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Die lateinische Metrik oder Verslehre grundet auf der griechischen Metrik und beruht wie sie auf der geregelten Abfolge kurzer und langer Silben der Grundeinheit der Metrik Sie ist also quantitierend In diesem Artikel werden ausschliesslich die Fragen der Silbenmessung im Lateinischen behandelt Alles Weitere ist in den Artikeln Verslehre Versfuss und in den Artikeln zu einzelnen Versen aufzusuchen Inhaltsverzeichnis 1 Lange und kurze Vokale 1 1 Vokalkombinationen 1 2 Vocalis ante vocalem corripitur 2 Lange und kurze Silben 2 1 Wortgrenzen unerheblich 2 2 Zum Verstandnis langer und kurzer Silben 2 3 Lange und kurze Silben nach richtiger Silbentrennung uber Wortgrenzen hinweg 2 4 i als Konsonant im Silbenanlaut 3 Betonungsregeln 4 Elisionsregeln 4 1 Elisionsregel 1 4 2 Elisionsregel 2 4 3 Elisionsregel 3 4 4 Elisionsregel 4 Apharese 4 5 Elisionsregel 5 Verzicht auf die Elision 4 6 Graphische Darstellung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLange und kurze Vokale BearbeitenIm Lateinischen ist die Vokallange Quantitat wie im Deutschen distinktiv wortunterscheidend Das heisst es konnen Wortpaare vorkommen deren Glieder sich nur durch die Quantitat lang oder kurz eines Vokals unterscheiden Im Deutschen sind das zum Beispiel die Paare fahl Fall stahlen stellen ihnen innen russen Russen und Dune dunne Beispiele fur das Lateinische sind cecidi ich fiel cecidi ich fallte und os Knochen ōs Mund Im Unterschied zum Deutschen das akzentuierende Verse kennt beruht aber im Lateinischen und Griechischen auf dieser Unterscheidung der Versrhythmus Vokalkombinationen Bearbeiten Die Diphthonge ae ai oe oi au und eu eu sind immer lang und damit die Silbe die sie enthalt Wie im Deutschen zahlen sie nur eine Silbe Alle anderen Verbindungen von Vokalen bilden zwei Silben Beispiel te ne at 3 Silben mo nu it 3 Silben ma ri um 3 Silben con stan ti a 4 Silben Eine scheinbare Ausnahme bildet die Zeichenfolge qu zum Beispiel in qua li tas Eigenschaft Hier bezeichnet das u jedoch keinen eigenstandigen u Vokal sondern einen labiovelaren Halbvokal wie er im Englischen anzutreffen ist z B in Worten wie question oder das w allgemein im Englischen im Gegensatz zum Deutschen Dabei ist darauf zu achten dass qualitas nicht analog zum Deutschen wo das lateinische Fremdwort Qualitat als Kwalitat kvaliˈtɛːt ausgesprochen wird sondern bei einem labialisierten Velar verbleibt kʷaliˈtɛːt Steht zwischen zwei Vokalen eine Morphemgrenze so bilden sie auch dann zwei Silben wenn sie eigentlich einen Diphthong bilden mussten me us 2 Silben das e gehort zum Wortstamm das u zur Endung Vocalis ante vocalem corripitur Bearbeiten In einer zweisilbigen direkten Aufeinanderfolge von Vokalen ohne Konsonant dazwischen ist der erste Vokal kurz Beispiele Bei puella ist das u kurz da es vor einem Vokal dem e steht Die anderen Vokale sind hier ebenfalls kurz es sei denn puella steht im Ablativ jedoch ist die zweite Silbe el lang weil durch das l der darauffolgenden Silbe la Positionslange erzeugt wird und deswegen auf ihr die Betonung des Wortes liegt Das corripitur wird erfasst d h zusammengerafft kann z B sehr schon durch eine langvokalische Konjugation verdeutlicht werden Obwohl das lange i z B in audire horen der langvokalischen i Konjugation den Namen gibt auch im Imperativ audi hore ein langes i hat verkurzt es sich im Konjunktiv Prasens audias mogest du horen zu einem kurzen i da es vor einem Vokal steht Ausnahmen In den Fallen wo ein Vokal vor einem Vokal nicht kurz sondern lang ist z B das i bei totius oder unius die Betonung dieser Worter liegt dann auch auf diesem i wird es aber in der Dichtung oft gekurzt So misst z B Vergil in seinem Werk Aeneis das i bei unius mal kurz und mal lang Fremdworter aus anderen Sprachen besonders aus dem Griechischen unterliegen nicht dieser spezifisch lateinischen Regel Beispiel Ŏdŭsiă von Ὀdysseia Lange und kurze Silben BearbeitenEine Silbe ist im Lateinischen lang wenn ihr Vokal lang ist dann spricht man von Naturlange oder wenn zwischen ihrem Vokal und dem Vokal der nachsten Silbe mehr als ein Konsonant liegt Positionslange dabei zahlt ein Doppelkonsonant wie zwei Konsonanten Eine Silbe ist kurz wenn keine der oben genannten Bedingungen zutrifft Die letzte Silbe eines Wortes am Versende fur die diese Regel nicht geschrieben ist spielt in der antiken Dichtung hinsichtlich ihrer Lange keine Rolle Beispiele Das Wort ascendere hat vier Silben Im Schriftbild wo auch Vorsilben und Wortbestandteile massgebend sind wird es so getrennt a scen de re Man muss gar nicht die Trennung nach Sprechsilben diese ist as cen de re richtig vollziehen um unter Anwendung obiger Regel die Lange der Silben richtig bestimmen zu konnen Die erste Silbe ist lang weil zwischen a Vokal der ersten Silbe und e Vokal der zweiten Silbe zwei Konsonanten stehen sc Die zweite Silbe ist aus demselben Grund lang nd Die dritte Silbe ist kurz erstens ist das e ein kurzes e und zweitens liegt zwischen dem Vokal der dritten Silbe und dem Vokal der letzten Silbe nur ein Konsonant r Die letzte Silbe ist kurz weil der Vokal kurz ist und kein Konsonant folgt In Bezug auf die Dichtung aber ist die letzte Silbe eines Wortes dann unerheblich wenn sie am Versende vorkommt wo sie laut der Regel sowohl kurz als auch lang gemessen werden kann syllaba anceps Im Wort amare ist die erste Silbe kurz weil der Vokal kurz ist und bis zum Vokal der nachsten Silbe nur ein Konsonant liegt Die zweite Silbe ist lang weil der Vokal lang ist Von den genannten Regeln gibt es folgende Ausnahmen 1 Aspiration Der Buchstabe h gilt nicht als Konsonant im Sinne der Positionsregel sondern als Aspirationszeichen Im Spatlatein begegnen Ausnahmen 2 Einzelbuchstaben als Doppelkonsonanten x und z gelten als Doppelkonsonanten ks bzw ds 3 Doppelbuchstaben als Einzelkonsonant qu gesprochen kw gilt im Allgemeinen als Einzelkonsonant Ausnahmen bei Lukrez und im Spatlatein 4 Muta cum Liquida Die Verbindung aus einem Plosiv b p c k qu g d t und einer Liquida l r m n in den Senkungen der Verse meist auch die Verbindungen sc sq st sp su u hier als Halbvokal wie bei suadere sowie bei griechischen Fremdwortern sm x z ps fuhrt in der lateinischen Metrik nicht zur Bildung einer Positionslange Auch von dieser Ausnahmeregel gibt es jedoch Ausnahmen Entscheidend ist neben der genauen Konsonantenkombination auch die Stellung der Muta cum Liquida Wenn die Liquida ein l oder ein r ist in der Griechischen Metrik auch eine der anderen Liquida m oder n kann je nach Bedarf die betroffene Silbe lang oder kurz gemessen werden Beispiel In ĕt primō sĭmĭlĭs vŏlŭcri mŏx veră vŏlŭcrĭs Ovid Met XIII 607 und zuerst einem Vogel ahnlich bald ein echter Vogel tritt sogar beides in einem Vers auf Im Wort vŏlŭcri wird keine Positionslange nach dem u gebildet es wird wie vŏ lŭ cri gesprochen sodass die Silbe lŭ kurz ist da sie mit einem Kurzvokal endet Beim Wort vŏlŭcrĭs hingegen wird nach Auseinanderreissen der Muta cum liquida cr mittels der Sprechsilbentrennung vŏ lŭc rĭs Positionslange gebildet Die Silbe lŭc endet mit einem Konsonanten ist damit geschlossen also lang Der genannte Vers metrisiert sich dann wie folgt Silbengetrennter Vers ĕt pri mō sĭ mĭ lĭs vŏ lŭ cri mŏx ve ră vŏ lŭc rĭsMetrisierung y y y y y y x Nach der so erfolgten Silbentrennung sieht man dass eine Silbe genau dann kurz ist wenn sie mit einem Kurzvokal endet Bei zusammengesetzten Wortern bildet auch Muta cum liquida stets Positionslange wenn die beiden Konsonanten verschiedenen Silben zugehoren weil dann der erste der beiden die Silbe schliesst z B sind in ob lino ab rumpo die Vorsilben jeweils positionslang Eine Muta cum liquida uber Wortgrenzen hinweg ermoglicht keine Vermeidung der Positionslange weil auch hier die Silbe durch Konsonant geschlossen wird So ist z B bei et rege Vergil Aeneis I 553 die Silbe et stets positionslang Steht dagegen nach vokalisch auslautender kurzer Silbe Muta cum liquida am Beginn des folgenden Wortes so entsteht in der Regel keine Positionslange Bestimmte Konsonantenkombinationen fuhren aber auch hier zur Langung gn zwingend tr fr br fallweise Wortgrenzen unerheblich Bearbeiten Fur die Lange oder Kurze einer Silbe im Vers sind in der Metrik die Wortgrenzen unerheblich Eine kleine Ausnahme bildet hier die Muta cum Liquida Regel die nicht uber Wortgrenzen hinweg angewandt wird Eine Silbe ist also auch lang wenn die zwei Konsonanten zwischen ihrem Vokal und dem Vokal der Folgesilbe hier und dort einer Wortgrenze liegen Beispiel Im Vers in nova fert animus mutatas dicere formas sind die fett hervorgehobenen Sprechsilben lang da unabhangig von der Wortgrenze zwei Konsonanten zwischen dem Vokal der einen und dem Vokal der nachsten Silbe liegen Da in heutigen Sprachen das Rhythmusgefuhl der quantifizierenden Metrik abhandengekommen ist liest man den Hexameter gerne in der Weise dass man die erste stets lange Silbe jedes seiner sechs Metren betont in nova fert animus mutatas dicere formas Zum Verstandnis langer und kurzer Silben Bearbeiten Ein Martinshorn tont ta tu ta ta wobei hier der Doppelpunkt die Lange des Vokales andeutet Weil diese Vokale alle lang sind ist es klar dass auch alle Silben lang sind Lassen wir eine Uhr ticken Sagen wir tik tak tik tak so geht das auch nicht so besonders schnell Sagen wir aber ti ke ta ke ti ke ta ke so schaffen wir doppelt so viele Silben und brauchen kaum langer Diese Silben sind eben kurz weil sie sich schneller sprechen lassen wahrend die Silben tik und tak lang sind Im Prinzip besteht eine kurze Silbe aus einem Konsonanten und einem Kurzvokal mit dem sie endet Lange Silben enden mit einem Langvokal oder mit einem Konsonanten Lange und kurze Silben nach richtiger Silbentrennung uber Wortgrenzen hinweg Bearbeiten Erst wenn die Trennung des ganzen Verses nicht nur deren Worter nach Sprechsilben richtig erfolgt ist was man normalerweise gar nicht macht jedoch beim Vers in obiger Tabelle geschehen ist kann man auch folgende einfache Regel anwenden Eine Silbe ist kurz wenn sie mit einem Kurzvokal endet ansonsten ist sie lang Die vorausgehende Sprechsilbentrennung uberschreitet dabei nicht nur Wortteile sondern ganze Worter Und zwar kommt zwischen den Vokalen immer genau ein Konsonant zwei nur dann wenn sie eine Muta mit einer Liquida l oder r bilden selbst dann ist dies nicht immer erforderlich zur nachsten Silbe die mit diesem einen Konsonanten eroffnet Eventuell noch vorhandene restliche Konsonanten schliessen die vorausgehenden Silbe Das Schliessen der Silbe wurde deren Langung verursachen So ergabe z B der funftletzte Vers Vers 49 aus Ovids Dadalus und Ikarus welcher heisst at pater infelix nec iam pater Icare dixit Aber der ungluckliche Vater schon nicht mehr Vater sagte Ikarus folgende Silbentrennung uber die Wortgrenzen hinweg Silbengetrennter Vers ăt pă tĕ r in fe lix nĕc iăm pă tĕ r Ῑ că rĕ dic sĭt Metrisierung y y y y y y Auch das Komma oder gar ein Punkt hindert die Silbe nicht daran sich uber eine Wortgrenze zu erstrecken Das r Ῑ wird fast wie eine gewohnliche Silbe ri mit langem i gesprochen genau genommen sollte zwischen r und i noch leicht gehaucht werden Die so erfolgte Silbentrennung lasst wieder erkennen dass eine Silbe genau dann kurz ist wenn sie mit einem Kurzvokal endet i als Konsonant im Silbenanlaut Bearbeiten Im Silbenanlaut zahlt i als Konsonant j iacere hat also 3 Silben iunctum 2 Dies gilt auch fur Komposita bei denen das i des Simplex nicht mehr im Anlaut steht coniungere hat demnach 4 nicht 5 Silben Wenn aber nach dem Silbenanlaut i ein Konsonant folgt wird i entweder wie ein Vokal z B bei iter oder wie die Konsonant Vokal Kombination ji gesprochen z B bei conicere oder ictus gesprochen Betonungsregeln BearbeitenZweisilbige Worter werden grundsatzlich auf der ersten Silbe betont Drei und mehrsilbige Worter werden grundsatzlich auf der vorletzten Silbe der Paenultima betont wenn diese lang ist und auf der vorvorletzten Silbe der Antepaenultima wenn die vorletzte Silbe kurz ist Die Ausnahmen zu diesen Regeln fasst Ralf Schuricht 1 wie folgt zusammen Wird ein immer einsilbiges Enklitikum also ein Wort ohne eigene Betonung wie que ve oder ne an ein anderes freies also eine eigene Betonung aufweisendes Wort angehangt wandert dessen Betonung auf die letzte Silbe vor dem Enklitikum auch wenn diese Silbe kurz ist z B dominaque omniaque Einige Worter haben auch nach dem Abschleifen ihrer Endsilbe ihre ursprungliche Betonung behalten Auf der Endsilbe betont werden daher z B illic aus illice oder viden aus videsne Beispiele nefas obwohl die erste Silbe kurz die zweite wegen des langen a sogar naturlang ist jedes zweisilbige Wort wird eben auf der ersten Silbe betont volubĭlis da die vorletzte Silbe kurz ist auf den kurzen Vokal i folgt nur der eine Konsonant l oratore da die vorletzte Silbe lang ist sie ist wegen des langen o naturlang oratōre cupienda da die vorletzte Silbe lang und zwar positionslang ist auf das kurze e folgen namlich zwei Konsonanten nd celĕbro da br eine Muta cum Liquida Verbindung mit l oder r als Liquida ist und solche Verbindungen in der Prosodie stets wie ein einziger Konsonant behandelt werden weswegen die vorletzte Silbe lĕ keine Positionslange bildet und wegen des kurzen e auch nicht naturlang ist regeque rege ist der Imperativ von regere falls das erste e kurz ist und der Ablativ von rex falls das erste e lang ist betont wird regeque aber auf der zweiten Silbe mit kurzem e da ein im Sinne von et angehangtes que die Betonung immer auf die vorletzte Silbe also die Silbe vor dem que zieht auch dann wenn diese wie hier der Fall kurz ist viden es gehort zu denjenigen Wortern bei denen sich nach der Abschleifung aus videsne der Ton nicht verschoben hat Diese Wortbetonungen werden eigentlich auch in der Poesie beibehalten Da aber modernen Sprachen das Rhythmus Gefuhl fur kurze und lange Silben abhandengekommen ist wird dies beim Lesen quantitierender Poesie deren Metrik nicht nach betonten und unbetonten sondern wie in der Antike ublich nach langen und kurzen Silben unterscheidet gern durch das Betonen bestimmter langer Silben im Vers ersetzt auf diese Weise spurt man den an sich quantitierenden Rhythmus in der gewohnten akzentuierenden Rhythmik Dabei setzt man sich aber uber die naturliche Betonung hinweg Elisionsregeln BearbeitenDie Elisionsregeln beziehen sich auf das Weglassen von Vokalendungen oder Endungen am em im om und um in der Aussprache Elisionsregel 1 Bearbeiten Treffen zwei Vokale uber eine Wortgrenze aufeinander endet also das erste Wort mit einem Vokal wahrend das zweite mit einem Vokal anfangt so wird der auslautende Vokal verschluckt elidiert und gilt fur die metrische Zahlung nicht primaqu e ab origine mundi enthalt demnach nur 9 Silben Elisionsregel 2 Bearbeiten Endet ein Wort auf am em im om um wahrend das nachste Wort mit Vokal anlautet so wird am em im om um elidiert Dies hangt mit der Aussprache des Lateinischen zusammen Folgen aus Vokal und m wurden nasaliert gesprochen das m hat den Hang elidiert zu werden Beispiel Vergil Aeneis I 88 89 Eripiunt subito nubes caelumque diemqueTeucrorum ex oculis ponto nox incubat atra lies teucror ex oculis Da nehmen Wolken plotzlich Tag und Himmel fort aus den Blicken der Teukrer auf dem Meer liegt eine schwarze Nacht Ein lateinisches Wort kann auch auf om statt um enden Beispiel Bei divom incedo in Aeneis I 46 elidiert die Endung om Elisionsregel 3 Bearbeiten h ist stumm und zahlt nicht als Konsonant Deswegen treten bei anlautendem h dieselben Elisionsphanomene auf wie bei vokalisch anlautenden Wortern Beispiel Aeneis I 97 101 Mene Iliacis occumbere campisnon potuisse tuaque animam hanc effundere dextra saevus ubi Aeacidae telo iacet Hector ubi ingensSarpedon ubi tot Simois correpta sub undisscuta virum galeasque et fortia corpora volvit lies non potuisse tuaqu anim anc effundere dextra konnte ich denn nicht auf den Schlachtfeldern Ilions fallen meine Seele durch deine rechte Hand verstromen wo der wilde Hector getotet vom Geschoss des Aakiden liegt und der ungeheure Sarpedon und der Simois die entrissenen Schilde und Helme und die tapferen Korper so vieler Manner unter den Wogen dahinwalzt Elisionsregel 4 Apharese Bearbeiten Das e von est und es wird elidiert wenn das vorangehende Wort auf Vokal oder am em im um endet Dies wird als Apharese bezeichnet und dreht die sonst geltende Elisionsregeln gleichsam um Es wird nicht der letzte Vokal des ersten sondern der erste des zweiten Wortes ausgelassen laudandum est spricht man demnach wie laudandumst laudata est wie laudatast und zahlt somit nur noch drei statt vier Silben Beispiel Aeneis I 385 386 Nec plura querentempassa Venus medio sic interfata dolore estLies pas sa Ve nus me di o sic in ter fa ta do lo rest lange Silben dick Venus liess ihn nicht weiter klagen und unterbrach ihn mitten in seiner Schmerzensrede folgendermassen Elisionsregel 5 Verzicht auf die Elision Bearbeiten Auf eine Elision muss verzichtet werden wenn dadurch der Vokal eines Ausrufes wie z B o vae oder heu elidiert wurde Ausrufe behalten ihre Vokale stets bei Graphische Darstellung Bearbeiten Verschiedene Moglichkeiten eine metrische Analyse graphisch online zu erstellen und in einem Textprogramm auszudrucken finden sich auf der Website Romische Metrik Einfuhrung in die Grundlagen 2 Literatur BearbeitenSandro Boldrini Prosodie und Metrik der Romer Teubner Stuttgart 1999 Wilhelm Christ Metrik der Griechen und Romer Teubner Leipzig 1874 Friedrich Crusius Romische Metrik Eine Einfuhrung Neu bearbeitet von Hans Rubenbauer 8 Aufl Munchen 1967 Nachdruck Georg Olms Hildesheim 2008 ISBN 978 3 487 07532 7 Hans Drexler Einfuhrung in die romische Metrik Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1974 ISBN 3 534 04494 0 Wolfgang Joseph Emmerig Anleitung zur lateinischen Verskunst Vierte viel verbesserte Auflage J M Daisenberger Regensburg 1825 Johann Bartholomaus Gossmann W J Emmerig s Anleitung zur lateinischen Versekunst Umgearbeitet und bereichert mit einer deutschen und griechischen Verslehre nebst einer Auswahl von Gedichten aus klassischen Auctoren Stein Nurnberg 1844 Paul Klopsch Einfuhrung in die Mittellateinische Verslehre Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1972 ISBN 3 534 05339 7 Landgraf Leitschuh Lateinische Schulgrammatik C C Buchner Bamberg 1931 Christian Lehmann La structure de la syllabe latine In Christian Touratier Hrsg Essais de phonologie latine Actes de l atelier d Aix en Provence 12 13 avril 2002 avec le soutiens financier du CNRS Publications de l Universite de Provence Langues et langage 11 Aix en Provence 2005 S 157 206 online PDF 273 kB Burkhard Moennighoff Metrik Reclam Stuttgart 2004 RUB 17649 ISBN 3 15 017649 2 Dag Ludvig Norberg Introduction a l etude de la versification latine medievale Almqvist amp Wiksell Stockholm 1958 Richard Volkmann u a Rhetorik und Metrik der Griechen und Romer Handbuch der Altertumswissenschaft Bd 2 2 Beck Munchen 3 umgearbeitete Auflage 1901 Christian Zgoll Romische Prosodie und Metrik Ein Studienbuch mit Audiodateien Darmstadt 2012 ISBN 978 3 534 23688 6Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Lateinische Metrik Quellen und Volltexte E Learning Modul zur Einfuhrung in die lateinische MetrikEinzelnachweise Bearbeiten Ralf Schuricht LSP Latein Grammatik Kapitel 1 2 Betonung Romische Metrik Einfuhrung in die Grundlagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lateinische Metrik amp oldid 234961691