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Als Kroisbacher Typ bezeichnet man eine spezielle ostkeltische Munze die als Tetradrachme oder Obol ausgepragt wurde und im heutigen Burgenland und Westungarn beheimatet ist Vorderseite eines Kroisbacher Ruckseite eines Kroisbacher Inhaltsverzeichnis 1 Ostkeltische Munzen 2 Bezeichnung 3 Motiv 4 Datierung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseOstkeltische Munzen BearbeitenKeltische Munzen sind bei der Motivwahl meist imitierend Vorbild fur den ostkeltischen Raum waren Tetradrachmen des Makedonenkonigs Philipp II und seines Sohns Alexander III Die Kelten waren spatestens auf ihren Wander und Raubzugen in Griechenland Thrakien und Kleinasien mit griechischem Silbergeld in Kontakt gekommen Sie erhielten es auch durchgehend als Soldzahlungen verschiedener hellenistischer Herrscher Ursprungsgebiet der fruhesten ostkeltischen Nachpragungen war das heutige Gebiet zwischen Bulgarien und Rumanien von dem aus es sich nordwarts und westwarts bis ins heutige Burgenland ausbreitete 1 Bezeichnung BearbeitenDie Bezeichnung als Kroisbacher stammt vom Erstfundort der Munzen Im Jahr 1910 wurde ein bedeutender Munzfund aus Kroisbach dem heutigen Fertorakos im Komitat Gyor Moson Sopron bekannt Der damalige Bearbeiter im Kunsthistorischen Museums Wilhelm Kubitschek bekam 75 Stucke von einem Wiener Kaufmann zur Besichtigung vorgelegt und beschrieb erstmals die Munzen Insgesamt soll der Schatzfund aber 100 bis 120 Exemplare umfasst haben 2 Motiv BearbeitenKennzeichnend fur den Avers des Kroisbacher Typs ist ein charakteristischer bartloser Kopf mit dreireihigem Perldiadem nach rechts Diese Typologie hat auch eine gewisse Breitenwirkung und wird beim Velemer Typ fortgesetzt Bei der Abbildung des Kopfes handelt sich wahrscheinlich um kein Portrat Die Darstellung der Nase reicht von gerade bis gebrochen Charakteristisch fur den Revers ist ein kraftiges Pferd mit stilisiertem Reiter Der Reiter wird auch als Reiterstumpf bezeichnet Im Gegensatz zu anderen ostkeltischen Pragungen bei denen bis zur Unkenntlichkeit des Munzbildes gepragt wurde stand die Asthetik des Munzbildes im Vordergrund Datierung BearbeitenDer erste Kroisbacher Typ orientiert sich typologisch an den fruhen norischen Pragungen wie Kugelreiter oder Warasdin Typen Der typologische und metrologische Vergleich mit benachbarten Munzstanden lassen den Kroisbacher Typ in die Mitte der ersten Halfte des 2 Jahrhunderts v Chr datieren Das Durchschnittsgewicht der Tetradrachmen betragt 12 41 g Literatur BearbeitenRobert Gobl Ostkeltischer Typenatlas Klinkhardt und Biermann Braunschweig 1973 Karl Pink Die Munzpragung der Ostkelten und ihrer Nachbarn 1974 ISBN 3 7814 0065 4 Bernward Ziegaus Kelten Geld Munzen der Kelten und angrenzender nichtgriechischer Volkerschaften Staatlichen Munzsammlung Munchen Munchen 2010 ISBN 978 3 922840 25 1 Einzelnachweise Bearbeiten Bernward Ziegaus Kelten Geld Sammlung Christian Flesche S 8 Wilhelm Kubitschek Ein Fund keltischer Munzen aus Kroisbach In Numismatische Zeitschrift Neue Folge Band 3 1910 S 37 43 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kroisbacher Typ amp oldid 178158149