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La FerteTyp InfanteriewerkFestungsabschnitt MontmedyBesatzung 107 Mann des 155 RIF davon 3 OffiziereKommandant Oberleutnant BourguignonAufbauEingange 1 in jeder KasematteKampfblocke 2 InfanteriekasemattenStromversorgung 2 CLM Aggregate mit je 25 PSBewaffnungBlock 1 1 4 7 cm PAK JM 1 JM 2 GFM Glocken 2 AM GlockenBlock 2 1 2 5 cm PAK JM Turm 1 GFM Glocke 1 AM Glocke 1 VDP GlockeLa Ferte war die Bezeichnung eines Infanteriewerks der franzosischen Maginot Linie die deutsche Bezeichnung lautete Panzerwerk 505 bei La Ferte sur Chiers in dem sich im Fruhjahr 1940 eine der grossen Tragodien des Westfeldzuges abspielte Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau und Aussenverteidigung 2 Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg 2 1 Ausgangslage 2 2 Kampfe um das Werk 2 3 Kampfe um die Hohen 226 und 311 2 4 Propaganda 3 Die Festung heute 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAufbau und Aussenverteidigung BearbeitenDas kleine Werk lag am aussersten nordwestlichen Ende der sogenannten Neuen Befestigungsfront frz Nouveaux Fronts im Festungsabschnitt Montmedy die man aufgrund der mittlerweile notwendig gewordenen Sparmassnahmen nach 1934 nur mit deutlich schwacheren Anlagen ausstatten konnte Das Infanteriewerk bestand aus zwei Kasematten die lediglich mit einer 4 7 cm Panzerabwehrkanone PAK einem schweren Zwillingsmaschinengewehr und einem Panzerdrehturm mit 25 mm Kanone bewaffnet waren Auf den Bunkern befanden sich sieben Panzerglocken Sie dienten der Beobachtung oder aus deren Scharten kamen leichte Maschinengewehre zum Einsatz Die beiden Bunker konnten sich nicht optimal gegenseitig decken Es gab mehrere tote Winkel im Gelande die wegen der nicht mehr rechtzeitig eingebauten 50 mm Granatwerfer auch nicht bekampft werden konnten Auch fehlte La Ferte eine unterirdische Kaserne mit Kraftwerk und ein Notausgang Die Mannschaften waren vielmehr in den Untergeschossen der beiden Kampfblocke untergebracht Schlussendlich war der Abwasserstollen zur Chiers nicht begehbar und konnte damit auch nicht als Notfallfluchtweg dienen Fur die Aussenverteidigung des Festungswerks standen neben der beweglichen Artillerie der Feldtruppen zwei Infanterie Bataillone zur Verfugung Ihre Stellungen befanden sich auf dem Plateau um das Werk herum in den Dorfern Villy und La Ferte sowie auf den beiden Hohen 226 und 311 im ruckwartigen Raum des Festungswerks 1 Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg BearbeitenAusgangslage Bearbeiten General Guderian brach am 14 Mai 1940 gleich in zwei Richtungen aus dem Bruckenkopf von Sedan aus mit der 1 und 2 Panzer Division nach Westen und mit der 10 nach Suden Dies verleitete den Oberbefehlshaber der franzosischen 2 Armee General Huntziger dessen Hauptquartier in La Ferte lag zu der Fehleinschatzung dass die Maginot Linie in Gefahr ware von hinten aufgerollt zu werden Er liess daher den linken Flugel seiner Armee nach Suden bis Inor an der Maas schwenken Der Drehpunkt wurde das Infanteriewerk La Ferte Anstatt einen Gegenangriff durchzufuhren versuchte er den scheinbaren Grossangriff abzuriegeln Der Vorstoss nach Suden war jedoch nur eine Finte Wenig spater als die anderen Panzer Divisionen schon weiter Richtung Kanalkuste vordrangen schwenkte auch die 10 Panzer Division wieder in diese Richtung ein Um der franzosischen Armeefuhrung aber weiterhin einen starken Vorstoss nach Suden vorzutauschen wurde die 71 Infanterie Division mit dem Angriff auf das Infanteriewerk La Ferte beauftragt Kampfe um das Werk Bearbeiten nbsp Panzerdrehturm von Block 2 der durch Beschuss und Sprengladungen aus dem Vorpanzer gehoben wurde nbsp Kampfblock 1 mit der restaurierten 4 7 cm PakDer Angriff begann am 15 Mai 1940 Daran waren Teile des Pionier Bataillons 171 sowie Teile der Infanterie Regimenter 191 und 211 beteiligt Nach dem Heranfuhren der Einheiten war fur den 18 Mai der Sturmangriff geplant 22 Artillerieabteilungen im Kaliber von 10 bis 21 cm und eine Batterie 8 8 cm Flak mit insgesamt 259 Geschutzen beschossen zuvor das Werk und sein direktes Umfeld Die Schaden am Beton der Bunker waren gering Mit dem Einschlag der letzten Granate erfolgte der Sturmangriff Mit geballten Ladungen die man an langen Stahlrohren dicht bei den Panzerglocken zur Zundung brachte wurde Block 2 ausgeschaltet In die so aufgesprengten Offnungen wurden weitere Sprengmittel und Nebelkerzen ins Werksinnere geworfen Einrichtungsgegenstande fingen Feuer und die Besatzung musste in den 35 m tiefer liegenden Verbindungsgang fluchten Der Werkskommandant Lieutenant Bourguignon forderte dringend Unterstutzung an Der franzosische Entlastungsangriff mit zwei Infanteriebataillonen und 13 Panzern scheiterte jedoch In der Nacht war dann ein zweiter deutscher Pionierangriff gegen Block 1 erfolgreich Fur die Besatzung war die Situation ausserst bedrohlich geworden Beide Kampfbunker waren verloren Weitere Sprengladungen detonierten im Werksinneren Uber den Sog in den Treppenhausern drangen Brandgase nach unten Die Ent und Beluftungsanlagen waren zerstort Es wurden Gasmasken aufgesetzt die aber das Kohlenmonoxid nicht aus der Atemluft herausfiltern konnten Am 19 Mai gegen 4 30 Uhr bat Lieutenant Bourguignon uber Telefon den Divisionskommandeur General Falvy das Werk aufzugeben Der General bestand jedoch darauf das Werk so lange zu halten wie das 4 7 cm Geschutz im Block 1 noch funktionstuchtig sei Bourguignons Einwand dass seine Besatzung wegen der CO Gase gar nicht mehr zum intakten Geschutz kame liess der Befehlshaber nicht gelten Zu diesem fruhen Zeitpunkt des Westfeldzuges galt es fur die franzosische Generalitat den Mythos der undurchdringbaren Maginot Linie deren Wahlspruch lautete on ne passe pas keiner kommt durch aufrechtzuerhalten Daraufhin warf Bourguignons in seiner Verzweiflung den Schlussel des Werkes durch eine Offnung in den Diamant Graben wodurch er sich selbst und die Besatzung einschloss Diese floh in den tiefer gelegenen Verbindungsgang um dem Beschuss und dem Feuer zu entkommen Gegen 6 00 Uhr erfolgte das letzte Telefongesprach von La Ferte an das Nachbarwerk Chesnois Im Werksinneren starben 107 Mann an Kohlenmonoxidvergiftung Die 71 Infanterie Division hatte bei den Kampfen um La Ferte vom 15 bis 19 Mai insgesamt 90 Tote 446 Verletzte und 17 Vermisste zu beklagen Die Ereignisse um die Einnahme des Werkes gingen als die tragedie souterraine die unterirdischen Tragodie von La Ferte in die Geschichte ein 2 Kampfe um die Hohen 226 und 311 Bearbeiten Die auf den Hohen 226 und 311 befindlichen franzosischen Stellungen waren mit jeweils einer Kompanie Infanterie besetzt Am 16 und 17 Mai 1940 konnten deutsche Einheiten die Hohen einnehmen und das Werk damit von seinen Feldtruppen abschneiden Die Eroberung der Hohen verschaffte der Wehrmacht nicht nur die Kontrolle uber das Hinterland des Werks sondern sicherte auch das bis dahin ungedeckte Angriffsgelande davor das von der Hohe 226 aus offen eingesehen werden konnte 3 Die franzosischen Gegenangriffe scheiterten so ein noch am 18 Mai 1940 abends eingeleiteter Entlastungsangriff unter anderem auf die Hohe 311 4 Propaganda Bearbeiten Der Fall dieser kleinen schlecht ausgestatteten und eher unbedeutenden Anlage der Maginot Linie in der deutschen Propaganda Wie die gewaltige Festung Hochwald der Eckpfeiler der Maginot Linie im Osten war so sollte das Panzerwerk 505 ihr Grundpfeiler im Westen sein 5 So hatte denn Oberleutnant Germer mit seinem Zuge im Laufe von zwei Tagen zwei hervorragende Panzerwerke der Maginot Linie erobert 6 Bei dem beruhmten Panzerfort 505 einer der starksten Anlagen der ganzen Maginot Linie versagte infolge des schweren Beschusses die elektrische Luftung und die Pulvergase drangen in das Innere des Werkes 7 Die Festung heute BearbeitenLa Ferte kann besichtigt werden Dort befindet sich eine Ausstellung und man kann sich durch die Bunker fuhren lassen In der Nahe befindet sich eine Gedenkstatte fur die Gefallenen Literatur BearbeitenJoachim Barckhausen Manner gegen Stein und Stahl Berlin 1942 Roger Bruge Faites sauter la Ligne Maginot 1973 Hans von Dach Kampf um ein Festungswerk La Ferte In Schweizer Soldat Band 43 Nr 18 1967 ISSN 0036 7451 S 408 429 Karl Heinz Frieser Blitzkrieg Legende Munchen 1995 ISBN 3 486 56124 3 Krumsiek Angriff der 71 ID uber die Chiers und Durchbruch durch die Maginot Linie In Pioniere Nr 1 1959 ISSN 0032 0072 S 17 25 Libor Vitez Ruhm und Fall der Maginot Linie Prag 1942 Stefan Sauer Wolfgang Steche Gesichter des Krieges Auf den Schlachtfeldern Europas 1939 1945 Rhein Mosel Verlag 2021 ISBN 978 3 89801 380 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons La Ferte Maginot Linie Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Von Dach S 408 410 Frieser S 312 Von Dach S 410 414 418 Von Dach S 414 423 dazu mit weiteren Nachweisen Sauer Steche S 67 f Vitez S 124 Vitez S 134 Barckhausen S 173 49 585133333333 5 2355833333333 Koordinaten 49 35 6 N 5 14 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title La Ferte Maginot Linie amp oldid 236952161