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Leopold Iwan Cirsovius 23 Juli 1815 in Mettenhof 24 Marz 1895 in Lubeck war ein deutscher Organist Lehrer und Orgelforscher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken als Organist 3 Wirken als Orgelforscher 4 Familie 5 Veroffentlichungen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLeopold Iwan Cirsovius war als Mitglied der Familie Cirsovius ein Sohn des Landwirts Adolph Friedrich Cirsovius 8 Mai 1777 in Kiel 28 September 1833 in Rotenhahn und dessen Ehefrau Christine Margaretha geborene Koyen 27 Marz 1784 im St Johannis Kloster vor Schleswig 1834 wahrend einer Reise in Jutland Der Grossvater vaterlicherseits war Johann Carl Cirsovius Die Grosseltern mutterlicherseits waren der Klosterverwalter David Koyen 1816 und dessen Ehefrau Christina Margaretha geborene Hagen 1789 1 Cirsovis lebte anfangs auf dem von seinem Vater 1805 gepachteten Meierhof Mettenhof Ein alterer Bruder erteilte ihm ersten Unterricht 1823 deutete sich an dass der Vater insolvent gehen wurde Cirsovis und die Geschwister zogen daraufhin zu Verwandten und Freunden Er selbst lebte mit Unterbrechung eines halben Jahres bei einem Onkel in Bramstedt bis 1825 bei einem ehemaligen Hauslehrer in Wahlstorf Anschliessend zog er wieder zu seinen Eltern nach Holnis Der Vater hatte dort eine kleine Land und Fahrstelle gepachtet 2 Im Herbst 1829 verlegte die Familie Cirsovius ihren Wohnsitz nach Schleswig Zu Ostern 1830 zog Leopold Iwan Cirsovius zu dem Lehrer Dietrich Bahr der ihn auf den Beruf als Lehrer vorbereiten sollte nach Wrohe Im Herbst 1832 erhielt er eine Stelle als Hauslehrer bei dem Apotheker Johann Valentin Struck in Nortorf Aufgrund gesundheitlicher Probleme endete die Tatigkeit im Fruhjahr 1833 Anschliessend verbrachte er ein halbes Jahr auf dem Hof Bjernedegard nahe Soro den sein Schwager besass Von Herbst 1833 bis Ostern 1836 arbeitete er als Hilfslehrer in Malente und beschaftigte sich dort erstmals mit dem Orgelspiel 3 Von Ostern 1836 bis zum Examen 1839 erhielt Cirsovius eine Ausbildung am Lehrerseminar in Tondern und bekam dabei eine obligatorische Ausbildung als Organist Danach arbeitete er fur kurze Zeit als Hilfslehrer an der Flensburger Wilhelminen Freischule Im Herbst 1841 erhielt er einen Ruf des Gutsbesitzers Kaspar von Buchwaldt als Organist an der Vicelinkirche und Lehrer von Pronstorf Cirsovius arbeitete hier bis zum gesundheitsbedingten Ende 1887 Danach zog er nach Lubeck 4 Wirken als Organist BearbeitenBei Cirsovius Amtsantritt in Pronstorf existierten dort drei verschiedene Choralbucher Die von der Gemeinde verwendeten Melodien entsprachen aufgrund mundlicher Uberlieferungen oft nicht dem schleswig holsteinischen Gesangbuch Cirsovius fuhrte zunachst das Choralbuch von Johann Georg Christian Apel ein Gemeinsam mit dem Pastoren Friedrich Ernst Eugen Nissen suchte er circa 40 Lieder aus die bei Schulprufungen des Kirchspiels bekannt sein mussten Aufgrund des schlechten Zustands der Orgel drangte er auf einen Neubau und fragte Hermann Jimmerthal um Rat wie ein Neubau zu planen sei Mit dem Lubecker Organisten verband ihn vermutlich seit Anfang der 1860er Jahre eine Freundschaft 5 nbsp Orgel in PronstorfCirsovius begutachtete Orgeln des naheren Umlands und bat andere Organisten um Berichte 1869 konnte in Pronstorf eine Orgel von Marcussen amp Son eingeweiht werden Im Rahmen des Orgelbaus entstand eine Freundschaft mit Jurgen Andreas Marcussen der die renommierteste Orgelbauwerkstatt des Landes leitete Cirsovius schrieb in seinen spateren Publikation sehr wohlwollend uber das Unternehmen 6 Aufgrund der Zustande die er beim Dienstantritt in Pronstorf angetroffen hatte engagierte sich Cirsovius fur die Kirchenmusik in den landlichen Gemeinden des Landes Er nutzte hierfur insbesondere Zusammenkunfte des Allgemeinen Schleswig Holsteinischen Lehrerverbandes spater die Publikation Schleswig Holsteinische Schulzeit die der Grossteil der Lehrer las In der Schulzeitung offerierte er 1862 ein Heft zur Subskription dass 19 Antiphone enthielt die in der Kirche von Pronstorf oftmals verwendet wurden Diese von Jimmerthal gegengelesenen Melodien gingen offensichtlich nie in den Druck 7 Im Jahr 1863 gab Cirsovius die gebrauchlichsten Chorale von Johann Georg Christian Apel heraus Da diese schnell vergriffen waren erstellte er eine uberarbeitete Version die 1864 erschien und mehrfach aufgelegt wurde 1874 schuf er eine neue Version 1864 veroffentlichte er nach Beratungen mit Jimmerthal und Rudolf Reinecke das Choralbuch Choralfreund das zu Apels Choralen passte Die Melodien Apels versah er dabei mit neuen einfacheren Harmonien die Jimmerthal geschrieben hatte Reinecke empfahl das Buch fur den Unterricht in Lehrerseminaren wodurch es schnell Verbreitung in ganz Schleswig Holstein fand und in mehreren Auflagen erschien 1880 erganzte Cirsovius es um eine zusatzliche Sammlung von Praludien 8 1881 erhielt Cirsovius aufgrund der von ihm erstellten Werke einen Ruf der Kommission die ein neues Choralbuch zum schleswig holsteinischen Gesangbuch schaffen sollte In diesem Zusammenhang entstand 1886 eine Sammlung der Melodien von Volksliedern die die Musik in landlichen Kirchen und Schulen optimieren sollte Cirsovius initiierte im Lehrerverein eine Sektion Gesang und Musik und amtierte bis zu seiner Pensionierung als deren Vorstandsmitglied 9 Wirken als Orgelforscher BearbeitenCirsovius bedeutendste Arbeiten stammen aus dem Bereich der Orgelforschung Wahrend der Vorbereitungen des Orgelneubaus von Pronstorf sammelte er Material Einen Teil hiervon veroffentlichte er 1872 als Orgel Dispositionen von Orgeln in Schleswig Holstein Er plante diese Schrift zu erweitern und schrieb daher fast jedes Jahr fur die Schulzeitung eine Orgelschau Dabei bat er immer ihm weiteres Material zuzusenden Orgelforscher sammelten und veroffentlichten seinerzeit fur gewohnlich Dispositionen Cirsovius wich hiervor nicht ab arbeitete jedoch wesentlich zuverlassiger als seine Vorganger Ausserdem sammelte er sehr weitraumig uber ganz Nordelbien und interessierte sich fur aktuelle Entwicklungen des Orgelbaus 1881 gab das Konsistorium in Kiel unter Friedrich Mommsen eine Inventarisierung von Orgeln in Auftrag Cirsovius sollte diese als bester Orgelfachmann auswerten Uberlegungen eine erweiterte Neuauflage seines Werkes von 1872 zu veroffentlichen gab er 1890 auf Da seine Kollegen kein Interesse zeigten konnte er auch keine grossere Orgelstatistik erstellen Da ihm die materielle Absicherung der Witwen und Waisen von Lehrern besonders wichtig war spendete er die Erlose seiner Werke an den Pestalozzi Verein Familie BearbeitenIn erster Ehe heiratete Cirsovius am 3 November 1840 in Hutzfeldt Anna Margaretha Catharina Doll 21 Oktober 1816 in Neukirchen 17 Juni 1870 in Pronstorf Sie war die Tochter eines Neukirchener Organisten Das Ehepaar hatte vier Sohne und vier Tochter 10 In zweiter Ehe heiratete Cirsovius am 30 Dezember 1873 in Pronstorf Elise Dorothea Friederike Lau 30 Oktober 1835 in Preetz 16 Juni 1920 in Schleswig Aus dieser Ehe ging eine Tochter hervor 11 Veroffentlichungen BearbeitenChoralfreund die gebrauchlichsten Chorale mit Vor und Zwischenspielen fur Orgel und Pianoforte sowie zum vierstimmigen Gesang Segeberg Meier 1864 Lebensbild der Orgelbaumeister Marcussen amp Sohn nebst Verzeichnis der von 1848 91 gelieferten Orgeln a der Zeit b der Grosse nach und Hauptbestimmungen nach welchen alle gebaut sowie Gutachten von Sachverstandigen Kiel Jensen 1891 Digitalisat bei HathiTrust Orgel Dispositionen aus Schleswig Holstein 194 Dispositionen und Beschreibungen 1868 1895 Hrg von Reinhard Jaehn Berlin Merseburger 1986 ISBN 978 3 87537 217 5 Documenta Organologica Darin Orgel Dispositionen von Orgeln in Schleswig Holstein Kiel 1872 Die jahrliche Orgel Umschau von L I Cirsovius 1880 1894 Lebensbild der Orgelbaumeister Marcussen und Sohn Kiel 1891 Supplement Einzelne von Cirsovius verfasste oder veranlasste Orgelbeschreibungen 1868 1895Nachrichten uber Pronstorf Kirche Kirchenpatrone Prediger Kirchenjuraten Organisten Orgeln Todtengrabern Lauter Sitten und Gebrauche 1880 Nachdruck ca 1980 Literatur BearbeitenLeo Beckmann Cirsovius Leopold Iwan in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 9 Wachholtz Neumunster 1991 ISBN 3 529 02649 2 S 75 77 Einzelnachweise Bearbeiten Leo Beckmann Cirsovius Leopold Iwan in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 75 Leo Beckmann Cirsovius Leopold Iwan in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 75 76 Leo Beckmann Cirsovius Leopold Iwan in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 76 Leo Beckmann Cirsovius Leopold Iwan in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 76 Leo Beckmann Cirsovius Leopold Iwan in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 76 Leo Beckmann Cirsovius Leopold Iwan in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 76 Leo Beckmann Cirsovius Leopold Iwan in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 76 Leo Beckmann Cirsovius Leopold Iwan in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 76 77 Leo Beckmann Cirsovius Leopold Iwan in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 77 Leo Beckmann Cirsovius Leopold Iwan in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 75 Leo Beckmann Cirsovius Leopold Iwan in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 9 1991 ISBN 3 529 02649 2 Seite 75 Normdaten Person GND 1145304885 lobid OGND AKS LCCN nr87000913 VIAF 214149196516774792057 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cirsovius Leopold IwanKURZBESCHREIBUNG deutscher Organist Lehrer und OrgelforscherGEBURTSDATUM 23 Juli 1815GEBURTSORT MettenhofSTERBEDATUM 24 Marz 1895STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold Iwan Cirsovius amp oldid 230029120