern beigefugt Folgende Biografie ist erstellt nach den biografischen Angaben von Carles Pons auf die die okzitanische Wikipedia referiert Die Originalarbeit von Carles Pons lag dem Autor nicht vor Der in der Literaturliste genannte Nachruf von Carles Pons auf Lois Combas in franzosischer Sprache gibt in Kurzform diese biografischen Informationen wieder Okzitan WP Apres lo Certificat Okzitan WP Seminari de Sant Peire a Rodes Zu den Wurzeln unserer Sprache Eingabefeld fur die Suche auf der rechten Bildschirmseite Anfangsbuchstaben des Suchbegriffes eingeben Eingabe mit Druckknopf Cercar bestatigen Normdaten Person 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