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La Tauromaquia ist eine Serie von Radierungen mit Aquatinta zum Thema Stierkampf die Francisco de Goya y Lucientes in den Jahren 1814 bis 1816 schuf Bild 20 Leichtfussigkeit und Wagemut von Juanito Apinani in der Arena von Madrid Inhaltsverzeichnis 1 Stierdarstellungen bei Goya 2 Die Tauromaquia 3 Einordnung und Deutungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseStierdarstellungen bei Goya BearbeitenGoya bearbeitete das Thema des Stierkampfes im Laufe seiner kunstlerischen Karriere immer wieder Zu den fruhesten Werken dieser Art gehort ein Selbstportrat mit einem Jungstier auf einem Teppichkarton 1793 schickte er der Koniglichen Akademie unter anderem eine Serie von acht Bildern die die Lebensstadien eines Kampfstieres zeigten und noch gegen Ende seines Lebens schuf er die Bilderserie Die Stiere von Bordeaux Die Tauromaquia BearbeitenIn den Jahren 1814 bis 1816 radierte Goya die 40 Blatter der Tauromaquia 33 davon veroffentlichte er selbst die restlichen sieben wurden spater bei weiteren Publikationen der Serie hinzugefugt Die Bilder sind jeweils 35 5 cm breit und 24 5 cm hoch Goyas Hoffnung mit dieser Bilderserie zur Kunst des Stierkampfs den Publikumsgeschmack zu treffen und hohe Einnahmen zu erzielen erfullte sich nicht Die Tauromaquia ist keine 1 1 Illustration zu dem Werk Carta historica sobre el origen y progresos de las fiestas de toros en Espana von Nicolas Fernandez de Moratin 1777 und trotz ihres Titels auch nicht ganz direkt auf die Tauromaquia 1796 von Jose Delgado alias Pepe Illo bezogen sondern der Kunstler stellte hier in oft ungewohnter Perspektive zum Teil dramatische Situationen bei Stierkampfen dar die so wirklich stattgefunden haben Das Publikum und die Arena deutete er oft nur an im Vordergrund und oft aus unmittelbarer Nahe dargestellt ist der Kampf zwischen Tier und Mensch 1 nbsp Bild 1 Wie die alten Spanier zu Pferde auf dem freien Feld Stiere jagtenDie Serie beginnt mit dem Bild Modo con que los antigos espanoles cazaban los toros a caballo en el campo Wie die alten Spanier zu Pferde auf dem freien Feld Stiere jagten Im Zentrum des Bildes steht ein Stier dem soeben ein berittener Jager in Anwesenheit mehrerer Helfer zu Fuss eine Lanze in den Nacken sticht Im Hintergrund ist eine felsige Landschaft angedeutet Das zweite Bild Odro modo de cazar a pie Eine andere Art zu Fuss zu jagen nimmt in seinem Titel Bezug auf das erste Es zeigt zwei Mauren die den Stier zu Fuss bekampfen Goya orientierte sich hier an der Darstellung Moratins der die primitiven Formen der bauerlichen Stierjagd an den Anfang der Entwicklung des Stierkampfs stellte Die Darstellung voller Mordlust unterstreicht laut einem Ausstellungskatalog die menschliche Aggression gegenuber dem wilden Tier 2 In den nachfolgenden Blattern werden die namenlosen Jager von bekannten Stierkampfern abgelost Auf Blatt 5 etwa ist der Maure Gazul als Picador zu sehen der im 11 Jahrhundert am Hof von Sevilla gelebt haben soll auf Blatt 10 Kaiser Karl V der im Jahr 1527 in der Arena von Valladolid einen Stier mit einem einzigen Lanzenhieb totete auf Blatt 14 der Student von Falces der ohne seinen Mantel abzulegen elegant um den Stier tanzelte auf Blatt 18 einer der beruhmtesten Stierkampfer um die Mitte des 18 Jahrhunderts Antonio Ebassun genannt Martincho liess sich auf einem Stuhl sitzend und mit gefesselten Beinen von einem Stier angreifen Ahnlich waghalsig agiert Juanito Apinani auf Blatt 20 Er springt mit Hilfe einer Stange uber den heransturmenden Stier Der Sudamerikaner Mariano Cebellos ist als reitender Stierkampfer auf Blatt 24 zu sehen auf Blatt 27 Fernando del Toro der mit der Pike dem Stier gegenubersteht Blatt 28 zeigt den Stierkampfer Rendon in dem Moment in dem der Stier seinem Reittier ein Horn in die Brust gebohrt hat Rendon sollte spater im Kampf mit diesem Stier ums Leben kommen Pepe Illo eigentlich Jose Delgado y Alvez wurde am 11 Mai 1801 in der Arena von Madrid von einem Stier getotet Diese Szene ist auf Blatt 33 zu sehen Namenlose Helden sind hingegen auf Blattern zu sehen die einzelne Instrumente oder Gepflogenheiten beim Stierkampf darstellen So illustriert etwa Blatt 7 den Ursprung der Banderillas die auf Blatt 31 in Gestalt von Feuerbanderillas wiederkehren auf Blatt 12 darf sich der Pobel mit verschiedenen Mitteln an dem gereizten Stier versuchen auf Blatt 25 wird ein Kampfstier der sich nicht bewahrt hat den Hunden uberlassen nbsp Bild 21 Ungluckliche Ereignisse in der Sperrsitzabteilung der Arena von Madrid und Tod des Alkalden von TorrejonBlatt 21 zeigt dagegen den kurzfristigen Triumph eines Kampfstieres der am 15 Juni 1801 in die Sperrsitzabteilung der Arena von Madrid sprang und dort Menschen aufspiesste oder niedertrampelte Goyas Komposition lasst die linke Halfte des Bildes nahezu leer Rechts steht nach rechts gewandt der Stier uber seinen Opfern einen Mann quer uber den Hornern 3 Einordnung und Deutungen BearbeitenLa Tauromaquia ist nach Los Caprichos und Los Desastres de la Guerra der dritte graphische Zyklus den Goya schuf Er arbeitete ihn in einer Zeit der politischen Resignation und restaurativer Tendenzen unter Ferdinand VII aus Nach der Zeit der franzosischen Besatzung gewannen die absolutistische Monarchie und die Inquisition wieder grosseren Einfluss Dies mag ein Grund dafur gewesen sein dass Goya sich von der kritischen Karikatur ab und dem eher kulturhistorischen Thema des Stierkampfs zuwandte Die Tauromaquia fusste nicht nur auf Moratins historischer Darstellung von 1777 sondern auch auf einem Lehrbuch des Jose Delgado das 1796 erschienen war Interpretiert man Goyas Stierkampfdarstellungen jedoch politisch so konnte der Stier als Sinnbild Spaniens gesehen werden Die Kampfszenen stunden dann als Symbol fur den Widerstand gegen die franzosischen Truppen 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons La Tauromaquia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien GOYA Francisco 1746 1828 LA TAUROMACHIE 1816 auf www unesco org Tauromaquia auf www realacademiabellasartessanfernando comEinzelnachweise Bearbeiten Rose Marie und Rainer Hagen Francisco Goya 1746 1828 Am Aufbruch der Moderne Koln 2012 ISBN 978 38365 3954 8 S 83 89 Silke Schuck Hg Goya Groteske und Karneval Galerie Stihl Waiblingen 2016 ISBN 978 3 9817596 1 7 S 61 Silke Schuck Hg Goya Groteske und Karneval Galerie Stihl Waiblingen 2016 ISBN 978 3 9817596 1 7 S 60 69 Silke Schuck Hg Goya Groteske und Karneval Galerie Stihl Waiblingen 2016 ISBN 978 3 9817596 1 7 S 7Normdaten Werk GND 4439429 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title La Tauromaquia Goya amp oldid 210094010