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Dieser Artikel behandelt den Arzt Leonhard Voigt Zum Kunstschreiner und Bildhauer siehe Leonhard Vogt Taddaeus Leonhard Voigt auch Thaddaeus Leonhard Voigt 11 Oktober 1835 in Hamburg 23 Oktober 1925 ebenda war ein deutscher Arzt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenLeonhard Voigt erhielt eine Schulausbildung an der Gelehrtenschule des Johanneums und dem Katharineum zu Lubeck wo er zu Ostern 1855 sein Abitur machte 1 Ab 1856 studierte er Medizin an Universitaten in Gottingen Leipzig und Wurzburg und schloss dort im Sommer 1859 mit der Promotion ab Wahrend seines Studiums in Gottingen wurde er 1856 Mitglied der Burschenschaft Brunsviga 2 Ab 1860 arbeitete er als Arzt am Allgemeinen Krankenhaus in seiner Geburtsstadt und ab 1863 als Armenarzt Wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges leistete er Kriegsdienst in einem Lazarett Von 1870 bis 1873 kam es in Hamburg zu einem grossflachigen Ausbruch der Pocken Da die Zahl der infizierten Personen nur langsam zunahm wurde die Epidemie in der Bevolkerung anfangs wenig beachtet Der Hohepunkt der Krankheitswelle lag im strengen Winter 1871 72 als ungefahr 4000 Personen an der Infektionskrankheit starben Der Hamburger Senat stellte erst angesichts dieser Haufung von Todesfallen fest dass eine behordliche verordnete Impfpflicht zur Pockenimpfung notwendig war und etablierte sie als eine der letzten Behorden in Deutschland 1872 Dazu rief er eine Staatsimpfanstalt ins Leben an der Leonhard Voigt eine Stelle als Jungassistenzarzt erhielt Zum Oberimpfarzt wurde Hermann Julian Siemssen ernannt Im Januar 1874 entnahm Siemssen einem bereits geimpften Kind Lymphe um damit ein weiteres Kind zu impfen Diese Weiterimpfung von Mensch zu Mensch war seinerzeit gangige Praxis Siemssen ubersah dass dieses Kind Symptome der Syphilis zeigte Der Mediziner impfte mit der gewonnenen Lymphe anschliessend den Schlossersohn Paul Preuss der daraufhin eine schwere Syphilisinfektion entwickelte Leonhard Voigt ubernahm im selben Jahr Siemssens Stelle als Leiter der Staatsimpfanstalt nachdem dieser des Amtes enthoben worden war Aufgrund der folgenschweren Impfung Siemssens hatte er erkannt dass Impfungen von Mensch zu Mensch riskant waren und weitere derartige Falle nur vermieden werden konnten wenn ausschliesslich frische Kuhpocken als Pockenimpfstoff gemass dem von Edward Jenner entwickelten Verfahren verwendet wurden Die Verwendung dieses Impfstoffs galt seinerzeit als absolut unublich aufwendig und nicht immer erfolgreich Voigt besuchte mehrere grosse Tierlymphe Anstalten in den Niederlanden bei denen er die Gewinnung von Kuhpockenlymphe erlernte Anschliessend kehrte er zuruck an die Staatsimpfanstalt in Hamburg und organisierte in deren Untergeschoss Stalle fur Kalber und einen Kalber Impfsaal Voigt entwickelte ein Verfahren bei dem die von Kalbern gewonnene Lymphe mit Glycerin aufbereitet und somit deren Wirksamkeit verbessert werden konnte Die Forschungen hierzu schloss er 1884 ab Mit der Methode zur Aufbereitung und Gewinnung des Impfstoffs der Vakzination im gleichen Gebaude und der Neuentwicklung der dafur notwendigen Gerate etablierte Voigt weltweit neue Massstabe fur die die Hamburger Impfanstalt uberregional bekannt wurde Voigt unternahm gemeinsam mit Ludwig Pfeiffer Tierversuche um den Impfstoff weiter zu optimieren 1903 stellten sie eine Methode vor bei der sie den Impfstoff nicht von Kalb zu Kalb weiterimpften sondern stattdessen ein Kaninchen als Passagetier verwendeten 1916 und somit funf Jahre nachdem er einen entsprechenden Antrag gestellt hatte ging Voigt in hohem Alter in Pension Ehrungen Bearbeiten nbsp Thaddaus Leonhard Voigt Friedhof OhlsdorfFur seine Verdienste wurde Voigt mehrfach ausgezeichnet 1899 erhielt er den Dannebrog Orden fur seine Beratertatigkeiten im Rahmen der Etablierung einer Impfanstalt in Kopenhagen 1900 wurde ihm der Rote Adlerorden 4 Klasse verliehen Da er Weiterbildungen fur Kolonial und Schutztruppenarzte im Bereich des Impfwesens anbot wurde er 1905 mit dem Koniglichen Kronen Orden 3 Klasse ausgezeichnet 1907 erhielt er in Hamburg einen Professorentitel und 1910 die Goldene Medaille der Academie de medecine in Paris An Leonhard Voigt wird auf der Sammelgrabmalplatte Aerzte des Althamburgischen Gedachtnisfriedhofs Friedhof Ohlsdorf erinnert Literatur BearbeitenFelix Brahm Voigt Leonhard In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 4 Wallstein Gottingen 2008 ISBN 978 3 8353 0229 7 S 359 360 Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Genzken Die Abiturienten des Katharineums zu Lubeck Gymnasium und Realgymnasium von Ostern 1807 bis 1907 Borchers Lubeck 1907 Beilage zum Schulprogramm 1907 Digitalisat Nr 531 Hugo Bottger Hrsg Verzeichnis der Alten Burschenschafter nach dem Stande des Wintersemesters 1911 12 Berlin 1912 S 211 Normdaten Person GND 117704466 lobid OGND AKS LCCN n2016182903 VIAF 311154273 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Voigt LeonhardALTERNATIVNAMEN Voigt Taddaeus Leonhard vollstandiger Name Voigt Thaddaeus Leonhard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ArztGEBURTSDATUM 11 Oktober 1835GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 23 Oktober 1925STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leonhard Voigt amp oldid 216487112