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In einer Konferenz der Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten der Europaischen Union kurz Regierungskonferenz genannt werden Anderungen an den Vertragen verhandelt und vereinbart auf deren Basis die Europaische Union beruht Die Rechtsgrundlage fur ein solches ordentliches Vertragsanderungsverfahren findet sich in Art 48 EU Vertrag Eine Regierungskonferenz wird vom Prasidenten des Europaischen Rates einberufen wenn der Europaische Rat mit einfacher Mehrheit beschliesst eine vorgeschlagene Anderung zu prufen Seit dem Vertrag von Lissabon ist vorgesehen dass der Regierungskonferenz ein Konvent bestehend aus Vertretern der nationalen Parlamente der Staats und Regierungschefs der Mitgliedstaaten des Europaischen Parlaments und der Kommission vorgeschaltet wird der im Konsensverfahren eine Empfehlung hinsichtlich der Vertragsanderung erarbeiten soll Von der Einberufung eines Konvents kann mit Zustimmung des Europaischen Parlaments abgesehen werden wenn die Einberufung eines Konvents im Hinblick auf die Geringfugigkeit der Vertragsanderungen nicht gerechtfertigt ware Die eigentliche Entscheidungsbefugnis verbleibt jedoch bei der Regierungskonferenz Anders als der Name vermuten lasst handelt es sich bei Regierungskonferenzen zur Anderung der Vertrage nicht um eine einzelne Tagung oder Besprechung Konferenz sondern um eine monatelange Abfolge von Gesprachen Treffen und Verhandlungen zwischen hohen Beamten Ministern und Regierungschefs Sobald eine Einigung erzielt wurde schliessen die Staats und Regierungschefs der Mitgliedstaaten im Rahmen einer Tagung des Europaischen Rates einen volkerrechtlichen Vertrag in dem die vereinbarten Anderungen enthalten sind Der Vertrag tritt in Kraft nachdem er von allen Mitgliedstaaten ratifiziert worden ist Abgesehen von Fallen in denen ein vereinfachtes Vertragsanderungsverfahren vorgesehen ist sowie im Rahmen einer Erweiterung der Europaischen Union ist fur alle Vertragsanderungen das ordentliche Vertragsanderungsverfahren einzuhalten Weiters werden auch die Richter des Gerichts der Europaischen Union sowie die Richter und Generalanwalte des Europaischen Gerichtshofs jeweils in einer Konferenz der Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten der Europaischen Union ernannt da die Richter gemass den Art 253 und 254 AEU Vertrag von der Regierungen im gegenseitigen Einvernehmen ernannt werden und nicht etwa vom Rat der Europaischen Union 1 Inhaltsverzeichnis 1 Regierungskonferenz zur Vertragsanderung 2003 2004 2 Regierungskonferenz zur Vertragsanderung 2007 2 1 Einsetzung der Regierungskonferenz 2 2 Teilnehmer 2 3 Ablauf 3 Erweiterung 4 WeblinksRegierungskonferenz zur Vertragsanderung 2003 2004 BearbeitenDie Regierungskonferenz 2003 2004 wurde am 4 Oktober 2003 in Rom unter italienischem Vorsitz eroffnet und verhandelte bis zum 18 Juni 2004 uber den Entwurf eines EU Verfassungsvertrages den der Europaische Konvent ausgearbeitet hatte An ihr nahmen neben den Regierungen der EU Mitgliedstaaten auch diejenigen der Staaten bei die der EU am 1 Mai 2004 neu beitraten Da auf dem Europaischen Rat vom Dezember 2003 keine Einigung uber die Verfassung erzielt werden konnte wurden die Verhandlungen 2004 unter dem irischen Ratsvorsitz fortgefuhrt Diese Regierungskonferenz von 2003 2004 unterschied sich insofern von anderen als bereits der vorhergehende Konvent seine Diskussionsergebnisse veroffentlicht hatte und darum auch die Verhandlungspapiere dieser Konferenz veroffentlicht wurden siehe Weblinks Am 18 Juni 2004 wurde schliesslich eine politische Einigung uber den Vertrag uber eine Verfassung fur Europa erzielt Die Arbeiten der Regierungskonferenz wurden endgultig mit der Unterzeichnung dieser Verfassung am 29 Oktober 2004 in Rom abgeschlossen Regierungskonferenz zur Vertragsanderung 2007 BearbeitenEinsetzung der Regierungskonferenz Bearbeiten Wahrend des Treffens des Europaischen Rates am 21 22 Juni 2007 galt als Verhandlungsziel den Auftrag an die Regierungskonferenz einstimmig zu verabschieden Die zwischendurch in Aussicht genommene Verabschiedung mit Mehrheitsbeschluss im konkreten Fall ohne Zustimmung der polnischen Regierung war durch Artikel 205 des EG Vertrags gedeckt Doch auch der erreichte einstimmige Beschluss uber die Einsetzung der Konferenz schloss nicht aus dass Regierungen wahrend der Verhandlungsrunden Vorteile zu erreichen suchten bevor sie zu der am Konferenzende notwendigen einstimmigen Beschlussfassung ihre Stimme gaben Teilnehmer Bearbeiten An der Regierungskonferenz zur EU Vertragsreform haben neben den Regierungsvertretern und Vertretern der EU Kommission auch drei EU Parlamentarier teilgenommen dies waren der Spanier Enrique Baron Crespo SPE Fraktion der Brite Andrew Duff ALDE sowie Elmar Brok EVP ED aus Deutschland Als die Staats und Regierungschefs zusammentraten war das Parlament durch seinen Prasidenten Hans Gert Pottering vertreten Das EU Parlament verabschiedete seine Stellungnahme zur RK am 11 Juli 2007 und betonte dabei seine Absicht die Verhandlungen innerhalb der Konferenz offentlich transparent zu machen 2 Auf deutscher Seite waren die Lander durch Bundesratsvertreter aus Bayern und Rheinland Pfalz in der RK 2007 vertreten Ablauf Bearbeiten Nachdem der Europaische Rat sich auf dem Gipfeltreffen am 21 22 Juni 2007 uber die Eckpunkte der Reform der Grundlagen der EU geeinigt hatte wurden aufgrund dieses Mandates in einer Regierungskonferenz im zweiten Halbjahr 2007 die Details dieser Reform beraten Die portugiesische Ratsprasidentschaft verfolgte das Ziel das Mandat ohne inhaltliche Veranderung zu dem Vertrag zu formen Die Regierungskonferenz wurde beim Aussenministertreffen am 23 Juli 2007 eroffnet wo die portugiesische Ratsprasidentschaft ihren Entwurf fur den Vertragstext vorlegte der dann in der letzten Juliwoche 2007 von Rechtsexperten beraten wurde Die Aussenministerkonferenz am 7 8 September hatte den Stand der Arbeit zu bewerten nbsp Die Unterzeichner des VertragsBeim EU Gipfel in Lissabon am 18 und 19 Oktober 2007 einigten sich die Staats und Regierungschefs auf den endgultigen Vertragstext wobei Anderungswunsche der Vertreter von Italien und Polen berucksichtigt wurden 3 Der Vertrag von Lissabon wahrend der Verhandlungsphase auch Reformvertrag genannt ist am 13 Dezember 2007 in Lissabon unterzeichnet worden Mit seinem Inkrafttreten am 1 Dezember 2009 sind die bestehenden EU Vertrage geandert worden anstatt sie durch die im Ratifikationsprozess gescheiterte Europaische Verfassung zu ersetzen Erweiterung BearbeitenIm Rahmen der Beitrittsverhandlungen zwischen der Europaischen Union und offiziellen Kandidatenlandern werden zwischenstaatliche Beitrittskonferenzen anberaumt Diese dienen dem Eroffnen bzw dem Abschluss diverser Verhandlungskapitel Bei den Beitrittskonferenzen treffen sich die Verhandlungsdelegationen der EU der Kommission und der Mitgliedstaaten und des Kandidatenlandes Sie werden vom jeweiligen Vorsitz geleitet Jede Erweiterung der EU fuhrt zu einer Anderung der Vertrage des Primarrechts Weblinks BearbeitenRegierungskonferenzenRegierungskonferenz 2007Vertragsfassungen von Oktober 2007 bis Dezember 2007 Plenary session of the European Parliament Strasbourg 11 July 2007 Presentation of the programme of the Portuguese Presidency Rede des portugiesischen Regierungschefs Jose Socrates vor dem EU Parlament 7 Juli 2007 Stellungnahme des EU Parlaments am 11 Juli 2007Regierungskonferenz 2003 2004Die Arbeit der RK 2003 2004 Memento vom 26 Dezember 2016 im Internet Archive Quellen Vgl dazu eine Tagesordnung PDF http www europarl europa eu sides getDoc do language EN amp type IM PRESS amp reference 20070712IPR09176 Parliament appoints representatives for the Intergovernmental Conference Tagesschau Durchbruch in Lissabon 19 Oktober 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konferenz der Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten der Europaischen Union amp oldid 212028150