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Das Letov KT 04 ist ein tschechoslowakisches unbemanntes Luftfahrzeug das zur Ausbildung von Jagdfliegern und Flugabwehrbedienungen entwickelt wurde Im Gegensatz zu ferngesteuerten Zieldarstellungsdrohnen mit Eigenantrieb wurde das KT 04 im Flugzeugschlepp betrieben weshalb es als Schlepp oder Luftziel bezeichnet wird Es war fur eine mehrmalige Verwendung ausgelegt und daher mit einem Landefallschirm und Aufprallschutz ausgerustet Letov KT 04KT 04 auf dem Startwagen SP 14 im Luftfahrtmuseum KbelyTyp SchleppzielEntwurfsland Tschechoslowakei TschechoslowakeiHersteller LetovErstflug 1972 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Einsatz in Deutschland 3 Aufbau 4 Technische Daten 5 Nutzer 6 Literatur 7 WeblinksEntwicklung BearbeitenDie Konstruktion des KT 04 begann 1970 zeitgleich mit der Entwicklung einer Zielschleppversion des Strahltrainers L 39 Diese als L 39V bezeichnete Variante unterschied sich im Hinblick auf andere L 39 im Wesentlichen durch das Wegfallen der Bewaffnung der Bremsklappen und des hinteren Pilotensitzes der durch eine Seiltrommel zur Aufnahme eines 1700 m Stahlseils mit 5 mm Durchmesser ersetzt wurde Das Ausfahren des Seils wurde durch eine unter dem Rumpf befindliche kleine Staudruckturbine bewerkstelligt die durch den Fahrtwind angetrieben wurde Der Prototyp X 08 war im Juli 1972 fertiggestellt und begann im Oktober seine Werkserprobung die 45 Testfluge umfasste 30 davon beinhalteten Schleppversuche mit dem KT 04 Anschliessend fuhrten die tschechoslowakischen Luftstreitkrafte von Juli bis September 1973 die Truppenerprobung durch die jedoch nicht zufriedenstellend verlief und deshalb im darauffolgenden Jahr wiederholt werden musste Anschliessend wurde dem System L 39V KT 04 die Eignung zur Ausbildung von Flugabwehreinheiten im realen Waffeneinsatz bescheinigt Um andere Luftstreitkrafte als Nutzer fur das Konzept zu gewinnen wurde im Mai 1975 im Prager Luftfahrtinstitut vor Armeevertretern anderer Warschauer Vertragsstaaten Vortrage uber die Ausbildungsmoglichkeiten gehalten die jedoch nur massiges Interesse hervorriefen und keine Bestellungen auslosten Demzufolge entstand im darauffolgenden Jahr nur eine kleine Serie von acht L 39V und eine nicht naher bekannte Anzahl von KT 04 fur die tschechoslowakischen Streitkrafte Einsatz in Deutschland BearbeitenDie 1975 bei der Prasentation in Prag ebenfalls anwesende Delegation von Angehorigen der NVA Luftstreitkrafte kam zu dem Schluss dass das Konzept noch nicht ausgereift sei und empfahl Uberlegungen uber eine Verwendung innerhalb der NVA bis 1980 zu vertagen Aber bereits im Sommer 1977 wurde von der Armeefuhrung bei der tschechoslowakischen Seite uber eine Lieferung von L 39V und KT 04 nachgefragt Die Produktion war aber aufgrund der fehlenden Nachfrage bereits eingestellt worden und so blieb nur die Moglichkeit gebrauchte Exemplare von der Armee der CSSR zu ubernehmen was 1980 mit der Lieferung zweier L 39V und der dazugehorigen etwa 70 KT 04 geschah Die Flugzeuge erhielten die taktischen Nummern 170 und 171 und wurden der ZDK 33 in Peenemunde zugeteilt wo sie in auffalliger orange weisser Farbgebung flogen Die KT 04 waren ebenso auffallig in orange gelb weissen Farbtonen gehalten Im Sommer 1980 fanden versuchsweise die ersten Schleppfluge statt im Marz 1981 folgte uber der Ostsee das erste scharfe Schiessen mit Bordkanonen auf ein KT 04 Die Zieldarstellungsfluge wurden nur durch erfahrene Piloten durchgefuhrt da die Handhabung des Schleppzuges besonders wahrend der Startphase einige Aufmerksamkeit erforderte In der Regel startete die L 39V mit auf etwa 100 m Lange ausgefahrenem Schleppseil und angehangtem KT 04 das sich auf einem dreiradrigen Startwagen auch Startfahrwerk genannt SP 14 befand Bei 150 160 km h loste sich das Flugzeug von der Startbahn und beschleunigte im Steigflug auf 250 km h Auf 80 m Hohe loste sich auch das KT 04 vom Startfahrwerk das anschliessend von einem kleinen Bremsschirm zum Stehen gebracht wurde Beim folgenden Steigflug durfte die anliegende Geschwindigkeit nicht unterschritten werden da sonst das Luftziel das Flugzeug in der Regel uberholte und beim Nachlassen der Seilspannung nach funf Sekunden automatisch ausgeklinkt wurde Aus diesem Grund war bei der Zieldarstellung bei der das Seil bis auf 1550 m ausgefahren wurde auch das Unterschreiten einer Geschwindigkeit von 300 km h verboten Waren die Schiessubungen beendet wurde das KT 04 bei verringerter Geschwindigkeit in etwa 400 m uber dem Erdschiessplatz Peenemunde ausgeklinkt geborgen und zum Flugplatz zuruckbefordert Sofern es durch Treffer oder zu harte Landung nicht zu sehr beschadigt worden war konnte es anschliessend noch mehrmals verwendet werden Aufbau BearbeitenDas KT 04 besitzt einen einfachen Aufbau um beschadigte Komponenten schnell ersetzen zu konnen Es ist als Ganzmetall Mitteldecker mit zigarrenformigen Rumpf in Schalenbauweise ausgelegt und mit einer 6 mm Aluminiumhulle beplankt Die in kurzer Zeit austauschbaren Tragflachen sind mit zwei senkrechten Zapfen mit dem Rumpf verbunden Die Flugelenden sind nach unten abgeknickt und sollen das Risiko von Beschadigungen bei der Landung verringern helfen Zur sicheren Landung besitzt das KT 04 einen Haupt und Notfallschirm im vorderen Rumpfbereich sowie einen aufblasbaren Luftsack der die Unterseite beim Aufprall schutzt sowie die dazugehorigen Druckluftbehalter im Mittelteil Technische Daten BearbeitenKenngrosse DatenSpannweite 5 30 mLange 4 90 mHohe 1 20 mFlugelflache 3 m Masse 110 kg ohne Startwagen230 kg mit StartwagenSchleppgeschwindigkeit minimal 300 km h maximal 600 km hSchlepphohe 1000 m als Flak Ziel 2000 m 4000 m als Flugzeugziel Vorgegebene Angaben fur den Einsatz bei der NVA Nutzer BearbeitenDeutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Deutsche Demokratische Republik Luftstreitkrafte der NVA Slowakei nbsp Slowakei Slowakische Luftstreitkrafte Tschechoslowakei nbsp Tschechoslowakei Tschechoslowakische LuftstreitkrafteLiteratur BearbeitenManfred Kanetzki MiGs uber Peenemunde Die Geschichte der NVA Fliegertruppenteile auf Usedom Jagdfliegergeschwader 9 Heinrich Rau Fliegertechnisches Bataillon 9 Kathe Niederkirchner Zieldarstellungskette 33 Funktechnisches Bataillon 33 2 uberarbeitete Auflage MediaScript Berlin 2014 ISBN 978 3 9814822 1 8 S 161 ff Wilfried Kopenhagen Flugzeuge und Hubschrauber der NVA von 1971 bis zur Gegenwart Militarverlag der DDR Berlin 1989 ISBN 3 327 00768 3 S 47 52 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Letov KT 04 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Vojenska tovarna na letadla Letov Konstrukteur Alois Smolik S 1 S 2 S 3 S 4 S 5 S 6 S 7 S 8 S 10 S 12 S 13 S 14 S 16 S 18 S 19 S 20 S 21 S 22 S 25 S 28 S 31 S 32 S 33 S 39 S 50 S 118 S 128 S 131 S 139 S 218 S 228 S 231 S 239 S 328 S 331 S 428 S 431 S 528 S 616Andere KT 04 L 101 MK 1 Kocour L 290Ultraleichtflugzeuge LK 2 Sluka LK 3 NovaSegelflugzeuge LF 107 Lunak XLF 207 Laminar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Letov KT 04 amp oldid 233959075