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Die Krauselscharbe oder Australische Zwergscharbe Microcarbo melanoleucos Syn Phalacrocorax melanoleucos gehort zur Familie der Kormorane Phalacrocoracidae Sie kommt vor allem an Kusten Australiens und Neuseelands vor und erreicht gelegentlich auch die in der Subantarktis liegenden neuseelandischen Inseln KrauselscharbeKrauselscharbe Microcarbo melanoleucos SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung SuliformesFamilie Kormorane Phalacrocoracidae Gattung MicrocarboArt KrauselscharbeWissenschaftlicher NameMicrocarbo melanoleucos Vieillot 1817 Die IUCN stuft die Krauselscharbe als nicht gefahrdet least concern ein Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 2 Verbreitungsgebiet und Lebensraum 3 Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelbelegeErscheinungsbild Bearbeiten nbsp KopfportratDie Krauselscharbe erreicht eine Korperlange von 55 bis 65 Zentimeter Die Flugellange betragt 22 bis 24 6 Zentimeter Das Gewicht variiert zwischen 410 und 880 Gramm Mannchen sind tendenziell etwas grosser als Weibchen 1 Insgesamt ist die Krauselscharbe eine kleine kompakt gebaute Kormoranart Charakteristisch fur die Art ist ausserdem der lange Schwanz Es werden mehrere Farbmorphen unterschieden Die weisskehlige Morphe ist im Prachtkleid auf der Korperoberseite schwarzgrau mit einem grunlichen Schimmer Auch der Oberkopf der Hinterhals und die Halsseiten sowie der untere vordere Hals sind schwarz Dagegen ist das Gesicht bis uber die Augen sowie der Vorderhals weiss Die ubrige Korperunterseite ist schwarzlich Die sogenannte elsternfarbene Morphe ist dagegen auch auf der Korperunterseite weiss Der Schnabel ist kurz und kraftig und variiert in seiner Farbung zwischen gelblich grunlich oder braunlich Krauselscharben sind sowohl an der Kuste als auch in Binnengewassern zu beobachten und nutzen auch kleinere Gewasser und Flusse zur Nahrungssuche Sie ruhen und nisten in Baumen und Strauchern in Gewassernahe und baumen auch auf Zaunpfahlen auf den Mastbaumen von Booten und auf Telefonleitungen auf Ihr Gang an Land ist watschelnd Sie sind verhaltnismassig haufig einzeln zu beobachten 2 Krauselscharben konnen in einem Winkel von 45 Grad auffliegen was etwa doppelt so steil wie der Aufflug anderer australasiatischer Kormorane ist 3 Die Krauselscharbe ist durch ihren kurzen gelben Schnabel und den keilformigen Schwanz verhaltnismassig gut zu identifizieren Verwechslungsmoglichkeiten bestehen innerhalb des Verbreitungsgebietes mit der Elsterscharbe und der Schwarzgesichtscharbe Beide Arten sind jedoch deutlich grosser und haben einen langeren Schnabel Die unbefiederte Gesichtshaut ist bei der Schwarzgesichtsscharbe ausserdem schwarz Verbreitungsgebiet und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet nbsp Weisskehlige Farbmorphe nbsp nbsp Die Krauselscharbe kommt von Indonesien uber Neuguinea bis zu den Salomonen Australien und Neuseeland vor Irrgaste erreichen gelegentlich auch die Lord Howe Insel die Norfolkinsel sowie Campbell Island 4 Ihr Lebensraum sind sowohl geschutzte Kustenabschnitte als auch Gewasser im Innenland Sie nutzt eine grosse Bandbreite unterschiedlicher naturlicher und kunstlicher Gewasser dazu zahlen Sumpfe Staugewasser Billabongs Kanale Teiche Viehtranken und Zierteiche Ihr praferierter Lebensraum sind offene Susswasserseen sowie permanente oder kurzzeitig bestehende Uberschwemmungsflachen An der Kuste ist die Krauselscharbe an Buchten und Flussmundungen und Hafen zu finden Sie kommt auch in Salzpfannen und Mangrovensumpfen vor Selten kommt sie dagegen an Kustenabschnitten vor die dem Wind ungeschutzt ausgesetzt sind Das Verbreitungsgebiet der Krauselscharbe hat sich sowohl in Australien als auch in Neuseeland vergrossert Sie kommt dort vor wo bewaldete Regionen abgeholzt und Wasserspeicher errichtet wurden Der Bestand ist jedoch insgesamt zuruckgegangen weil die verbliebenen und geschaffenen Feuchtgebiete ihr insgesamt weniger Lebensraum bieten als sie vor der Besiedelung durch Europaer hatte 5 Das Verhalten der Jungvogel ist uberwiegend dismigrativ Beringte Jungvogel wurden zwei Monate nach der Beringung grosstenteils bis zu 125 Kilometer vom Niststandort entfernt aufgefunden Nach sechs Monaten halten sie sich in einer Region auf die durchschnittlich 300 Kilometer vom Geburtsort entfernt liegt Einige von ihnen kehren jedoch zu ihrem Geburtsort zuruck Generell ist die Dismigration bei Jungvogeln die in Brutkolonien im Innenland heranwachsen ausgepragter als bei solchen die in Brutkolonien nahe der Kuste aufwachsen 6 Ernahrung BearbeitenDie Nahrung der Krauselscharbe besteht aus kleinen Fischen Im Norden Australiens frisst sie in grossem Masse auch eingefuhrte Fischarten wie den Karpfen und den Flussbarsch Die Nahrung wird tauchend gefangen Die Krauselscharbe befindet sich durchschnittlich 16 Sekunden unter Wasser Die Pause zwischen den einzelnen Tauchgangen ist sehr kurz und betragt durchschnittlich 7 Sekunden 7 Kleine Beutetiere frisst sie noch unter Wasser grossere werden an die Gewasseroberflache gebracht und dort gefressen Wenn Fische zu gross sind und nicht auf einmal verschluckt werden konnen werden sie an den Gewasserrand gebracht Die Scheren von Krustentieren werden durch Schuttelbewegungen entfernt bevor sie von der Scharbe verschluckt werden Krauselscharben suchen normalerweise einzeln nach Nahrung allerdings wurden sie auch schon bei der Gemeinschaftsjagd beobachtet Diese Jagdtrupps zahlten bis zu 200 Individuen 8 Die Bildung solcher Trupps ist moglicherweise auf ein uberreiches Nahrungsangebot zuruckzufuhren Haufig kommt es vor dass Krauselscharben in der Nahe von Schwarzscharbentrupps nach Nahrung suchen auch rastende Krauselscharben sind oft mit dieser Kormoranart vergesellschaftet 9 Fortpflanzung BearbeitenDie Krauselscharbe nutzt eine Reihe sehr unterschiedlicher Gewasser fur ihre Fortpflanzung Nistbaume befinden sich an den Ufern von Seen Billabongs Flussen und in Sumpfen Gelegentlich brutet die Krauselscharbe auch mit anderen Kormoranarten vergesellschaftet auf Inseln vor der Kuste Brutkolonien konnen zwischen 5 und mehr als 1000 Nester umfassen Die Zwergscharben bruten jedoch gelegentlich auch einzeln Die meisten Brutkolonien bestehen aus weniger als 100 Nestern 10 In ihren Kolonien bruten haufig auch andere Kormoranarten sowie Reiher Loffler Schlangenhalsvogel und Ibisse Die Eiablage innerhalb der Grosskolonie ist nicht synchronisiert im Gegensatz zu Subkolonien innerhalb solcher Kolonien 11 Krauselscharben gehen eine monogame Paarbeziehung ein die mehr als eine Fortpflanzungssaison bestehen kann Die bisherigen Untersuchungen zur Fortpflanzungszeit haben kein einheitliches Ergebnis ergeben Sie liegt uberwiegend im Zeitraum Oktober bis November aus Sudaustralien liegen auch Beobachtungen vor die auf den Monat Mai verweisen und aus dem australischen Bundesstaat Victoria ist belegt dass diese Vogel auch im August bruten Wahrscheinlich sind Krauselscharben nicht an eine bestimmte Fortpflanzungszeit gebunden und konnen sich im ganzen Jahr fortpflanzen wenn die Lebensraumbedingungen dies zulassen Das Nest wird auf Asten oder in Astgabeln von Baumen des Eukalyptus der Mangroven Kasuarinen oder Myrtenheiden errichtet Gewohnlich stehen die Nistbaume am Gewasserrand und die Nester befinden sich im Durchschnitt 2 8 Meter oberhalb der Gewasseroberflache 12 Die Gelegegrosse ist bislang nicht abschliessend untersucht vermutlich betragt sie drei bis funf Eier 13 Die Eier sind elliptisch und rau Ihre Schalen sind blass blaulich und haben weisse Kalkflecken Die Brutdauer ist nicht bekannt Frisch geschlupfte Nestlinge sind zunachst nackt und haben eine schwarze Haut und an der Kehle befindet sich ein roter Fleck Sie sind nach wenigen Tagen von schwarzen Dunen bedeckt Sobald sich das erste Alterskleid andeutet sturzen sie sich bei Storungen aus dem Nest und tauchen im Wasser unter Wie lange die Jungvogel im Nest bleiben und wie sich die mannlichen und die weiblichen Elternvogel an der Aufzucht beteiligen ist nicht bekannt Uber den Bruterfolg liegen bislang nur wenige Untersuchungen vor In einer Brutkolonie wurde beobachtet dass aus 24 Eiern 14 Kuken schlupften in zwei grundlicher beobachteten Nestern schlupften aus 8 Eiern 7 Kuken von denen 6 flugge wurden Zu den Pradatoren zahlen Krahen und die Keilschwanzweihe Literatur BearbeitenP J Higgins Hrsg Handbook of Australian New Zealand amp Antarctic Birds Band 1 Ratites to Ducks Oxford University Press Oxford 1990 ISBN 0195530683 Hadoram Shirihai A Complete Guide to Antarctic Wildlife The Birds and Marine Mammals of the Antarctic Continent and Southern Ocean Alula Press Degerby 2002 ISBN 951 98947 0 5 Weblinks BearbeitenKrauselscharbe bei das tierlexikon de nbsp Commons Krauselscharbe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Microcarbo melanoleucos in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 2 Februar 2014 Krauselscharbe Microcarbo melanoleucos bei Avibase Krauselscharbe Microcarbo melanoleucos auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Krauselscharbe Microcarbo melanoleucos Einzelbelege Bearbeiten Shirihai S 205 Higgins S 902 und S 903 Higgins S 902 Higgins S 903 Higgins S 903 Higgins S 906 Higgins S 905 Higgins S 905 Higgins S 906 Higgins S 904 Higgins S 906 Higgins S 908 Higgins S 909 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krauselscharbe amp oldid 236510241