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Die Leubnitzer Waldsiedlung gehort zum Werdauer Stadtteil Leubnitz im Landkreis Zwickau in Sachsen Leubnitzer Waldsiedlung Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Waldsiedlung liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Naherholungs und Landschaftsschutzgebietes Werdauer Greizer Wald zwischen Feldern Wiesen und Waldflachen die Leubnitzer Waldsiedlung im Westen des Freistaates rund 80 km sudlich von Leipzig und westlich von Chemnitz Aus dem Werdauer Tal der Pleisse ist die Siedlung auf der Strasse des Dreiflugels einem alten Waldweg von Werdau zum Tischberg 400 m u NN zu erreichen Das seit 1961 in Teilen bestehende Landschaftsschutzgebiet Walder um Greiz und Werdau hat auf sachsischer Seite eine Grosse von uber 2255 ha dieser Bereich erst 1968 unter Schutz gestellt und erstreckt sich westlich der Stadt Werdau bis nach Thuringen 1 Geschichte BearbeitenAls Neubauern Dorf begrundet steht die Waldsiedlung bei Leubnitz auf fruherem Waldboden der auf Befehl der sowjetischen Militaradministration abgeholzt und zu Brettern fur die Kisten zur Verpackung der Reparationsguter verarbeiten worden ist Dazu mussten viele Sagewerke der Umgegend so auch das ehemalige Sagewerk Muller in Leubnitz ausschliesslich fur die sowjetische Besatzungsmacht Bretter aus den gefallten Baumen schneiden Die Bretter sollten moglichst astfrei sein So wurden auf Anordnung reihenweise in vielen Textilfabriken der Umgegend die grossen Spinnereimaschinen ausgebaut um diese als Reparationsguter in die Sowjetunion zu schaffen Die Anordnung zur Abholzung wurde von der sowjetischen Besatzungsmacht anhand der Landkarte gegeben so dass samtliche Flachen auch der Schonungsbestand abgeholzt wurden nur um dem Befehl gerecht zu werden Die Besiedlung der abgeholzten Flache erfolgte nicht aus humanen Grunden sondern weil das Land Sachsen keine Pflanzen fur eine Wiederaufforstung des grossen Gebietes zur Verfugung hatte Zuerst war die zur Versiedlung vorgesehene Flache grosser und begann schon an der Leubnitzer Forsterei Es gab anfangs ca 50 bis 60 Siedler aus verschiedenen deutschen Provinzen die dort Neubauernstellen errichten wollten darunter waren viele Vertriebene aus Ostpreussen Niederschlesien Oberschlesien Vorpommern und dem Sudetenland aber auch welche aus Sachsen Es war ein zusammengewurfeltes Volkchen dass sich so recht und schlecht vertragen musste Der Beginn zur Errichtung einer Landwirtschaft war noch lange nicht moglich denn es steckten noch die Baumstocke im Boden und alle Flachen lagen voller Aste Letztere verschwanden aber sehr schnell da die Werdauer Bevolkerung wegen Kohlenmangel taglich mit Handwagen auf diese Flachen zogen und die Aste heimschafften Nachdem die Neubauernstellen schon planerisch parzelliert und durch Verlosung vergeben worden waren entschied die Landesregierung doch nicht alles zu versiedeln sondern einen grossen Teil fur Schrebergarten vorzusehen um auch der Bevolkerung von Leubnitz und Werdau die Moglichkeit zu geben ein kleines Grundstuck erwerben zu konnen So entstanden vorn von den zwei Villen Pasler Villa etc an bis zum Stiefelknecht und dann daruber hinaus bis zur Meiselwiese in Richtung Langenbernsdorf die ersten Garten in denen sich die neuen Besitzer kleine und mittlere Hauschen bauten Danach entstanden die Garten von der Forsterei Leubnitz angefangen bis zur Bahnlinie Diese noch auf Werdauer Flur gelegenen Grundstucke werden auch aufgrund der raumlichen Distanz allgemein nicht zur Leubnitzer Waldsiedlung gezahlt Viele der Grundstucksbesitzer sind heute im Verein der Werdauer Waldsiedlung organisiert welcher sich unter anderem um die Stromver und Abwasserentsorgung der Siedlung kummert 2 Auf einer Versammlung der Siedler wurden den siedlungswilligen Leuten Neubauernstellen in Mecklenburg angeboten wo guter Boden vorhanden war und nicht erst durch Roden etc urbar gemacht werden musste Die Entscheidung war auf freiwilliger Basis und zufallig wollten so viele Siedler nach Mecklenburg gehen dass die Anzahl der Verbleibenden mit dem uberarbeiten Siedlungsflachenplan ubereinstimmte Die Siedlungsstellen fur die 13 Siedler wurden schliesslich verlost und es entstand so die Waldsiedlung Leubnitz Anfangs wurden alle Siedler aufgefordert sich ein Provisorium zum Wohnen zu bauen weil das Bauen der Fachwerkhauser ein paar Jahre dauern wurde So bauten sich viele ein Holzhauschen Spater entstanden vier grossere Massivhauser dann wurden aus Geldmangel die nachsten Typen kleiner und eines davon wurde in Lehmbauweise erstellt Die Flachen ringsum die Siedlung wurden zu den Feldern und Wiesen die fur eine Wiederaufforstung vorgesehen sind Im Dorf finden sich dort neben einigen in den letzten Jahren neu erbauten auch ein gutes Dutzend Hauser aus der Zeit nach 1945 einfache Bauernhauser Fachwerkbauten Lehmhauser heute meist saniert und vor dem Verfall bewahrt einige unter Denkmalschutz Darunter sind einige Fachwerkgebaude zeittypische Neubauern Hauser in gutem Originalzustand in denen unter einem Dach Mensch und Tier zusammen wohnten Mit einfachen oft primitiven Mitteln wurden nach 1945 hier Hauser errichtet die Wohnen und landwirtschaftliches Arbeiten miteinander zu verbinden vermochten Die Siedlung wird im Volksmund auch Negerdorf genannt Die Herkunft dieser Bezeichnung ist unklar Moglicherweise ruhrt sie von der als primitiv empfundenen Bauweise der ersten Hauser und den daraus resultierenden Lebensverhaltnissen her Weblinks BearbeitenWaldsiedlung deEinzelnachweise Bearbeiten Das nordliche Vogtland um Greiz Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Greiz Weida Berga Triebes Hohenleuben Elsterberg Mylau und Netzschkau In Leibniz Institut fur Landerkunde Hrsg Landschaften in Deutschland Band 68 Bohlau Verlag Leipzig 2006 ISBN 3 412 09003 4 D3 LSG Walder um Greiz und Werdau S 236 Informationen auf der Webseite des Vereins Werdauer Waldsiedlung e V 50 736388888889 12 335555555556 Koordinaten 50 44 N 12 20 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leubnitzer Waldsiedlung amp oldid 184142812