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Der Leuchtturm Swinoujscie deutsch Leuchtturm Swinemunde ist der hochste Leuchtturm an der Ostsee heute in der polnischen Woiwodschaft Westpommern gelegen Der 68 m hohe Turm befindet sich am ostlichen Ufer der Swina Swine auf der Insel Wolin Wollin sudlich des Ostfort Fort Gerhard in Chorzelin Osternothafen einem Stadtteil von Swinoujscie Swinemunde Leuchtturm Swinoujsciepolnisch Latarnia morska Swinoujscie deutsch Leuchtturm SwinemundeLeuchtturm Swinemunde 2013 Leuchtturm Swinemunde 2013Ort Swinoujscie Wolinwest WestpommernPolen PolenLage Ostufer der Swina sudlich vom OstfortGeographische Lage 53 54 57 6 N 14 17 3 O 53 916 14 284167 3 2 Koordinaten 53 54 57 6 N 14 17 3 O SeekarteFahrwasser Ostsee Pommersche BuchtLeuchtturm Swinoujscie Westpommern Hohe Turmbasis 3 2 m n p m Turmhohe 65 m 213 3 ft Feuerhohe 68 m 223 1 ft Bauart Achteckig gemauert mit Keramikziegeln bis 1902Bauform Runder Turm mit Galerie und Laternenhaus 1 Tageslicht Markierung schwarzes LaternenhausKennung Oc WR 5sSektorenfeuer R 029 057 W 280 Nenntragweite weiss 24 sm 44 4 km Nenntragweite rot 9 sm 16 7 km Optik Fresnel LinseBetriebsart elektrische Gluhlampe 4200 WattFunktion OrientierungsfeuerBauzeit 1854 1858Betriebszeit seit 1 Januar 1859ListeneintrageUKHO C 2668 2 NGA 6116ARLHS POL 019Poln Liste 0681 3 Denkmalliste A 1390 vom 26 07 1997Betreiber Seeamt Szczecin 4 Benachbarte Leuchtturme stehen auf der deutschen Insel Greifswalder Oie im Westen und in der Nahe des Ortes Wiselka der Leuchtturm Kikut im Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 3 Philatelistische Wurdigung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1805 wurde am Kopf des damaligen Ostpackwerkes eine sogenannte Leuchtbude in Betrieb genommen Es handelte sich dabei um eine etwa 6 m hohe Konstruktion aus Holz die das Licht eines offenen Feuers mit Spiegeln umleitete Das Packwerk hielt der Ostsee nicht lange stand mit ihm verfiel auch die Leuchtbude Nach fast 10 jahriger Bauzeit wurden 1828 die beiden Molen an der Swinemunder Hafeneinfahrt fertiggestellt An der Spitze der Ostmole seit 2013 Zentralmole wurde eine Laternenbake errichtet die schon als Leuchtturm von Swinemunde bezeichnet wurde Die Feuerhohe betrug etwa zwolf Meter Zur Befeuerung wurden mehrere Argand Lampen eingesetzt die von je funf bis sechs halbkreisformig angeordneten Hohlspiegeln umgeben waren und mit Rapsol betrieben wurden Bei gunstiger Witterung war die Befeuerung zwischen acht und zwolf Seemeilen weit zu sehen nbsp Der Leuchtturm in seiner ursprunglichen achteckigen Form um 1900Erst nach der endgultigen Befreiung Europas und dem Sturz Napoleons kam es in Preussen mit dem Deutschen Bund zur Bildung eines lockeren Bundnisses von Staaten Unter der Leitung von Peter Beuth auf der Stelle eines vortragenden Raths bei der General Verwaltung fur Gewerbe und Handel 5 wurde eine umfangreiche Befeuerung der preussischen Kuste begonnen Nach der Turmerhohung Memel 1819 wurden neu erbaut Rixhoft 1822 Arcona 1824 Hela 1826 und Jershoft 1830 6 In der nachfolgenden Zeit bis zur Jahrhundertwende sind weit mehr als 20 Seefeuer an der deutschen Kuste in Dienst gestellt worden 7 Anfang der 1850er Jahre wurde der Berliner Oberbaurat August Severin mit dem Entwurf eines massiven Leuchtturms beauftragt 1854 wurde in der Kolonie Osternothafen mit dem Bau des Turms begonnen Er war der erste aus Keramikziegeln gemauerte achteckige Leuchtturm mit einer Hohe von mehr als 50 Meter Am 1 Dezember 1857 konnte die Befeuerung probeweise in Betrieb genommen werden Die amtliche Inbetriebnahme erfolgte am 1 Januar 1859 Die Gesamtkosten betrugen rund 60 000 Taler In den Jahren 1902 und 1903 wurde die verwitterte Aussenhulle des Leuchtturms abgetragen und der Turm mit hart gebrannten Verblendsteinen ummantelt Dazu musste ein 60 m hohes Baugerust errichtet werden Mit der Ummantelung erhielt der bisher achteckige Bau einen kreisrunden Querschnitt Das Sockelgebaude wurde grundlegend umgestaltet Die Gesamtkosten beliefen sich auf 79 500 Mark Seit den 1920er Jahren wird der Leuchtturm elektrisch betrieben Beim Luftangriff auf Swinemunde am 12 Marz 1945 wurde der Turm nicht getroffen In der Nahe einschlagende Bomben beschadigten jedoch das Mauerwerk Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Swinemunde an Polen Der Leuchtturm wurde von der polnischen Hafenbehorde wieder in Betrieb genommen Erst 1959 kam es zu einer ersten Sanierung der Kriegsschaden 1997 wurde der bauliche Zustand des Turmes untersucht Umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Aussenhulle wurden erforderlich fur deren Beschadigungen unter anderem aggressive Dampfe aus einer in der Nahe betriebenen Umschlagstation fur chemische Guter verantwortlich gemacht wurden Der Turm wurde dazu 1998 erneut voll eingerustet Die Arbeiten wurden 2000 abgeschlossen Seitdem ist der Turm wieder fur Besucher zuganglich Im Sockelgebaude befindet sich das Museum fur Leuchtturmwesen und Seenotrettung Muzeum Latarnictwa i Ratownictwa Morskiego Technik BearbeitenDer Turm ist insgesamt 68 m hoch Die Befeuerung befindet sich in 64 8 m Hohe Der mittlere Durchmesser betragt 7 m die mittlere Wandstarke 1 5 m Im Inneren befindet sich eine Wendeltreppe mit uber 300 Stufen Die ursprungliche Befeuerung des Leuchtturms bestand aus einer Argand Lampe deren Licht durch eine starre ringformige Fresnelsche Gurtellinse gebundelt wurde Die Brennweite betrug 92 cm der Durchmesser 2 m Der Preis der Linse wird auf 20 000 Taler geschatzt Die Argand Lampe verbrauchte etwa 1 kg Rapsol pro Stunde Je nach Jahreszeit und Brenndauer mussten bis zu 16 kg Ol auf den Turm geschafft werden Beim Umbau des Turms 1902 1903 erhielt der Turm ein Blendenkarussel und somit eine Kennung Sie besteht aus 4 Sekunden Lichtintervall und 1 Sekunde Dunkelphase Das Blendenkarussell wurde durch ein Gewicht betrieben das ahnlich wie bei einer Pendeluhr an einem Seil herabsank Mit einer Handkurbel wurde das Gewicht wieder nach oben gezogen In den 1920er Jahren wurde die Befeuerung auf eine elektrische 4200 W Gluhlampe umgestellt Zusammen mit einer Ersatzlampe befindet diese sich in einer Kippvorrichtung Bei Ausfall der Gluhlampe kann so die Ersatzlampe schnell an die Stelle der ausgefallenen gebracht werden Auch das Blendenkarussell wird seit dieser Zeit elektrisch betrieben Fur den Betrieb und die Unterhaltung ist das Seeamt in Szczecin 8 zustandig 4 Philatelistische Wurdigung BearbeitenIm Jahr 2015 gab die polnische Post den vierten Briefmarkenblock einer neuen Serie mit Leuchtturmen der polnischen Kuste heraus Eine der Briefmarken zeigt die Latarnia Morska Swinoujscie Wert 2 35 zl 9 Siehe auch BearbeitenListe von Leuchtturmen in Polen Leuchtfeuertypen Liste der hochsten Leuchtturme der WeltLiteratur BearbeitenDie Seefeuer Leuchtthurme und Leuchtschiffe der Deutschen Kusten und diejenigen Binnen und Einsegelungsfeuer welche mit Fresnel schen Apparaten oder Fresnel schen Laternen ausgerustet sind von Ludwig Alexander Veitmeyer Mit einer Karte Als Manuscript gedruckt Ernst amp Korn Berlin 1889 Seefeuer der Deutschen Kusten Leuchtturm Gross Horst Seite 11 u 41 Leuchtfeuer und Leuchtapparate Historisch und konstruktiv dargelegt von Ludwig Alexander Veitmeyer M Geitel Hrsg Oldenbourg Verlag Munchen und Leipzig 1900 Reprint Verlag AG Leipzig 2005 154 Seiten ISBN 978 3 8262 2202 3 Hellmut Hannes Von den Anfangen des Swinemunder Leuchtturms Usedom Wolliner Blatter Heft 10 ISSN 1611 3322 Storr Ostklune 2006 ISBN 3 937040 14 5 Renata Baczynska Polnische Leuchtturme und ihre Beziehung zur Tourismuswirtschaft Bydgoszcz 2010 Online als PDF S 23 27 polnisch Urzad Morski w Szczecinie Seeamt in Szczecin 75 Jahre Seeamt in Szczecin 1946 2021 Szczecin 24 September 2021 42 Seiten 75 Jahre Seeamt in Szczecin 1946 2021 als PDF polnisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leuchtturm Swinoujscie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ostmole ab 2013 Zentralmole Abgerufen am 7 Oktober 2015 Michael Kummel Leuchtturm Swinoujscie Swinemunde In blinkfueer de Abgerufen am 30 Oktober 2022 Swinoujscie Beschreibung Leuchtturmfreunde pl deutsch ubersetzen Latarnia Morska Swinoujscie Leuchtturm Swinemunde Abgerufen am 30 Oktober 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Russ Rowlett Lighthouses of Poland Swinoujscie and the Odra In The Lighthouse Directory University of North Carolina at Chapel Hill abgerufen im 1 Januar 1 englisch Registrierungen UKHO United Kingdom Hydrographic Office Publikation Admiralty List of Lights and Fog Signals ARLHS World List of Lights WLOL Poland In ARLHS Abgerufen am 25 April 2022 englisch NGA List of Lights 116 PDF Section 5 Seite 82 111 NGA 2022 abgerufen am 6 Juni 2022 englisch Hydrografisches Marineamt Ostsee 3 Bande PDF Tom 1 521 Seite 29 In Liste der Leuchtfeuer Abgerufen am 28 Oktober 2022 polnisch a b Seeamt Szczecin Startseite In Urzad Morski w Szczecinie Abgerufen am 16 Oktober 2022 GStA PK I HA Rep 120 A I 3 Nr 2 fol 3 r Leuchtfeuer und Leuchtapparate Historisch und konstruktiv dargelegt von L A Veitmeyer M Geitel Hrsg Oldenbourg Verlag Munchen und Leipzig 1900 Reprint Verlag AG Leipzig 2005 Seite 45 47 ISBN 978 3 8262 2202 3 Die See Feuer Leuchtthurme und Leuchtschiffe der deutschen Kusten und diejenigen Binnen und Einsegelungsfeuer welche mit Fresnel schen Apparaten oder Fresnel schen Laternen ausgerustet sind Karte von 1889 auf dibiki ub uni kiel de 75 Jahre Seeamt in Szczecin 1946 2021 als PDF polnisch Latarnie morskie auf der Website des Katalog Znakow Pocztowych Polnischer Briefmarkenkatalog 19 Juni 2015 abgerufen am 30 Juli 2021 polnisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leuchtturm Swinoujscie amp oldid 239436354