Als gekuppeltes Fenster oder Koppelfenster bezeichnet man eine FensterÂkonstruktion, bei der eine breite Fensteröffnung durch StĂŒtzen unterteilt wird.
Je nach Anzahl der Teilfenster unterscheidet man
- das Biforium aus zwei Teilfenstern,
- das Triforium aus drei Teilfenstern (Achtung: Das Wort âTriforiumâ bezeichnet auĂerdem die als Laufgang oder Blendarkade gestaltete Etage zwischen den Arkaden zu den Seitenschiffen und den Obergaden in Basiliken, gelegen in der Höhe der PultdĂ€cher der Seitenschiffe.)
- das Tetraforium aus vier Teilfenstern,
- das Pentaforium aus fĂŒnf Teilfenstern.
Diese Begriffe werden auch verwendet, wenn statt eines Fensters ein Arkadenbogen unterteilt ist. Vor der Erfindung des StahltrĂ€gers boten gekuppelte Fenster auĂer Ă€sthetischen auch statische Vorteile, da in den Bögen schmaler Teilfenster geringere DruckkrĂ€fte auftreten als in weit gespannten Bögen.
In der romanischen und gotischen Architektur, auch in frĂŒhen RenaissanceÂbauten, rahmte man gekuppelte Fenster gerne mit einer Blendarkade ein. Bei gotischen Triforien konnte das mittlere Fenster höher sein als die beiden seitlichen.
In Renaissance und Klassizismus finden sich auch Triforien aus einem mittleren Bogenfenster zwischen zwei Fenstern mit waagerechten AbschlĂŒssen. Diese auch als Venezianisches Fenster bezeichnete Kombination wurde aus dem Motiv des Triumphbogens entwickelt.