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Die Lechaion Basilika neugriechisch Basilikh Lexaioy war eine fruhchristliche Kirche in Lechaion dem westlichen Hafen Korinths Sie war vermutlich dem heiligen Leonidas von Trizina geweiht weshalb sie auch Leonidas Basilika genannt wird Sie war eine der grossten Kirchen zu dieser Zeit Blick von Westen auf die Ruinen der Basilika Saulenkapitell der Basilika Von 1956 bis 1961 wurde sie von dem griechischen Archaologen Demetrios I Pallas ausgegraben Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Lechaion Basilika wurde auf einem sandigen Gelande zwischen der Kuste und dem kunstlichen Hafenbecken von Lechaion errichtet Die dreischiffige Kirche hatte eine Lange von 117 50 m und eine Breite von 33 30 m Mit dem westlich gelegenen Atrium hatte der Gebaudekomplex eine Gesamtlange von 179 m Das Atrium hatte eine Breite von 35 50 m und eine Lange von etwa 62 m wobei die Nordmauer etwa 1 m langer war als die Sudmauer Der Innenhof von 30 50 m mal 21 90 m war im Norden Westen und Suden von einer offenen Halle umgeben Die nordliche und westliche Halle hatten eine Breite von 5 40 m die sudliche eine Breite 5 70 m In der Mitte der westlichen Mauer des Innenhofs gab es einen Torbau von etwa 4 m mal 4 m Zu beiden Seiten gab es 8 m lange Wasserbecken Durch das Tor erreichte man eine halbkreisformige Halle von 5 70 m Breite die im Norden und Suden auf die aussere Vorhalle der Basilika stiess Dazwischen befand sich ein weiterer Innenhof mit einem 9 10 m langen und 4 10 m breiten Wasserbecken Nordlich und sudlich der ausseren Vorhalle stand jeweils ein Turm Durch zwei Turen gelangte man von der ausseren in die innere funfschiffige Vorhalle Ausserdem gab es im Norden und Suden jeweils eine Tur nach aussen und eine in nordliche und sudliche Nebenraume Der nordliche langliche Raum war vermutlich ein Inkubationsraum und diente dem Heilschlaf Das Mittelschiff der Basilika war wie fur den Gebaudetyp ublich hoher und mit etwa 17 50 m etwa doppelt so breit wie die Seitenschiffe Durch 23 Saulen mit Schrankenmauer waren die Schiffe voneinander getrennt Im ostlichen Teil erweiterte sich die Kirche auf 46 50 m und funf Schiffe In der Mitte lag das Sanktuarium mit dem Altar Im Halbrund der Apsis befanden sich Sitze fur die Priester Hier fand man auch das Grab des Presbyters Thomas Am nordwestlichen und sudwestlichen Eck gab es jeweils einen quadratischen Raum von etwa 5 m mal 5 m Im nordlichen Raum standen Saulen im Karree angeordnet Hier befand sich moglicherweise ein Martyrergrab Vom westlichen Ende des Sanktuariums fuhrte eine 19 m lange Rampe nach Westen ins Mittelschiff zu einer achteckigen Kanzel Die Boden und Wande waren mit weissen und schwarzen Marmorplatten verkleidet Die Saulen Kapitelle und Schranken waren aus Prokonnesischem Marmor Diese und die Grosse und gleichmassige Anordnung lassen vermuten dass die Basilika vom romischen Staat gestiftet wurde und eine Bischofskirche war Durch die nordliche Tur in der inneren Vorhalle gelangte man zum Baptisterium Man betrat zuerst eine langliche Eingangshalle von 23 m Lange und 9 50 m Breite mit Apsiden an beiden Enden durch eine Tur in der sudlichen Apsis Im Norden fuhrte eine Tur nach Osten zu einem kleeblattformigen Apodyterion Im Suden fuhrte eine ostliche Tur zum eigentlichen Taufraum Er war achteckig und hatte im Osten eine Apsis In der Mitte gab es ein grosses Taufbecken in dem der Taufling komplett untergetaucht wurde Der Grundriss entspricht zeitgenossischen Badehausern aber auch Martyria und Grabern in Italien und Nordafrika Es diente wahrscheinlich auch als Heiligtum des heiligen Leonidas Geschichte BearbeitenMitte des 3 Jahrhunderts sollen Leonidas und seine Begleiterinnen ihr Martyrium erlitten haben und am Strand von Lechaion begraben worden sein Uber ihrem Grab wurde eine Kirche errichtet Diese Kirche wurde vor dem Bau der Basilika durch das Baptisterium ersetzt In den Fundamenten der Basilika fand man eine Munze des Markian 450 457 der Bau des Gebaudes wurde also nicht vor 450 begonnen Eine weitere Munze des Anastasios I 491 518 steht fur die annahernde Fertigstellung der Basilika Das Erdbeben von 521 2 scheint die Kirche ohne grosseren Schaden uberstanden zu haben Es wurden auch einige Munzen des Kaisers Justin I 518 527 ausgegraben Zu seiner Zeit vermutlich nach dem Erdbeben wurde das Atrium errichtet Die Kirche hatte zu dieser Zeit noch keinen Fussboden und kein Dach und wurde wohl um 530 fertiggestellt Auch beim Erdbeben von 551 2 blieb die Lechaion Basilika unbeschadet So wurde das Grab des Presbyters Thomas das auf die Zeit um 600 datiert wird unter eingesturzten Mauern der Apsis gefunden Ausserdem fand man eine Munze von Konstans II 641 668 in ungestorter Lage was zeigt dass die Basilika bis mindestens Mitte des 7 Jahrhunderts in Gebrauch war 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lechaion Basilika Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Peloponnes Das antike Korinth Handelsmetropole zwischen ionischem Meer und Agais Newly Revealed Martyrs Leonidas and his Seven Companions Some thoughts on St Leonidas and Baptism at Lechaion in GreeceLiteratur BearbeitenRichard Speich Peloponnes Kunst und Reisefuhrer mit Landeskunde Kohlhammer Stuttgart 1980 ISBN 3 17 010031 9 S 93 94 Guy D R Sanders Jennifer Palinkas Ioulia Tzonou Herbst James Herbst Ancient Corinth Site Guide Athen 2018 S 172 174 Amelia Robertson Brown The City of Corinth and Urbanism in Late Antique Greece Berkeley 2008 171 172 online Dimitrios I Pallas Anaskafai en Lexaiw In Archaiologikon Deltion 16 1960 S 144 170 online Dimitrios I Pallas Anaskafh ths Basilikhs toy Lexaioy In Praktika Arxaiologikhs Etaireias 1957 Athen 1962 S 95 104 online Dimitrios I Pallas Anaskafh Basilikhs Lexaioy In Praktika Arxaiologikhs Etaireias 1959 Athen 1965 S 126 140 online Einzelnachweise Bearbeiten E Kolaitia G A Papadopoulosb C Morhangec M Vacchid I Triantafylloub N D Mourtzas Palaeoenvironmental evolution of the ancient harbor of Lechaion Corinth Gulf Greece Were changes driven by human impacts and gradual coastal processes or catastrophic tsunamis in Marine Geology 392 2017 S 105 121 Digitalisat 37 933972222222 22 884444444444 Koordinaten 37 56 2 3 N 22 53 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lechaion Basilika amp oldid 236997516