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Leopold van Werveke 11 Februar 1853 in Diekirch 4 August 1933 in Magdeburg war ein deutsch luxemburgischer Geologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn eines Feldwebels aus altem flamischen Geschlecht besuchte das Athenaum in Luxemburg und machte nach dem Abitur eine Apothekerlehre bei Jean Meyer in Eich Stadt Luxemburg mit anschliessendem Pharmaziestudium an der Universitat Heidelberg 1873 74 Er leitete ein Jahr eine Apotheke in Echternach und studierte ab 1875 Geologie an der Universitat Strassburg mit der Promotion 1878 uber die Mineralquellen von Bad Mondorf Er war noch als Student Mitarbeiter in der Kommission zur geologischen Landesaufnahme von Elsass Lothringen und Assistent am Petrographischen Institut und danach am Geologischen Institut der Universitat Strassburg 1892 erstellte er eine Einteilung des Unterkarbon der Vogesen 1 1898 war er in Java und Sumatra 1913 wurde er Geheimer Bergrat 1914 bis 1918 war er Direktor der Geologischen Landesanstalt von Elsass Lothringen Nachdem Elsass Lothringen nach dem Ersten Weltkrieg an Frankreich gefallen war wurde er 1918 pensioniert zog nach Gengenbach und 1931 zu seiner Tochter nach Magdeburg Er befasste sich insbesondere mit den Kalisalz Lagerstatten im Elsass und anderen Bodenschatzen und Mineralquellen Hydrologie im Bereich Elsass Lothringen und Umgebung Von ihm stammen uber 300 wissenschaftliche Aufsatze Nach seiner Pensionierung befasste er sich mit dem Eiszeitalter damals Diluvium genannt in Nord und Mitteldeutschland speziell der Magdeburger Borde mit zahlreichen Veroffentlichungen auch zur Verbindung zur Archaologie u a Hundisburger Schichten zu Wasservorkommen und Bodenschatzen Er konnte aber wegen seines fortgeschrittenen Alters nicht mehr alle Aufschlusse selbst aufsuchen und geriet in Kritik der Geologen der Preussischen Geologischen Landesanstalt und der Spezialisten fur das nord und mitteldeutsche Pleistozan Fritz Wiegers 2 Felix Wahnschaffe Konrad Keilhack Statt wie bis dahin und bis heute angenommen drei konstatierte er erst vier 1924 und dann 1928 sechs Vereisungen in der Gegend von Magdeburg Um 1926 untersuchte er den Domfelsen und die daruber abgelagerten Schichten auf denen der Magdeburger Dom steht 3 Van Werveke nahm auch entgegen der vorherrschenden Lehrmeinung eine Bildung von eiszeitlichem Loss in Gewassern an Er gewann durch Vortrage und Veroffentlichungen beim breiteren Publikum eine gewisse Popularitat seine Schriften auf diesem Gebiet wurden spater aber vor allem wegen der genauen Beschreibung heute nicht mehr erhaltener Aufschlusse verwendet Anerkannt wurde z B sein geologisches Profil des Weinbergs bei Hohenwarte Durchbruch der Elbe nach Norden in der Saale Eiszeit Handschriftliche Memoiren sind verschollen er veroffentlichte aber Reiseberichte aus seiner Zeit als Geologe im damals niederlandischen Indonesien Sein Nachlass ist im Geologenarchiv in Freiburg Breisgau bei der Aussenstelle fur Ur und Fruhgeschichte des Landes Sachsen Anhalt in Magdeburg und Briefe im Bordemuseum Ummendorf Er war Ehrenmitglied des Oberrheinischen Geologischen Vereins 1887 wurde er deutscher Staatsburger Schriften BearbeitenDas Mineralwasser von Mondorf und seine Beziehungen zum mittleren Muschelkalk Strassburg 1878 Dissertation Erlauterungen zu Blatt Saarbrucken der geologischen Ubersichtskarte von Elsass Lothringen und den angrenzenden Gebieten im Masstab 1 200 000 und zu demselben Blatt der tektonischen Karte von Elsass Lothringen im Masstab 1 200 000 Strassburger Druck und Verlagsanstalt 1906 Geologische Ubersichtskarte der sudlichen Halfte des Grossherzogthums Luxemburg aufgenommen von Dr Leopold van Werveke Strassburg Commission fur die geologische Landes Untersuchung von Elsass Lothringen 1886 mit Ernst Wilhelm Benecke Hugo Bucking E Schumacher Geologischer Fuhrer durch das Elsass Gebr Borntraeger Verlag Sammlung Geologischere Fuhrer Band 5 1900 Archive Auf Sumatra und Java im Jahre 1898 Reisebriefe von Landesgeologe Dr L van Werweke Strassburger Druckerei u Verlagsanstalt Bd 1 I Im Urwalde des nordlichen Sumatra II Auf Java 1900 Bd 2 III Schluss Quer durch Sumatra 1901 Hohenschichten Karte von Elsass Lothringen und den angrenzenden Gebieten Berlin 1906 Schichtenfolge im Oligocan der Tiefbohrungen von Oberstritten und Oberkutzenhausen Strassburg 1907 Auf den Spuren des Diluvialinenschen im Rheintal Schutz dem fossilen Menschen Mitteilungen d Philomath Ges Strassburg 1909 u a Entstehung Loss in der Rheinebene Das Vorkommen von Mineral und Thermalquellen im lothringischen und luxemburgischen Buntsandstein etc Mitteilungen der Geologischen Landesanstalt von Elsass Lothringen Band 7 1909 S 91 114 Apercu sur la constitution et l histoire geologique des Vosges Profil durch die Vogesen und die Hardt von der Doller bis zur Lauter Annal Soc geol Belg Band 34 1910 S 247 263 Die Trierer Bucht und die Horsttheorie Bericht uber die Versammlungen des Niederrheinischen Geologischen Vereins 1910 S 12 37 Ubersicht uber den geologischen Bau und die geologische Entwicklung des Reichslandes Elsass Lothringen und des Grossherzogtums Baden Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft Strassburg 5 10 Juni 1913 Strassburger Verl Anst 1913 Die Tektonik des Sundgaues ihre Beziehung zu den Kalisalzvorkommen im Oberelsass und in Baden und ihre Entstehung Strassburg Strassburger Dr u Verl Anst 1913 Profile durch den Unteren Keuper aus Bohrungen ins Lothringen und im Rheintal Strassburg 1913 Die Entstehung des Mittelrheintales und der mittelrheinischen Gebirge eine geotektonische Skizze Strassburg Trubner 1914 Fragliche Erfolge der Wunschelrute Leipzig 1915 Mitwirkung am Handbuch fur den deutschen Braunkohlebergbau 1915 mit Konrad Keilhack G Klein u a Geologischer Wegweiser in Fragen der Wasserversorgung im Gebiet zwischen Maas und Mosel Strassburger Druck und Verlagsanstalt 1916 Die Frage Ausdehnung der franzosisch lothringischen Minettegebietes Gotha 1917 Uber die Entstehung der lothringischen Lehme und des mittelrheinischen Losses mit Ausblicken auf den Loss des Niederrheins und der Magdeburger Borde Sitzungsberichte Heidelberger Akad Wiss Math Naturwiss Klasse 1924 Der Untergrund des Magdeburger Domes Montagsblatt Das Heimatblatt Mitteldeutschlands Wissenschaftliche Beilage der Magdeburgischen Zeitung 1926 207 Ein diluvialer Sattel bei Moser Montagsblatt Wiss Beilage Magdeb Z 1926 353 355 Die Sohlener und Frohser Berge nebst dem Hummels Berge ihre Gestaltung und ihre Entstehung Montagsblatt Wiss Beilage Magdeb Z 1926 Nr 48 49 Gletscherablagerungen am Grossen Wart Berge bei Irxleben und an den Hangels Bergen bei Hohendodeleben sowie westlich von Diesdorf Montagsblatt Wiss Beilage Magdeb Z 1927 Nr 30 35 Das Landschaftsbild der Umgebung von Braunlage das formenreichste des Harzes 1927 Norddeutschland war wenigstens viermal von Inlandeis bedeckt in Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft 1927 S 135 155 Ausbildung Entstehung und Gliederung des Diluviums der Magdeburger Gegend als Grundlage zur Einordnung vorgeschichtlicher Funde in August Mertens Hrsg Festschrift 10 Tagung fur Vorgeschichte Museum fur Natur und Heimatkunde Magdeburg 1928 S 7 147 Das Diluvium von Magdeburg und seiner weiteren Umgebung auf Grund der neuesten Beobachtungen in Beitrage zur Landeskunde Mitteldeutschlands Festschrift 23 Deutscher Geographentag in Magdeburg 1929 S 157 254 Die Zahl der Vereisungen in Mittel und Norddeutschland in 25 Jb des Niedersachsischen Geologischen Vereins 1932 33 1933 201 228 Der Verlauf und das Alter der Hauptverwerfungen und der ubrigen wichtigen Storungen und Bewegungen im Gebiet des Mittelrheintalgrabens Abhandlungen der Heidelberger Akad Wiss 21 1934Er war an verschiedenen geologischen Karten im Bereich Elsass Lothringen beteiligt siehe auch Christian Ernst Weiss Unter anderem stammen die Spezialkarten Monneren Merzig Busendorf Gross Hemmersdorf Sierck Forbach Sturzelbronn Saargemund Niederbronn Buchsweiler von ihm und er war an Ludweiler und Remilly beteiligt Er wird in den Blattern der geologischen Karte Frankreichs Haguenau 1967 und Bitche Walschbronn 1970 als Autor aufgefuhrt Literatur BearbeitenRobert Stumper Luxemburger Wissenschaftler im Ausland Luxemburg 1962 Carl Engel Nachruf In MonBl 1933 S 278f Weblinks BearbeitenLuxemburger Autorenlexikon Publikationen Jurgen Werner Hubbe Heinz Nowak Biographie von van Werveke Universitat MagdeburgEinzelnachweise Bearbeiten Martin Georg Schafer Die devonischen Sedimente der Sudschwarzwalder Hauptbewegungszone Bollen Lenzkirch Erschienen als Band 8 der Arbeiten aus dem Geologisch Palaontologischen Institut der Technischen Hochschule Stuttgart 1957 S 11 Wiegers Uber Gliederung und Alter des Magdeburger Diluviums und die Zahl der Eiszeiten in Norddeutschland in Jb der Preussischen Geologischen Landesanstalt fur 1929 1 124 Gunter Schonberg Steht der Magdeburger Dom auf dem Domfelsen 2016 ISSN 2196 3495 doi 10 25673 91907 uni halle de abgerufen am 23 April 2023 Normdaten Person GND 117307920 lobid OGND AKS LCCN no2006109226 VIAF 54922666 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Werveke Leopold vanKURZBESCHREIBUNG deutsch luxemburgischer GeologeGEBURTSDATUM 11 Februar 1853GEBURTSORT DiekirchSTERBEDATUM 4 August 1933STERBEORT Magdeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold van Werveke amp oldid 237579072