Ehrenbürgerschaft Bearbeiten
Zu Ehrenbürgern der Stadt Aschaffenburg können Persönlichkeiten ernannt werden, die sich in außerordentlicher Weise um die Stadt verdient gemacht haben. Das Ehrenbürgerrecht ist die höchste Auszeichnung, die die Stadt vergibt.
Rechtsgrundlage Bearbeiten
Rechtsgrundlage ist Artikel 16 der Bayerischen Gemeindeordnung. Benötigt wird ein Stadtratsbeschluss, der in nichtöffentlicher Sitzung mit einfacher Mehrheit der Abstimmenden gefasst wird. Die Verleihung kann nur zu Lebzeiten des zu Ehrenden erfolgen, da dessen Rechtsfähigkeit Voraussetzung ist. Das Ehrenbürgerrecht erlischt mit dem Tod des Ehrenbürgers.
Widerruf Bearbeiten
Ein Widerruf ist möglich bei jedem Verhalten, das aus Sicht eines objektiven unvoreingenommenen Betrachters mit der Stellung und dem besonderen Ansehen eines Ehrenbürgers unvereinbar ist. Für den Widerruf ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder des Stadtrats erforderlich.
Verleihung, Aberkennung Bearbeiten
Die Stadt Aschaffenburg verleiht die Ehrenbürgerwürde seit 1839. Heute geschieht dies in feierlicher Form im Rahmen eines Festakts mit der Einhändigung der Ehrenbürgerurkunde.
Mit der Eingemeindung von Damm am 1. Juli 1901 wurde die dort verliehene Ehrenbürgerschaft des Fabrikanten Philipp Dessauer übernommen.
Die zwischen 1933 und 1945 auch andernorts entstandenen Ehrenbürgerschaften von Paul von Hindenburg, Adolf Hitler, Franz Ritter von Epp, Otto Hellmuth und Ludwig Siebert sind seit dem Ende des Dritten Reiches ohne Belang und Bedeutung; ihre offizielle Aberkennung erfolgte 1981.
Bei der Eingemeindung von Schweinheims wurde am 1. April 1939 die Ehrenbürgerschaft von Pfarrer Johann Georg Schweinfest und bei der Eingemeindung Gailbachs am 1. April 1975 wurde die Ehrenbürgerschaft von Pfarrer Gregor Türk übernommen.
Die Ehrenbürger der Stadt Aschaffenburg Bearbeiten
(Hinweis: Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Datum der Zuerkennung.)
- Friedrich Freiherr von Fechenbach (* 27. August 1790 in Mainz; † 24. Oktober 1850 in Wien)
- Philipp Dessauer (* 20. Juni 1837 in Aschaffenburg; † 19. August 1900 in Aschaffenburg)
- Franz Hettinger (* 13. Januar 1819 in Aschaffenburg; † 26. Januar 1890 in Würzburg)
- Jakob Heinrich von Hefner-Alteneck (* 5. Mai 1811 in Aschaffenburg; † 19. Mai 1903 in München)
- Karl Alzheimer (* 6. Oktober 1825 in Kassel (Biebergemünd); † 29. Dezember 1904 in Aschaffenburg)
- Johann Georg Schweinfest (* 16. Januar 1850 in Schweinshaupten; † 21. Oktober 1925 in Schweinheim)
- Adalbert Hock (* 19. Mai 1866 in Aschaffenburg; † 18. Januar 1949 in Aschaffenburg)
- Friedrich Dessauer (* 19. Juli 1881 in Aschaffenburg; † 16. Februar 1963 in Frankfurt am Main)
- Gregor Türk (* 1932 in Frickenhausen)
- Gustav Stadelmann (* 19. August 1896 in Aschaffenburg; † 19. November 1991 in Aschaffenburg)
- Hugo Karpf (* 17. Januar 1895 in Wüstenzell; † 19. Juli 1994 in Aschaffenburg)
- Kurt Frenzel (* 15. März 1908 in Böhingen; † 8. Oktober 1995 in Aschaffenburg)
- Marielies Schleicher (* 28. Juli 1901 in Aschaffenburg; † 17. Januar 1996 in Aschaffenburg)
- Willi Reiland (* 2. November 1933 in Oberaltstadt; † 14. November 2015 in Haibach)
- Günter Dehn (* 4. Juli 1933 in Aschaffenburg)
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- GÜNTER DEHN WIRD EHRENBÜRGER DER STADT. Stadt Aschaffenburg, 21. Oktober 2015, abgerufen am 19. Juni 2017.