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Die evangelische Liebfrauenkirche ist ein gotischer Kirchenbau in der hessischen Stadt Schotten Liebfrauenkirche Schotten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schottener Flugelaltar 2 1 Allgemeines 2 2 Die Botschaft des Altars 3 Orgel 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Kirche wurde von 1350 bis 1385 erbaut Sie war eine Stiftung der Grafin Lukarde von Eppenstein und des Grafen Konrad von Trimberg Sie wurde durch einen Ablassbrief von Papst Johannes XXII aus Avignon zur Wallfahrtskirche Im 15 Jahrhundert meldet ein Register dass in Schotten eine Pfarrei vorhanden sei mit den Altaren der Heiligen Brigida St Peter und Paul St Barbara St Jost Jodocus und Maternus Johannes der Taufer Nikolaus und Georg Konnte der jetzige Flugelaltar nach der vorhandenen Holzskulptur im Oberhessischen Museum Giessen nach Johannes dem Taufer benannt worden sein nbsp Kirchturm im Gerust2015 wurde eine dreijahrige grundlegende Sanierung des Gotteshauses wegen des schiefen Turms und der schlechten Holzkonstruktion beschlossen 1 Schottener Flugelaltar BearbeitenAllgemeines Bearbeiten nbsp Innenansicht der Liebfrauenkirche mit FlugelaltarDer Flugelaltar Hochaltar der Liebfrauenkirche in Schotten zahlt zu den Hauptwerken der spatgotischen Malerei Er ist ein Kunsthistorisches Kleinod von besonderem Rang S Weil Die Herkunft des Schottenmeisters wie der Notname des namentlich unbekannten Kunstlers lautet aus Bohmen Prag als Zentrum der Kunst am Hof von Kaiser Karl IV ist nicht uberliefert aber die grossen Ahnlichkeiten etwa zu dem Meister von Wittingau sprechen dafur Der Schottenmeister stand schon vor der nachsten geistigen Veranderung der Renaissance deshalb ist es berechtigt wenn man ihn als einen Wegbereiter des Weichen Stils Internationale Gotik um 1400 bezeichnet Der Maler gehorte somit zur damaligen Maler Avantgarde und begann in der Malerei das schematische Einerlei byzantinisch vorgepragter Formen zu verlassen Stattdessen wurde das Individuelle des Menschen besonders im Gesichtsausdruck der jeweiligen Situation angepasst Der Mensch war nicht mehr einfach auswechselbar sondern wurde als einmalige Personlichkeit gemalt nbsp Der FlugelaltarDie Entstehungszeit kann mit 1373 angenommen werden und die Vollendung im Jahre 1380 n Chr Die Beweise fur diese Datierung liegen auf der Decke des ersten Bildpaares und bestehen aus den aufgemalten hebraischen Buchstaben des Opferstockes Diese Dechiffrierung steht im Zusammenhang mit hebraischen Buchstaben in anderen Bildern die ebenfalls alle eine sinnvolle Botschaft haben Weiterhin fallt auf dass die Kennzeichnung der biblischen und ausserbiblischen Darstellung von Personen des Lebens der Mutter Maria und dann auch von Jesus Christus mit Judenhuten wohl einen Hinweis darauf gibt dass der Maler ein Interesse daran hatte zu zeigen dass die Herkunft des christlichen Glaubens im Judentum lag Die Vermutung dass er selbst ein Christ judischer Herkunft war liegt nahe Nicht ganz ungewohnlich aber doch relativ selten ist das Bildpaar der Darstellung der Beschneidung Jesu des Reinigungsopfers und der Auslosung des Erstgeborenen alles auch heute noch Rituale des Judentums Die Bilder uber den Tempel spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle Somit spricht alles fur die vorgenannte These Die charakteristischen Bildpaare des Schottenmeisters unterscheiden sich von ublicher Aufteilung durch das Ineinanderubergehen der Szenen Sie wurden in dieser Zeit meist durch eine optische Leiste getrennt Beim Schottenmeister nicht So will er wohl den thematischen Zusammenhang deutlich machen Die Deutung als Frage und Antwort nach Pfarrer U Heuermann ware eine mogliche Erklarung Acht Bildpaare gestalten die Innenseite des Altars Leben von Maria und Jesus und vier Bildpaare Passion Kreuzigung mit Auferstehung Jesu die Aussenseite Die Zahl 12 entspricht den 12 Stammen Israels im Alten Bund oder den 12 Jungern Apostel des Neuen Bundes Diese Symbolik ist auch typisch judisch und unterstutzt ebenfalls die vorgenannte Vermutung Die Masse des Flugelaltars Die Mitteltafel ist 0 85 m breit und 1 35 m hoch beide Flugel sind je 1 00 m breit und 1 35 m hoch Die Maltechnik Die Bildtafeln sind auf einem feinen weissen Kreidehintergrund mit Temperafarben gemalt d h mit harzhaltigen Bindemitteln oder Eiweiss Folgende Farbpigmente fanden ublicherweise Verwendung Lapislazuli blau Azurit blau Malachit grun grune Kupferpaste grun Zinnober rot Eisenoxid rot Blei Zinn gelb Die Farben sind auch heute noch zu bewundern in ihrer Leuchtkraft ungebrochen trotz der vielen Jahre Die Botschaft des Altars Bearbeiten Jesus ganzer Mensch durch seine Mutter Maria Darstellung ihres Lebens und Todes Jesus Gottes Sohn starb am Kreuz zu unserer Vergebung wurde in der Auferstehung wieder lebendig und gab uns damit die Hoffnung auf das ewige Leben Das aber ist das ewige Leben dass sie dich den allein wahren Gott erkennen und den du gesandt hast Jesus Christus Johannes 17 3 Orgel Bearbeiten nbsp Wegmann Schuke OrgelDie Orgel in der Liebfrauenkirche wurde in den Jahren 1782 und 1783 von Mitarbeitern der Orgelbauwerkstatt Philipp Ernst Wegmann aus Frankfurt am Main erbaut Sie stand bei ihrer Erbauung auf der Empore eines heute nicht mehr vorhandenen Lettners vor dem Chorraum Nach Abbruch dieses Lettners hatte sie von 1861 bis 1972 ihren Platz auf der Sudempore die jetzt als Chorempore dient Im Jahre 1972 versetzte man die Orgel bei einer Generaluberholung durch die Orgelbaufirma Schuke Berlin auf die Westempore Die Orgel enthalt 31 Register auf zwei Manualen darunter 6 Originalregister von 1782 1783 Ebenfalls original erhalten ist das Orgelgehause mit zwei Posaunenengeln 2 I Hauptwerk C g31 Principal 8 2 Quintadena 8 3 Viola di Gamba 8 4 Gedackt 8 5 Oktave 4 6 Spitzflote 4 7 Duiflote 4 8 Quinte 2 2 3 9 Oktave 2 10 Sesquialtera II11 Cornett IV12 Mixtur IV V 1 1 3 13 Trompete 8 II Positiv C g314 Gedackt 8 15 Flauto traverso 8 16 Principal 4 17 Fugara 4 18 Flute a bec 4 19 Flageolett 2 20 Sifflote 1 21 Mixtur IV 1 22 Fagott 16 23 Hoboa 8 Tremulant Pedal C f124 Subbass 16 25 Holzprinzipal 8 26 Violon 8 27 Oktave 4 28 Nachthorn 2 29 Hintersatz IV 2 2 3 30 Posaune 16 31 Schalmei 4 Koppeln II I I P II PLiteratur BearbeitenHaring der Schottener Altar Inaugural Dissertation Uni Giessen 1976 Das grosse Lexikon der Malerei Westermann 1982 Beierle Evang Liebfrauenkirche Schotten Schnell amp Steiner Munchen 1983 Lubke Geschichte der Deutschen Kunst Reprint Verlag Leipzig 1890 Baader Semantik des biblischen Hebraisch 1 Ausgabe 1984 Dieter Oesch Der Schottener Flugelaltar Verlag Wort im Bild 2001 Dieter Oesch Grundungsgeschichte der Stadt Schotten Verlag Wort im Bild August 2015 ISBN 978 3 88654 472 1Einzelnachweise Bearbeiten Pisa liegt gleich um die Ecke Liebfrauenkirche Schiefer Turm marodes Gebalk Sanierung wird nicht nur teuer sondern hat auch Auswirkungen auf die Innenstadt Memento des Originals vom 4 Marz 2016 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kreis anzeiger de Kreis Anzeiger Samstag 23 Mai 2015 S 37 Nahere Informationen zur Wegmann Orgel Memento des Originals vom 2 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirchenmusik schotten deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Liebfrauenkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webauftritt der Kirchengemeinde auf der Website des Dekanats Budinger Land50 5026 9 1235 Koordinaten 50 30 9 4 N 9 7 24 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liebfrauenkirche Schotten amp oldid 239275581