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Leo Planiscig 31 August 1887 in Gorz Osterreich Ungarn 7 Juli 1952 in Florenz war ein osterreichisch italienischer Kunsthistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPlaniscig stammte aus einer kulturell aufgeschlossenen Familie Sein Vater Albert Planiscig ein hoher k u k Landesbeamter in Gorz war ein gebildeter Mann mit Interesse fur Geschichte und Literatur und besass eine ansehnliche Bibliothek italienischer Klassiker die der Sohn spater erbte Schon wahrend der Schulzeit veroffentlichte Planiscig zahlreiche Essays in der literarischen Zeitschrift Il Marzocco 1908 ging er nach Wien und studierte Klassische Archaologie sowie Kunstgeschichte bei Max Dvorak und Julius von Schlosser 1 Er wurde 1912 mit einer Dissertation Zur Geschichte der venezianischen Skulptur im 14 Jahrhundert promoviert Auf Empfehlung von Schlosser zog ihn Erzherzog Franz Ferdinand von Osterreich Este als Berater in Kunstfragen heran Nach der Ermordung des Thronfolgers 1914 wurde dessen Kunstbesitz die Estensische Sammlung im Kunsthistorischen Museum aufbewahrt und Planiscig als Kustos eingesetzt Damit begann eine langjahrige erfolgreiche Museumsarbeit Am 1 Juli 1933 wurde Planiscig als Nachfolger von Hermann Julius Hermann zum Direktor der Sammlung fur Plastik und Kunstgewerbe ernannt und fuhrte 1935 eine zeitgemasse Neuaufstellung dieser Abteilung durch Im Februar 1938 wurde er beschuldigt an einem illegalen Kunsttransfer von vier Gemalden von Giorgione aus Venedig nach London 2 und der zugehorigen Erstellung einer angeblich falschen Expertise die er 1933 erstellte 3 beteiligt zu sein 4 Um dem gegen ihn eingeleiteten Disziplinarverfahren zu entgehen kam er diesem zuvor indem er unter Verzicht auf seine Bezuge mit 1 Mai 1938 den Dienst quittierte 5 Im Anschluss ubersiedelte er 1938 nach Florenz und widmete sich als Privatgelehrter seinen Forschungen und dem Ausbau seiner Kunstsammlung italienischer Renaissance Bei einem Bombenangriff am 21 September 1943 wurde sein Haus in der Via Masaccio 183 in Florenz fast vollstandig zerstort Sein Besucher der befreundete Kunsthistoriker Friedrich Kriegbaum kam dabei ums Leben er selbst uberlebte den Angriff durch Zufall doch war seine Gesundheit danach durch das Schockerlebnis beeintrachtigt Kurz nach dem muhevollen Wiederaufbau seines Hauses starb er an Herzschwache 6 Da in Wien auch nach dem Krieg dieselben Personen im Amt blieben die ihn 1938 beschuldigt hatten konnte Planiscig zeit seines Lebens nie nach Wien zuruckkehren So gelang es erst seiner Witwe das Rehabilitierungsverfahren zu seinen Gunsten zu entscheiden 7 Planiscig war ein exzellenter Kenner italienischer Plastik der fruhen Neuzeit insbesondere die Kleinbronzen des Quattrocento standen im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Tatigkeit Unter seinen Publikationen ragt neben einigen Katalogwerken eine Reihe von Monografien der bedeutendsten italienischen Bildhauer der Renaissance heraus Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDenkmale der Kunst in den sudlichen Kriegsgebieten Wien 1915 Geschichte der Venezianischen Skulptur im XIV Jahrhundert Wien 1916 Die Estensische Kunstsammlung Wien 1919 Handzeichnungen Alter Meister aus der Sammlung Dr Benno Geiger zusammen mit Voss Zurich 1920 Venezianische Bildhauer der Renaissance Wien 1921 La pala di San Girolamo gia a S Stefano in Venezia opera die Antonio Vivarini Mailand Rom 1923 Collezione Camillo Castiglioni Catalogo dei Bronzi Wien 1923 Die Bronzeplastiken Statuetten Reliefs Gerate und Plaketten Katalog mit den Abbildungen samtlicher Stucke Wien 1924 Die italienische Bronzestatuette der Renaissance Wien 1925 Das Grabdenkmal des Orsato Giustiniani Wien 1926 Andrea Riccio Wien 1927 Jacopo und Gentile Bellini Wien 1928 Toskanische Plastiken des Quattrocento unbekannte Werke Francesco di Giorgios und Andrea de Verrocchios Wien 1929 Die Sammlung Dr Albert Figdor Erster Teil zusammen mit anderen Autoren Wien 1930 Piccoli Bronzi Italiani del Rinascimento Mailand 1930 Zwei Beitrage zu Pisanello Wien 1933 Kunsthistorisches Museum Wien Katalog der Sammlungen fur Plastik und Kunstgewerbe Wien 1935 Donatello Wien 1939 Luca della Robbia Wien 1940 Lorenzo Ghiberti Wien 1940 Andrea del Verrocchio Wien 1940 Bernardo und Antonio Rosselino Wien 1942 Desiderio da Settignano Wien 1942 Nanni di Banco Florenz 1946 Literatur BearbeitenLeo Planiscig Eine kurze Biographie Verzeichnis der wissenschaftlichen Veroffentlichungen handschriftliches Manuskript der Witwe im Archiv des Kunsthistorischen Museums Wien Ulrike Wendland Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler Band 2 L Z Saur Munchen 1998 ISBN 3 598 11339 0 S 521 525 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Leo Planiscig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Leo Planiscig Beitrage in Zeitschriften auf RI OPAC Eintrag im Dictionary of Art HistoriansEinzelnachweise Bearbeiten Monika Loscher Susanne Hehenberger Provenienzforschung in der Kunstkammer In Neues Museum Die osterreichische Museumszeitschrift Dezember 2013 Nr 13 3 4 ISSN 1015 6720 S 19 21 PDF 22 9 MB Anm Text mit Foto von Leo Planiscig Elena Greer Nicholas Penny Giorgione and the National Gallery In The Burlington Magazine Band 152 Nr 1287 Juni 2010 S 364 375 Neues Wiener Journal 19 November 1933 Seite 8 9 Sensation um ein angebliches Giorgione Bild Sensation um Giorgione Reichspost vom 27 2 1938 S 7 Monika Loscher Susanne Hehenberger Personelle Veranderung im Nationalsozialismus 1938 1945 In Tanja Baensch Kristina Kratz Kessemeier Dorothee Wimmer Hrsg Museen im Nationalsozialismus Akteure Orte Politik Bohlau Verlag Wien 2016 ISBN 978 3 412 22408 0 S 132 Internetseite Stand 16 November 2014 Geschichte des Kunsthistorisches Institut in Florenz Max Planck Institut Memento des Originals vom 1 Dezember 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde 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