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Die Kohlefadenlampe auch Kohlenfadenlampe war die erste elektrische Gluhlampe deren Haltbarkeit Energieverbrauch und Lichtausbeute fur den praktischen Einsatz zu alltaglichen Beleuchtungszwecken ausreichend war Mit diesem Lampentyp wurde das fruher ubliche Gaslicht verdrangt Kohlefadenlampe E27 Sockel 220 Volt ca 30 Watt links betrieben an 100 VoltAls temperaturbestandiger elektrischer Leiter wird ein meist ungewendelter Faden aus Kohle benutzt der durch Verkohlung eines Nahfadens oder von Pflanzenfasern gewonnen wurde Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften und Verwendung 2 Geschichtliche Bedeutung der Kohlefadenlampen 3 Erfinder und Erfindungsjahr der Kohlefadenlampe 4 Technische Probleme bei der Erfindung der Kohlefadenlampe 5 Literatur 6 EinzelnachweiseEigenschaften und Verwendung Bearbeiten Kohlefaden Gluhlampe mit rot eingefarbtem Glaskolben in einer RotlichtlampeDa ein Kohlefaden nur bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen betrieben werden kann liegt das Strahlungsmaximum von Kohlefadenlampen noch weiter im infraroten Bereich als dies bei heutigen Gluhlampen mit Wolfram Gluhwendel der Fall ist Die spezielle Farbtemperatur ahnelt jedoch derjenigen von Gaslicht was die Akzeptanz des neuen Elektrolichts bei der Einfuhrung der Kohlefadenlampen forderte Diverse Gluhlampenhersteller bieten auch heute noch Kohlefadenlampen an da es wegen der Farbtemperatur und der sanft ansteigenden Helligkeit beim Einschalten eine Nachfrage danach gibt Verwendung finden sie fur Dekorationszwecke und als stimmungsvolle Beleuchtung Heute werden Kohlefadenlampen gelegentlich auch als Quellen fur Warmestrahlung verwendet z B fur Brutapparate oder Terrarien Kohlefadenlampen sind erschutterungsempfindlicher als heute ubliche Gluhlampen mit Wolframfaden Sie verursachen keinen Einschaltstromstoss wie jene da Kohlenstoff ein Heissleiter ist Der Sublimationspunkt von Kohlenstoff liegt zwar bei Normaldruck mit 3820 K hoher als der Schmelzpunkt von Wolfram aber im Vakuum setzt schon bei Temperaturen uber 2000 C eine starke den Kohlefaden zerstorende Sublimation ein Geschichtliche Bedeutung der Kohlefadenlampen Bearbeiten Detailzeichnung aus US Patent 244 277 von 1881 Der Chefentwickler der United States Electric Lighting Co Hiram S Maxim gab dem Karbongluhmaterial seiner Konstruktionen die Form eines M 1 Die Kohlefadenlampen waren in den 1880er Jahren die ersten elektrischen Produkte die in Privathaushalten benutzt wurden Damit einher ging der Bau der elektrischen Energieversorgungsnetze Diese Produkte markieren mithin den Beginn der umfassenden Elektrifizierung in der kulturellen Entwicklung der Menschheit Gaslampenhersteller und Gasversorger verloren damals ihre Markte wahrend um die Verteilung des neu entstehenden Elektromarktes hart gekampft wurde Im Jahr 1879 konstruierte Thomas Alva Edison eine Kohlenfadenlampe 2 3 Die in den 1880er Jahren gefuhrten Patentprozesse um die Kohlefadengluhlampe in Europa und in den USA gehoren zu den umfangreichsten jemals gefuhrten Patentprozessen Der Patentprozess der Edison Electric Light Co gegen die United States Electric Lighting Co z B dauerte von 1885 bis 1892 und soll ca 6500 Aktenseiten umfassen Nach Angaben der Edison Biografen Dyer und Martin wurden allein in den USA zwischen 80 und 90 Patentprozesse um die Gluhlampenpatente gefuhrt und weitere mindestens 125 Patentprozesse um die mit der Gluhlampe verbundenen Erfindungen in der elektrotechnischen Infrastruktur 1889 musste Edison einen eigenen Unternehmensbereich fur die Steuerung und Administration der Verfahren grunden 4 Der Aktenumfang und die lange Dauer dieser Patentrechtsstreite ist durch Prozessverschleppungsstrategien der Patentverletzer begrundet Im schwebenden Verfahren konnten sie weiterproduzieren und offenbar die Rechtskosten ausgleichende hohe Gewinne abschopfen 1893 stand der aus Deutschland stammende Heinrich Gobel im Mittelpunkt von Patentprozessen in den USA um die Kohlefadenlampe In Deutschland kam es anders als in den USA und Grossbritannien nicht zu umfangreichen Patentprozessen da die bedeutenden Elektrounternehmen Deutsche Edison Gesellschaft spater AEG und Siemens amp Halske 1883 ein Produktions und Preisabkommen zur Gluhlampenvermarktung schlossen und den Markt unter sich aufteilten 5 Gluhlampen waren in jener Zeit ein teures Luxusprodukt fur Hotels Buros Theater und wohlhabende Schichten in den Grossstadten Die Hersteller von Gluhlampen wie die Edison Electric Light Co erlaubten haufig nur den Betrieb der von ihnen gefertigten Gluhlampen an bestimmten Stromversorgungsnetzen und sicherten sich so auch diesen Markt Mitarbeiter der Gluhlampenhersteller recherchierten in Hotels Buros usw nach Stromgeneratoren und veranlassten Klagen bei Benutzung von Gluhlampen mit nichtlizenzierter Stromversorgung 6 Kohlefadenlampen wurden nach 1900 durch Gluhlampen mit Tantal Gluhfaden und spater Wolfram Gluhfaden ersetzt Erfinder und Erfindungsjahr der Kohlefadenlampe Bearbeiten Thomas Alva Edison Joseph Wilson Swan Gluhlampe von A Lodygin 1874 Zeichnung der fruhen Gluhlampenkonstruktionen von Edison Maxim und SwanKohle wurde erstmals 1845 in einem englischen Patent der Erfinder King und Starr als geeignetes Brennmaterial fur elektrische Lampen genannt In der Folge wurde von verschiedenen Erfindern immer wieder mit Kohle experimentiert Das sprode Material wurde dabei in Form von Stiften verwendet Da es weder eine Definition des Begriffes Kohlefaden noch eine genaue Dokumentation uber Material und Beschaffenheit des Karbonbrennmaterials aller Entwicklungen vor 1880 gibt ist schwer zu bestimmen wann Kohlefadenlampen erstmals hergestellt wurden In Patentprozessen der 1880er und 1890er Jahre wurde ein Querschnitt von 0 25 mm und kleiner als Faden angesehen Wahrscheinlich konnten die Entwickler vor 1878 nur Karbonbrennelemente mit einem Querschnitt im Quadratmillimeterbereich herstellen und verarbeiten Im Jahr 1874 erhielt Alexander Lodygin ein russisches Patent fur eine Gluhlampe bei der es sich um eine Kohlefadenlampe handeln soll 7 Die Fachliteratur beschreibt das von Lodygin 1874 verwendete Gluhmaterial jedoch als Karbonstabe mit in der Mitte vermindertem Querschnitt rods of carbon diminishing the section at the point of the luminous focus Die Entwicklungen vor 1878 hatten experimentellen Charakter Die Haltbarkeit der Gluhlampen lag im Allgemeinen unter zehn Stunden Als Erfinder der ersten wettbewerbsfahigen Elektrobeleuchtung gilt Thomas Alva Edison Das Patent 223 898 8 wurde am 27 Januar 1880 ausgestellt Da Edison bereits im Oktober 1879 Lampenprasentationen mit folgender umfangreicher Berichterstattung in der internationalen Presse durchfuhrte gilt 1879 als das Erfindungsjahr dieses Lampentyps Da es der Beginn der Entwicklung von Gluhlampen fur alltagliche Beleuchtungszwecke war wird die Erfindung haufig als Erfindung der Gluhlampe schlechthin gesehen Das ist jedoch unzutreffend Zahlreiche Patente wurden seit 1841 fur verschiedene Konstruktionen erteilt die allerdings in Herstellungskosten Lichtausbeute und Energiekosten noch nicht mit dem Gaslicht wettbewerbsfahig waren Sowohl Gluhlampen mit Gluhfaden als auch speziell solche mit Kohlegluhfaden waren bekannt und bereits patentiert Der Brite Joseph Wilson Swan hatte bereits ein Jahr vor Edison eine Kohlefadenlampe zum Patent angemeldet und ein Landhaus komplett elektrisch beleuchtet Da seine Losung jedoch ein niederohmiger Kohlefaden war wird die bahnbrechende Erfindung Thomas Alva Edison zugeschrieben 9 Niederohmige Kohlefaden sind zwar einfacher herstellbar in elektrischen Netzwerken mussen fur deren Betrieb mit hohen Stromen bei niedriger Spannung jedoch sehr dicke Kupferkabel verlegt werden Die Probleme der Stabilitat eines Stromversorgungsnetzes beim Ein und Ausschalten von Verbrauchern konnte Thomas Alva Edison mit den hochohmigen Gluhlampen ebenfalls uberzeugender losen da es zu keinem Flackern und keinen Helligkeitsveranderungen brennender Gluhlampen kam Ein weiterer Brite St George Lane Fox Pitt arbeitete parallel zu Edison an der Kohlefadenlampe Er kannte wie Edison die genauen Anforderungen an Gluhlampen fur deren Betrieb in elektrischen Netzwerken und erwarb fruher als Edison im Jahr 1878 Patente fur parallel einsetzbare Gluhlampen Er stellte hochohmige Gluhfaden aus Grasern her St George Lane Fox Pitt war auch Philosoph und nur wenige Jahre mit Gluhlampentechnik beschaftigt Er erkannte spater an dass Edison mit der Entdeckung und Losung des Problems von im Karbonmaterial eingeschlossener Gase einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg zu praktisch einsetzbaren Gluhlampen mit langer Nutzungsdauer geleistet hatte 10 Andere Erfinder und Inhaber von Gluhlampenpatenten wie William S Sawyer oder Hiram S Maxim reklamierten eine ungenaue Abgrenzung des Durchmessers von Kohlefaden und Kohlestiften und mithin eine unzureichende Neuerungsschwelle Unter Berufung auf Kohlestift Patente wurden tatsachlich Kohlefadenlampen produziert Die United States Electric Lighting Co wurde offenkundig vor der Edison Gesellschaft gegrundet und kam nahezu zeitgleich mit Kohlefadenlampen auf den Markt Deren Chefentwickler Hiram S Maxim meldete zahlreiche Patente fur Gluhlampentechnik an Die Gerichte sahen jedoch in der hochohmigen fur elektrische Netze geeigneten Losung von Edison und der Bewaltigung der Schwierigkeiten der Herstellung und Handhabung fragiler Kohlefaden eine grundlegende Neuerung in der Kunst der Lampenherstellung 11 Das Patent 223 898 Electric Lamp welches als eines der wirtschaftlich und technisch wichtigsten des 19 Jahrhunderts gilt ist dennoch ein Kuriosum da man nach diesem Patent ungeachtet einiger elementarer Neuerungen keine dauerhaft nutzbare Gluhlampe herstellen kann denn alle angegebenen Materialien zur Herstellung von Gluhfaden sind untauglich Edison konnte bei den erreichten Nutzungsdauern Prasentationsveranstaltungen durchfuhren die Stabilitat eines Netzwerkes demonstrieren und die Offentlichkeit vom beginnenden Zeitalter der Elektrobeleuchtung uberzeugen Damit konnte er Investoren und Unterstutzer gewinnen und sein Projekt der Elektrifizierung New Yorks angehen Das in tradierten Darstellungen genannte Erfindungsdatum 21 Oktober 1879 mit dem Durchbruch zu 40 Stunden Nutzungsdauer kann die neuere Quellenforschung nicht bestatigen Lediglich 14 5 Stunden Brenndauer einer Lampe verzeichnen die Laborbucher am 23 Oktober 1879 einer am 21 Oktober begonnenen Testreihe 12 13 Erst nach einer Expedition zur Einsammlung von tropischen Pflanzen und langwierigen Testreihen mit einer grossen Anzahl von Pflanzenfasern fand die Edison Electric Light Co japanischen Bambus als geeignetes Material zur Gluhfadenherstellung Das Patent 251 540 14 datiert vom 27 Dezember 1881 Der Durchbruch zu Gluhlampen mit einer Brenndauer von bis zu 1000 Stunden kam mit Forschungsarbeiten zur Entfernung von im Kohlematerial eingeschlossener und anhaftender Gase Das Verfahren wurde im Patent 265 777 am 10 Oktober 1882 ebenfalls von Edison patentiert 15 Die heute noch ubliche Schraubfassung von Gluhlampen sogenannter Edison Sockel kam in den 1880er Jahren gemeinsam mit den Kohlefadenlampen von Edison auf den Markt Die Losung soll auf eine Idee von Thomas Alva Edison aus dem Jahr 1881 zuruckgehen die er dann gemeinsam mit Sigmund Bergmann in dessen Bergmann and Company s Shop in New York entwickelte Der Lampensockel wurde in einer gemeinsamen Firma produziert Bergmann verkaufte seine Anteile 1889 an Edison 16 Etwa 200 Patente im Zusammenhang mit der Kohlefadenlampe und deren Produktion wurden von Edison angemeldet Da er ein Monopol errichten wollte und weniger an Lizenznehmern interessiert war wurde es fur Wettbewerber immer schwieriger Produkte unter Umgehung aller Edison Patente zu produzieren In dem grundlegenden Urteil aus 1892 von Richter Wallace im Streit um die Edison Patente zwischen der United States Electric Lighting Co und der Edison Electric Light Co heisst es It was a remarkable discovery that an attenuated thread of carbon would possess all the long sought qualities of a practical burner when maintained in a perfect vacuum The extreme fragility of such a structure was calculated to discourage experimentation with it and it does not detract in the least from the originality of the conception that previous patents had suggested that thin plates or pencils or small bridges could be used The futility of hoping to maintain a burner in vacuum with any permanency had discouraged prior inventors and Mr Edison is entitled to the credit of obviating the mechanical difficulties which disheartened them Es war eine bemerkenswerte Entdeckung dass ein dunner Kohlefaden in einem perfekten Vakuum all die lange gesuchten Eigenschaften eines praktischen Brenners besass Die extreme Zerbrechlichkeit eines solchen Gebildes war vermutlich massgeblich dass Experimente damit fur aussichtslos angesehen wurden Es beeintrachtigt nicht im mindesten die Originalitat des Konzeptes dass fruhere Patente dunne Platten dunne Stifte oder schmale Brucken vorschlugen Die Aussichtslosigkeit einen Brenner im Vakuum permanent zu erhalten hat vorherige Erfinder entmutigt und Herrn Edison gebuhrt berechtigt das Verdienst die mechanischen Schwierigkeiten aus dem Weg geraumt zu haben welche all die anderen abschreckten 17 In einem technischen Gutachten zu diesem Urteil wird der Begriff praktisches Licht zur Umschreibung von Edisons Erfindung benutzt Die Gleichsetzung mit Gluhlampe oder Kohlefadenlampe ist jedoch ebenso ungenau wie die Datierung des Entwicklungsprozesses auf ein Kalenderjahr Die Sicht von Richter Wallace ist in der Technikgeschichte etabliert Technische Probleme bei der Erfindung der Kohlefadenlampe Bearbeiten Detailzeichnung aus US Patent 503 670 von 1893 Die Losung des komplexen Stopsels im Hals des Glaskorpers zur Vakuumversieglung unterscheidet die Stopper Konstruktionen von der Edison Losung der zugeschmolzenen Glashulle mit einleitenden in die Glashulle eingeschmolzenen Platindrahten 18 Titelblatt des Patents Electric Lamp von 1880 Basispatent der Edison Gluh lampen entwick lungDie Entwicklung von Kohlefadenlampen warf eine Reihe von Problemen auf die zur Herstellung eines zuverlassig funktionierenden Produkts gelost werden mussten Ein europaweites Telegrafennetz wurde bereits 30 Jahre vor Erfindung der Kohlefadenlampe aufgebaut viele Elektroerfindungen wie der Elektromotor wurden vor der Kohlefadenlampe gemacht Aus heutiger Sicht wird die Komplexitat des Alltagsgegenstandes Gluhlampe vielfach unterschatzt Die Kohlefadenlampe war ein Produkt der Hochtechnologie zur Zeit der Erfindung und erforderte nach Angaben von Marc Greuther Kurator am Henry Ford Museums etwa 200 Einzelschritte in der Herstellung Erst die Verbesserung der Vakuumtechnik und die Entwicklung von Methoden zur prazisen Fertigung der Komponenten brachten ab 1879 den Durchbruch hin zu den notwendigen langen Nutzungszeiten fur kommerzielle Lampen An der Entwicklung von dauerhaft funktionierenden Gluhlampen mit Platinfaden waren diverse Erfinder u a auch Edison gescheitert Erst nahe dem Schmelzpunkt von Platin erreicht man eine befriedigende Lichtabgabe Aber es gelang nicht die Temperatur in diesem Bereich dauerhaft konstant zu halten und ein Durchschmelzen zu verhindern Metalle mit hoherem Schmelzpunkt als Platin waren zwar bekannt die fur Lichterzeugung gewunschte hohe Schmelztemperatur machte jedoch deren Verarbeitung mit den damals bekannten Methoden der Metallurgie unmoglich Erst spatere Entwicklungen der Pulvermetallurgie erlaubten die Produktion von Gluhfaden aus Wolfram und anderen Metallen mit hoher Schmelztemperatur Deswegen versuchte man die Produktion von Gluhfaden aus dem elektrisch leitfahigen Kohlenstoff mit hohem Schmelzpunkt Die Verarbeitung dieses Nichtmetalls zu Gluhfaden erforderte jedoch die Losung zahlreicher Probleme Kohle hat einen hohen Dampfdruck Das Material sublimiert was den Kohlefaden zerstort Der kondensierte Dampf reduziert zudem die Transparenz der Glashulle Der Temperaturbereich fur eine brauchbare Nutzungsdauer bei gleichzeitig hinreichender Lichtausbeute ist klein und muss exakt eingestellt werden Kohle hat im Unterschied zu Metall einen negativen Temperaturkoeffizienten Je heisser das Material desto geringer der Widerstand Es fliesst noch mehr Strom was zu einer noch hoheren Erhitzung bis zur Zerstorung des Fadens fuhrt Kohlefadenlampen mussen einen hohen Widerstand bei Zimmertemperatur haben damit der Widerstand bei 1900 C noch ausreichend ist Dunne Faden aus verkohltem organischem Material sind schwer herzustellen Daruber hinaus sind die Toleranzen klein An einer dunneren Stelle wird der Kohlefaden heisser und Material verdampft Dadurch wird die dunnere Stelle noch heisser und verdampft noch schneller bis der Faden zerstort ist Die zuvor benutzten Platinfaden reagieren trager mit Sauerstoff als Kohlefaden dies tun Kohlefaden Gluhlampen erfordern deswegen eine hohere Qualitat des Vakuums Die mechanischen Eigenschaften von Kohlefaden sind schlechter als die der zuvor benutzten Platinfaden Das sprode Material ist weniger biegsam und empfindlicher fur Erschutterungen und Vibrationen Eine Verbesserung der elastischen Eigenschaften erfordert spezifisches Fertigungswissen Im Kohlematerial befinden sich eingeschlossene und anhaftende Gase die den Faden bei Temperaturen um 1900 C zerstoren Ein komplexes Verfahren zur schrittweisen Erhitzung und Abkuhlung des Fadens wahrend der Entluftung des Glaskolbens muss angewendet werden um diese Gase zu entfernen Bei der Einleitung eines Metalldrahtes in das durch einen Glaskolben eingeschlossene Vakuum entstehen an der Durchleitungsstelle Undichtigkeiten wegen unterschiedlicher Temperaturkoeffizienten Lediglich Platin hat einen Koeffizienten der dem von Glas ahnelt Diese Losung der Vakuumversieglung durch Einschmelzung einleitender Platindrahte in die komplett zugeschmolzene Glashulle einer Lampe wurde von Edison patentiert Andere damals bekannte Losungen haben eine schlechtere Dichtigkeit was die Haltbarkeit der Lampen durch die schwindende Vakuumqualitat stark verkurzt Die zur Umgehung des Edison Patents von Wettbewerbern eingesetzten Konstruktionen heissen Stopper Lamps Der Glaskolben dieser Losungen ist nach einer Seite verschmalert und offen In diesen Hals wird ein Stopsel zur Versiegelung eingesetzt der gleichzeitig Trager des Innenaufbaus der Gluhlampe ist In Material und Gestaltung wurden zahlreiche Varianten der Stopsel konstruiert Die mangelnde Qualitat der Stopper Lamps wegen unvermeidbarer Vakuum Undichtigkeiten und damit reduzierter Haltbarkeit wurde teilweise dadurch ausgeglichen dass der Stopsel bei einigen Produkten entnommen und der Gluhfaden erneuert werden konnte Eine Erneuerung Reinigung der Sublimationsablagerungen und erneute Entluftung war preiswerter als eine neue Lampe Die notwendige nicht lotbare Verbindung eines stromfuhrenden Metalldrahtes mit einem sehr dunnen und fragilen Kohlefaden muss mechanisch und elektrisch gelost werden Um zu verhindern dass ein 1900 C heisser Kohlefaden den stromfuhrenden Metalldraht mit niedrigerem Schmelzpunkt zerstort ist eine elektrisch leitfahige Warmebrucke notwendig Fur die Herstellung von Kohlegluhfaden mit langer Haltbarkeit eignen sich nur wenige Pflanzen Die Moglichkeit dunne Faden aus gewachsenen Fasern herzustellen sowie eine homogene Struktur dieser Fasern sind wichtige Kriterien Wenn die gewachsene Struktur nicht homogen ist variiert der elektrische Widerstand innerhalb des Fadens An Strukturbruchen treten hohe Temperaturen auf die den Faden rasch zerstoren Amorphe Kohlefaden gleicher Grosse aus beispielsweise verkohltem Holz haben variierenden elektrischen Widerstand Thomas Alva Edison finanzierte eine Expedition fur die Suche nach einer geeigneten Pflanze zur Herstellung von Gluhfaden und fand japanischen Bambus dessen Verwendung er 1881 patentieren liess Joseph Wilson Swan entwickelte mit Techniken der Textilindustrie synthetische Ausgangsmaterialien zur Gluhfadenherstellung auf der Basis von Nitrozellulose Edward Weston entwickelte die Technik 1884 weiter und brachte ein Gluhfadenmaterial mit dem Namen Tamidine 19 auf den Markt welches zur Umgehung der Edison Bambus Patente verwendet wurde Das Material bzw Varianten davon setzte sich spater gegen Gluhfaden aus Pflanzenfasern durch Verbesserte elektrische und mechanische Eigenschaften sowie geringere Verarbeitungskosten waren dafur massgeblich Literatur BearbeitenArthur Aaron Bright The electric lamp industry technological change and economic development from 1800 to 1947 Arno Press New York 1972 ISBN 0 405 04690 1 Frank Lewis Dyer Thomas Commerford Martin Edison His Life and Inventions Harper Brothers 1929 kostenfreie Online Ausgabe bei gutenberg org Gerichtsentscheidungen in den USA werden seit 1880 im Federal Reporter veroffentlicht Die mit dem Edison Patent verbundenen zentralen Gerichtsentscheidungen befinden sich in den Banden f1 47 und f1 52 Die Publikation ist seit Marz 2008 auch gescannt als PDF Datei online verfugbar Edison Electric Light Co v United States Electric Lighting Co PDF Datei 1 51 MB Vol 47 S 454 Edison Electric Light Co v United States Electric Lighting Co appeal PDF Datei 2 47 MB Vol 52 S 300 Siegfried Sommer Reinhard Welz Herausgeber Sonja Steiner Welz Technikwissen 1900 1915 Vom elektrischen Strom Vermittlerverlag Mannheim 2003 ISBN 3 937081 12 7 Online S 26Einzelnachweise Bearbeiten Patent US244277 Electric lamp Angemeldet am 8 Oktober 1880 veroffentlicht am 12 Juli 1881 Erfinder Hiram S Maxim Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 45 Karl Wurm A M Walter Infektionskrankheiten 1961 S 41 Frank Lewis Dyer Thomas Commerford Martin Edison His Life and Inventions Harper Brothers 1929 S 841 kostenfreie Online Ausgabe bei gutenberg org Firmenprospekt 100 Jahre Osram S 15 2006 siehe etwa Incandescent Lamp Proceedings In The Electrical World Vol XXII No 17 5 August 1893 S 94 Lodygin Museum in Tambow russisch Patent US223898 Electric lamp Veroffentlicht am 27 Januar 1880 Erfinder Thomas Alva Edison American History uber Joseph Wilson Swan Edward Covington Kurzbiografie von St George Lane Fox Pitt engl Memento vom 10 Juni 2017 im Internet Archive Edisons patent upheld In The New York Times 15 Juli 1891 sowie 5 Oktober 1892 Kathleen McAuliffe The Undiscovered World of Thomas Edison in The Atlantic Monthly Dezember 1995 S 86 Zitiert wird Paul Israel ein leitender Mitarbeiter des Quellenforschungsprojektes The Papers of Thomas Edison Die gesamte Heureka Geschichte sei eine Legende Er vermutet dass die Erwartungen der Presse nach Heldengeschichten und einem konkreten Erfindungsdatum befriedigt wurden Keith A Near Paul Israel Hrsg u a The Papers of Thomas A Edison Band 5 Research to Development at Menlo Park January 1879 March 1881 The Johns Hopkins University Press Baltimore 2004 ISBN 978 0 8018 3104 1 S 447 448 Patent US251540 Carbon for electric lamps Erfinder Thomas Alva Edison Patent US265777 Method of threating carbons for electric lamps Erfinder Thomas Alva Edison Edward Covington Fruhe Edison Lampensockel engl Memento vom 17 Marz 2017 im Internet Archive Online Archiv der The New York Times Edisons Patent Upheld 15 Juli 1891 abgerufen am 1 Dezember 2007 Patent US503670 Incandescent electric lamp Veroffentlicht am 22 August 1883 Erfinder W E Nickerson Beispiel einer Gluhlampenkonstruktion nach dem Stopper Design Edward Covington Edward Weston und das Gluhfadenmaterial Tamidine engl Memento vom 3 Dezember 2016 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kohlefadenlampe amp oldid 232661401