www.wikidata.de-de.nina.az
Das Krainer Tollkraut Scopolia carniolica Syn Hyoscyamus scopolia 1 ist eine Pflanzenart aus der Gattung Tollkraut Scopolia in der Familie der Nachtschattengewachse Solanaceae Krainer TollkrautKrainer Tollkraut Scopolia carniolica SystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Nachtschattenartige Solanales Familie Nachtschattengewachse Solanaceae Gattung Tollkraut Scopolia Art Krainer TollkrautWissenschaftlicher NameScopolia carniolicaJacq Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Pharmakologie 3 Vorkommen 4 Okologie 5 Nutzung 6 Bilder 7 Belege 7 1 Einzelnachweise 7 2 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Das Krainer Tollkraut ist eine ausdauernde Pflanze die Wuchshohen von 20 bis 60 Zentimeter erreicht Die Pflanze entwickelt einen wagrechten Wurzelstock der bis 12 Zentimeter lang und bis 5 Zentimeter dick werden kann 2 Der Stangel ist gabelig verastelt etwas fleischig und kahl oder zerstreut behaart 2 Die Blatter sind gestielt verkehrt eiformig etwa 12 bis 18 Zentimeter lang und 4 bis 9 Zentimeter breit 2 Sie sind ganzrandig oder schwach gebuchtet und kahl 2 nbsp BluteGenerative Merkmale Bearbeiten Die Bluten stehen einzeln achselstandig sie sind an mehr oder weniger langen Stielen nickend 2 Der Kelch ist glockig unnd besitzt 5 stumpfe im Umriss dreieckige Zahne 2 Die Krone ist rohrig glockig 2 bis 3 Zentimeter lang hat einen Durchmesser von 1 bis 1 5 Zentimeter und ist mehr als doppelt so lang wie der Kelch Aussen ist sie dunkel braunviolett bis rotlichviolett gefarbt innen gelblich bis braungrun Die Kronzipfel sind kurz und wenig auffallig Die Antheren sind gross und gelblich 2 Die Frucht ist eine zweifachrige mit einem Deckel aufspringende Kapsel Die Samen sind 3 bis 4 Millimeter lang braungelb und hockerig 2 Blutezeit ist von April bis Mai Die Chromosomenzahl betragt 2n 46 3 Pharmakologie BearbeitenDas Krainer Tollkraut enthalt in den Blattern 0 2 0 4 und in den Wurzeln bis zu 0 5 Alkaloide Hauptalkaloid ist das Hyoscyamin daneben kommen unter anderen L Scopolamin Cuskhygrin und Tropin vor Ausserdem konnen die Cumarine Scopolin und Scopoletin sowie Chlorogensaure nachgewiesen werden 1 Die hochste Konzentration an Wirkstoffen liegt zu Beginn der Blutezeit und wahrend der Fruchtentwicklung vor Durch die Inhaltsstoffe ist das Krainer Tollkraut als stark giftige Pflanze anzusehen 4 Infolge oraler Aufnahme von Pflanzenteilen kommt es zu Vergiftungserscheinungen mit Erbrechen Gesichtsrotung Mundtrockenheit Mydriasis Pupillenerweiterung und bei hoheren Dosen zeigen sich eine delirant halluzinogene Wirkung sowie zentralnervose Symptome mit Krampfen Seh und Sprachstorungen Der Tod kann durch Atemlahmung verursacht werden Eine lebensbedrohliche Konzentration an Giftstoffen wird bei Erwachsenen mit einer Aufnahme von ca 3 mg Alkaloide erreicht bei Kindern wurden letale Intoxikationen bereits nach einer Aufnahme von ca 2 mg Alkaloide verzeichnet 1 Vorkommen BearbeitenDas Krainer Tollkraut kommt in Sudost Europa in Laubwaldern Gebuschen und Staudenfluren vor auch in Gebirgslagen 1 Das Verbreitungsgebiet umfasst die Lander Osterreich Polen Tschechien Slowakei Ungarn Litauen Moldawien die Ukraine Kroatien Italien Slowenien Serbien Rumanien Georgien und das Kaukasusgebiet 5 Die Art steigt bis etwa 1000 Meter Meereshohe auf 2 Okologie BearbeitenBlutenbiologisch ist das Krainer Tollkraut eine proterogyne Hummelblume 2 Der Nektar wird in der Blute von einem Ring unterhalb des Fruchtknotens abgesondert 2 Die Braungelbe Grabbiene Andrena fulva wurde als Bestauberin beobachtet 2 Nutzung BearbeitenDas Krainer Tollkraut wird zerstreut als Zierpflanze in Staudenbeeten genutzt Es ist spatestens seit dem 18 Jahrhundert in Kultur Als Zierpflanze gelangte sie 1780 in englische Garten 2 Fruher wurde die Pflanze als Genusspflanze z B als Getrankezusatz durch Rauchen sowie volksmedizinisch bei rheumatischen Erkrankungen Zahnschmerzen Koliken Schlafstorungen und Aphrodisiakum verwendet Vermutlich fand es ausserdem Verwendung in Hexensalben Der Industrie dient das Krainer Tollkraut zur Gewinnung von L Hyoscyamin bzw Atropin 1 Bilder Bearbeiten nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Andreas Alberts Peter Mullen Psychoaktive Pflanzen Pilze und Tiere Kosmos Verlag Stuttgart 2006 ISBN 3 440 10749 3 a b c d e f g h i j k l m Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 4 Verlag Carl Hanser Munchen 1964 S 2570 2573 Scopolia carniolica bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Lutz Roth Max Daunderer Kurt Kormann Giftpflanzen Pflanzengifte 6 Auflage NIKOL Verlag ISBN 978 3 86820 009 6 Scopolia im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 2 Dezember 2017 Literatur Bearbeiten Eckehart J Jager Friedrich Ebel Peter Hanelt Gerd K Muller Hrsg Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland Band 5 Krautige Zier und Nutzpflanzen Spektrum Akademischer Verlag Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 8274 0918 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Krainer Tollkraut Scopolia carniolica Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krainer Tollkraut amp oldid 230907455