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Konrad Krafft um 1479 1486 in Ulm 24 August 1519 ebenda war ein Rechtsgelehrter wurttembergischer Rat 1507 1508 bis 1513 einer der drei Richter des Schwabischen Bundes und von 1516 bis 1519 Stadtpfarrer in Ulm Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Ausbildung 1 3 Amter 1 4 Prediger am Ulmer Munster 2 LiteraturLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Konrad Krafft Doktor des weltlichen kaiserlichen Rechts entstammte einer der fuhrenden Familien im Patriziat der Reichsstadt Ulm Sein Vater war wohl Konrad Krafft der Altere vor 1440 nach 1467 und nicht wie manchmal angegeben Magnus Krafft Konrads Amtsvorganger als Ulmer Stadtpfarrer der Doktor beider Rechte Ulrich Krafft ein Sohn des Ulmer Burgermeisters Magnus Krafft und seiner Frau Verena Neithart wird daher zumeist als sein Vetter bezeichnet Das Geburtsdatum Konrad Kraffts ist nicht uberliefert Ausbildung Bearbeiten Im Sommersemester 1499 begann er vermutlich wie im Regelfall ublich im Alter von 12 bis 14 Jahren ein Studium an der Artistenfakultat der Universitat Wien und wurde dort im Wintersemester 1501 1502 Magister Im Wintersemester 1505 1506 liess er sich in die Matrikel der Wiener Juristenfakultat einschreiben wechselte dann aber bald zur Fortsetzung seines Rechtsstudiums nach Italien und kam 1508 mit dem Titel eines artium et legum doctor einem in Italien ublichen Promotionstitel fur den Doktor im weltlichen Recht an die Universitat Tubingen Amter Bearbeiten Motiv fur seine Immatrikulation dort am 6 April dieses Jahres war wohl seine Wahl 1507 1508 zu einem der drei Richter des Schwabischen Bundes neben den Rechtsdoktoren Johannes Reuchlin 1455 1522 und Heinrich Winkelhofer 1478 1526 nachdem sein Amtsvorganger Johannes Streler alias Straler nach Streitigkeiten um die Hohe seiner Besoldung sein Richteramt aufgegeben hatte Da das Bundesgericht in dieser Zeit seinen standigen Sitz in Tubingen hatte und die Bundesrichter einer Residenzpflicht am Tagungsort unterworfen waren war es fur Konrad Krafft vorteilhaft dort zumindest die Privilegien der Universitat zu geniessen Ausserdem wurde er in dieser Zeit bis Herbst 1516 Rat Herzog Ulrichs von Wurttemberg und widmete sich daneben der Rechtspraxis und wohl auch einer Tatigkeit als Privatdozent neben den sechs besoldeten Professoren der Juristenfakultat Als sein Richterkollege Heinrich Winkelhofer um 1508 1509 von der gering besoldeten Professur fur die Institutionen im weltlichen Recht auf einen Lehrstuhl fur Kirchenrecht wechselte wurde ihm der Doktor beider Rechte Johannes Hemminger fur diesen Lehrstuhl von der Universitat vorgezogen Nachdem das Bundesgericht im Februar 1513 nach dem Austritt Wurttembergs aus dem Schwabischen Bund von Tubingen nach Augsburg verlegt wurde trat er im Vormonat mit den beiden anderen Richtern von seinem Bundesrichteramt zuruck Als Ausgleich fur das aufgegebene Richteramt wurde Krafft am 4 August 1514 Chorherr des Heilig Kreuz Stifts in Stuttgart Voraussetzung war seine inzwischen erfolgte Weihe zum Priester Prediger am Ulmer Munster Bearbeiten Nach dem Tod seines vermutlichen Vetters Ulrich Krafft wurde er am 18 April 1516 zu dessen Amtsnachfolger als Stadtpfarrer am Ulmer Munster gewahlt und gab dafur seine Chorherrenpfrunde in Stuttgart noch im gleichen Jahr auf Biografisch gut dokumentiert ist soweit uberliefert seine relativ umfangreiche Rechts und Amtspraxis Besonders hervorzuheben sind sein Kanzelkrieg vom Dezember 1516 bis 1517 1518 gegen die Bettelkloster in Ulm in der Frage des Pfarrzwangs vom 18 Dezember 1517 bis 1519 die Anfechtung der von der Stadt Ulm von den Geistlichen erhobenen Zolle sowie 1517 eine Predigt gegen den Ablassprediger Johann Tetzel 1465 1519 Nicht viel langer als drei Jahre nach seinem Amtsantritt als Ulmer Stadtpfarrer starb Krafft bereits in seinem vierten Lebensjahrzehnt am 24 August 1519 in einer Zeit in der gerade der vom Schwabischen Bund vertriebene Herzog Ulrich von Wurttemberg vergeblich die Ruckeroberung seines Herzogtums versuchte Das Todesdatum Kraffts ergibt sich aus dem Epitaph im Ulmer Munster Literatur BearbeitenHorst Carl Der Schwabische Bund 1488 1534 Schriften zur sudwestdeutschen Landeskunde Band 24 DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 2000 ISBN 3 87181 424 5 S 297 392 394 399 401 Oliver Auge Stiftsbiographien Die Kleriker des Stuttgarter Heilig Kreuz Stifts 1250 1552 Schriften zur sudwestdeutschen Landeskunde Band 38 DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 2002 ISBN 978 3 7995 5238 7 S 321 323 Nr 79 Karl Konrad Finke Konrad Krafft um 1486 bzw 1479 bis 1519 In Die Professoren der Tubinger Juristenfakultat 1477 1535 bearbeitet von Karl Konrad Finke Tubinger Professorenkatalog Band 1 2 Verlag Jan Thorbecke Ostfildern 2011 ISBN 978 3 7995 5452 7 S 171 176 Normdaten Person GND 1017635498 lobid OGND AKS VIAF 220564148 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krafft KonradKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtsgelehrter wurttembergischer Rat und Stadtpfarrer in UlmGEBURTSDATUM um 1479 oder um 1486GEBURTSORT UlmSTERBEDATUM 24 August 1519STERBEORT Ulm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad Krafft amp oldid 228898011