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Kurt Rudolph 3 April 1929 in Dresden 13 Mai 2020 in Dusseldorf 1 2 war ein deutscher Religionswissenschaftler der sich insbesondere mit Gnosis und Manichaismus beschaftigte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKurt Rudolphs Oberschulbesuch wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen Danach absolvierte er bis 1946 zunachst eine Lehre als Zimmermann sein Abitur legte er 1948 ab Danach begann er ein Studium der Religionsgeschichte Evangelischen Theologie und Semitistik an der Universitat Greifswald ab 1950 an der Universitat Leipzig Schon wahrend des Studiums war Rudolph von 1952 bis 1953 Hilfsassistent am Religionsgeschichtlichen Seminar nach seinem theologischen Staatsexamen 1953 wurde er wissenschaftlicher Assistent am Religionsgeschichtlichen Institut der Philosophischen Fakultat der Universitat Leipzig Wahrend dieser Zeit arbeitete er parallel an zwei Promotionen in Theologie und Religionsgeschichte Seit 1954 war Rudolph Lehrbeauftragter fur Religionsgeschichte Die theologische Promotion erfolgte 1956 mit einer Arbeit zum Thema Die Mandaer I Das Mandaerproblem im April 1957 folgte die religionshistorische Promotion die mit der Arbeit Die Mandaer II Der Kult direkt auf der theologischen Dissertation aufbaute Gutachter waren Johannes Leipoldt und Walter Baetke 1960 wurde er wissenschaftlicher Oberassistent Im Mai 1961 folgte die Habilitation in Religionsgeschichte und Vergleichender Religionswissenschaft mit einer Arbeit zum Thema Theogonie Kosmogonie und Anthropogonie in den mandaischen Schriften Eine literarkritische und traditionsgeschichtliche Untersuchung Gutachter waren neben Leipoldt und Baetke Siegfried Morenz und Ernst Werner Im Juni 1961 wurde Rudolph Dozent fur Religionsgeschichte und Vergleichende Religionswissenschaft im September Professor mit Lehrauftrag an der Universitat Leipzig 1974 wurde er ordentliches Mitglied der Sachsischen Akademie der Wissenschaften 1984 kehrte er von einer Reise in die USA nicht mehr in die DDR zuruck woraufhin ihm gekundigt und er aus der Sachsischen Akademie ausgeschlossen wurde Zwischen 1984 und 1986 lehrte Rudolph als Gastprofessor an der University of Chicago und an der University of California Santa Barbara In Deutschland wurde Rudolph 1986 Professor an der Universitat Marburg bis er 1994 emeritiert wurde 1991 wurde er wieder korrespondierendes Mitglied der Sachsischen Akademie Nach seiner Emeritierung 1994 hat Kurt Rudolph Ehrendoktorwurden in Aarhus und Leipzig erhalten zuvor wurde er schon 1983 Ehrendoktor an der University of St Andrews Wahrend seines Wirkens an den Religionswissenschaftlichen Instituten der Universitaten in Leipzig Chicago und Marburg hat er sich einen internationalen Ruf als Kenner der Gnosis und des Manichaismus erworben Daruber hinaus haben ihn auch der Islam und methodische Fragen der Religionswissenschaft beschaftigt Die bei Reclam in Leipzig erschienene Koran Ubersetzung von Max Henning bereicherte Kurt Rudoph mit Einleitung Textdurchsicht Anmerkungen und Register In der Religionswissenschaft ging es Rudolph vorrangig um die Begrundung einer von der Theologie unabhangigen Religionsforschung Rudolph betonte Religionswissenschaft sei rationale Wissenschaft und daher einem methodischen Atheismus verpflichtet Diese in der deutschsprachigen Religionswissenschaft anfanglich hart umkampfte These mit der sich Rudolph gegen die bis in die 1960er Jahre dominante Religionsphanomenologie wandte ist inzwischen weitgehend Konsens Schriften Auswahl BearbeitenDie Mandaer I Das Mandaerproblem Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1960 DNB 454219946 Die Mandaer II Der Kult Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1961 DNB 454219954 Die Religionsgeschichte an der Leipziger Universitat und die Entwicklung der Religionswissenschaft Ein Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte und zum Problem der Religionswissenschaft Akademie Verlag Berlin 1962 Theogonie Kosmogonie und Anthropogonie in den mandaischen Schriften Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1965 ISBN 3 525 53182 6 Digitalisat mit Martin Krause Hrsg Koptische und mandaische Quellen Die Gnosis Band 2 Artemis Verlag Zurich Stuttgart 1971 Koptische und mandaische Quellen Die Gnosis Band 2 Artemis Verlag Zurich 1995 ISBN 3 7608 1106 X Koptische und mandaische Quellen Die Gnosis Band 2 Patmos Dusseldorf 2007 ISBN 3 491 69146 X Die Gnosis Wesen und Geschichte einer spatantiken Religion Koehler amp Amelang Leipzig Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1977 ISBN 3 525 52154 5 Digitalisat 3 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1990 ISBN 3 8252 1577 6 Gnosis und spatantike Religionsgeschichte Brill Leiden 1997 ISBN 90 04 10625 1 gesammelte Aufsatze Literatur BearbeitenHans Rollmann Gnosis and Logos The Contribution of Kurt Rudolph to the Study of Religion In Religious Studies Review 8 1982 S 350 352 Gerald Wiemers Kurt Rudolph und die Sachsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig In Holger Preissler Hubert Seiwert Hubert Hrsg Gnosisforschung und Religionsgeschichte Festschrift fur Kurt Rudolph zum 65 Geburtstag Marburg 1994 S 35 40 Lothar Mertens Lexikon der DDR Historiker Biographien und Bibliographien zu den Geschichtswissenschaftlern aus der Deutschen Demokratischen Republik K G Saur Munchen 2006 ISBN 3 598 11673 X S 516f Marcell Sass Kurt Rudolph 3 April 1929 13 Mai 2020 Nachruf In Sachsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Jahrbuch 2019 2020 Leipzig 2021 S 127 128 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Kurt Rudolph im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag im Professorenkatalog der Universitat Leipzig auch als PDF Tabellarischer Lebenslauf Offentliche Vorlesungsreihe Kosmologie Kosmogonie Schopfung Prof Dr theol Kurt Rudolph Universitat Marburg Gnostische Mythen 16 November 2009 1 Rudolph Kurt Hessische Biografie Stand 22 April 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Obituary Kurt Rudolph 1929 2020 Numen 2020 68 1 77 88 https doi org 10 1163 15685276 12341612 Mandaean Library المكتبة المندائية Abgerufen am 17 Mai 2020 Normdaten Person GND 119268132 lobid OGND AKS LCCN n81102725 NDL 00866451 VIAF 160594295 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rudolph KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Gnosis und ManichaismusforscherGEBURTSDATUM 3 April 1929GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 13 Mai 2020STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Rudolph amp oldid 237668234