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Die Konvergenztheorie der Evolution beschaftigt sich mit den langfristigen erdgeschichtlichen Formen der Entstehung des Lebens Sie besagt dass das Leben auf der Erde so entstehen musste wie es ist Der Hauptvertreter der Konvergenztheorie ist der britische Palaontologe und Evolutionsbiologe Simon Conway Morris 1 Die Konvergenztheorie geht von der Annahme aus dass viele Funktionalitaten in der Evolution unabhangig entstanden sind Beispiele sind die Flugel von Vogeln Fledermausen oder Hautfluglern oder das Auge Selbst innerhalb bestimmter Taxa wird konvergente Evolution angenommen etwa bei den Flugelmustern von Schmetterlingen oder den Mundwerkzeugen von Insekten Hier ist es von ursprunglich beissend kauenden Mundwerkzeugen zu verschiedenen abgeleiteten Funktionstypen gekommen einerseits bei blutenbesuchenden Insekten die Ausbildung von Saugrusseln die sehr effizient Nektar aufnehmen konnen andererseits die Ausbildung unterschiedlicher stechend saugender Mundwerkzeuge Heliconius Arten Die Flugelmuster sind konvergent entstanden Sie sind keine Variation eines gemeinsamen VorfahrenFlugel mussten entstehen weil Luft existiert Flossen mussten entstehen weil Wasser existiert Conway Morris spricht hier auf Grund der physikalischen Bedingungen auf der Erde von funktionalen Zwangen 2 Das Leben entwickelt sich stabil weil die Natur den Rahmen dafur bereitstellt Die Richtung die das Leben nimmt ist damit auch zu einem bestimmten Grad voraussagbar da sie unvermeidlich den selektiv adaptiven Regeln folgt Die Konvergenztheorie leugnet nicht den Einfluss von Kontingenzereignissen auf die Entwicklung des Lebens wie etwa durch den Meteoriteneinschlag an der Kreide Tertiar Grenze argumentiert aber dass solche Zufallsereignisse allenfalls aufschiebende Wirkung haben Bezuglich der Entstehung des Menschen geht Conway Morris so weit zu sagen dass der Mensch bereits mit dem Urknall angelegt war Fruher oder spater musste die Evolution zwangslaufig bei einer intelligenten Spezies ankommen Die Entwicklung zu Komplexitat und Intelligenz ist Programm 3 Kritik BearbeitenDie Konvergenztheorie steht im Widerspruch zur Kontingenztheorie Da sie streng adaptionistisch argumentiert Evolutionare Anpassung wird sie von solchen Evolutionstheoretikern negiert die eine durchgangig adaptionistische Argumentation in der Evolution ablehnen wie sie hauptsachlich in den USA vorherrscht Synthetische Evolutionstheorie Ein entschiedener Gegner der Theorie war Stephen Jay Gould der sich streng gegen jeden immanenten Fortschritt in der Evolution aussprach 4 Die Konvergenztheorie muss ferner die Analogie also Unabhangigkeit in der evolutionaren Entwicklung von Merkmalen nachweisen bzw sie muss nachweisen dass solchen makroevolutionaren Merkmalen keine nahen gemeinsamen homologen sondern vielmehr analoge Entwicklungspfade zugrunde liegen 5 Je besser ihr das empirisch gelingt desto uberzeugender schafft sie die Grundlage fur ihre adaptionistische Argumentation Einzelnachweise Bearbeiten Conway Morris Simon Jenseits des Zufalls Wir Menschen im einsamen Universum Berlin University Press 2008 Conway Morris Simon Die Konvergenz des Lebens In Fischer Ernst Peter amp Wiegandt Klaus Evolution Geschichte und Zukunft des Lebens Fischer TB 2003 Conway Morris Simon Aliens wie du und ich In DIE ZEIT 19 August 2004 Gould Stephen J Illusion Fortschritt Die vielfaltigen Wege der Evolution Fischer TB 3 Aufl 2004 Powell Russel Reading the book of life Contingency and Convergence in Macroevolution Diss Duke University 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konvergenztheorie Evolution amp oldid 222114543