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Das Lewis Saure Base Konzept ist eine Definition der Begriffe Saure und Base die unabhangig von Protonen im chemischen Sinn ist Sie wurde 1923 von Gilbert Newton Lewis eingefuhrt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lewis Sauren 2 Lewis Basen 3 Anwendungen des Konzepts 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLewis Sauren BearbeitenEine Lewis Saure ist ein elektrophiler Elektronenpaarakzeptor kann also Elektronenpaare anlagern Zu den Lewis Sauren zahlen Verbindungen mit unvollstandigem oder instabilem Elektronenoktett wie B CH3 3 B OH 3 BF3 AlCl3 Verallgemeinerung der obigen Regel Verbindungen in denen ein Atom keine Edelgaskonfiguration hat Das schliesst Metallionen wie z B das Co3 ein das in Komplexen wie dem Co NH3 6 3 die Elektronenkonfiguration des Kryptons erreicht Alle Metallkationen die als Zentralatome in chemischen Komplexen auftreten konnen Bei der Anlagerung von Liganden reagiert das Metallkation mit diesen zum Komplex Dies schliesst auch Metallionen ein die in ihren Komplexen keine Edelgaskonfiguration haben z B Cr3 Molekule mit polarisierten Doppelbindungen z B CO2 SO3 Halogenide mit ungesattigter Koordination z B SiCl4 oder PF5Lewis Basen BearbeitenEine Lewis Base ist dementsprechend ein Elektronenpaardonator der Elektronenpaare zur Verfugung stellen kann Zu den Lewis Basen zahlen daher Verbindungen mit Atomen mit mindestens einem freien Elektronenpaar das eine Einfachbindung ausbilden kann wie z B Ammoniak Cyanid Fluorid und beliebige andere Anionen Wasser oder Kohlenstoffmonoxid Alkene gehoren auch dazu da ihre Doppelbindungen p Bindungen recht reaktiv sind und ahnlich wie freie Elektronenpaare agieren konnen 2 Lewis Basen treten als typische Liganden in Metallkomplexen auf siehe auch Komplexchemie Anwendungen des Konzepts BearbeitenBei einer Saure Base Reaktion werden nach diesem Konzept immer kovalente Bindungen gebildet Das Produkt der Reaktion einer Lewis Saure mit einer Lewis Base kann als Lewis Saure Base Addukt Koordinationsverbindung oder auch als Akzeptor Donator Komplex bezeichnet werden Im Gegensatz zur Definition nach Bronsted bei der als Mass fur die Starke einer Saure oder Base ihre Saurekonstante bzw ihre Basenkonstante dient muss man fur Lewis Sauren und Lewis Basen neben einer quantitativen Einordnung nach stark und schwach zusatzlich eine qualitative Klassifizierung nach hart und weich treffen HSAB Konzept auch Pearson Konzept genannt Die Paarung zweier harter Spezies fuhrt dabei zur Ausbildung einer eher als ionisch stark einzuordnenden Bindung die Paarung zweier weichen Spezies zur Bildung einer eher kovalenten schwachen Bindung Als quantitatives Mass fur die Harte kann der energetische Abstand zwischen dem hochsten besetzten Molekulorbital HOMO und dem niedrigsten unbesetzten Molekulorbital LUMO dienen Die Unterscheidung nach weichen oder harten Spezies erleichtert unter anderem Vorhersagen zur Lage von Komplexbildungs oder Fallungsgleichgewichten Im Gegensatz zu Redoxreaktionen an denen ebenfalls Elektronenakzeptoren und donatoren beteiligt sind findet bei Lewis Saure Base Reaktionen haufig nur ein teilweiser Ubergang eines Elektronenpaares unter Ausbildung einer kovalenten Bindung statt d h die Oxidationszahlen der beteiligten Reaktionspartner andern sich bei der Reaktion meist nicht Eine genauere Betrachtung zeigt aber dass die Oxidationszahlen nur dann unverandert bleiben wenn die Lewis Saure eine geringere Elektronegativitat aufweist als die Lewis Base Siehe auch BearbeitenSaure Base KonzepteLiteratur BearbeitenW B Jensen The Lewis acid base concepts an overview Wiley New York 1980 ISBN 0 471 03902 0 Hisashi Yamamoto Lewis acid reagents a practical approach Oxford University Press New York 1999 ISBN 0 19 850099 8 Einzelnachweise Bearbeiten Gilbert Newton Lewis Valence and the structure of atoms and molecules Chemical Catalog Comp New York 1923 gbv de abgerufen am 9 September 2017 Abschnitt Lewis Basen bei chemgapedia de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lewis Saure Base Konzept amp oldid 226246822