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Dom Lazer Shantoja 2 September 1892 1 nach anderer Quelle bereits am 7 Juli 1891 2 in Shkodra 2 Februar 1946 3 nach anderer Quelle bereits 19 Februar 1945 4 in Tirana war ein romisch katholischer Priester der im atheistischen Albanien des Enver Hoxha Regimes um seines Glaubens willen verhaftet gefoltert und erschossen wurde Er gehort zu den Achtunddreissig Martyrern von Albanien Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kulturelles Schaffen 3 Seligsprechung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLazer Shantoja stammte aus einer alten angesehenen Familie in Shkodra die als intellektuell und vaterlandsliebend galt Zunachst studierte er am Papstlichen Seminar in Shkodra ab 1914 an der Universitat Innsbruck Am 29 Mai 1915 wurde er zum Priester geweiht bald darauf erfolgte seine Ernennung als Sekretar des Bischofs Lazer Mjedjes im Erzbistum Shkodra ausserdem wurde er Pfarrer von Sheldi spater 1917 1922 zusatzlich von Pulaj Beltoja Velipoja und Rrjoll Als Pater Anton Harapi 1923 und 1924 die regierungskritische Zeitschrift Ora e Maleve herausgab wurde er darin wesentlich von Dom Lazer Shantoja unterstutzt 1924 hielt Dom Lazer anlasslich der Beisetzung eines ermordeten Oppositionspolitikers eine beruhmt gewordene Rede in der er die aus seiner Sicht Funktionsuntuchtigkeit der Regierung deutlich benannte Unter der Regierung Prasident Zogus wurde er im Januar 1925 verhaftet nach einigen Monaten jedoch wieder freigelassen Er ging nach Jugoslawien und einige Zeit spater in die Schweiz in das kleine Dorf La Motte bei Ocourt dann nach Wien wo er die Zeitschrift Ora e Shqipnise herausgab Im August 1939 kehrte er nach Albanien zuruck das inzwischen von Italien besetzt worden war Dom Lazer wurde zum Leiter des Presse und Propagandaamtes in Tirana ernannt und sprach sich fur eine Orientierung Albaniens Richtung des faschistischen Italien und des nationalsozialistischen Deutschlands aus Als die Kommunisten an die Macht kamen beeilten sie sich ihn als Kollaborateur zu inhaftieren so dass er bereits am 30 Januar 1945 in Sheldi verhaftet und bald darauf ins Gefangnis nach Tirana gebracht wurde wo man ihn zu foltern begann Der Pfarrer von Tirana Shtjefen Kurti teilte am 9 Februar dem Bischoflichen Ordinariat von Durres in Delbnisht mit dass sich drei sehr ehrenhafte Priester im Gefangnis in Tirana befinden Pfarrer Lazer Shantoja Pfarrer Josef Marxen und Pater Frano Kiri Unter der Folter wurden ihm alle Extremitaten gebrochen bis er sich nur noch kriechend durch seine Zelle bewegen konnte 5 Als seine Mutter ihn in diesem Zustand sah soll sie darum gebeten haben seinem Leben ein Ende zu setzen Er wurde erschossen und anonym bestattet Kulturelles Schaffen BearbeitenLazer Shantoja hatte viele Sprachen erlernt und sprach neben den Alten Sprachen auch seine Muttersprache Albanisch sowie Italienisch Deutsch Franzosisch und Esperanto Er liess sein grosses Wissen in die immer sorgfaltig vorbereiteten Predigten einfliessen und galt als sehr guter Redner Zudem schrieb er lyrische Texte in denen seine Vaterlandsliebe zum Ausdruck kam Seine Musikalitat wurde bewundert er erhielt in der Bevolkerung den liebevollen Beinamen Priester des Pianoforte Seine literarischen auch politisch satirischen Verdienste werden gemeinsam mit denen von Gjergj Fishta Luigj Gurakuqin und Anton Harapi genannt Zu den unter seiner Mitwirkung herausgegebenen Zeitschriften zahlen Hylli i Drites Leka Cirka Kumbona e se dieles Zani i Shnad Ndout und Iliria Er fertigte einige Ubersetzungen aus dem Deutschen an z B Goethes Hermann und Dorothea sowie Teile des Faust Dom Lazer Shantoja schrieb nicht nur unter eigenem Namen sondern auch unter einigen Pseudonymen Er war u a Leiter der Dante Alighieri Gesellschaft in Tirana Seligsprechung BearbeitenDie Seligsprechung von Lazer Shantoja und 37 weiteren Martyrern fand am 5 November 2016 in Shkodra statt Der Prafekt der Kongregation fur die Selig und Heiligsprechungsverfahren Kardinal Angelo Amato leitete im Auftrag von Papst Franziskus die Feierlichkeiten Literatur BearbeitenPjeter Pepa Tragjedia dhe Lavdia e Klerit Katolik ne Shqiperi Shtepia Botuese 55 Tirana 2007 Bd II ISBN 978 99943 921 6 2 Markus W E Peters Geschichte der Katholischen Kirche in Albanien 1919 1993 Harrassowitz Wiesbaden 2003 ISBN 3 447 04784 4 Cacilia Giebermann Josef Marxen Missionar in Albanien Paulinus Verlag Trier 2016 ISBN 978 3 7902 2213 5 Konrrad Gjolaj Cinaret Provinca Franceskane Shkodra 2006 ISBN 99943 696 8 7 Weblinks BearbeitenPortrat Shantojas auf der Website des Erzbistums Shkodra PultEinzelnachweise Bearbeiten Dieses Geburtsdatum findet sich z B auf der Website des Erzbistums Shkodra Pjeter Pepa Tragjedia dhe Lavdia e Klerit Katolik ne Shqiperi Band II Tirana 2007 S 368 Pepa verweist darauf dass in vielen anderen Veroffentlichungen als Geburtsdatum der 2 September 1892 angegeben wird Dieses Todesdatum findet sich auf der Website des Erzbistums Shkodra Markus W E Peters Geschichte der Katholischen Kirche in Albanien 1919 1993 Wiesbaden 2003 S 290 Konrrad Gjolaj Cinaret S 76 Ausserdem Ernest Koliqi sowie Xhemal Alimehmeti welcher sich auf den Bericht des Mithaftlings Sulce Begu beruft Beide in Pjeter Pepa Tragjedia dhe Lavdia e Klerit Katolik ne Shqiperi Bd II S 380 381 Normdaten Person GND 1219989924 lobid OGND AKS LCCN no2006112417 VIAF 9607995 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Shantoja LazerKURZBESCHREIBUNG romisch katholischer Priester und MartyrerGEBURTSDATUM 7 Juli 1891 oder 2 September 1892GEBURTSORT Shkodra AlbanienSTERBEDATUM 19 Februar 1945 oder 2 Februar 1946STERBEORT Tirana Albanien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lazer Shantoja amp oldid 229166599