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Als Leukopenie vollstandig Leukozytopenie von altgriechisch leykos leukos deutsch weiss altgriechisch kytos kytos deutsch Hohlung Gefass Hulle und altgriechisch penia penia deutsch Armut Mangel wird ein krankhafter Mangel an weissen Blutkorperchen Leukozyten im Blut bezeichnet Dies bedeutet dass es zu einer Verringerung der Leukozytenzahl beim Menschen auf unter 4000 pro Mikroliter Blut gekommen ist In den meisten Fallen liegt eine Verminderung von neutrophilen Granulozyten vor neutrophile Granulozytopenie auch Neutropenie Eine Verminderung der Lymphozyten Lymphopenie fuhrt hingegen selten zur verminderten Gesamtleukozytenzahl 1 Eine besonders schwere Sonderform ist die Agranulozytose bei der so gut wie keine Granulozyten mehr im Blut zu finden sind Bei stark erniedrigten Leukozytenzahlen ist der Patient einer erhohten Infektionsgefahr ausgesetzt 2 Unter Umstanden ist dann eine Umkehrisolierung notwendig Das Gegenteil der Leukopenie ist die Leukozytose Zu einer Leukopenie kommt es bei fulminant verlaufenden Infektionskrankheiten wie beispielsweise Typhus da hier massiv Leukozyten verbraucht werden Bei Virusinfektionen kommt es zu einer Verlagerung der Leukozyten an die Gefasswande Randpool und damit zu einer Verminderung dieser Zellen im zirkulierenden Blut Auch bei einer Schadigung des Knochenmarks durch eine Chemotherapie toxische Substanzen oder ionisierende Strahlung ist die Zahl der weissen Blutkorperchen vermindert Auch bei Leukamien und aplastischen Anamien treten haufig Leukopenien auf Zudem kann eine Leukopenie durch vermehrten Abbau der weissen Blutkorperchen in der Milz bei Splenomegalie bei Leberzirrhose oder bei krankhaften immunologischen Prozessen wie dem Lupus erythematodes auftreten Zu massig verringerten Leukozytenzahlen kommt es im Verlauf von Uberempfindlichkeitsreaktionen mit Bildung von Antikorpern gegen die Granulozyten Dabei kommen vor allem Arzneimittel wie Nichtsteroidale Antirheumatika oder organische Substanzen wie Benzol in Betracht 2 Es ist moglich die Leukozytenzahlen medikamentos durch Gabe von hamatopoetischen Wachstumsfaktoren wie dem Granulozyten Kolonie stimulierenden Faktor G CSF zu erhohen Dieser kann seit 1986 rekombinant hergestellt werden und wurde in ersten klinischen Studien bereits 1987 eingesetzt 3 Ein Ersatz von Granulozyten durch Granulozytentransfusion ist nur an wenigen Behandlungszentren moglich und nicht sehr wirkungsvoll da die transfundierten Granulozyten nur eine sehr kurze Lebensdauer haben Vor Beginn einer solchen Behandlung ist die Vertraglichkeit mit den roten und weissen Blutkorperchen des Empfangers zu uberprufen Der Einsatz von Granulozytentransfusionen wird aufgrund der hohen Spenderbelastung nur bei anhaltenden schweren Neutropenien die nicht auf G CSF ansprechen durchgefuhrt 4 Einzelnachweise Bearbeiten Robert F Schmidt Gerhard Thews Physiologie des Menschen Springer Verlag 27 Auflage 2013 ISBN 978 3 662 00485 2 a b Klaus Dorner Klinische Chemie und Hamatologie Georg Thieme Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 13 129716 7 S 261 Graham Molineux MaryAnn Foote Tara Arvedson Twenty Years of G CSF Clinical and Nonclinical Discoveries Springer Science amp Business Media 2012 S 16 18 ISBN 978 3 03480 217 8 Volker Kiefel Transfusionsmedizin und Immunhamatologie Grundlagen Therapie Methodik Springer Verlag 4 Auflage 2011 ISBN 978 3 642 12765 6 S 324 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4278297 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leukopenie amp oldid 224433954