www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die Verfilmung aus dem Jahr 1982 Zum satirisch grotesken Theaterstuck aus dem Jahr 1894 siehe Das Liebeskonzil Liebeskonzil ist eine Verfilmung des satirisch grotesken Theaterstucks Das Liebeskonzil 1894 von Oskar Panizza aus dem Jahr 1982 FilmTitel LiebeskonzilProduktionsland DeutschlandOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 1982Lange 92 MinutenStabRegie Werner SchroeterDrehbuch Horst Alexander Dietrich Kuhlbrodt Roberto LericiProduktion Peter Berling Hanns EckelkampKamera Jorg Schmidt ReitweinSchnitt Catherine Brasier SnopkoBesetzungAntonio Salines Teufel Dr Panizza Magdalena Montezuma Doppelzeugin Kurt Raab Gerichtsprasident Agnes Nobecourt Maria Renzo Rinaldi Gottvater Margit Carstensen Staatsanwaltin Roberto Tesconi Jesus von Nazareth Kristina van Eyck Aggripina Heinrich Giskes Verteidiger Gabriela Gomez Ortega Dona Sifilide Laura Versari Cherubin Patrizia LaFonte Selbstmorderengel Die Premiere des Films fand auf der Berlinale 1982 im ausverkauften Zoo Palast statt Der Film des Regisseurs Werner Schroeter wurde von der osterreichischen Regierung 1985 mit der Begrundung verboten dass er die christliche Religion beleidige 188 StGB 1 Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Kritiken 3 Auszeichnungen fur den Film 4 Literatur 5 Weblinks 6 Sonstiges 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie an Panizzas Stuck orientierte und dessen Inszenierung durch das Teatro Belli in Rom integrierende Kernhandlung ist in eine Rahmenhandlung eingebettet die den Prozess gegen den Autor des Stucks aufgreift in dem Panizza 1895 zu einer Zuchthausstrafe verurteilt wurde In der eigentlichen Handlung verhandeln Gottvater und Jesus die beide mit ihrer Rolle uberfordert sind und Maria mit dem Teufel der angesichts der Sunden der Menschen bis zum papstlichen Hof und aufgrund der Unfahigkeit Gottes weitere Menschen zu erschaffen einen Spezialauftrag erhalt Gegen eine Reihe von Zugestandnissen die Gottvater ihm einraumen muss soll der Teufel eine Strafe fur die Menschen ersinnen die deren Lasterhaftigkeit unmittelbar ahndet ihnen aber nicht die ewige Verwerfung einbringt Zur Umsetzung zeugt der Teufel mit Salome eine Tochter die vom Hof Papst Alexander VI ausgehend die Syphilis uber die ganze Menschheit verbreitet Die Filmhandlung ist nicht vollig identisch mit Panizzas Stuck so fehlt ihm wie schon der italienischen Inszenierung des Teatro Belli die zugelloseste Szene am Hofe Alexanders VI im Vatikan Kritiken Bearbeiten Die Verfilmung des gleichnamigen Oskar Panizza Stuckes ist auch ein Exkurs uber staatliche Zensur und kunstlerischen Nonkonformismus Lexikon des Internationalen Films 2 In langen statischen Einstellungen zeigt die Kamera die farbenprachtige und hochstilisierte Auffuhrung des Panizza Buhnenstucks durch das romische Teatro Belli Schroeters eigener Beitrag beschrankt sich im wesentlichen auf den Exkurs uber staatliche Zensur und kunstlerischen Nonkonformismus in der Rahmenhandlung die den Munchener Blasphemie Prozess gegen Panizza im Jahre 1895 rekonstruiert Filmdienst 3 Die hohen Erwartungen konnte der Film nicht erfullen Statt der erwarteten Provokation rief der Film eher enttauschte Langeweile hervor und galt bald als Flop die Religionskritik als harmloser Anachronismus aus wilhelminischer Zeit 4 Auch finanziell war die Low Budget Produktion kein Erfolg und lockte nur wenige Zuschauer in die wenigen Kinos in denen der Film lief Im Mai 1985 verbot die Tiroler Landesregierung den Film weil er die christliche Religion beleidige und die religiosen Gefuhle der katholischen Mehrheitsbevolkerung Tirols verletze Als das Otto Preminger Institut fur audiovisuelle Mediengestaltung OPI das Liebeskonzil sechs Abende in ihrem Kino in Innsbruck zeigen wollte erstattete die Diozese Innsbruck Anzeige gegen den Direktor des OPI Dietmar Zingl und fand die Unterstutzung des Staatsanwalts Trotz harscher Reaktionen der osterreichischen Presse wurde der Film wie kurze Zeit vorher Das Gespenst von Herbert Achternbusch in Tirol verboten 5 Am 20 September 1994 entschied der Europaische Gerichtshof fur Menschenrechte im Fall Otto Preminger Institut gegen Osterreich 6 dass das Verbieten des Filmes eine berechtigte Beschrankung der Kunstfreiheit sei weil der Film religiose Gefuhle von Katholiken verletzen konne Drei der neun Richter gaben ein Minderheitsvotum ab 7 Der Film ist weiterhin nicht im Handel erhaltlich Auszeichnungen fur den Film Bearbeiten1983 gewann der Film beim Internationalen Filmfestival in Sao Paulo den Kritiker Award Literatur BearbeitenPeter Berling Hrsg Liebeskonzil Filmbuch Munchen 1982 ISBN 3 921375 93 2 Andreas von Arnauld Volkerrecht S 297 f RN 708 C F Muller 2 Aufl 2014 Weblinks BearbeitenLiebeskonzil in der Internet Movie Database englisch Liebeskonzil bei Filmportal de Das Stuck bei Projekt GutenbergSonstiges BearbeitenDer Film Das Gespenst 1982 wurde in Osterreich ebenfalls mit Verweis auf 188 StGB verboten Einzelnachweise Bearbeiten Volltext des 188 StGB zitiert in Das Liebeskonzil BRD 1981 film at abgerufen am 13 August 2018 zitiert in Das Liebeskonzil Filmkollektiv Frankfurt abgerufen am 13 August 2018 Zahlreiche entsprechende Kritikerzitate finden sich bei Peter D G Brown The Continuing Trials of Oskar Panizza A Century of Artistic Censorship in Germany Austria and Beyond In German Studies Review 24 3 Oktober 2001 S 537f Dietrich Kuhlbrodt Das Liebeskonzil In Eigenrezension des Drehbuchautors filmzentrale com Januar 2006 abgerufen am 13 August 2018 Urteil des Europaischen Gerichtshofs fur Menschenrechte englisch siehe vorige Fussnote am Ende der Website Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liebeskonzil amp oldid 217453951