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Der Legionellose Ausbruch in Warstein 2013 war ein gehauftes Auftreten untypischer schwerer Lungenentzundungen Die Erkrankungswelle begann am 10 August 2013 Bis zum 25 September wurden insgesamt 165 Erkrankungs und Verdachtsfalle bekannt Drei Patienten sind bis zu diesem Zeitpunkt verstorben 1 2 3 Mikrobiologische Befunde zeigen dass es sich bei dem Ausloser der Erkrankung die auch als Legionarskrankheit bekannt ist um den Erreger Legionella pneumophila handelt Dieses Bakterium vermehrt sich bei Temperaturen zwischen 25 und 40 C in Einrichtungen der Wasserversorgung und vor allem in Verdunstungs Kuhlanlagen und wird als Bioaerosol verbreitet von den Betroffenen uber die Atemwege aufgenommen Nach Angaben von Martin Exner Direktor des Zentrums fur Infektiologie und Infektionsschutz der Universitat Bonn handelt es sich bei den Erkrankungsfallen in Warstein um das bislang ausgedehnteste Ausbruchsgeschehen dieser Krankheit in Deutschland 4 gleichzeitig ist es der drittgrosste bekannte Legionellenausbruch in Europa 5 Der bis dahin schwerste Ausbruch mit 65 Erkrankungsfallen und 5 Toten hatte sich am Anfang des Jahres 2010 in Ulm ereignet 6 Inhaltsverzeichnis 1 Ablauf des Ausbruchs 2 Behandlung und Diagnosesicherung 3 Medienberichterstattung 4 Suche nach der Infektionsquelle 5 Auswirkungen des Ausbruchs 6 Rechtliche Vorschriften 7 Weblinks 8 Siehe auch 9 EinzelnachweiseAblauf des Ausbruchs Bearbeiten nbsp Blick auf den Warsteiner Stadtberg mit der alten Kirche im Vordergrund das Krankenhaus Maria HilfBeginnend am 10 August 2013 wurden im ortlichen Krankenhaus dem Krankenhaus Maria Hilf Warstein eine zunehmende Zahl von Patienten mit schweren Lungenentzundungen zur stationaren Behandlung aufgenommen Mit zehn und mehr stationaren Aufnahmen wegen ambulant erworbener Pneumonien taglich lag die Zahl der zugewiesenen Patienten weit uber dem Durchschnitt der um diese Jahreszeit zu erwartenden Zuweisungen Mehrere Patienten mussten intensivmedizinisch betreut werden In drei Fallen war eine kunstliche Beatmung erforderlich Eine kritisch erkrankte Patientin wurde zwei Tage spater per Helikoptertransport in eine Spezialklinik verlegt Die im Laufe des Wochenendes beobachtete Haufung von schweren Pneumonien wurde am folgenden Werktag den zustandigen Gesundheitsbehorden gemeldet Die meisten Erkrankten erholten sich unter einer kombinierten Antibiotikatherapie rasch Ein Erkrankter verstarb jedoch wenige Tage spater unter dem Bild eines Multiorganversagens ein weiterer Erkrankter wurde noch intensivmedizinisch behandelt auch die in eine Spezialklinik verlegte Patientin war zum Zeitpunkt 22 August noch in einem kritischen Zustand In einer kurzen Pressemitteilung des Gesundheitsamtes des Kreises Soest wurde am 23 August allerdings bekanntgegeben dass diese nicht an Legionellose sondern an einer anderen bakteriellen Infektion erkrankt sei 7 Das zweite bislang bekannte Todesopfer wurde in seiner Wohnung tot aufgefunden nach Fremdangaben lagen auch hier die aus den Berichten anderer Erkrankter bekannten Symptome vor Ein weiterer Todesfall ereignete sich am Morgen des 26 August Am 24 September teilte der ermittelnde Arnsberger Staatsanwalt mit dass die 62 jahrige gesundheitlich erheblich vorbelastete Frau an einer Lungenentzundung gestorben und ebenfalls mit Legionellen infiziert gewesen sei Dies gehe aus dem Bericht des Gerichtsmediziners hervor der die Obduktion vorgenommen habe 3 Bis zum 5 September wurden taglich Neuerkrankungen in schwankender Anzahl gemeldet Vom 6 September bis zum 8 September wurden keine weiteren Neuerkrankungen bekannt Am Montag dem 9 September gab der Kreis Soest bekannt dass erneut eine Patientin mit Legionellose Verdacht im Warsteiner Krankenhaus behandelt werde Weitere Neuerkrankungen wurden bis zum 17 September nicht bekannt Der am 9 September gemeldete Erkrankungsfall wurde seitens des Gesundheitsamtes ebenfalls dem Ausbruchsgeschehen zugeordnet die Typisierung der gefundenen Erreger durch das Konsiliarlabor in Dresden habe denselben Legionellen Subtyp nachgewiesen dessen genetischer Fingerabdruck auch im Ruckkuhlwerk der Esser Werke entdeckt worden war Unter Berufung auf eine Veroffentlichung des European Legionnaires Disease Surveillance Network ELDSNet wurde festgestellt dass die Inkubationszeit von normalerweise zwei bis zehn Tagen in Ausnahmefallen auch 16 bis 20 Tage betragen konne Somit passe auch dieser bislang letzte Fall zu der Annahme dass nach Stilllegung und Desinfektion des Ruckkuhlwerkes keine weitere Ansteckung mehr erfolgte 2 Behandlung und Diagnosesicherung Bearbeiten nbsp Legionella pneumophila unter dem RasterelektronenmikroskopAngesichts der Schwere des Krankheitsbildes der zugewiesenen Patienten raumten die behandelnden Arzte der sofortigen wirksamen Behandlung Prioritat ein vor den Erfordernissen der Diagnosesicherung Die fruhzeitige konsequente Behandlung mit einer geeigneten Antibiotika Kombination hat wahrscheinlich dazu beigetragen dass die in der Literatur angefuhrte Letalitat von 10 bis 15 deutlich unterschritten wurde moglicherweise zu Lasten eindeutiger mikrobiologischer Befunde Mittlerweile Stand 11 September konnten bei 92 Erkrankten und in der Lunge der beiden im Krankenhaus verstorbenen Patienten Legionellen bakteriologisch nachgewiesen werden 1 2 3 Nachdem in einem Ruckkuhlwerk eine Konzentration von Legionellen gefunden worden war die geeignet ist Legionellosen auszulosen s u wurden die in dem Ruckkuhlwerk und in den Patienten gefundenen Legionellen durch das zustandige Konsiliarlabor in Dresden weitergezuchtet und typisiert um eine luckenlose Kausalkette von den aufgefundenen Legionellen zu den bei den Patienten vorgefundenen Krankheitserregern darzustellen Anlasslich der Pressekonferenz am 4 September wurde bekanntgegeben dass dieser Nachweis mittels aufwandiger Untersuchungen gefuhrt werden konnte siehe unten Nach Abschluss des Ausbruchsgeschehens wies Exner im Rahmen einer offentlichen Sonderratssitzung darauf hin dass die Warsteiner Burger von ihrem Krankenhaus bestens versorgt worden seien Mit der Antibiotika Kombination die den Patienten von Anfang an verabreicht worden sei habe man beste Erfahrungen gemacht die Mortalitat der behandelten Patienten betrug etwa zwei Prozent normalerweise werde mit durchschnittlich sieben Prozent gerechnet Das Krankenhaus hat mit guter Diagnostik und adaquater Therapie gearbeitet Fruher hatte dies bedeutet dass bei 165 Erkrankten 15 oder 16 gestorben waren M Exner wird der Direktor des Zentrums fur Infektiologie und Infektionsschutz der Universitat Bonn wortlich zitiert 8 Medienberichterstattung BearbeitenSeit dem 20 August 2013 berichteten die Medien unter unterschiedlichen Uberschriften Ratselhafte Erkrankungswelle Grippe Ausbruch in Warstein etc uber die ungewohnliche Haufung von Pneumonien 9 Die von offizieller Seite zunachst geausserte Hoffnung dass der Gipfel der Erkrankungswelle seit dem 21 August uberschritten sei erfullte sich nicht An den folgenden Tagen kamen eine grosse Zahl weiterer Erkrankter zur Aufnahme im Krankenhaus Maria Hilf Warstein aber auch in Krankenhausern der Umgebung hinzu Wegen der langen Inkubationszeit die drei bis funf Tage in Ausnahmefallen aber auch bis zu zehn Tagen betragen kann wurde mit dem Auftreten weiterer Falle gerechnet 4 Im weiteren Verlauf wurde uber stetig steigende Fallzahlen berichtet Seit dem 26 August berichten nahezu alle massgeblichen Printmedien und deren Online Auftritte von dem Krankheitsgeschehen in Warstein 10 Am 2 September wurde das Ausbruchsgeschehen erstmals im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch Instituts erwahnt Dabei wurde Arzten die ambulant erworbene Lungenentzundungen behandeln nahegelegt eine Urinuntersuchung auf Legionellen zu veranlassen insbesondere wenn eine Reiseanamnese nach Warstein vorliege 11 Suche nach der Infektionsquelle Bearbeiten nbsp Ruckkuhlwerk der Esser Werke im Westertal Diese Kuhlanlage die mit Wasser aus der Wester betrieben wurde verbreitete die Legionellen als Aerosol nbsp Klaranlage der Stadt Warstein hier fanden sich hohe Konzentrationen an Legionellen die moglicherweise in die Wester gelangten und dann fur die Verunreinigung der Kuhlanlage sorgten nbsp Die Warsteiner Brauerei auch in der betriebseigenen Klaranlage und in zwei Ruckkuhlwerken wurden Legionellen gefunden Ein Zusammenhang mit der Erkrankungswelle war bis zum 11 September noch nicht nachweisbar Aufgrund der ersten Untersuchungsergebnisse und des Verlaufes des Ausbruchs ging Martin Exner davon aus dass die Streuung von Legionellen in der Luft von einer der Verdunstungskuhlanlagen auf Industrie oder Handelsgebauden in Warstein verursacht wurde In Frage kommen nur sogenannte Ruckkuhlwerke bei denen die Abwarme durch verdunstendes und in Schwaden an die Atmosphare abgegebenes Wasser abgefuhrt wird Die Kreisgesundheitsbehorde unterstutzt von einem 60 kopfigen Krisenstab versuchte ab dem 21 August die Quelle der Legionellenverbreitung zu orten Aus allen in Frage kommenden Anlagen wurden Proben zur bakteriologischen Untersuchung genommen Alle betreffenden Anlagen wurden im Anschluss an die Untersuchung desinfiziert und vorlaufig stillgelegt Am 27 August teilte die Kreisgesundheitsbehorde in einer Pressemitteilung mit dass das Institut fur Hygiene und Offentliche Gesundheit der Universitat Bonn erste vorlaufige Ergebnisse der vom 21 bis 23 August entnommenen Proben vorgelegt habe Die Probe aus dem Ruckkuhlwerk eines Unternehmens erbrachte einen positiven Befund alle anderen Proben fielen negativ oder unbedenklich aus Dies sei eine konkrete Spur aber noch nicht mit abschliessender Sicherheit die Quelle Wir konnen verantwortlich noch keine endgultige Entwarnung geben F Renken Chef des Gesundheitsamtes Kreis Soest fuhrte die Mitteilung im Weiteren aus Erhartet wird der Verdacht durch die dazu passenden meteorologischen Bedingungen ausserdem gehore der gefundene Serotyp zu den Legionellastammen die laut M Exner von einem solchen Ruckkuhlwerk verbreitet werden konnen Auch die Konzentration der aufgefundenen Legionellen sei geeignet Erkrankungen auszulosen Die mutmasslich fur die Verbreitung der Erkrankung verantwortliche Anlage ist seit dem 21 August stillgelegt und wird zwischenzeitlich von einem spezialisierten Unternehmen gereinigt und desinfiziert Um welches Unternehmen es sich handelt hat das Gesundheitsamt aus rechtlichen Grunden nicht bekanntgegeben 12 In der Tagespresse wurden jedoch am 27 August die Esser Werke als mutmasslich verursachender Betrieb benannt Der Geschaftsfuhrer des Unternehmens raumte ein dass im Wasser der Kuhlanlage seines Unternehmens eine erhohte Zahl an Legionellen nachgewiesen wurde was jedoch nicht heissen musse dass dies die alleinige Legionellen Quelle sei 13 Am 4 September 2013 wurden auf einer Pressekonferenz beim Kreis Soest neue teilweise uberraschende Erkenntnisse offentlich gemacht Demnach konnten die Legionellose Erkrankungen in Warstein auf die aus dem Ruckkuhlwerk der Esser Werke emittierten Legionellen zuruckgefuhrt werden Der Nachweis wurde durch aufwandige genetische Typisierung der 19 in dem Ruckkuhlwerk aufgefundenen Legionellenstamme erbracht deren genetischer Fingerabdruck mit den Proben der Patienten verglichen wurde Gleichzeitig wurde aber ein ausserordentlich hohes Legionellenvorkommen in einem Becken der vom Ruhrverband betriebenen Warsteiner Klaranlage nachgewiesen Diese Moglichkeit war bis dahin trotz mehrfacher Hinweise aus der Bevolkerung immer ausgeschlossen worden Daher war eine Beprobung des Beckens auch erst am Freitag dem 30 August erfolgt und nicht bei der Begehung am 21 August bei der man allein nach Ruckkuhlwerken gesucht hatte Bei der Pressekonferenz wurde vermutet dass die Klaranlage mit Legionellen besiedeltes Wasser in die Wester entlassen hat Die flussabwarts gelegenen Esser Werke sollen Wasser aus der Wester entnommen und in ihrem Ruckkuhlwerk verrieselt haben Dadurch sei dann eine weitere Verbreitung moglich gewesen 14 Der Ruhrverband nahm noch am 4 September in einer Pressemitteilung Stellung zu den Untersuchungsergebnissen Die Belastung der biologischen Reinigungsstufe und auch in geringerem Masse des Ablaufs der Klaranlage wurde eingeraumt Der ursachliche Zusammenhang zwischen dieser Belastung der Wester und dem Ruckkuhlwerk der Esser Werke musse noch naher untersucht werden Die Beschaffung einer mobilen Desinfektionsanlage fur den Ablauf sei vorsorglich in die Wege geleitet worden Weitere Massnahmen zur Verhinderung der Entstehung von Aerosolen sowie ein intensives Messprogramm wurden ebenfalls kurzfristig umgesetzt 15 In einer Pressemitteilung des Krisenstabes des Kreises Soest wurde am 6 September bestatigt dass durch die Feintypisierung der Proben durch das Konsiliarlabor in Dresden nunmehr der Beweis vorliege dass die durch das Ruckkuhlwerk der Esser Werke verbreiteten Legionellen die Ursache der Erkrankungen seien Nach M Exner spricht alles dafur dass die Bakterien von der Klaranlage aus in die Wester und durch Wasserentnahme aus der Wester in das Ruckkuhlwerk gelangt seien 16 Am 11 September gab die Warsteiner Brauerei bekannt dass auch in Abwasservorbehandlungsbecken der betrieblichen Klaranlage und in einer Kuhlanlage Legionellen gefunden worden seien Von der Brauerei selbst in Auftrag gegebene Untersuchungen durch das Hygieneinstitut Gelsenkirchen hatten zunachst unbedenkliche Werte ergeben drei am 20 August entnommene Proben seien ohne Befund gewesen drei weitere Proben wiesen eine Legionellenbelastung von 100 bis 4 500 KBE auf Bei einem zweiten Test am 4 September fand das Hygiene Institut Gelsenkirchen 70 000 KBE pro 100 ml und am 6 September ermittelte das Institut fur Hygiene der Universitat Bonn 500 000 KBE pro 100 ml Nach einer Besprechung mit Vertretern des Landesumweltministeriums wurde eine Reihe von Massnahmen beschlossen Diese entsprechen im Wesentlichen den Massnahmen die auch fur die stadtische Klaranlage gelten Abdeckung des betriebseigenen Klarbeckens UV Desinfektion des Ablaufs und kontinuierliche Desinfektion der Ruckkuhlwerke Ein Zusammenhang mit der Erkrankungswelle konnte am 11 September noch nicht nachgewiesen werden hierzu werden weitere Untersuchungen durchgefuhrt 17 In den folgenden Tagen wurde festgestellt dass der Vorlauf des brauereieigenen Abwasservorlaufbeckens also das aus der Brauerei abgefuhrte Abwasser frei von Legionellen war und die bakterielle Belastung erst in diesem Vorlaufbecken nachgewiesen werden konnte Zusammen mit den zustandigen Behorden wurden Massnahmen zur Reduktion des Legionellengehalts und zur Pravention der Verbreitung mittels Aerosolen angeordnet beschlossen und eingeleitet Hierzu gehort unter anderem die Abdeckung des Vorlaufbeckens mit Folien und die Desinfektion des an die kommunale Klaranlage abgegebenen Abwassers Im Weiteren soll unbelastetes Brauereiabwasser nach der Installierung der Abdeckung um das kontaminierte Vorlaufbecken uber aktuell nicht genutzte bis dahin desinfizierte Abwasserbehandlungsbecken der Brauerei umgeleitet werden so dass nach Desinfektion des Abwasserkanals nur noch unbelastetes Abwasser in die stadtische Klaranlage abgegeben wird Die Durchfuhrung dieser Massnahmen soll bis Mittwoch 18 September abgeschlossen sein Zwischenzeitlich hat der Ruhrverband als Betreiber der stadtischen Klaranlage die Abdeckung seines Belebungsbeckens abgeschlossen die eingerichtete UV Desinfektionsanlage lauft 18 Am 23 September 2013 gab M Exner anlasslich einer offentlichen Sonderratssitzung im Warsteiner Gymnasium bekannt dass der auslosende Legionellenstamm nach Abschluss der Untersuchungen im Ruckkuhlwerk der Esser Werke in geringer Konzentration auch im Ruckkuhlwerk der Warsteiner Brauerei und in hoher Konzentration in den Klarbecken der Brauerei und der kommunalen Klaranlage identifiziert worden sei Der Kennstamm der krankheitsauslosenden Legionellen werde nun als Sequenztyp 345 des Subtyps Knoxville mit dem Warsteiner Ausbruchsgeschehen verbunden 8 Auswirkungen des Ausbruchs BearbeitenAufgrund der noch nicht endgultig zu bewertenden Ausbruchslage folgte die Stadt Warstein den Empfehlungen der Gesundheitsbehorde des Kreises Soest vorerst keine Grossveranstaltungen zu genehmigen Dies betraf vor allem die Warsteiner Internationale Montgolfiade WIM den grossten Heissluftballon Wettbewerb Europas zu dem 100 000 Besucher erwartet wurden dem von der Stadt Warstein die Genehmigung entzogen wurde Bis heute steht noch nicht mit Gewissheit fest ob die inzwischen im Stadtgebiet gefundene Infektionsquelle fur die seit zwei Wochen in Warstein aufgetretenen Erkrankungen von mehr als 100 Burgern allein verantwortlich war steht auf der Website der WIM zu lesen Wir teilen das Verantwortungsbewusstsein der Kommune im vollen Umfang Die Gesundheit und der Schutz der Bevolkerung stehen an oberster Stelle schreiben die Geschaftsfuhrer der WIM 19 Seit 30 August 2013 warnte der Kreis Soest unter Hinweis auf die noch ausstehende endgultige Bestatigung des Untersuchungsergebnisses offiziell vor Reisen nach Warstein Die Bewohner wurden daruber informiert dass der Aufenthalt in geschlossenen Raumen das Ansteckungsrisiko verringert 20 Die neue Entwicklung fuhrte dazu dass der Kreis Soest seine Reisewarnung fur Warstein auch am 4 September noch nicht aufheben konnte Durch den Umweltminister des Landes Nordrhein Westfalen Johannes Remmel Bundnis 90 Die Grunen wurde ebenfalls ab dem 4 September die Entnahme von Wasser aus der Wester unterhalb der Klaranlage untersagt Gleichzeitig wurde vom Umweltministerium eine landesweite Untersuchung von etwa 20 baugleichen Klaranlagen angeordnet Zur akuten Gefahrenabwehr riet das Ministerium in einem Erlass an den Ruhrverband eine UV Desinfektionsanlage zu installieren Eine solche Anlage konne schon am Wochenende zur Verfugung stehen 21 Am 6 September gab der Krisenstab des Kreises Soest bekannt dass die Reisewarnung moglicherweise am Montag 10 September aufgehoben werden konne Bis dahin werde der Ruhrverband durch weitere Massnahmen sicherstellen dass von der Klaranlage keine weitere Gefahr mehr ausgehen konne M Exner bezeichnete die geplanten Massnahmen als adaquat 16 Nach dem Auftreten einer Neuerkrankung am 9 September wurde die Reisewarnung fur Warstein erneuert vorlaufig bis Donnerstag 12 September 22 Das Besucherzentrum der Warsteiner Brauerei wurde fur die Dauer der Reisewarnung geschlossen 17 Auch am 12 September wurde die Reisewarnung unter Hinweis auf die noch nicht abgeschlossenen Sicherungsmassnahmen noch nicht aufgehoben am Montag 16 September gab der Kreis Soest in einer umfangreichen Pressemitteilung bekannt dass die angeordneten Massnahmen voraussichtlich am 18 September abgeschlossen seien bis dahin blieb die Reisewarnung in Kraft 18 Am Mittwoch 18 September hoben der Krisenstab und das Gesundheitsamt des Kreises Soest die Reisewarnung auf da die beschlossenen Sicherungsmassnahmen weitgehend abgeschlossen waren Sowohl das Abwasserbecken der Brauerei als auch das Belebtwasserbecken der kommunalen Klaranlage wurden abgedeckt an der Brauerei und am Klarwerk waren die UV Desinfektionsanlagen betriebsbereit Um bei der anstehenden Reinigung des Abwasserkanals zwischen Brauerei und kommunaler Klaranlage jedes Risiko zu vermeiden wurden alle Kanaldeckel abgedichtet Die ausfuhrenden Arbeiter wurden mit geeigneter Schutzkleidung ausgestattet der Abschluss der Reinigungsarbeiten war fur den 19 September vorgesehen Bis dahin wurde seitens der Brauerei kein Abwasser mehr in die kommunale Klaranlage eingeleitet Da auch am 18 September kein weiterer Erkrankungsfall gemeldet wurde ging der Krisenstab davon aus dass die getroffenen Massnahmen das Ausbruchsgeschehen zum Stillstand gebracht haben Das Verbot der Wasserentnahme aus der Wester blieb zunachst bestehen ein engmaschiges Monitoring der Wasserqualitat ist vorgesehen Landratin Eva Irrgang erlauterte dazu vor der Presse Wir mussen jetzt prufen wie intensiv die installierte UV Reinigung an dem Klarbecken wirkt und wie sich das auf die Legionellen Belastung im Wasser auswirkt Erst wenn diese unter den Grenzwerten liegt kann das Verbot aufgehoben werden 23 24 Anlasslich einer Sonderratssitzung wurde am 23 September mitgeteilt dass die Wasserentnahme aus Wester und Teilen der Mohne weiter untersagt bleibe da das Monitoring immer noch eine deutliche Belastung der Flusse mit Legionellen zeige So wurden noch im etwa 12 km entfernten Vollinghausen 11 000 bis 14 000 KBE 100 ml gemessen M Exner forderte im Rahmen dieser Sitzung eine Meldepflicht fur Ruckkuhlwerke und verbindliche Regeln fur ihre Wartung 8 Vor dem Umweltausschuss des Landtages in Dusseldorf gab der Landesumweltminister Johannes Remmel am 11 Februar 2014 bekannt dass noch im Januar 2014 im Belebungsbecken der Betriebsklaranlage der Warsteiner Brauerei sehr hohe Konzentrationen von Legionellen gemessen wurden Dabei wurden mehrere Millionen sogenannte Kolonie bildende Einheiten KBE von Legionellen pro 100 Milliliter Wasser gefunden Bei Trinkwasser besteht ein Legionellen Grenzwert von 100 Kolonie bildende Einheiten KBE Nach Schatzungen des Ruhrverbandes wird die geplante Sanierung und dauerhafte Sicherung der mit Legionellen belasteten Anlagen in Warstein etwa sieben Millionen Euro kosten Saniert werden sollen die betriebliche Klaranlage von Warsteiner die Kanalisation Brauereikanal welche die betriebliche Klaranlage von Warsteiner mit der kommunalen Klaranlage verbindet und die kommunale Klaranlage 1 8 Millionen Euro wurde allein die geplante Sanierung des Brauereikanals kosten und 5 5 Millionen Euro die Sanierung der Klaranlage des Ruhrverbandes Der Brauereikanal soll mit druckdicht verschlossenen Revisionsschachten versehen werden damit keine Krankheitserreger mehr in die Luft gelangen konnen In der Klaranlage der Brauerei soll die biologische Vorklarung zukunftig entfallen und nur noch als Sammelbecken fungieren Unklar war noch wie die Legionellen aus einem Bioreaktor hier das Belebungsbecken der Brauerei Klaranlage entfernt werden konnen da eine komplette Ausserbetriebnahme und Desinfektion von betrieblicher Klaranlage Kanalisation und kommunaler Klaranlage nicht moglich sei Bei den Flussen Waster und Mohne in welche das Wasser der kommunalen Klaranlage eingeleitet wird galt im Februar 2014 immer noch das seit September 2013 geltende Wasserentnahmeverbot Wobei die Konzentrationen von Legionellen in diesen Flussen unbedenklich war Noch im Februar 2014 war unklar wo genau die Legionellen ihre erste Brutstatte hatten 25 26 Rechtliche Vorschriften BearbeitenFur Grossanlagen aus denen Trinkwasser an die Offentlichkeit abgegeben wird besteht eine jahrliche Untersuchungspflicht Die Betreiber von Trinkwasser Installationen in denen sich eine Grossanlage zur Trinkwasserwarmung befindet mussen sofern aus dieser Trinkwasser im Rahmen einer ausschliesslich gewerblichen Tatigkeit abgegeben wird z B in grosseren Wohngebauden das Trinkwasser routinemassig alle drei Jahre untersuchen lassen Die erste Untersuchung musste bis zum 31 Dezember 2013 abgeschlossen sein 27 Meldungen an das Gesundheitsamt sind notig wenn der technische Massnahmenwert fur Legionellen der 2011 in die Trinkwasserverordnung eingefuhrt wurde uberschritten wird 27 Das Bundesgesundheitsministerium hat hierzu entsprechende Vorschriften erlassen 28 Jedoch sind fur Klaranlagen keine Vorschriften hinsichtlich der Legionellenbelastung bisher erlassen worden Nach Aussagen des Umweltministers Johannes Remmel gabe es bisher keine Verordnung dass auch Klaranlagen untersucht werden Er fordert scharfe Kontrollen von Klaranlagen auf Krankheitserreger Zwischenzeitlich werden UV Desinfektionsanlagen vor der Einleitung des Wassers eingebaut 29 Weblinks BearbeitenR Szewzyk Legionellen aus Ruckkuhlwerken eine Gefahr fur die Umgebung PDF 3 9 MB Umweltbundesamt Berlin 24 Marz 2011 abgerufen am 23 August 2013 S Pleischl S Engelhard M Exner Arbeitspapier Legionellose Medizinische und umwelthygienische Gesichtspunkte PDF 125 kB Institut fur Hygiene und offentliche Gesundheit der Universitat Bonn abgerufen am 23 August 2013 VDI Ausschuss Hygiene bei Ruckkuhlwerken Abgerufen am 15 September 2013 gesundheitsamt bw Klarwerk Gefahrdungsbeurteilung nach der BioStoffV Abgerufen am 15 September 2013 European Legionnaires Disease Surveillance Network European Centre for Disease Prevention and Control ECDC abgerufen am 17 September 2013 englisch Website von ELDSNet mit ausfuhrlichen Informationen zur Legionellose und zum Umgang mit Ausbruchssituationen ausserdem reichlich epidemiologische Daten Siehe auch BearbeitenLegionellose Ausbruch in Julich 2014 Kuhlturm Gesundheitsgefahren durch Verkeimung der UmgebungEinzelnachweise Bearbeiten a b Erkrankungswelle im Sauerland flaut nicht ab Nicht mehr online verfugbar WDR 23 August 2013 archiviert vom Original am 25 August 2013 abgerufen am 23 August 2013 a b c Neue Zahlen zur Warsteiner Erkrankungswelle Stand 12 Uhr 17 09 2013 Nicht mehr online verfugbar Gesundheitsamt Kreis Soest 16 September 2013 archiviert vom Original am 28 September 2013 abgerufen am 16 September 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kreis soest de a b c Legionellen in Warstein fordern drittes Todesopfer WAZ 24 September 2013 abgerufen am 25 September 2013 a b Erkrankungswelle in Warstein steigt weiter 86 Menschen sind betroffen WAZ 22 August 2013 abgerufen am 23 August 2013 Dt Arzteblatt Jg 110 Heft 38 S 1532f M Exner Legionellen Lebensgefahrliche Infektion ist vermeidbar Memorandum anlasslich einer Legionellen Erkrankungswelle in Ulm Institut fur Hygiene und Offentliche Gesundheit Universitatsklinikum Bonn 24 Februar 2010 abgerufen am 27 August 2013 Neue Zahlen zur Legionellen Erkrankungswelle Nicht mehr online verfugbar Gesundheitsamt Kreis Soest 23 August 2013 archiviert vom Original am 28 September 2013 abgerufen am 24 August 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kreis soest de a b c Warsteiner haben von allen Solidaritat verdient Soester Anzeiger 23 September 2013 abgerufen am 23 September 2013 Warstein Bereits zwei Tote durch Grippewelle ShortNews 19 August 2013 abgerufen am 23 August 2013 uberregionale Berichterstattung RKI Hrsg Epidemiologisches Bulletin Nr 35 2 September 2013 ISSN 1430 0265 S 20 rki de PDF 202 kB abgerufen am 5 September 2013 Konkrete Spur im Legionellenausbruch Nicht mehr online verfugbar Gesundheitsamt Kreis Soest 27 August 2013 archiviert vom Original am 8 August 2014 abgerufen am 27 August 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kreis soest de Warsteiner Montgolfiade wegen Legionellen abgesagt WAZ 27 August 2013 abgerufen am 27 August 2013 Eine Quelle fur Legionellenausbruch identifiziert Krankheitserreger von Patienten stammen aus Ruckkuhlwerk der Esser Werke Nicht mehr online verfugbar Kreis Soest Pressestelle 4 September 2013 ehemals im Original abgerufen am 4 September 2013 1 2 Vorlage Toter Link www kreis soest de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Legionellen Nachweis auf der Klaranlage Warstein Ruhrverband leitet aus Vorsorgegrunden erste Sofortmassnahmen ein PDF 93 kB Ruhrverband 4 September 2013 abgerufen am 5 September 2013 a b Empfehlung des Gesundheitsamts wahrscheinlich nur bis Montag Krisenstab des Kreises Soest sieht Besserung der Lage Nicht mehr online verfugbar Kreis Soest 6 September 2013 archiviert vom Original am 9 August 2014 abgerufen am 6 September 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt 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Warstein 2013 amp oldid 237225928