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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Heinrich Gobel Begriffsklarung aufgefuhrt Johann Heinrich Christoph Conrad Gobel 20 April 1818 in Springe Konigreich Hannover 4 Dezember 1893 in New York nach 1849 auch als Henry Goebel bekannt war ein deutscher Feinmechaniker und Erfinder der 1848 in die USA auswanderte und 1865 US Staatsburger wurde Heinrich Gobel Fotografie aus New YorkGobel wurde 1893 in den USA und Europa durch Zeitungsberichte uber seine Behauptung bekannt er habe bereits in den 1850er Jahren die ersten Gluhlampen mit hochohmigem Kohlegluhfaden Kohlenfadenlampen hergestellt und genutzt ohne jedoch ein diesbezugliches Patent anzumelden Das Patent fur diesen Lampentyp wurde 1880 Thomas Alva Edison erteilt 1 Gluhlampenhersteller in den USA versuchten in einer Reihe von Patentrechtsstreiten anhand von Gobels Behauptung die Ungultigkeit des Edison Patents von 1880 zu beweisen um selbst einer vom Patentinhaber Edison Electric Light Co angestrengten Schliessung ihrer Produktion wegen Patentverletzung zu entgehen Gobels Erfindungsbehauptungen konnten jedoch nicht bewiesen werden Sie werden nach aktuellem Forschungsstand als unwahr zuruckgewiesen 2 Nach Gobels Tod entstand eine in verschiedenen Varianten tradierte und zum Teil episch ausgestaltete Legende wodurch Gobel in Deutschland oftmals als Ersterfinder der Gluhlampe gilt Gobel hat Patente fur eine Verbesserung von Nahmaschinen 1865 fur eine Verbesserung der Geissler Pumpe 1882 3 sowie fur eine Technik zur Verbindung von Kohlefaden mit Metalldrahten in Gluhlampen 1882 erworben 4 Auf weitere technische Entwicklungen hatten diese drei Patente keinen Einfluss Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Leistungen 1 1 Springe 1818 1848 1 2 New York 1849 1881 1 3 New York 1882 1893 1 4 Legendenbildung nach Gobels Tod 2 Patentprozesse 2 1 Verlauf 2 1 1 Beacon Prozess 2 1 2 Columbia Prozess 2 1 3 Electric Prozess 2 1 4 Philadelphia Prozess 2 2 Behauptungen der Goebel defense 2 3 Zweifel an Behauptungen der Goebel defense 2 3 1 Zeitgenossische Einschatzungen 2 3 2 Aktuelle Einschatzungen 2 4 Technische Realisierbarkeit 3 Entwicklung der Gobel Legende 3 1 Franklin L Pope 1893 3 2 1893 1945 3 3 Seit 1945 3 4 Die Parfumflaschenlampe 4 Ehrungen 5 Literatur 5 1 Zeitschriftenartikel 5 2 Weitere Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Leistungen BearbeitenSpringe 1818 1848 Bearbeiten nbsp Geburtshaus von Heinrich Gobel in Springe 5 Das 1929 deklarierte Geburtshaus ist jedoch nach Ergebnissen der Quellenforschung nicht das tatsachliche Geburtshaus welches nicht mehr existent ist und auch nicht an dieser Stelle stand 6 Der Hauseigner lehnt die Anbringung einer Messingtafel am Haus mit neuen Forschungsergebnissen ab 7 Gobel wurde als Sohn von Johann Heinrich Christian Gobel aus Zorge und seiner Ehefrau Marie Eleonore Huper aus Springe geboren 8 Sein Vater war Landschaftsgartner und verdingte sich daneben als Hausierer mit dem Verkauf von Schokolade Gobel schloss den Besuch der kirchlichen Knabenschule in Springe 1832 ab 1834 begann Gobel in Springe eine Schlosserlehre In noch vorhandenen Steuerunterlagen wird er nach 1837 als Uhrmacher mit geringen Einkunften gefuhrt In New York gab er spater 1837 als Grundungsjahr seines Geschaftes an Hinweise auf ein Ladengeschaft in Springe gibt es jedoch nicht 1844 heiratete Gobel Sophie Lubke geb Rodewig 9 aus Springe Bei der Hochzeit liess er als Beruf Uhrmacher in das Kirchenbuch eintragen Sohn Ernst August Friedrich wurde am 13 Dezember 1844 geboren verstarb jedoch bald Am 8 Juni 1846 wurde Sohn Johann Carl am 30 Juli 1848 die Tochter Marie Sophie geboren 1848 wanderte Gobel mit seiner Familie uber Bremen in die USA aus Er verliess Springe am 13 November 1848 und kurze Zeit spater Deutschland auf dem Auswanderer Segelschiff J W Andrews Bei der Einreise in die USA gab er Mechaniker als Beruf an New York 1849 1881 Bearbeiten nbsp Gobel Variante der Geissler Pumpe 3 Die Kurbelmechanik und die Einhebel Kippmechanik vereinfachen die Bedienung Die kippbare Anordnung erspart ein mechanisches Ventil da ein Rohrverschluss durch Quecksilber je nach Position erfolgt Die Geissler Pumpe an sich war 1882 bereits veraltet da mit Vakuumpumpen von Sprengel u a eine bessere Vakuumqualitat erreichbar war Am 31 Januar 1849 traf Gobel mit seiner Familie in New York ein Er eroffnete in der Monroe Street 391 einen Juwelierladen Bindung im Mietvertrag den er spater nach Monroe Street 271 verlegte Den Laden betrieb Gobel indes als Reparaturmechaniker Von Ende der 1850er bis in die 1870er Jahre fuhr Gobel regelmassig mit einem Pferdewagen ins Zentrum New Yorks um als Schausteller eines angeblich selbst gebauten ca 12 Fuss langen Teleskops einen Zusatzverdienst zu erwerben In Patentprozessen von 1893 erinnerten sich eine grosse Anzahl Zeugen beider Seiten an den telescope man Gobel war in New York Mitglied in einer Freimaurerloge deutscher Einwanderer Am 23 Marz 1865 legte er den Eid auf die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika ab und war fortan amerikanischer Staatsburger Das Dokument ist mit Henry Goebel unterschrieben Die Anderung des Namens erfolgte zu einem unbekannten Zeitpunkt nach 1852 als er noch mit H Gobel unterschrieb 10 Ebenfalls 1865 meldete Gobel das Patent Saumer fur Nahmaschinen an 11 Moglicherweise hatten ihn seine als Naherin arbeitende Tochter und ein befreundeter Juwelier der ebenfalls Patente fur Nahmaschinentechnik erwarb dazu angeregt Das Patent blieb wirtschaftlich erfolglos allerdings behauptete Gobel 1893 der Nahmaschinenhersteller Singer habe es rechtswidrig verwendet und er habe beim erfolglosen Versuch der Wahrung seiner Rechte nur Unannehmlichkeiten gehabt 1872 verlegte Gobel seinen Laden in die Grand Street 500 und 1877 in die Grand Street 468 Die Grand Street war offenkundig eine bessere Geschaftslage Das Geschaft entwickelte sich moglicherweise im Laufe der Jahre zu einem besser sortierten Laden fur Uhren Schmuck Optik und Feinmechanik Im Januar 1880 wurde Thomas Alva Edison das US Patent Nr 223 898 fur eine elektrische Gluhlampe mit Kohlefaden in einem evakuierten Glaskolben zugesprochen 1 Nach der durch Edison ausgelosten Grundungswelle von Elektrofirmen arbeitete Gobels Sohn Adolph 1881 bei der American Electric Light Co Bei diesem Unternehmen waren einige vormalige Mitarbeiter der Edison Electric Light Co mit der Entwicklung und Produktion von Gluhlampen beschaftigt 12 Auf der Suche nach Mitarbeitern zur Losung feinmechanischer Probleme bei der Konstruktion von Gluhlampen wurde man nach Angaben von Zeugen 1893 uber den Sohn auf Gobel aufmerksam den man dann ebenfalls anstellte Gobel selbst beeidete 1893 dass Manager der American Electric Light Co wegen angeblicher Elektrolampen in seinem Laden auf ihn aufmerksam wurden Er beschrieb 1893 eine Art Berater und Zuliefertatigkeit fur die American Electric Light Co ab 1881 Im Vertrag soll eine weisungsgebundene Tatigkeit vereinbart gewesen sein Er leistete insbesondere einen Beitrag zur Beseitigung eines Fertigungsengpasses bei Gluhfaden durch den Entwurf einer Schneidemaschine die dann von Werkzeugmachern angefertigt wurde Der Vertrag wurde offenkundig auf Wunsch Gobels nach einem halben Jahr nicht verlangert da er seine Verbesserungsideen selbst vermarkten und nicht der American Electric Light Co uberlassen wollte New York 1882 1893 Bearbeiten nbsp Angebliche Gobel Lampe Nr 5 von 1882Zusammen mit seinem Freund John W Kulenkamp wollte Gobel am Gluhlampengeschaft teilhaben Mehrere von Kulenkamp finanzierte Patentanmeldungen wurden jedoch zuruckgewiesen da man bereits bekannte Technik zu patentieren versuchte 1882 suchte Gobel mittels einer Ausstellung in seinem Laden nach Geldgebern fur die Produktion einer angeblich von ihm entwickelten Gluhlampe 13 In den spateren Patentprozessen wurde dieser Typ als Gobel Lampe Nr 5 gefuhrt Acht Lampen wurden nach dem Bericht der The New York Times ausgestellt die ein weisses flackerfreies Licht spendeten Gobel soll gesagt haben dass diese Lampen einen Gluhfaden mit dem hochsten bislang erreichten Widerstand hatten was einen gunstigen Energieverbrauch ermogliche Als Material gab er Schilfgras an Nach dem Zeitungsbericht soll Gobel den Besitz aller Patente fur die Produktion seiner vorgefuhrten Lampe behauptet haben Er hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch noch gar kein erteiltes Lampenpatent Zudem verletzte die vorgestellte Lampe in einigen Punkten das Edison Patent Die The New York Times berichtete dass Gobel bei der Lampenausstellung am 29 April 1882 gesagt habe dass das elektrische Licht viel alter sei als die Amerikaner glaubten Er selbst habe bereits vor 29 Jahren ein elektrisches Licht erfunden und Probleme gehabt da die Nachbarn an ein Feuer glaubten und die Feuerwehr alarmierten Seither sei er kontinuierlich mit Experimenten befasst gewesen Ein Professor in Hannover habe bereits vor seiner Auswanderung in die USA ein gutes elektrisches Licht entwickelt sei aber verstorben ehe der Aufbau einer Produktion moglich gewesen sei Nach der Berichterstattung der The New York Times behauptete Gobel Ende April 1882 aber keineswegs dass er die Edison Erfindung antizipiert habe Die Formulierung der Zeitung elektrisches Licht lasst die technische Umsetzung zudem offen Die am 29 April 1882 erstmals in Erscheinung getretene Behauptung elektrotechnischer Arbeiten Gobels vor 1880 lasst sich nicht mit Quellen vor diesem Datum belegen 14 nbsp Detailzeichnung aus Patent 266 358 Der Spiralhalter fur den Kohlefaden ist direkt aus dem einleitenden stromfuhrenden Platindraht gefertigt Verglichen mit den 1882 entwickelten Verbindungen durch Galvanisierung ist das unwirtschaftlich Das Patent konnte nicht vermarktet werden 1882 erhielt Gobel ein Patent zur Verbesserung der Geissler Pumpe 3 und gemeinsam mit John W Kulenkamp ein weiteres Patent fur eine Verbindungstechnik von Kohlefaden mit stromfuhrenden Zuleitungsdrahten in Gluhlampen 4 Gobel behauptete 1893 diese Technik bereits in den 1850er Jahren entwickelt und bei angeblichen Lampenherstellungen verwendet zu haben The Electrical World kommentierte dass die Patentierung 1882 unter diesen Umstanden verspatet und damit rechtlich unzulassig sei 15 Die fruhesten eindeutigen Beweise dass Gobel etwas mit Gluhlampen zu tun hatte stammen aus den Jahren 1881 und 1882 Patentanmeldungen und erteilungen ein Vertrag mit einem Lampenhersteller und Zeitungsberichte uber eine Lampenvorfuhrung in Gobels Laden In der Folge der Lampenausstellung interessierte sich der Technikmakler William C Dreyer fur Gobels Arbeit und zahlte diesem Geld fur eine Verwertungsoption Gobel zerriss bei einem Notar die Vereinbarung mit seinem Partner John W Kulenkamp und zerstritt sich mit diesem um an sich abzeichnenden Geschaftsmoglichkeiten allein zu partizipieren Fur das Unternehmen Arnoux amp Hochhausen sollte Gobel in dieser Zeit eine Gluhlampe entwickeln das Resultat war jedoch unbefriedigend Offenkundig endete der erstmals Mitte 1881 nachweisbare Kontakt Gobels zur Gluhlampenindustrie bereits 1883 wieder in Erfolglosigkeit Die beiden angemeldeten Patente konnten nicht vermarktet werden Gobel erfuhr bei den zahlreichen Kontakten jedoch dass ein sehr viel hoheres Interesse an Lampen von vor 1880 bestand mit denen das Edison Patent in Frage gestellt werden konnte Auch wurde er mehrfach von Anwalten besucht die das Edison Patent wegen fruherer Erfindungen anfechten wollten und seine Anspruche erkundeten Er konnte nach deren spateren Darstellungen jedoch keine Beweise oder alte Lampen vorlegen Im September 1887 starb Gobels Ehefrau mit der er in Amerika weitere elf Kinder hatte Von den vierzehn Kindern lebten 1893 noch sieben 16 die Geburt von insgesamt zehn Kindern konnte verifiziert werden Gobel zog sich in den 1880er Jahren aus seinem Geschaft zuruck 1886 wird Henry Goebel jun als Inhaber des Ladens genannt 17 Bei Abgabe der eidesstattlichen Erklarungen im Januar 1893 gab er Tappan bei New York als Wohnsitz an wobei es sich nach einigen Quellen um ein Wohnheim der Freimaurer handelte 1893 gab Gobel sieben eidesstattliche Erklarungen ab in denen er Lebensweg und elektrotechnische Arbeiten beschrieb und als Essenz die Prioritat auf die Erfindung der Gluhlampe mit hochohmigem Kohlegluhfaden aus Bambus und Vakuumversieglung durch in die Glashulle eingeschmolzene Platindrahte beanspruchte Hiermit wurde Gobel Zeuge zur Verteidigung von drei Gluhlampenherstellern die durch die Edison Electric Light Company mit einstweiligen Verfugungen auf Unterlassung belegt worden waren Die Patentanwalte Witter und Kenyon verteidigten diese drei Mandanten ebenfalls mit der Einrede der Patentungultigkeit wegen fruherer Erfindungen und machten Gobels Bezeugungen zum Hauptbeweismittel der Verteidigung Eine detaillierte Geschichte mit Elektroarbeiten bereits vor seiner Auswanderung in die USA und kontinuierlichen Lampenentwicklungen in den USA ab den fruhen 1850er Jahren sowie zahlreiche unterstutzende Beweismittel traten hier erstmals in Erscheinung darunter angeblich vor 1880 produzierte Lampen Ein stichhaltiger Beweis fur die Antizipation der Edison Erfindung wurde jedoch nicht vorgelegt Die Prozesse 1893 fanden in den USA und in Europa Aufmerksamkeit in Fachzeitschriften und Tageszeitungen Alle vier mit dem Patentstreit befassten Gerichte hatten Zweifel an den vorgetragenen Behauptungen siehe Patentprozesse nbsp Das Grab von Heinrich Gobel und seiner Frau Eliza gem Graberverzeichnis auf dem Green Wood Friedhof in Brooklyn New York Noch wahrend der Gerichtsverfahren starb Gobel am 4 Dezember 1893 an Lungenentzundung 18 Die Sterbeurkunde weist 504 6 Avenue New York als Sterbeort aus Er wurde auf dem Green Wood Cemetery in Brooklyn beigesetzt Die Patentstreitigkeiten der Hersteller zogen sich bis Mai 1894 hin Patentstreitigkeiten zwischen der Edison Electric Light Co und Benutzern patentverletzender Gluhlampen die sich ebenfalls auf die behauptete Gobel Antizipation beriefen sind bis Januar 1895 bekannt Legendenbildung nach Gobels Tod Bearbeiten Gobel geriet in den USA in Vergessenheit und auch in Deutschland wurde die Geschichte zunachst nicht mehr beachtet In Deutschland entwickelte sich jedoch ab 1911 eine eigenstandige Legende um Gobel die ihn zum wahren Erfinder der Gluhlampe machte Der gemeinsame Kern der Varianten der Legende behauptet der Deutsche Heinrich Gobel habe 1854 25 Jahre vor dem Amerikaner Thomas Alva Edison die Gluhlampe erfunden und ein Gerichtsurteil in einem Verfahren uber mehrere Instanzen wurde dies bestatigen Thomas Alva Edison werden dabei wirtschaftliche und Gobel idealistische Motive zugeschrieben Diese Darstellung ist ohne Verankerung im historischen Geschehen und steht zudem im Widerspruch zur Technikgeschichte der Gluhlampe die eine kontinuierliche Entwicklung mit kleinen Fortschritten uber einen langen Zeitraum ab etwa 1800 und vielen Patenterteilungen ab 1841 war Auch Charakterzuschreibungen der Legende sind nicht mit Quellen zur historischen Person zu begrunden vielmehr wurden ideologische Sichtweisen auf die Personen der Legende projiziert Die Varianten der Legende sind keine ausschliessliche Wiedergabe ungesicherter Behauptungen von Gobel sondern weichen signifikant davon ab und stehen teilweise sogar im Widerspruch zu Behauptungen Gobels von 1893 siehe Entwicklung der Gobel Legende Seit 2000 befassten sich mehrere Forschungs und Rechercheprojekte mit Gobel Patentprozesse BearbeitenVerlauf Bearbeiten Die Edison Electric Light Co verklagte ab 1885 diverse Hersteller von Gluhlampen wegen Patentverletzung Der Patentprozess der Edison Electric Light Co gegen die United States Electric Lighting Co dauerte von 1885 bis 1892 und endete mit der Bestatigung der Edison Patente in zwei wesentlichen Punkten Die hermetisch zugeschmolzene Glashulle mit eingeschmolzenen Platindrahten sowie der hochohmige Gluhfaden aus verkohlten Pflanzenfasern wurden als wesentliche Neuerungen in der Kunst der Lampenherstellung vom United States Circuit Court of Appeals bestatigt Der Stand der Gluhlampentechnik bei Patenterteilung an Edison wurde sorgfaltig untersucht Leistungen Gobels wurden jedoch von niemandem behauptet 1892 soll es ca 15 Gluhlampenhersteller in den USA gegeben haben Journalisten vermuteten dass sich infolge der Gerichtsentscheidung der Marktanteil der Edison Electric Light Co von damals 40 auf 100 erhohen und dem Unternehmen jahrlich mindestens zwei Millionen Dollar zusatzlichen Gewinn einbringen wurde was nach aktueller Kaufkraft 2007 eine Grossenordnung von mehreren Milliarden Dollar darstellt 19 1893 war Gobel durch Abgabe eidesstattlicher Erklarungen wichtigster Zeuge in Patentprozessen der Edison Electric Light Co gegen Gluhlampenhersteller in Boston Oconto und St Louis deren Produktion Edison auf Basis der vorangegangenen Bestatigung seiner Patente schliessen lassen wollte Diese verteidigten sich erneut mit der Behauptung das Patent an Edison 1879 sei zu Unrecht erteilt worden Erstmals trat die Behauptung in Erscheinung Gobel habe bereits in den 1850er Jahren Vakuumgluhlampen mit einem Kohlegluhfaden aus Bambus in einer zugeschmolzenen Glashulle mit einleitenden Platindrahten hergestellt Nach dieser Darstellung war die Kohlefaden Gluhlampe 1879 auch nach der Feststellung des United States Circuit Court of Appeals keine Neuerung und mithin nicht patentfahig In Zeitschriften von 1893 und in Fachliteratur wird dieses gleichartige juristische Vorgehen der beklagten Firmen gegen die Rechtswirkung des Edison Patents in voneinander unabhangigen juristischen Verfahren Goebel defense genannt 20 Auch in einer Gerichtsentscheidung wird der Begriff benutzt um den Sachvortrag der beklagten Partei insgesamt zu umschreiben Gerichtsentscheidungen in den Patentprozessen18 Feb 1893 Einstweilige Verfugung gegen Beacon Vacuum Pump and Electric Company Boston Richter Lebaron B Colt 21 Apr 1893 Ablehnung einer einstweiligen Verfugung gegen Columbia Incandescent Lamp Company St Louis Richter Moses Hallett 20 Jul 1893 Einstweilige Verfugung gegen Electric Manufacturing Company Oconto Gerichtsort Milwaukee Richter William H Seaman 26 Jan 1894 Einstweilige Verfugungen gegen Philadelphia Trust Co Manufacturers Club of Philadelphia und Spreckels Sugar Refining Co Philadelphia Richter Acheson 1 Mai 1894 Bestatigung der einstweiligen Verfugung gegen Electric Manufacturing Company Oconto in zweiter Instanz Gerichtsort Chicago Richter James G Jenkins 11 Jan 1895 Bestatigung der einstweiligen Verfugung gegen Philadelphia Trust Co Philadelphia in zweiter Instanz Richter Wales kein Hauptverfahren19 Nov 1894 Auslauf des Patents 223 898 der Edison Electric Light Company ab 1893 General Electric Patent beantragt 30 November 1879 ausgestellt 27 Januar 1880Uber die verklagten Unternehmen hinaus hatten weite Teile der Elektroindustrie der USA ein grosses Interesse am Fall des Edison Patentes da das Gluhlampenmonopol auch den Markt fur die elektrotechnische Infrastruktur beherrschte Der damalige Streit um die Erfindung der Gluhlampe mit Kohlegluhfaden erklart sich dadurch dass diese Produkte die alleinigen Verbraucher elektrischer Energie in den Haushalten waren Sie sind eng mit dem Aufbau elektrischer Energieversorgungsnetze und der Elektrifizierung der Zivilisation verbunden Diese Verbindung begrundete auch die damaligen umfangreichen okonomischen Interessen Die Vermutung ist daher naheliegend dass sich auch Dritte hinter den Kulissen engagierten und an der Verteidigungsstrategie mitwirkten The Electrical World berichtet uber einen Aufruf an die Elektroindustrie zur finanziellen und moralischen Unterstutzung der Verteidigung in diesen Fallen gegen das Edison Patent 21 Beide Seiten boten schliesslich mehrere Anwalte und eine grosse Anzahl eidesstattlicher Zeugenaussagen auf Im Verfahren gegen das Unternehmen Columbia unterstutzten 181 Personen mit eidesstattlichen Aussagen die Goebel defense und 142 Personen die Edison Seite 22 Die Patentprozesse von 1893 mit Goebel defense waren Verfahren zur Beantragung einstweiliger Verfugungen motion for a preliminary injunction des Patentinhabers Diesen Verfahren hatte ein Hauptverfahren final hearing folgen mussen das offenkundig jedoch nie stattfand da das Edison Patent 1894 durch ein Regierungsabkommen der USA mit Kanada zur Harmonisierung der Patentlaufzeiten vorzeitig auslief Der Streitgrund war damit entfallen Die streitenden Industrieunternehmen stritten um Geld und Marktanteile nicht um Erfinderehren Gobel war Zeuge der Verteidigung der verklagten Unternehmen Er selbst hatte von einem Fall des Edison Patentes nicht profitiert da ihm dieses nicht zugefallen ware Gobel selbst sagte er habe am Verfahrensausgang kein Interesse und hege keine Feindschaft zu Edison demnach lag das Interesse am Beweis einer Erfindung vor 1880 zum Zweck der Bekampfung des Gluhlampenpatents von Thomas Alva Edison allein auf Seiten der industriellen Wettbewerber Die Behauptung der fruheren Erfindung Gobels fand mangels stichhaltiger Beweise keine gerichtliche Anerkennung In zwei von drei Patentprozessen gegen Gluhlampenhersteller ist die vom Patentinhaber Edison Electric Light Co beantragte einstweilige Verfugung ergangen Die jeweiligen Richter gaben den vorgetragenen Behauptungen Gobels keine Erfolgsaussichten im Hauptverfahren Beacon Prozess Bearbeiten Im Verfahren Edison Electric Light Co gegen Beacon Vacuum Pump and Electric Co wegen Patentverletzung bezweifelte Richter Colt den Wert von Aussagen nahestehender und finanziell interessierter Zeugen zu 35 Jahre zuruckliegenden Ereignissen Zitat aus der Begrundung der Gerichtsentscheidung It has often been laid down that a meritorious invention is not to be defeated by something which rests in speculation or experiment or which is rudimentary or incomplete The law requires not conjecture but certainty It is easy after an important invention has gone into public use for persons to come forward with claims that they invented the same thing years before and to endeavor to establish this by the recollection of witnesses as to events long past Such evidence is to be received with great caution and the presumption of novelty arising from the grant of the patent is not to be overcome except upon clear and convincing proof Es wurde oft festgestellt dass eine verdienstvolle Erfindung nicht mit etwas geschlagen werden kann das auf Spekulationen oder Experimenten beruht oder rudimentar oder unvollstandig ist Das Gesetz erfordert nicht Vermutungen sondern Gewissheit Nach der Verbreitung einer wichtigen Erfindung ist es fur jedermann leicht mit Behauptungen zu kommen er habe das gleiche Ding Jahre zuvor erfunden und dieses durch die Erinnerungen von Zeugen an lange zuruckliegende Ereignisse zu stutzen Solche Aussagen mussen mit grosser Vorsicht beurteilt werden Die Annahme einer Neuerung die mit der Gewahrung eines Patents verbunden ist kann durch nichts ausser durch klare und uberzeugende Beweise abgelost werden 23 Demnach stand der Verdacht der Vortauschung im Raum Der richterliche Verdacht auf Schwindel wird auch durch die Ausserung von Richter Colt zum Beweisstuck Lampe 4 deutlich As for Lamp No 4 I cannot but view it with suspicion It presents a new appearance The reason given for not introducing it before the hearing is unsatisfactory This lamp to my mind envelops with a cloud of distrust the whole Goebel story It is simply impossible under the circumstances to believe that a lamp so constructed could have been made by Goebel before 1872 Nothing in the evidence warrants such a supposition and other things show it to be untrue Was Lampe 4 angeht so kann ich sie nur mit Argwohn betrachten Sie stellt eine neuartige Form dar Die angegebenen Grunde fur die unterlassene Vorlage dieser Lampe vor dieser Verhandlung sind unbefriedigend Meiner Meinung nach umhullt diese Lampe die ganze Gobel Story mit einer Wolke des Misstrauens Es ist einfach unmoglich unter diesen Umstanden zu glauben dass eine so konstruierte Lampe vor 1872 durch Gobel hergestellt worden sein konnte Nichts in der Beweislage rechtfertigt eine solche Annahme und andere Dinge zeigen dass sie unwahr ist 1893 wurde behauptet die Erfindung habe in den 1850er Jahren stattgefunden mit Weiterentwicklungen in den folgenden 25 Jahren Da die Lampe vor 1893 nicht offentlich in Erscheinung trat obwohl es nach den Ereignissen ab 1880 im wirtschaftlichen Interesse Gobels gewesen sein muss hielt Richter Colt die Herstellungsdatierung fur unwahr Gobel hatte z B 1882 versucht die Rechte an seinen Entwicklungen an die Edison Electric Light Co zu verkaufen Diese lehnte ab da er nach damaliger Recherche niemals praktisch nutzbare Lampen hergestellt hatte und keine Entwicklungsideen beigetragen hatte Die Edison Electric Light Co sah keine Notwendigkeit fur den Aufkauf der Rechte zur Sicherung der eigenen Patente Beweismittel wie die 1893 vorgelegte Lampe 4 hatte Gobel 1882 der Edison Electric Light Co nicht angeboten obwohl das den Abschluss des von ihm selbst angestrebten Geschaftes gefordert hatte Columbia Prozess Bearbeiten nbsp Werbung der Columbia nach der Gerichtsentscheidung in St Louis Bestellern wird Rechtssicherheit garantiert und ein Bild von Heinrich Gobel versprochen Im Streit gegen das Unternehmen Columbia St Louis wurde die einstweilige Verfugung verweigert Der Richter erlaubte die vorlaufige weitere Gluhlampenproduktion der Columbia unter der Auflage der Stellung einer Kaution von 20 000 US Dollar Die Entscheidung zwischen der Rechtskraft von Edisons Patent und dem von der Verteidigung vorgetragenen Einwand gegen das Patent in Form der Prioritatsanspruche Gobels war damit auf ein aufwandiges Hauptverfahren vertagt mit Rechtsnachteilen fur Edison als Klager Angesichts der grossen Anzahl von Zeugen und Gegenzeugen zu lange zuruckliegenden Ereignissen formulierte Richter Moses Hallett aber auch seine Bedenken hinsichtlich des Bestandes der Anspruche Gobels allein auf Basis von Zeugenaussagen Hallett erkannte die behauptete Erfindung Gobels aus den 1850er Jahren nicht an schloss sie aber nicht aus Da die Beweisangebote Zeugenaussagen waren deren Glaubwurdigkeit erst bei personlicher Anwesenheit der Zeugen in einem Hauptverfahren beurteilbar waren sah er ausreichende Grunde das Unternehmen Columbia vorlaufig vor der Rechtswirkung des Edison Patents zu schutzen Das Hauptverfahren hatte allerdings vor Auslauf des Edison Patentes 1894 kaum noch durchgefuhrt werden konnen Die Edison Electric Light Co war terminlich ausmanovriert ohne dass eine Entscheidung in der Sache ergangen war Die Gerichtsentscheidung hatte nach Meinung von Journalisten Referenzcharakter fur den gesamten Bereich der Sudstaaten der USA 24 Die in den Nordstaaten beheimatete Edison Electric Light Co konnte dort ihr Patent nicht mehr durchsetzen Zitat aus der Gerichtsentscheidung von Richter Hallet It is said that Goebel is involved in contradictions and misstatements of fact due to the lapsing memory of old age or to untruthfulness Be it so He does not appear to be an adventurer or an impostor It is not reasonable to believe that he made the story related in his affidavit and did not make the lamp he has described Whatever may be said as to Goebel s veracity he is supported at many points by witnesses of good repute who speak with precision and apparently with deliberation I need not refer to the possible effect of cross examination in the case of a multitude of witnesses What now seems plain enough may altogether disappear and new facts may come to the surface under that crucial test Es wird gesagt dass Gobel in Widerspruche und Missverstandnisse wegen nachlassender altersbedingter Gedachtnisleistungen verwickelt sei oder wegen Unehrlichkeit Wie dem auch sei er erscheint nicht als ein Abenteurer oder Betruger Es ist nicht begrundbar zu glauben er habe die Geschichte in seiner eidesstattlichen Erklarung erfunden und die beschriebene Lampe nicht hergestellt Was immer man uber Gobels Glaubhaftigkeit sagen kann er wird in vielen Punkten von Zeugen guter Reputation unterstutzt die genau und offenkundig mit Besonnenheit aussagen Ich muss nicht auf das mogliche Ergebnis eines Kreuzverhors mit einer grossen Anzahl von Zeugen hinweisen Was momentan hinreichend plausibel erscheint kann komplett verschwinden und neue Sachverhalte konnen im entscheidenden Test auftauchen 25 26 Electric Prozess Bearbeiten Im Patentstreit gegen Electric Oconto 27 ist die von Edison beantragte einstweilige Verfugung ergangen Richter Seaman thematisierte die mangelnde Plausibilitat der vorgetragenen Behauptung da insbesondere fur die sehr teuren und als sehr zeitaufwandig behaupteten Arbeiten Gobels kein Motiv und kein Ziel aufgezeigt worden sei Auch in technischer Hinsicht sah er kein ausreichendes Motiv fur die Arbeit mit hoher elektrischer Spannung die vor Erfindung des Dynamos mit vielen Batteriezellen umstandlich erzeugt werden musste Richter Seaman hielt Zeugenaussagen der Edison Seite fur plausibel die angaben dass man Gobel 1882 250 000 US Dollar fur alte Lampen geboten habe und damals auch offen uber die Moglichkeit gefalschter Lampen geredet worden sei In diesen Vorgangen vermutete er die Anregung zu einer Schwindelgeschichte Richter Seaman mutmasste auch einen moglichen Realitatsverlust von Gobel der eine erdachte Geschichte und wirkliche Begebenheiten moglicherweise nicht mehr unterscheiden konne Das Gericht bezeichnete die Geschichte aber nicht als erwiesenermassen unwahr Die Argumente begrundeten die Unzulanglichkeit der Beweislage fur eine Aufhebung der Rechtskraft von Edisons Patent ohne vorherige sorgfaltige richterliche Tatsachenforschung in einem Hauptverfahren 28 In diesem Fall wurde die ergangene einstweilige Verfugung durch ein Gerichtsverfahren in zweiter Instanz 29 uberpruft was jedoch nicht mit einem Hauptverfahren zu verwechseln ist Das Gericht bestatigte die einstweilige Verfugung und fuhrte aus dass die Geschichte der Gluhlampen Gobels mit einer Atmosphare der Unwahrscheinlichkeit umgeben sei Das Gericht hielt es unter anderem fur unwahrscheinlich dass eine mitten in New York gezeigte Lampe der Offentlichkeit unbekannt blieb Die behaupteten Entwicklungen wurde insbesondere auch wegen der unterlassenen Patentanmeldung als unglaubwurdig beurteilt da Gobel sich 1865 sorgfaltig um seine Rechte gekummert hatte und ein Patent fur vergleichsweise unbedeutende Nahmaschinentechnik angemeldet hatte Mit dem Patentrecht und dem Verfahren war er mithin vertraut 30 Die spatere deutsche Legende verschweigt das von Gobel 1865 angemeldete Patent einer Verbesserung des Kegelschneckensaumers fur Nahmaschinen und behauptet Geldmangel sowie mangelnde Kenntnisse der englischen Sprache und des Patentrechts als Grunde der unterlassenen Patentanmeldung der Gluhlampe Philadelphia Prozess Bearbeiten Gegen weitere Unternehmen in den Nordstaaten wurden von der Edison Electric Light Co einstweilige Verfugungen beantragt weil diese Gluhlampen aus der Produktion von patentverletzenden Unternehmen benutzten Diese beriefen sich auf die Goebel defense und die Gerichtsentscheidung in St Louis welche die vorlaufige weitere Produktion der Columbia gestattete Richter Acheson vom Circuit Court E D Pennsylvania gewahrte in einer Entscheidung vom 26 Januar 1894 die von Edison gegen die Unternehmen Philadelphia Trust Safedeposit amp Ins Co Manufacturers Club of Philadelphia und Spreckels Sugar Refining Co beantragten einstweiligen Verfugungen auf Unterlassung der weiteren Nutzung patentverletzender Gluhlampen Neue Beweismittel fur die behauptete Gobel Antizipation wurden nicht vorgetragen 31 Die einstweilige Verfugung gegen das Unternehmen Philadelphia Trust Safedeposit wurde vom Circuit Court of Appeals for the Eastern District of Pennsylvania am 11 Januar 1895 bestatigt 32 Die unbefriedigenden Beweismittel in Form zeitferner Zeugenaussagen und bestehende Zweifel an der behaupteten Gobel Antizipation stunden den rechtlichen Anforderungen fur eine vorlaufige Aufhebung der Rechtskraft von Edisons Patent nach der Entscheidungsbegrundung von Richter Wales entgegen Die Richter bildeten sich aber keine eigene Meinung uber die behauptete Gobel Antizipation sondern sie bezogen sich auf die vorangegangenen Verfahren Die Edison Electric Light Co hatte keinen unmittelbaren Nutzen von der Gerichtsentscheidung in Philadelphia Die Einleitung der Verfahren 1893 hatte vermutlich den Zweck weitere Grosskunden in den Nordstaaten vom Kauf patentverletzender Gluhlampen abzuhalten Die Verfahren zur Beantragung einstweiliger Verfugungen liefen auf vorlaufige Gerichtsentscheidungen hinaus bei denen nicht abschliessend Recht gesprochen wurde Formell gesehen wurde deshalb uber die Goebel defense nicht geurteilt Zeitnahe Zeichnungen oder Aufzeichnungen zu den Gobel Lampen waren 1893 nicht verfugbar Gobels Laden wurde von seinem Sohn gefuhrt er selbst war im Ruhestand Auch die bei der behaupteten Lampenproduktion angeblich benutzten Werkzeuge waren nicht mehr vorhanden Alle nach den Bezeugungen produzierten Gobel Lampen waren bis auf drei defekte Exemplare fruher Entwicklungsstufen verschollen Aus dem Gedachtnis fertigte Gobel Zeichnungen an rekonstruierte die angeblich vor 1880 genutzten Werkzeuge und fertigte Lampen seiner behaupteten unterschiedlichen Konstruktionen fur Gerichtszwecke an Als die Goebel defense in Beweisnot kam wurde von einem Sohn Gobels zufallig eine Lampe wiedergefunden die er nach eigenen Angaben schon 1878 in Besitz hatte Eine weitere angeblich um 1872 produzierte Lampe wurde von Gobel selbst wieder aufgefunden Diese Beweisstucke mit den Zeugen aus der Familie waren die einzigen Lampen die den Gerichten vorlagen vor 1879 existiert haben sollten und alle Konstruktionsmerkmale des Edison Patents aufwiesen nbsp Den Gerichten 1893 vorgelegte angebliche Gobel Werkzeuge fur die Produktion von GluhfadenEine wichtige Rolle in der Legende spielt eine Lampenreproduktion Dieses war ein Beweismittel der beklagten Unternehmen zur Belegung der Tauglichkeit der behaupteten Gobel Technik 1893 von Gobel unter Aufsicht von Gerichtszeugen mit seinen Werkzeugen hergestellte Reproduktionen seiner Lampenkonstruktionen brannten 45 87 und 166 Stunden 33 Swan erreichte bei Patenterteilung 1878 14 5 Stunden Brenndauer seiner Kohlefadenlampen und Edison 1879 40 Stunden Die Lampenreproduktion fand in der Werkstatt des verklagten Unternehmens Beacon statt und hatte zudem keine Beweiskraft fur die Herstellung solcher Lampen vor 1880 Offenkundig ausschliesslich Angestellte dieses Unternehmens deren Arbeitsplatze durch die Produktionseinstellung gefahrdet waren bezeugten die Testergebnisse und die Produktion der Lampen durch Gobel selbst mit seinen alten Werkzeugen und exakt nach dem behaupteten Verfahren 34 Gutachter der Edison Seite unter ihnen der aus Lauscha stammende Ludwig Karl Bohm bestritten die Qualitat der reproduzierten Lampen Richter Seaman bezweifelte dass Gobel ohne die Hilfe von Beacon die Lampenherstellung moglich gewesen sei Einige Varianten der spateren Legende verlegen den Vorgang in den Gerichtssaal leiten geniale handwerkliche Fahigkeiten Gobels daraus ab und schreiben der Reproduktion entscheidende Beweiskraft zu Im Verlauf des Jahres 1893 ermittelte der bei Edison mit der Steuerung der Verfahren beauftragte Lewis Howard Latimer immer mehr Personen die mit Gobel im Laufe seines Lebens zu tun hatten und die nach ihren Beeidigungen von dessen behaupteten Elektroarbeiten nichts gehort und nicht bemerkt hatten Mehrere Zeugen nahmen im Verlauf des Jahres 1893 ihre die Goebel defense unterstutzenden Aussagen zuruck Unter ihnen war auch der 80 jahrige niederlandische Physiker Prof van der Weyde der zuvor beeidet hatte Gobels Fernrohrwagen und die Kohlefadenlampen personlich gesehen zu haben The Electrical World berichtete 1893 unter anderem dass auch ein Sohn Gobels der damals 39 jahrige Henry jun seine ursprungliche Zeugenaussage widerrief und fortan der Edison Seite als Zeuge zur Verfugung stand 35 Henry Goebel jun gab an dass er und nicht sein Vater die dem Gericht vorliegenden Lampen Nr 1 2 und 3 hergestellt habe und zwar im September 1892 Die Parteien verdachtigten sich in diesem Fall wie auch in anderen Fallen gegenseitig der Zeugenbestechung Nach der Berichterstattung der The Electrical World kam es Mitte 1893 zu Kreuzverhoren einiger ausgewahlter Zeugen Nach Meinung der Zeitung ging die Goebel defense daraus gestarkt hervor da die Glaubwurdigkeit der befragten Zeugen standhielt Befragt wurde insbesondere Gobels Sohn William der damals 29 Jahre alt war und Schauspieler als Beruf angab Er beantwortete mehr als 800 Fragen Insbesondere versicherte er dass es in seinem Elternhaus so lange seine Kindheitserinnerungen zuruckreichten stets Gluhlampen gegeben habe 36 Wahrscheinlich berichtet die Zeitung jedoch falsch oder missverstandlich Es fanden offenkundig aussergerichtliche Befragungen der Zeugen statt um deren Glaubwurdigkeit zu untermauern Die Befragungsprotokolle wurden als Beweismittel vorgelegt was aber kein Kreuzverhor unter Beteiligung von Gegenseite und Richter darstellt 37 Behauptungen der Goebel defense Bearbeiten Gobel gab am 21 Januar 1893 vor einem Notar in deutscher Sprache mit kleineren Erganzungen zu weiteren Notarterminen eine eidesstattliche Erklarung ab die das zentrale Beweismittel der beklagten Unternehmen gegen das Edison Patent war nbsp Erste Seite der eidesstattlichen Aussage Gobels vom 21 Januar 1893Zu seiner Herkunft und Ausbildung gab er folgendes bekannt Er stamme aus Springe in Deutschland und sein Vater sei Schokoladenfabrikant mit hoherer Bildung gewesen Sein Vater sei ausserdem mit den Kreisen hoherer Bildung gut befreundet gewesen Uber seinen Vater sei er mit diesen Kreisen in Kontakt gekommen und habe an deren wissenschaftlichen und chemischen Untersuchungen Anteil genommen Sein Beruf in Deutschland sei Mechaniker Uhrmacher und Optiker gewesen und er habe sein Handwerk in Springe gelernt Bei einem Doktor der Medizin in Springe habe er chemische Grundkenntnisse erworben Er habe mit einem Professor Munchhausen zusammengearbeitet und von diesem elektrotechnisches Wissen erworben Prof Munchhausen habe ein ausgedehntes Wissen im elektrischen Felde gehabt Folgende elektrotechnische und feinmechanische Arbeiten in Deutschland vor 1848 behauptete Gobel Er habe in Deutschland Thermometer Barometer und geometrische Instrumente hergestellt sowie eine grosse Anzahl von Instrumenten unter Anleitung des Prof Munchhausen fur die Schule fur Technologie in Hannover gebaut Prof Munchhausen habe sich haufig zur Besprechung wissenschaftlicher Gegenstande in Gobels Arbeitszimmer in Springe aufgehalten Unter Anleitung von Prof Munchhausen habe er Versuche zur Erzielung von Licht mittels Elektrizitat durchgefuhrt An der Herstellung galvanischer Batterien Experimenten mit Lichtbogenlampen und Gluhlampen sei er beteiligt gewesen Er habe erfahren dass der Ausdehnungskoeffizient von Platin und Glas derselbe sei Er habe selbst geeignete Verfahren zur Verkohlung organischer Materialien erarbeitet In Springe habe er auch eine magnetische Maschine hergestellt die aus einem grossen Magneten mit vor den Polen rotierenden Windungen bestanden habe Mit dem elektrischen Lichtbogen und seinem Betragen sei er bekannt geworden Prof Munchhausen habe ihm das Grundprinzip der Gluhlampe vermittelt Munchhausen sagte dass wenn diese Kohlenstucke in einem Raum von welchem der Sauerstoff ausgeschlossen ist umgeben waren so wurden dieselben nicht verbrennen sondern gluhend bleiben und Licht geben und dachte er dass dieses ein gutes Mittel war um ein praktisches Licht zu erzielen dd Elektrotechnische Arbeiten in New York ab 1849 und den Erfindungserfolg beeidete Gobel wie folgt Er sei nach seiner Auswanderung nach New York 1848 seiner Beschaftigung als Uhrmacher nachgegangen und habe seine Versuche mit Elektrizitat wieder aufgenommen nachdem er ausreichende Geldmittel zur Verfugung gehabt hatte Er habe viele Uhren und Zeitmesser gefertigt von denen viele lange Jahre in Gebrauch waren Ausserdem habe er Versuche mit einem roh hergestellten Spielmotor angestellt Auf dem Dach des Hauses seines Ladengeschaftes habe er eine selbst gebaute Bogenlampe installiert Nachbarn hatten die Feuerwehr alarmiert weil sie die Lichterscheinung fur ein Feuer gehalten hatten worauf er von einem Richter zur Unterlassung solchen Unfugs ermahnt worden sei nbsp Lampe Nr 1 Gobels Zeichnung vom 21 Januar 1893 nbsp Die dem Gericht 1893 vorgelegte angebliche Gobel Lampe Nr 1Er habe sich dann wieder Versuchen mit Gluhlampen zugewandt und die ersten fruh in den 1850er Jahren verfertigt Als Glasmaterial habe er zunachst das Glas von kolnischen Wasserflaschen und spater Rohrglas benutzt Einleitende Drahte habe er direkt in die Glashulle eingeschmolzen als Metalle seien Eisen Kupfer und Platin verwendet worden Platin habe er vorgezogen wegen der hohen Kosten aber nicht immer zur Hand gehabt Gluhmaterial habe er in erhitztem Grafit verkohlt und als Material Flachs Schilf schwarzes Rohr und Tampiko verwendet Ab 1872 habe er nur noch aus Schirmstocken Pfeifenrohren und Angelruten gewonnene Bambusfasern verwendet weil diese sehr fein gemacht werden konnten Weiterhin sei er zur Herstellung sehr dunner Gluhfaden in der Lage gewesen so dass die Anzahl seiner Batteriezellen nicht ausreichte diese zum Gluhen zu bringen Ein hundertstel Zoll und feiner sei der Durchmesser seiner Gluhfaden gewesen Die Entluftung seiner Lampen sei mit dem Torricelli Verfahren durchgefuhrt worden Bezuglich des inneren Aufbaus unterscheide er eine Fleischersage und eine Haarnadelkonstruktion Gluhfaden in Stab bzw Hufeisenform Fur das Verbinden von Metalldrahten und Gluhmaterial habe er sowohl mit Ofenglanz als auch mit Galvanisierung des Kohlefadens gearbeitet Elektrischen Strom habe er durch Wirkung chemischer Zellen erhalten Er habe eine Batterie mit 80 Zellen besessen mindestens 30 Zellen seien zur Entzundung einer Lampe erforderlich gewesen Die Gluhlampen hatten jedoch nicht lange am Stuck brennen konnen da die Batterie nach einer Stunde aufgab Er habe jedoch erkannt dass die Batterie bei langeren Gluhfaden fur drei Stunden Strom liefere Seine Lampen seien unbegrenzt bis zum zufalligen Zerbrechen der Glashulle verwendbar gewesen Lediglich bei einigen Lampen sei sofort beim ersten Einschalten der Gluhfaden verbrannt Er habe die Lampen 1 2 und 3 die nunmehr zerbrochen seien in der Monroestreet unter Verwendung einer Olflamme und eines Blasrohres hergestellt ehe die Strasse an die Gasversorgung angeschlossen wurde der Bau der Gasversorgung erfolgte 1854 Er erkenne diese Lampen als sein Fabrikat an Als die Gasversorgung gebaut wurde und sein Laden noch nicht angeschlossen war sei er verdachtigt worden illegal Gas zu entnehmen weil man das helle Elektrolicht in seinem Laden fur Gaslicht gehalten habe nbsp Die dem Gericht 1893 vorgelegte angebliche Gobel Lampe Nr 4Er habe seine Lampen stets weiterentwickelt und die Lampe 4 vor 1872 hergestellt Auch die Lampe 5 sei selbst hergestellt worden Die Lampen 1 bis 5 wurden die Weiterentwicklung seiner Fahigkeiten im Laufe der Jahre dokumentieren Nach 1872 habe er von der Geissler Pumpe gehort und seine Lampen damit entluftet Vor 1879 habe er sehr kleine Lampen hergestellt manche nicht grosser als eine Erbse und viele davon verschenkt Ein Mann von der American Electric Light Comp habe ihn 1881 besucht und sich fur seine Lampen interessiert Er habe zunachst seinem Sohn Adolph eine Tatigkeit fur das Unternehmen erlaubt und sich spater uberreden lassen Kohlen fur das Unternehmen zu fertigen Da er sein Geschaft versorgt hatte habe er nicht erfahren was in der Aussenwelt vorging Erst 1881 bei der American Electric Light Comp habe er von Edison und der Erfindung von Kraftmaschinen zur Abgabe von Strom erfahren Er verstehe und spreche gut Englisch konne es aber nicht lesen und lese deswegen keine Zeitung Bis 1881 habe er nicht gewusst dass ausser ihm jemand Gluhlampen hergestellt und genutzt hatte Bis vor kurzem habe er eine grosse Anzahl der von ihm hergestellten Lampen besessen Sein Besitztum sei jedoch nach verschiedenen Richtungen hin zerstreut worden als er 1890 sein Geschaft verlassen habe Die Nutzung angeblich produzierter Gluhlampen beschrieb Gobel wie folgt Er habe seine Lampen fur verschiedene Zwecke genutzt Der Auslegekasten seines Geschaftes sei von Zeit zu Zeit mit den Lampen erleuchtet gewesen wobei alle Kunden die Lampen hatten sehen konnen Er habe eine Uhr im Schlafzimmer gehabt die zur vollen Stunde durch eine Lampe und einen Schaltmechanismus erleuchtet worden sei Spater habe er die Lampe an der Uhr mit einem Schalter an seinem Bett einschalten konnen Wahrend er in der Monroe Street wohnte habe er regelmassig ein selbst gebautes Teleskop auf einem Pferdewagen am Union Square ausgestellt und dem Publikum gegen eine Gebuhr das Betrachten der Himmelskorper erlaubt Manchmal habe er zur Anziehung der Aufmerksamkeit des Publikums einige seiner Gluhlampen auf den Wagen aufgesetzt und diese entzundet Viele hundert Menschen hatten so seine Lampen sehen konnen Weitere Nutzungen wie Naharbeiten von Gobels Tochter mit Elektrolichtbeleuchtung beeideten Gobels Kinder Anders als die deutsche Legende behauptete Gobel keineswegs seine alleinige Erfindung der Gluhlampe schlechthin Zitat aus der eidesstattlichen Erklarung vom 21 Januar 1893 Bald darauf wandte ich meine Aufmerksamkeit Gluhlampen oder incandescenten Lampen wie sie jetzt genannt werden zu Was ich in dieser Richtung vollbrachte habe ich immer als die Ausfuhrung in soweit die hauptsachliche Gestaltung der Lampe in Anbetracht kommt als die Angaben und Ansichten des Professor Munchhausen betrachtet und gebrauchte in meinen Versuchen solches Material als gerade zur Hand lag Was ich selbst machte war meistens in der Folge die Gedanken auf die Munchhausen und ich vor meiner Ankunft in diesem Land gekommen waren auszufuhren Diese Beeidigung wurde durch zahlreiche weitere Zeugenaussagen untermauert die jeweils Teile der Aussagen Gobels bestatigten Viele Zeugen stammten aus der Familie Gobel deren Freundeskreis und dem Kreis der am Fall des Edison Patents interessierten Personen Zunachst drei spater funf Lampen wurden vorgelegt die 1893 nicht funktionsfahig waren Diese sollten angeblich vor 1880 produziert und genutzt worden sein Gutachter der Verteidigung bestatigten die Qualitat der Lampen und die Antizipation der wesentlichen Konstruktionsmerkmale des Edison Patents Beweismittel die zweifelsfrei auf die Zeit vor 1880 datiert werden konnen wurden allerdings nicht vorgelegt Weitere Behauptungen wurden ohne Beteiligung Gobels allein von seinen Sohnen in die Gerichtsverfahren eingebracht Dazu zahlte die Geschichte einer Prasentation von Lampen im Rahmen einer Geburtstagsfeier 1878 bei zahlreich anwesenden Freunden und Verwandten die das mit eidesstattlichen Aussagen unterstutzten Die 1893 bereits verstorbene Frau Gobels spielte ebenfalls eine Rolle in diesen Behauptungen Eine der bei der Feier gezeigten Lampen soll verlegt und vergessen aber 1893 wieder aufgefunden worden sein Notwendig zum Nachweis der Bekanntheit einer Technik und mithin der Unzulassigkeit ihrer Patentierung als Neuerung war der Beweis einer fruheren offentlichen Vorfuhrung der betriebsbereiten Erfindung Die Kenntnisnahme durch die Fachwelt oder Medien war hingegen juristisch irrelevant Mit den Lampen an Gobels Fernrohrwagen mitten in New York und im Schaufenster von Gobels Laden wurde diese offentliche Vorfuhrung behauptet und argumentiert die Techniken seien in der Kunst der Lampenherstellung seit den 1850er Jahren bekannt wenngleich die Fachwelt diese nicht bewusst registriert habe Da kein Beobachter von Lampen am Fernrohrwagen die patentrechtlich relevanten Dinge wie Material und Durchmesser des Gluhfadens wahrgenommen haben konnte war ferner beweistechnisch die Vorlage einer Lampe und der Nachweis von deren Existenz vor 1880 notwendig Die behaupteten Nutzungen sollten beweisen dass es sich um eine abgeschlossene Erfindung einer praktisch nutzbaren Gluhlampe und nicht um Experimente handelte Die Behauptung der Goebel Defense erfullte somit die juristischen Notwendigkeiten fur die Anfechtung des Edison Patents ohne irgendeinen Einfluss oder irgendeine Wirkung der Erfindung ausserhalb des personlichen Kreises von Gobel geltend machen zu mussen Eine Erfindung mit Verdiensten am technischen Fortschritt zum Wohle der Allgemeinheit wurde hingegen nicht behauptet Es ist aber nicht sicher dass der Nachweis einer Erfindung vor Patenterteilung an Edison die eigentliche Strategie der Verteidigung war Eine Prozessverschleppungsstrategie bis zum Patentauslauf kann nicht ausgeschlossen werden Im Patentstreit gegen das Unternehmen Columbia ist der Erfolg der Verteidigung so eingetreten Richter Colt im Beacon Patentstreit hat die Verteidigungsstrategie missbilligt die unabhangig vom Wahrheitsgehalt der vorgetragenen Antizipationsbehauptung faktisch die Nutzung des Patents durch den Patentinhaber vereitelt hatte Zweifel an Behauptungen der Goebel defense Bearbeiten Alle auf historischen Quellen aus der Lebensspanne Gobels basierenden Einschatzungen beurteilen die behauptete Antizipation der Edison Erfindung durch Gobel ubereinstimmend als unwahrscheinlich und vollig ungesichert Eine wissenschaftliche Arbeit von 2006 stellte daruber hinaus betrugerische Absichten fest Der Betrugsverdacht wurde auch schon zur Zeit der Patentprozesse von 1893 von Gegenzeugen Anwalten der Edison Seite Richtern und einigen Journalisten erhoben Nach diesen Beurteilungen wurde die tatsachliche Biografie Gobels mit einer konstruierten Lampenentwicklerbiografie uberlagert um einen Erfindungserfolg vor Patenterteilung an Edison vorzutauschen Zeitgenossische Einschatzungen Bearbeiten nbsp Portrataufnahme von Gobel aus der Zeitschrift Western Electrician publiziert auf der Titelseite der Ausgabe vom 16 Dezember 1893 in einem Nachruf Mangelnde Glaubwurdigkeit die Unwahrscheinlichkeit der vorgetragenen Behauptungen und fehlende stichhaltige Beweise waren 1893 der Grund dafur dass der Goebel defense in drei von vier Gerichtsentscheidungen keine Erfolgsaussichten in einem Hauptverfahren gegeben wurde Ferner gaben zahlreiche Widerspruche und Unplausibilitaten Anlass zu Zweifeln in den Gerichtsverfahren Zur richterlichen Skepsis kommen Zweifel als Resultat unabhangiger Recherchen ausserhalb der damaligen Gerichtsverfahren hinzu Uber eine Recherche in Springe und Hannover berichtete die Londoner Zeitschrift The Electrical Review 38 Der Verfasser des Artikels A M Tanner schrieb im Februar 1894 dass er mit dem Professor fur Maschinenbau Christian Moritz Ruhlmann 39 an der Technischen Hochschule Hannover gesprochen habe Dieser soll ihm mitgeteilt haben dass eine Person Munchhausen im Konigreich Hannover niemals als Professor bekannt gewesen sei Professor Ruhlmann hielt die Geschichte uber Elektroexperimente in den hannoverschen Dorfern um 1840 fur amusant Er soll nach der Berichterstattung darauf hingewiesen haben dass nicht einmal das Zubehor fur Elektroexperimente in der damaligen Zeit im Konigreich Hannover erhaltlich gewesen sei Visit Springe remarked Professor Ruhlmann and you will probably learn that Goebel evolved all of his alleged electrical experiments out of his inner consciousness and that they have no foundation in fact 38 Besuchen Sie Springe bemerkte Professor Ruhlmann und Sie werden wahrscheinlich erkennen dass Goebel alle seine angeblichen elektrischen Experimente frei erfunden hat und diese nicht auf Tatsachen basieren Professor Munchhausen war auch in Springe niemandem bekannt und Elektroexperimente Gobels konnte nach Angaben Tanners niemand in Springe bestatigen Tanner schrieb in seinem Bericht dass der behauptete Professor Munchhausen ein fuhrender Physiker seiner Zeit gewesen sein und doch zumindest in Deutschland ahnlich bekannt wie Ohm Bunsen oder Helmholtz sein musse In Springe fand er heraus dass Gobel ein Schlosser war der spater auf Markten Uhren reparierte aber kein gelernter Uhrmacher und Optiker Da die Schilderungen Gobels in den USA Vorstellungen uber Springe als ein Zentrum wissenschaftlicher Aktivitaten hervorgerufen hatten stellte Tanner in seinem Bericht richtig dass es sich bei Springe um ein mit London und New York nicht vergleichbares Bauerndorf handelte Tanner vermutete als Resultat seiner Recherchen eine Schwindelgeschichte hinter der in den USA vorgetragenen Antizipationsbehauptung Auch die deutsche Technikzeitschrift ETZ zweifelte 1893 an Gobels Anspruchen und zog einen Vergleich zu den betrugerischen Antizipationsbehauptungen im Streit um die Telefonpatente 40 E A Kruger bezweifelte in der Einleitung seines 1894 erschienenen Fachbuches Die Herstellung der Elektrischen Gluhlampe die Wahrheit der Gobel Geschichte 41 Aktuelle Einschatzungen Bearbeiten Neuere Forschungsarbeiten zur Lebensgeschichte von Gobel bestatigen die bereits 1894 erfolgten Angaben von Tanner so wurde z B 2001 ein Schlosserlehrvertrag aufgefunden Gobels Darstellung seiner Herkunft ist verzerrend und kann nicht mit Quellen aus Springe bestatigt werden Sein Vater war kein Schokoladenfabrikant mit hoherer Bildung sondern ein verarmter Landschaftsgartner und Hausierer fur Schokolade Es gab im bauerlich gepragten Springe der damaligen Zeit keine Kreise hoherer Bildung die mit wissenschaftlichen Experimenten beschaftigt waren Eine hohere Bildung hatten der Arzt der Apotheker und der Pastor der Schulunterricht erfolgte durch Kirchenpersonal wie Kantor und Kuster Exemplare der von Gobel angeblich hergestellten Thermometer Barometer oder geometrischen Instrumente wurden nie aufgefunden Die Erfindung basierte nach Angaben Gobels auf Wissensquellen im Raum Springe Hannover in den Jahren 1837 1848 deren Existenz aber durch Uberprufung nicht bestatigt werden konnen Mit der Schule fur Technologie die er erwahnte meinte Gobel vermutlich die heutige Universitat Hannover Sie hiess ab 1831 Hohere Gewerbeschule 42 Belege fur Zulieferungen eines Handwerkers Gobel wurden nicht aufgefunden Es sind keine Quellen fur Elektroforschungsarbeiten in der damaligen Zeit im Konigreich Hannover bekannt Insbesondere die Existenz eines mehrfach im Zusammenhang mit Elektrizitat und Lichtexperimenten namentlich genannten Professors konnte auch durch aktuelle Recherchen nicht verifiziert werden Unterschiedliche Quellen nennen Professor Munchhausen oder Professor Monighausen Professor Munchhausen ist der mehrfach von Gobel genannte Name laut Gerichtsakten und Monighausen ist ein erstmals vom Journalisten Franklin Pope 1893 benutzter Phantasiename denn weder Genealogiedatenbanken noch Onomastikbucher noch Internetsuchmaschinen ergeben Hinweise auf die Verwendung des Namens Monighausen als Familienname Unabhangig vom Gerichtsverfahren entstandene Dokumente wie der Bericht der New York Times von 1882 unterstutzen Zweifel an den Behauptungen von 1893 Gobel behauptete 1893 die Antizipation des Kohlegluhfadens aus Bambus und seine ausschliessliche Verwendung dieses Materials seit 1872 nannte 1882 aber Schilfgras als Material Die philologische Analyse des umfangreichen Textmaterials fur wissenschaftliche Arbeiten ergab etliche weitere Widerspruche und Unplausibilitaten Offenkundig vollig unwahrscheinliche Aussagen wie die angebliche Herstellung von Lampen in Erbsengrosse die Herstellung elektromagnetischer Maschinen in Springe sowie offensichtliche Anspielungen auf die literarische Gestalt des Lugenbarons Munchhausen lassen unterschiedliche Deutungen zu Moglicherweise konnte Gobel bei nachlassenden Geisteskraften die Glaubwurdigkeit seiner falschen Angaben nicht mehr abschatzen Die Moglichkeit von Realitatsverlust wurde auch im Electric Patentstreit durch Richter Seaman geaussert Hans Christian Rohde stellt in seiner Dissertation von 2006 die These auf dass Gobel zur Erleichterung seines Gewissens in den Gerichtsverfahren zu verstehen geben wollte dass die Geschichte nicht stimmte Er bewertet die behauptete Antizipation der Edison Erfindung wie folgt Die Geschichte von Henry Goebels Gluhlampen diente 1882 und 1893 dazu unmittelbare wirtschaftliche Interessen zu fordern Die Absichten der Akteure mussen als betrugerisch gewertet werden 43 Als Ergebnis seiner Prufung des Beweismaterials der Patentprozesse und unabhangig entstandener Archivalien stellt Rohde fest Es gibt nicht den geringsten Beweis aus der Zeit vor 1880 der stutzen konnte dass Henry Goebel in irgendeinem Zusammenhang mit der Herstellung von elektrischen Gluhlampen stand 44 Die erstmals angesichts einer Lampenausstellung 1882 durch Gobel hervorgebrachten Behauptungen dienten nach Analyse von Hans Christian Rohde der Suche nach Investoren fur eine Lampenproduktion Die Geschichte war in Fachkreisen bekannt Sie wurde von Anwalten 1893 zur Goebel Defense ausgestaltet und sei fur den Kampf gegen das Edison Patent instrumentalisiert worden Verdrehung von Tatsachen durch parteiliche Sachverstandige und Verfalschung von Zeugenaussagen sei Teil der Strategie gewesen 45 Gobel erschien 1893 vor keinem Gericht personlich Sein Gesundheitszustand kurz vor seinem Tod ist unklar Indizien sprechen dafur dass die Verteidigung in den Patentprozessen von 1893 als betrugerisches Konstrukt von Anwalten und einem mit Edison zerstrittenen Elektroexperten im Interesse der Edison Wettbewerber zu beurteilen ist Es ist unbekannt ob Gobel sich aus freien Stucken in diese Verfahren verstrickte oder ob er dem Drangen von Anwalten und seinen Sohnen nicht widerstehen konnte Uber die Rolle und Mitverantwortung Gobels besteht kein klares Bild da die verfugbaren Quellen unterschiedliche Deutungen erlauben Gobel hat die Geschichte seiner angeblichen Gluhlampenarbeiten vor 1880 in den Grundzugen zweifelsfrei selbst aufgebracht was in neueren Arbeiten entweder als Angeberei oder als Hochstapelei beurteilt wird Auch werden seine Versuche 1882 am Gluhlampengeschaft teilzuhaben als unredlich beurteilt Das Ausmass seiner Verantwortung fur den Schritt zu nach aktuellen Beurteilungen beeideten Falschaussagen 1893 im Kontext von Gerichtsstreitigkeiten um grosse finanzielle Interessen Dritter ist indes unklar Ungeachtet der fehlenden Indizien fur eine Antizipation der Gluhlampen Erfindung von Thomas Alva Edison waren Gobels Chancen durch Bildung Zeit und Geld enorm reduziert Dennoch gelang es dem in wirtschaftlich bescheidenen Verhaltnissen lebenden Auswanderer der eine Grossfamilie ernahren musste und keinen Zugang zum Wissensfortschritt in Universitatskreisen hatte in der Hochtechnologie Branche seiner Zeit ab 1881 als mittlerweile 63 Jahriger zu arbeiten und patentierbare Techniken zu entwickeln Die in den Patenten dokumentierten Arbeiten zeigen dass Gobel Losungskompetenzen fur mechanische und feinmechanische Probleme besass Wissen in den Bereichen der Elektrophysik und der Vakuumphysik war fur diese Patente nicht erforderlich Technische Realisierbarkeit Bearbeiten nbsp Fruhestes von den Medien veroffentlichtes Gobel Foto Electrical Engineer 25 Januar 1893 Marc Greuther Kurator am Henry Ford Museum in Dearborn Michigan und Frank Dittmann Kurator am Deutschen Museum in Munchen beurteilten in einer 2007 ausgestrahlten TV Dokumentation die Losung der komplexen Probleme und deren produktionstechnische Handhabbarkeit durch Gobel als unwahrscheinlich 46 Marc Greuther nannte ca 200 notwendige Einzelschritte zur Produktion einer Gluhlampe mit der damals verfugbaren Technik Dies unterstutzt die damalige Meinung von Thomas Alva Edison der in einer eidesstattlichen Erklarung der Patentprozesse von 1893 sagte dass Gobel der ungewohnlichste Mensch aller Zeiten sein musse wenn er allein durch die Kraft seiner Gedanken das von der Edison Electric Light Company erarbeitete Forschungswissen vorwegnahm Die Entwicklung einer Gluhlampe erfordert die Losung zahlreicher Probleme und eine hohe Fertigungsprazision die allein den Schritt von einem Gluheffekt zu einer dauerhaft nutzbaren Gluhlampe ermoglicht Gutachter in den Patentprozessen von 1893 bezweifelten neben der Fahigkeit Gobels zur Losung der Probleme auch die Tauglichkeit behaupteter Produktionsverfahren und Konstruktionen fur eine dauerhaft nutzbare Gluhlampe Mehr noch als bei den zuvor benutzten Platinfaden treten bei der Herstellung funktionierender Kohlefadenlampen diverse Schwierigkeiten auf Dazu zahlen die prazise Fertigung eines langen dunnen Kohlefadens mit gleichmassigem Querschnitt die Erreichung eines Vakuums von hoher Qualitat die Empfindlichkeit des sproden Fadens die Verbindung von Metall und Kohlematerial sowie die Notwendigkeit eines komplexen Verfahrens zur Beseitigung der im Kohlematerial eingeschlossenen und anhaftenden Gase Da Gobel in den 1850er Jahren keine Vakuumpumpe und keine Messinstrumente verfugbar hatte werden seine Fahigkeit der Erzeugung eines hinreichenden Vakuums und der exakten Einstellung des Gluhfadens auf das kleine einen dauerhaften Betrieb erlaubende Temperaturfenster insbesondere bezweifelt Ferner ist die Eignung der in den 1850er Jahren verfugbaren Stromquellen fur den von Gobel behaupteten Einsatz auf einem Pferdewagen zur Teleskopbewerbung mit Elektrolicht zweifelhaft Cyrus Brackett Professor fur Physik in Princeton und Gutachter der Edison Seite in den Patentprozessen 1893 nannte 300 bis 400 Pfund Gewicht fur die notwendige Stromquelle Die Finanzierbarkeit der damals hohen Kosten fur Batteriestrom aus den Erlosen als Schausteller eines Teleskops ist unwahrscheinlich 47 Es handelt sich bei den Batterien der 1850er Jahre um Sauren in offenen Behaltern Die Anwalte der Goebel Defense reagierten mit einer abgeanderten Behauptung Gobels wonach er wegen der Stromquellenprobleme nur gelegentlich Elektrolicht zur Bewerbung seines Teleskopwagens eingesetzt und haufiger Ollampen verwendet haben soll Die von der deutschen Legende geruhmten handwerklichen Fahigkeiten Gobels wurden in den Patentprozessen 1893 im Punkt Glasbearbeitung in Zweifel gezogen Die hochwertige Glasbearbeitung von Lampe 4 wird einem ausgebildeten Glasblaser zugeschrieben Die Edison Gutachter reklamierten dass keine der von Gobel angeblich selbst reproduzierten Lampen diesem wichtigen Beweisstuck entsprach Es gibt keine wissenschaftlichen Arbeiten zur Klarung des Gutachterstreits von 1893 zu den skizzierten technischen Problemkomplexen Marc Greuther hat 2006 die verschollen geglaubten Gobel Lampen der Patentprozesse 1893 wieder aufgefunden Edward Covington hat im April 2006 diesen Fund dokumentiert und im Internet veroffentlicht 48 Unter den aufgefundenen Lampen befinden sich auch die Beweisstucke 4 und 9 die das Edison Patent tangierten Entwicklung der Gobel Legende BearbeitenFranklin L Pope 1893 Bearbeiten nbsp Vermutlich gestelltes Foto aus 1893 von Gobel mit Teleskop vor dem Gobel Laden zur Stutzung der Gobelgeschichte tatsachliches Aufnahmedatum unbekannt zwischen 1886 und 1893Franklin Leonard Pope war nach Angabe von Biografen einer der angesehensten Manner der US Elektrobranche und ein hochbezahlter Berater in Patentangelegenheiten jener Zeit Er war zudem Herausgeber der Fachzeitschrift Electrical Engineer Prasident des American Institute of Electrical Engineers und arbeitete als angesehener Gerichtssachverstandiger Pope lernte im Alter von 29 Jahren den damals mittellosen 22 jahrigen Thomas Alva Edison kennen und grundete das erste Elektrounternehmen an dem Edison beteiligt war Pope hat offenkundig den Aufstieg seines Ex Freundes Edison zwiespaltig gesehen Als Gutachter vertrat Pope haufig Klager gegen Edison Unternehmen und relativierte publizistisch Edison zugeschriebene Erfinderleistungen 49 Pope schrieb noch vor den Gerichtsentscheidungen einen positiven Artikel uber Gobel mit dem Titel The Carbon Filament Lamp of 1859 The Story of an Overlooked Invention Die Kohlefadenlampe von 1859 Die Geschichte einer ubersehenen Erfindung 50 Dieser Artikel ist die publizistische Ur Quelle der Gobel Legende Als Sachverstandiger vertrat Pope 1893 zudem gerichtlich die Gobel Seite Der Artikel vermittelte den der Offentlichkeit bis dato unbekannten Gobel als ubersehenes Erfindergenie und Sensation und liess Gobels Anspruche bereits vor den Gerichtsverfahren als gerechtfertigt erscheinen Der Artikel erschien bereits zwei Tage nach schriftlicher gerichtlicher Einbringung der Goebel defense was ein Indiz fur eine Vorbereitung und geplante zeitliche Koordination ist Hans Christian Rohde beurteilt in seiner Dissertation Pope als betrugerisch agierenden technischen Berater der Goebel defense 51 In dem Artikel von Januar 1893 stehen offenkundig unzutreffende Tatsachenbehauptungen Beispielsweise wird der Vater Gobels als Konsul der Niederlande in New York prasentiert Ob Gobel der Informant war oder ob Pope bzw die Anwaltskanzlei Witter amp Kenyon diese Behauptung aufstellte um Gobel im Interesse der Kanzlei oder von Edison Wettbewerbern zu positionieren ist unklar Franklin Pope behauptet in seinem Artikel der als Titelgeschichte des Electrical Engineer vom 25 Januar 1893 erschien etliche zu den Aussagen Gobels abweichende Sachverhalte Beispielsweise verwendet er den Namen Monighausen statt Munchhausen fur Gobels behaupteten Lehrer Im Artikel wird auch die Verwendung der erst 1866 erfundenen Zink Kohle Batterien bei den angeblichen Entwicklungen Gobels in den 1850er Jahren behauptet Gobel selbst nannte lediglich chemische Wirkung von Zellen als Stromquelle Die Wiederholung dieser Informationen in spateren Artikeln in Zeitungen verschiedener Lander belegt die Bedeutung von Franklin Pope bei der Entstehung der Legende Die Wahrnehmung der Goebel Geschichte in anderen Medien und durch spatere Technikhistoriker erfolgte durch den Pope Artikel vom Januar 1893 und nicht durch das komplexe Gerichtsverfahren mit mehreren tausend Seiten Dokumenten Popes Artikel wurde sowohl zum Erscheinungszeitpunkt als auch spater als gut recherchierter journalistischer Fachartikel fehlgedeutet Die Annahme ist naheliegend dass die Elektroindustrie ihre Probleme mit dem Edison Patent und der Marktmacht Edisons mit dem angesehenen Berater Pope besprochen hat Die Konstruktion der Goebel defense als Intrige gegen Edison ist als Ergebnis solcher Gesprache denkbar Personliche Interessen von Pope Geschaftsinteressen der Anwalte Witter amp Kenyon und industrielle Interessen der Edison Wettbewerber kamen moglicherweise zusammen wobei Gobel eventuell nicht mehr als ein Mittel in deren Machtkampfen mit fur den Zweck geformter Biografie darstellte Nach der Gerichtsentscheidung in St Louis fasste der Electrical Engineer Gobels Arbeit mit crude work unausgereifte Arbeit zusammen 52 Es sei aber jetzt eine grosse Herausforderung Gobels Anspruche zu widerlegen denn die Beweislast beruhe jetzt auf den Klagern Edison Electric Light Co Zwischenzeitlich sei die Kunst der Lampenherstellung frei von Urheberrechten und das werde auch so bleiben Dies spielte darauf an dass ein Hauptverfahren vor dem Patentauslauf nicht durchgefuhrt werden konnte und Edison juristisch ausmanovriert war Als bedeutender Erfinder spielte Gobel drei Monate lang seine Rolle in industriellen Auseinandersetzungen und dem Kampf zwischen den verfeindeten Mannern Pope und Edison Edward Covington weist darauf hin dass Pope in der 1894 erschienenen zweiten Auflage seines Buches Evolution of the Electric Incandescent Lamp Entwicklungsgeschichte der Gluhlampe Gobel mit keinem Wort erwahnt 1893 1945 Bearbeiten In der Berliner Technikzeitschrift ETZ Heft 7 des Jahrganges 1893 wurde die Gobel Legende erstmals in Deutschland behauptet 53 Als Quelle diente der Artikel von Franklin Pope Dem Autor war moglicherweise unbekannt dass dieser Artikel im Vorfeld von gerichtlichen Patentstreitigkeiten erschien an denen Pope als Gutachter einer Partei beteiligt war Die in anstehenden Gerichtsverhandlungen in den USA zu beweisenden Lampenentwicklungen Gobels vor Patenterteilung an Edison wurden so auch in Deutschland als unzweifelhafte Tatsache publiziert 1893 erschien im Heft 18 auf Seite 206 Jahrgang XIV der ETZ ein kritischer Artikel zum Gluhlampenstreit in Amerika und zu Gobels Anspruchen Die Berichterstattung ist skeptisch und kommt zu dem Schluss die romantische Geschichte des armen Erfinders Goebel wird bald der Vergessenheit anheimfallen 54 Die Geschichte blieb dann offenkundig 18 Jahre lang unbeachtet ehe der Berliner Technikhistoriker Lothar Arends sie 1911 publizierte Er sah in Gobel insbesondere den Erfinder der elektrischen Leuchtreklame Arends blieb auf Gegenfrage der damaligen Quellenforschung fur Geschichte der Technik und Naturwissenschaften in Berlin Q F G Belege und Quellenangaben schuldig 1912 schrieb dann der Technik Historiker Franz Maria Feldhaus der mit Arends in Kontakt stand in der ETZ von der Gobel Legende mit frei erfundenen Behauptungen wie hervorragende Schulbildung Wohlstand in Amerika und ahnliches 55 1915 publizierten die Geschichtsblatter fur Technik Industrie und Gewerbe nach Informationen von Arends in Nr 5 und 6 die Gobel Legende Basierend unter anderem auf diesen sachlich falschen Informationen brachte der promovierte Berliner Ingenieur Hermann Beckmann 1923 in Deutschland die Behauptung in Umlauf die Erfindung Gobels sei durch ein Gerichtsurteil in dritter und letzter Gerichtsinstanz bewiesen worden 56 Der Artikel enthalt neben dem falschen Leistungsnachweis zahlreiche weitere Mangel so etwa verwechselte Beckmann das Erscheinungsdatum eines Nachrufs 16 Dezember 1893 mit dem Sterbedatum von Gobel 4 Dezember 1893 Beckmann gibt Quellen fur seinen Artikel an in denen jedoch etwas vollig anderes als in seinem Artikel steht Beispielsweise gibt er den Bericht des Journalisten Tanner der die Gobel Munchhausen Lampengeschichte nach einer Recherche in Springe anzweifelte als bestatigende Quelle fur seine nationale Erfindergeschichte an 38 Beckmanns Urteil uber Gobel lautete Der deutsche Erfinder Gobel verdient es an erster Stelle unter den Pionieren der Elektrotechnik genannt zu werden Der Verband VDE und interessierte Industriekreise nahmen den Artikel von Beckmann auf und verhalfen der Beckmann Geschichte des Erfinders Gobel zu ihrer Bedeutung 1926 erfolgte die Aufnahme des Eintrags Heinrich Gobel in Meyers Konversations Lexikon 1928 in die Brockhaus Enzyklopadie In der 1929 bis 1931 in Berlin errichteten Grosssiedlung Siemensstadt die im Juli 2008 in die UNESCO Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde wurden ein Platz und eine Strasse nach Gobel benannt Beckmann hielt auch am 14 September 1929 bei der Anbringung einer Gedenktafel am angeblichen Geburtshaus von Gobel in Springe die Festrede Die Elektrotechnische Gesellschaft Hannover initiierte die Ehrung nbsp Gedenktafel von 1929 am deklarierten Geburtshaus mit dargestellter Edison Gluhlampe und Edison Schraubsockel Gewidmet von dem VERBAND DEUTSCHER ELEKTROTECHNIKER und der ELEKTROTECHNISCHEN GESELLSCHAFT HANNOVER Gestaltet von Hermann Scheuernstuhl Die Elektrotechnische Zeitung berichtete uber die Festrede Dr Beckmann dem das Verdienst zukommt den Namen Goebel der Vergessenheit entrissen zu haben erbrachte in luckenloser Darstellung der Erfindertatigkeit Heinrich Goebels und des seinerzeitigen amerikanischen Gerichtsverfahrens den schlussigen Beweis fur die Prioritatsanspruche Heinrich Goebels auf die erstmalige Herstellung und betriebsfertige Vorfuhrung der ersten brauchbaren Kohlenfadenlampe Sein Schlusswort klang aus in dem Mahnruf Ehret eure deutschen Meister 57 Es ist unklar ob Hermann Beckmann irrte oder falschte und ob die anwesenden Professoren der Technischen Hochschule Hannover bei der Gedenkfeier 1929 in Springe die Beckmann Geschichte nicht pruften oder eine Falschung deckten Beckmann der 1933 verstarb sah die unabhangig erfolgten Leistungen von Swan und Edison anders als viele spatere Autoren der Legende aber nicht geschmalert Sprachliche Ungenauigkeiten von Journalisten und von Beckmann fuhrten dazu dass aus der behaupteten Entwicklung der ersten Gluhlampe mit Kohlegluhfaden die Erfindung der Gluhlampe schlechthin und mitunter die Erfindung des elektrischen Lichts wurde Tatsachlich wurden Gluhlampen anderen Typs mit Platingluhfaden schon in den 1840er Jahren patentiert elektrische Lichtbogenlampen wurden bereits Anfang des 19 Jahrhunderts vorgestellt und beleuchteten 1844 den Place de la Concorde in Paris Beckmanns Artikel hinterfragte man lange Zeit nicht mehr Die Gobel Legende verbreitete und verfestigte sich in der nationalsozialistischen Zeit Die behauptete Leistung Gobels 25 Jahre vor Menschen anderer Nationen entsprach der NS Ideologie mehrere Benennungen nach Gobel erfolgten zu dieser Zeit Beispiele sind die Heinrich Gobel Realschule in Springe 1939 und die Heinrich Gobel Strasse in Munchen 1938 1938 bezeichnete die nationalsozialistisch kontrollierte Presse die Gedenktafel am angeblichen Gobel Geburtshaus als Mahnmal einer deutschen Erfindertat und kleines deutsches Heiligtum 58 Vom Gobel Bild jener Zeit vermittelt das 1939 erschienene Buch Manner am Werk Lebensbilder deutscher Erfinder und Forscher einen Eindruck Und nun nun sagen es Amerikas hochste Richter Du Heinrich Goebel bist der wirkliche Erfinder dieses Lichtes Vater Goebel verzeiht sogar dem Edison seinen Diebstahl Mag der Yankee Geld verdienen soviel er will Mag die General Electric Co Millionen scheffeln immerzu Er der Deutsche hat das Antlitz der Welt verzaubert Deutsche immer wieder Deutsche bescheidene Menschen Bastler und Gelehrte ohne Gier nach Geld und Ruhm aber Konner ganze Konner Wohltater der Menschheit 59 Seit 1945 Bearbeiten nbsp Gluhlampensymbol auf der Gobel Bastei oberhalb von Springe nbsp Inschrift der Gobel Bastei in Springe mit falschem Todesdatum nach Beckmann nbsp 1993 in Springe errichtetes Denkmal Die Befruchtung der Dunkelheit durch Mr Flaschenlicht 60 nbsp Beschriftung des Gobel Denkmals am Amtsgericht Springe mit Behauptung eines Patentprozesserfolgs sowie der technisch unmoglichen Parfumflaschenlampe nbsp aktualisierte Beschriftung des Gobel Denkmals am Amtsgericht Springe Juni 2021Die Legendenvarianten der nationalsozialistischen Zeit waren nicht mit den Nachkriegsbeziehungen zu den Vereinigten Staaten vereinbar Neue Legendenvarianten ubertrugen deswegen den Aussohnungsgedanken auf die Legendenfiguren Gobel und Edison so etwa soll Edison Gobels Leistung der sich seinerseits als Vorlaufer eines noch grosseren Erfinders sieht bewundert haben 61 Negative Charakterzuschreibungen Edisons entfielen in den Darstellungen wahrend die in der nationalsozialistischen Zeit gebildete idealistische Charakterdarstellung der Legendenfigur Gobel beibehalten wurde 1949 erschien als Ergebnis einer Forschungsarbeit am Massachusetts Institute of Technology das Standardwerk The Electric Lamp Industrie Technological Change and Economic Development from 1800 to 1947 von Arthur A Bright Bright stellt fest dass Gobel entgegen seiner Bezeichnung als Erfinder der Gluhlampe durch einige deutsche Autoren erstmals 1885 in Fachliteratur erwahnt wird seine Arbeit nie Bedeutung fur die kommerzielle Produktion von Lampen hatte und nie in wissenschaftliches Wissen zum Nutzen kunftiger Experimentatoren eingegangen ist Brights Darstellung der Gerichtsverfahren in Boston und St Louis widerspricht der Behauptung Beckmanns eines Prioritatsurteils zu Gunsten Gobels in letzter Instanz 62 Redaktionen von Lexika Autoren von Fachbuchern und Technikmuseen in Deutschland haben die Bewertung Gobels in diesem Standardwerk ignoriert Abschriften von eidesstattlichen Aussagen der Goebel defense kamen auf unbekannte Weise vor der Verfugbarkeit von Kopiergeraten vermutlich Anfang der 1950er Jahre nach Springe 1954 beschaftigte sich eine Schulklasse mit deren Ubersetzung Eine Auswertung der ca 530 Seiten und ein Abgleich mit der Legende fand jedoch nicht statt Die Unterlagen in Springe blieben bis 1998 unbeachtet 1954 wurde eine Gobel Bastei in Springe errichtet Der Gluhbirnenhersteller Osram verbreitete die Gobel Legende in Prospekten und spater auf Internetseiten 63 1956 erschien der Roman von Walter Rusch Die leuchtende Flasche Das Leben des Erfinders Heinrich Gobel 64 Franz Bauer Rektor einer Volksschule in Nurnberg veroffentlichte eine episch ausgestaltete Variante der Legende 1964 als Jugendbuch unter dem Titel Die Sonne der Nacht 65 Eine Gobel Produktion des Schulfunks schmuckte die Legende mit phantasievollen Details aus und behauptete z B die Vakuumversieglung angeblicher Gobel Flaschenlampen mit Murmeln In Berlin Neukolln war eine Oberschule von 1967 bis 1989 nach Gobel benannt 66 Eine Fortentwicklung des Erfindermythos in der DDR ist nicht bekannt In Nachschlagewerken wurde jedoch auch dort Gobel als Gluhlampenerfinder auf Basis des von Beckmann 1923 behaupteten Gerichtserfolges gefuhrt 67 Die Lokalpresse in Springe berichtete uber Gobel uber 70 Jahre hinweg unkritisch und schrieb ihm Leistungen zu die dieser nicht fur sich reklamierte sondern hauptsachlich Prof Munchhausen zuschrieb 1993 wurde zum 100 Todestag ein weiteres Gobel Denkmal in einer Nische des Amtsgerichts Springe aufgestellt welches der erstellende Kunstler Heiko Prodlik Olbrich Die Befruchtung der Dunkelheit durch Mister Flaschenlicht nennt 1989 wurde in einem in der Schweiz erschienenen Buch die deutsche Darstellung der Geschichte der Gluhlampenerfindung kritisiert 68 Bereits in den 1990er Jahren wurde der Eintrag Heinrich Gobel aus der Brockhaus Enzyklopadie gestrichen Zur Begrundung teilte das Bibliographische Institut amp F A Brockhaus mit Der allgemeine Bekanntheitsgrad Gobels der sich in dem Problem Belege zu finden widerspiegelt rechtfertigte keine Aufnahme in die neue Auflage unseres Lexikons 69 Daraufhin verabschiedete der Rat der Stadt Springe am 15 Oktober 1998 eine Resolution fur die Eintragung in das Werk Uberregionale Zeitungen wie Die Zeit und mehrere Fernsehsender berichteten Aus Reaktion auf das Problem der fehlenden Belege grundete Friedrich Gisselmann in Folge den Heinrich Gobel Stammtisch fur die Pflege und Recherche der Geschichte Aus diesem Kreis wurde auch erstmals in Deutschland veroffentlicht dass die Behauptung Beckmanns eines uber drei Gerichtsinstanzen gewonnenen Patentprozesses unzutreffend ist und es weitere Unstimmigkeiten zwischen Quellen und Legende gibt Das Museum auf dem Burghof in Springe begann um das Jahr 2000 mit der Beschaffung von Quellen Einige Unstimmigkeiten wurden entdeckt und korrigiert Kritiklose Wurdigung von Gobel fand indes weiterhin statt Beispiele hierfur sind die Jubilaumsfeier 150 Jahre Gluhlampe in Springe 2004 und eine im selben Jahr herausgegebene Gobel Briefmarke Nach einer Berichterstattung im Rahmen der ZDF Sendung Unsere Besten die grosste Erfindung im Juni 2005 schrieb die Neue Deister Zeitung vom 21 Juni 2005 Der Springer gehort zu den grossten Erfindern der Menschheitsgeschichte so lautet das Ergebnis einer ZDF Umfrage Der Verband VDE der das Entstehen der Gobel Legende mitverantwortet verbreitete die Gobel Legende bis 2010 und interpretierte sie fur seine Interessen 70 Die Initiative Partner fur Innovationen von Bundesregierung Verbanden und Industrieunternehmen hat 2005 eine Publikation Deutsche Stars 50 Innovationen die jeder kennen sollte uber Erfindungen aus Deutschland herausgegeben 71 72 Die Gluhlampe wird als deutsche Erfindung behauptet Gobel ist einer der 50 Stars der weltweiten Imagekampagne Ab Mitte 2005 erschienen auch in Deutschland Publikationen die die Legende als solche charakterisierten und durch eine quellenbasierte Darstellung ersetzten Wegen neuer Forschungsergebnisse wurde die Gobel Ausstellung im Museum Springe im Dezember 2005 geschlossen 73 Die Lokalpresse in Springe berichtete uber neue Forschungsergebnisse mehrmals ab Dezember 2005 Die 21 Auflage des Brockhaus hat den Eintrag Heinrich Gobel mit dem falschen Todesdatum Gobels und der Behauptung einer gerichtlichen Anerkennung der Prioritatsanspruche Gobels auf die Erfinderschaft wieder aufgenommen Band 11 2006 Der Verlag gibt das Erfindungsjahr der Gluhlampe mit 1854 an und ignoriert nicht nur fehlende Belege fur Gobels behauptete Leistung sondern auch Patenterteilungen fur Gluhlampen in den 1840er Jahren in England Die aktuelle Onlineausgabe des Brockhaus Stand 2018 stutzt sich aber auf die Ergebnisse der Quellenforschung und bezeichnet fruhere Darstellungen Gobels als Legende 2007 wurde uber Gobel verstarkt in Fernsehsendungen Veranstaltungen und uberregionalen Zeitungen berichtet Viele der mit Gobel befassten Institutionen haben eine Leistungszuschreibung als Erfinder der Gluhlampe als Reaktion auf die Veroffentlichungen der Quellenforschung revidiert Beispielsweise erwahnt das Land Niedersachsen Gobel nicht mehr auf der Internetseite der Erfinderpersonlichkeiten aus dem Land Auch das Deutsche Museum Munchen hat die fruhere Leistungszuschreibung der Gluhlampenerfindung aufgehoben wahrend die Stadt Springe Stand November 2017 die Erfindung der Gluhlampe durch Gobel als streitbar bezeichnet und gleichzeitig die fruhere Darstellung Legende nennt 74 Der Ortsrat von Springe entschied 2021 eine zusatzliche Messingtafel mit einem QR Code und dem Text Heinrich Gobel wird als Sohn unserer Stadt Springe allen Diskussionen zum Trotz immer ein spannender Teil der Stadtgeschichte bleiben an den Gobeldenkmalern anzubringen 75 In neuerer Zeit 2012 ist die Darstellung von Gobel als entzaubertes Technikgenie und die Bewertung der Vorgange als groteskes Kapitel der Technikgeschichte typisch fur die Rezeption in den Medien 76 Durch Abschreibung aus von der Quellenforschung widerlegten Darstellungen wird jedoch auch die Legende weiter publiziert Die Parfumflaschenlampe Bearbeiten Ersttagsbrief Briefmarke 150 Jahre GluhlampeStefan Klein Olaf Neumann 2004Link zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Darstellungen der Gobel Lampen als Parfumflaschenform wie etwa auf der 2004 herausgegebenen Gobel Briefmarke des Bundesministeriums der Finanzen sind eine aus den 1930er Jahren stammende Fehlinterpretation einer Gobel Aussage von 1893 Gobel behauptete seine Lampen seien rohrformig und ca 30 cm lang gewesen Gobel sagte 1893 Meine ersten Versuche in der Verfertigung von Gluhlampen wurden mit kolnischen Wasserflaschen als dem glasernen Teile gemacht Ich versuchte dieses Glas mit der Blasrohre zu verarbeiten hatte aber grosse Schwierigkeiten damit da es so zerbrechlich war und es schwer war damit eine gut umhullende Glasglocke zu machen Zur Zeichnung der Gobel Lampe Nr 1 sagt er Die ersten Lampen dieser Art die ich verfertigte wurden aus kolnischen Wasserflaschen hergestellt spater jedoch machte ich dieselben aus Rohrglas Falls es diese Lampen uberhaupt vor 1879 gegeben hat war die Lampenform seinen Angaben zufolge immer die der Zeichnung 1 Hermann Beckmann schrieb 1923 Zur Herstellung der ausseren Hullen seiner Gluhlampen benutzte Gobel zuerst Gefasse die er aus Eau de Cologne Flaschen herstellte spater verwandte er dazu ein weites Glasrohr dem er durch Blasen geeignete Form gab In den 1930er Jahren tauchen Fehlinterpretationen als Flaschenlampe auf etwa in der Zeitschrift Funk im Heft 4 1938 Leere Eau de Cologne Flaschen dienten als Glaskorper und in diese brachte er den verkohlten Streifen eines Bambusstockes Seit den 1930er Jahren gibt es je nach Weg der Informationsabschreibung unterschiedliche Darstellungen der Gobel Aussage Die Entluftung einer Flasche nach der Torricelli Methode ware zudem schwierig Ein Glasrohr musste mit Auswirkungen auf die Form der Flasche angeschmolzen und wieder abgeschmolzen werden Die dargestellte Vakuumversieglung des auf der Gobel Briefmarke abgebildeten Exponats war mit keinem damals bekannten Material moglich und steht zudem im Widerspruch zur Zeichnung Nr 1 sowie zur Aussage Gobels er habe die einleitenden Drahte in die Glashulle eingeschmolzen Ein Kohlefaden der notwendigen Lange fur die behauptete Erfindung der hochohmigen Gluhlampe passt nicht in eine ubliche Parfumflasche Heutige Gluhlampen haben relativ kleine Glashullen da die benutzten Metallfaden der notwendigen Lange in Spiralformen gebracht werden Kohlefadenlampen der 1880er Jahre von Edison und anderen Herstellern waren wesentlich grosser als eine Parfumflasche Das auf der Briefmarke abgebildete Exponat ist eine funktionslose Attrappe in Form einer unublich grossen Parfumflasche was die Briefmarkenabbildung im Massstab verzerrt Das Gluhmaterial der abgebildeten Attrappe erfullt schon vom Durchmesser her nicht die Anforderungen an einen Gluhfaden Das Exponat ist ein physikalisch absurdes Objekt welches die durch die Legende inspirierten Vorstellungen von Laien uber fruhe Gluhlampen dokumentiert Bei der Briefmarke beruht die Aussage 150 Jahre Gluhlampe 2004 allerdings auch nicht auf belastbaren Quellen Ehrungen Bearbeiten nbsp Der Ortsrat von Springe hat den Zusatz Erfinder der Gluhlampe an der dortigen Heinrich Gobel Str uberkleben lassen 1929 fand eine von der Elektrotechnischen Gesellschaft Hannover initiierte Festveranstaltung zum geglaubten 75 Jahrestag der Erfindung der Gluhlampe zu Ehren von Heinrich Gobel statt Eine Gedenktafel wurde am deklarierten Geburtshaus angebracht und der damalige Deisterweg in Springe wurde in Heinrich Gobel Strasse umbenannt 1939 in der Nationalsozialistischen Zeit wurde die neu gegrundete Mittelschule und spatere Realschule in Springe nach Heinrich Gobel benannt Die Schule wurde mit Ende des Schuljahres 2018 2019 abgewickelt und durch eine Integrierte Gesamtschule ersetzt die nicht nach Heinrich Gobel benannt ist 1954 zum geglaubten 100 Jahrestag der Gluhlampenerfindung wurde oberhalb von Springe die Gobel Bastei mit einem Gluhlampensymbol auf einem Obelisken errichtet Das Denkmal wurde 2018 zum 200 Geburtstag von Gobel renoviert und mit LED Leuchttechnik ausgestattet 77 An diesem und anderen Denkmalen fur Gobel in Springe sollten nach Planung 2018 zusatzliche Beschriftungsplaketten angebracht werden die den Ergebnissen der Quellenforschung Rechnung tragen 78 Nach langer Debatte wurde 2021 ein Messingschild mit QR Code und dem Text Heinrich Gobel wird als Sohn unserer Stadt Springe allen Diskussionen zum Trotz immer ein spannender Teil der Stadtgeschichte bleiben angebracht 1967 erhielt die Heinrich Goebel Oberschule in Berlin Neukolln ihren Namen 1989 erfolgte die Umbenennung in Thomas Morus Oberschule 1993 zum 100 Jahrestag des Todes von Heinrich Gobel wurde ein Gobel Denkmal am Amtsgericht in Springe aufgestellt 2004 zum geglaubten 150 Jahrestag der Gluhlampenerfindung wurde die Briefmarke 150 Jahre elektrische Gluhlampe von Heinrich Gobel in Deutschland herausgegeben und auf einem Heinrich Gobel gewidmeten Festakt in Springe vorgestellt 2018 zum 200 Geburtstag von Gobel fand ein Festakt in Springe statt bei dem Gobel jedoch nicht mehr als Erfinder der Gluhlampe geehrt wurde Ein Vortrag uber die Ergebnisse der Quellenforschung und die Wurdigung seines Lebensweges standen im Mittelpunkt der Feier Der Auswanderer habe sich in New York integriert sei in die burgerliche Gesellschaft aufgestiegen habe acht Kinder durchgebracht mit der Wahrheit habe er es aber nicht genau genommen 79 In Barsinghausen Bremen Horn Lehe Chemnitz Darmstadt Gehrden Giesen Ortschaft Ahrbergen Grevenbroich Gutersloh Hamburg Volksdorf Hannover Lilienthal Luneburg Muhldorf Munchen Munster Hessen Neustadt am Rubenberge Schulenburg Pattensen Rothenbach Springe und Wennigsen Deister wurden Strassen nach ihm benannt in Berlin eine Strasse und ein Platz Die meisten Benennungen erfolgten zwischen 1929 und 1960 Die Benennungen kommen in den Varianten Goebelstrasse Gobelstrasse Heinrich Goebel Strasse und Heinrich Gobel Strasse vor Bei weiteren Goebelstrassen Gobelstrassen Gobelwegen und Goebelwegen in Deutschland liegt keine Information vor ob die Benennung nach dem geglaubten Gluhlampenerfinder Heinrich Gobel erfolgte Der Verkehrsausschuss von Bremen Horn Lehe hat 2017 uber einen Antrag auf Umbenennung der dortigen Heinrich Goebel Strasse beraten der durch die Ergebnisse der Quellenforschung zu Heinrich Gobel veranlasst war und ihn mit der Begrundung der Antrag kame nicht von den Anwohnern der Strasse abgelehnt 80 Literatur BearbeitenArthur Aaron Bright The Electric Lamp Industry Technological Change and Economic Development from 1800 to 1947 Arno Press New York 1972 ISBN 0 405 04690 1 Hans Christian Rohde Die Gobel Legende Der Kampf um die Erfindung der Gluhlampe Zu Klampen Springe 2007 ISBN 978 3 86674 006 8 Das Buch beruht auf einer 2006 vom Autor bei der Universitat Hannover eingereichten Dissertation Der Autor war 2006 Mitglied im Vorstand des Museums Springe K Jager F Heilbronner Lexikon der Elektrotechniker 2 uberarbeitete und erganzte Auflage VDE Verlag 2010 ISBN 978 3 8007 2903 6 S 158 f Adolf Wissner Goebel Johann Heinrich Christoph Conrad In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 503 f Digitalisat Zeitschriftenartikel Bearbeiten Die Fachzeitschriften fur Elektrotechnik der Jahre 1893 und 1894 insbesondere The Electrical World und The Electrical Engineer berichten in vielen Artikeln uber die Patentprozesse Gerichtsentscheidungen in den USA werden seit 1880 im Federal Reporter veroffentlicht Die mit der Goebel defense verbundenen Entscheidungen befinden sich in den Banden f1 54 f1 56 f1 57 f1 60 f1 61 und f1 65 Der Federal Reporter ist seit 2008 online verfugbar Es folgt eine Auflistung der Namen der Falle Edison Electric Light v Beacon Vol 54 S 678 Edison Electric Light v Columbia Vol 56 S 496 Edison Electric Light v Electric Oconto Vol 57 S 616 Electric Oconto v Edison Electric Light appeal Vol 61 S 834 Edison Electric Light v Philadelphia Trust Vol 60 S 397 Philadelphia Trust v Edison Electric Light appeal Vol 65 S 551 Frank Dittmann Heinrich Goebel Aufstieg und Fall einer deutschen Legende In Technikgeschichte 74 2 2007 149 160 ISSN 0040 117X Hans Christian Rohde Die Gluhlampe eine deutsche Erfindung Uber die Heinrich Gobel Denkmaler in Springe am Deister In Hannoversche Geschichtsblatter N F 74 2020 S 295 313 ISSN 0342 1104Weitere Quellen Bearbeiten Die Prozessakten befinden sich in der fur die jeweiligen Gerichtsorte Boston Chicago und St Louis zustandigen National Record Administration der USA Die zentralen Dokumente sind die Gerichtsentscheidungen und die eidesstattliche Aussage Gobels vom 21 Januar 1893 in der er Lebensweg und elektrotechnische Arbeiten beschreibt Teile der Akten Abschriften der eidesstattlichen Aussagen der Goebel defense ca 500 Seiten befinden sich auch im Stadtarchiv Springe sowie in der Stadtbibliothek Springe Kopien von Dokumenten aus Gerichtsarchiven der USA die Hans Christian Rohde fur seine Dissertation beschaffte befinden sich im Archiv des Museums Springe Quellen zu den fruhen Autoren der Gobel Legende Arends und Feldhaus sind im so genannten Feldhaus Archiv des Deutschen Technikmuseums Berlin der Offentlichkeit zuganglich Im Stadtarchiv Springe ist die acht Ordner umfassende Gobel Sammlung von Friedrich Gisselmann fur die Offentlichkeit zuganglich Die Sammlung enthalt Kopien von Dokumenten Kopien von Zeitungsartikeln aus den Jahren 1893 bis 2001 sowie Aufzeichnungen zu ergebnislos gebliebenen Recherchen zur Bestatigung von Aussagen Gobels In dieser Sammlung auch vorhandene Ubersetzungen sind von Laien angefertigt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Goebel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Heinrich Gobel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Edward Covington A Review of the Henry Goebel Defense Memento vom 11 Januar 2017 im Internet Archive Kurzdarstellung der Patentprozesse mit Goebel defense Frank Levis Dyer u A Edison his life and inventions 1929 Henry Goebel Defense of 1893 Briefmarkenarchiv Variante der Parfumflaschen Legende Memento vom 29 Mai 2016 im Internet Archive Youtube Videoclip Hans Christian Rohde uber Heinrich Gobel H1 Fernsehen 1 11 2011 4 Min Dailymotion Video Patente und Talente Folge 13 Die Gluhlampe des Herrn Gobel SWR Fernsehen 27 5 2007 30 Min Heinrich Gobel und Springe Projekt von Schulern des Gymnasiums Springe 2019 Die Stadt Springe plant die Verlinkung dieser Internetseite per QR Code an den Gobel Denkmalen der Stadt Einzelnachweise Bearbeiten a b Patent US223898A Electric lamp Angemeldet am 8 November 1878 veroffentlicht am 27 Januar 1880 Erfinder Thomas Alva Edison Das Patent gilt als eines der technisch und wirtschaftlich wichtigsten des 19 Jahrhunderts Hans Christian Rohde Die Gobel Legende Der Kampf um die Erfindung der Gluhlampe Zu Klampen Springe 2007 ISBN 978 3 86674 006 8 a b c Patent US252658A Vacuum pump Angemeldet am 5 August 1881 veroffentlicht am 24 Januar 1882 Erfinder Henry Goebel a b Patent US266358A Electric incadescent lamp Angemeldet am 23 Januar 1882 veroffentlicht am 24 Oktober 1882 Anmelder Henry Goebel John W Kulenkamp Erfinder Henry Goebel Gobels Geburtshaus im Denkmalatlas Niedersachsen Hans Christian Rohde Die Gobel Legende S 96 Eingangstafel wird nicht berichtigt Gobel Geburtshaus bleibt unverandert In Hannoversche Allgemeine Zeitung Lokalteil Deisteranzeiger 28 September 2020 S 1 Biografische Angaben bis 1848 sind einem Faltblatt vom 15 Februar 2004 von Friedrich Gisselmann entnommen der sich in Springe mit den Quellen beschaftigte Die Quellen uber Gobel in Springe bestehen im Wesentlichen aus Eintragungen im Kirchenbuch und einem aufgefundenen Lehrvertrag der den Beginn einer Schlosserlehre dokumentiert Ihr Name lautete laut Kirchenbuch Sophie Betty Julie Lubcke geborene Rodewig Betty ist eine Kurzform von Elisabeth englisch Eliza Moglicherweise fuhrte sie nach Auswanderung in die USA den Namen Eliza Hans Christian Rohde Die Gobel Legende S 65 Patent US47632A Improvement in hemmers for sewing machines Veroffentlicht am 9 Mai 1865 Erfinder Henry Goebel Dietmar Moews Gutachten zur Quellenkritik Heinrich Gobel In Neue Sinnlichkeit 56 Marz 2007 S 25 46 Der Autor ist Herausgeber der Neuen Sinnlichkeit Publikation im Eigenverlag Berichte in The New York Times und The New York World vom 30 April 1882 bzw 1 Mai 1882 Online Archiv der The New York Times A NEW INCANDESCENT LIGHT A GERMAN ELECTRICIAN S INVENTION 30 April 1882 abgerufen am 21 September 2007 The Oconto Incandescent Lamp Case In The Electrical World Vol XXII No 3 15 July 1893 S 49 Henry Goebel In The Electrical World Vol XXI No 18 6 Mai 1893 S 332 Hans Christian Rohde Die Gobel Legende S 75 Death of Henry Goebel In The Electrical World Vol XXII No 26 16 Dezember 1893 Edisons patent upheld In The New York Times 15 Juli 1891 sowie 5 Oktober 1892 Nach Auskunft von Hans Christian Rohde verwendete erstmals die Zeitschrift Electrical Engineer Vol XV No 248 vom 1 Februar 1893 S 120 in einer Uberschrift den Begriff goebel defense Der Electrical Engineer hatte eine Woche zuvor durch den Titelartikel von Franklin Pope die Gobel Geschichte als erste Zeitschrift publiziert und die Aufnahme in anderen Medien ausgelost The Incandescent Lamp Situation In The Electrical World Vol XXI No 13 1 April 1893 S 113 Hans Christian Rohde Die Gobel Legende S 41 An Injunction Granted Against the Beacon Vacuum Pump and Electrical Co The Goebel Claims Rejected In The Electrical Engineer Vol XV No 251 22 Februar 1893 S 188 Effect of Judge Hallett s Decision In The Electrical World Vol XXI No 17 29 April 1893 S 312 Decision in the Columbia Incandescent Lamp Suit In The Electrical World Vol XXI No 17 29 April 1893 S 312 EDISON ELECTRIC LIGHT CO et aI v COLUMBIA INCANDESCENT LAMP CO et aI Circuit Court E D Missouri E D April 21 1893 In Federal Reporter Vol 56 S 496 No 3707 Da Electric sich nicht als abkurzender Eigenname fur Electric Manufacturing Company eignet benannten Zeitungen diesen Patentstreit nach dem Firmensitz The Oconto Case was allerdings das Missverstandnis fordert es sei der Gerichtsort Decision in the Oconto Incandescent Lamp Suit In The Electrical World Vol XXII No 5 29 Juli 1893 S 86 Der genaue juristische Charakter des Rechtsmittels an appeal to an appellate court als Revision Berufung oder Beschwerde ist unklar Das Rechtsmittel einer gerichtlichen Uberprufung einer ergangenen einstweiligen Verfugung stand nur dem Antragsgegner zur Verfugung Der Klager musste hingegen im Fall einer Ablehnung seines Antrages seine Klage in ein Hauptverfahren einbringen The Oconto Lamp Case In The Electrical World Vol XXIII No 19 12 Mai 1894 S 636 EDISON ELECTRIC LIGHT CO et al v PHILADELPHIA TRUST SAFEDEPOSIT amp INS CO et al In Federal Reporter Vol 60 S 397 No 29 30 31 PHILADELPHIA TRUST SAFEDEPOSIT amp INS CO et al v EDISON ELECTRIC LIGHT CO et al In Federal Reporter Vol 65 S 551 No 21 The Columbia Incandescent Lamp Company Case In The Electrical World Vol XXI No 16 22 April 1893 S 294 Hans Christian Rohde Die Gobel Legende S 73 und S 204 The Oconto Incandescent Lamp Case In The Electrical World Vol XXII No 3 15 Juli 1893 S 45 The Oconto Incandescent Lamp Case II In The Electrical World Vol XXII No 4 22 Juli 1893 S 57 und S 68 71 Zitat All of the new testimony for the defense in this case covering some 650 pages of the printed record was given under oath and the witnesses were subjected to the most rigid cross examination Not only was the defense not discredited thereby but materially strengthened Kreuzverhore waren unublich in Verfahren uber einstweilige Verfugungen In der folgenden schriftlichen Gerichtsentscheidung im Fall Electric Oconto vom 20 7 1893 findet sich kein Hinweis auf ein stattgefundenes gerichtliches Kreuzverhor und dessen Ergebnis aber ein Hinweis auf eingereichte Befragungsprotokolle als Beweismittel der Goebel defense a b c A M Tanner The Goebel Munchhausen Lamp Story In The Electrical Review Vol 34 No 845 2 Februar 1894 S 113 London Friedrich Naumann Ein Technikwissenschaftler der ersten Stunde Zum 100 Todestag von Christian Moritz Ruhlmann Memento vom 29 September 2005 imInternet Archive abgerufen am 4 Juni 2006 Der Gluhlampenstreit in Amerika In ETZ Elektrotechnische Zeitung 14 Jg Nr 14 7 April 1893 S 206 E A Kruger Die Herstellung der Elektrischen Gluhlampe Leipzig 1894 Verlag von Oskar Leiner S 2 Geschichte der Universitat Hannover abgerufen am 27 November 2017 Hans Christian Rohde Die Gobel Legende S 133 Hans Christian Rohde Die Gobel Legende S 69 Hans Christian Rohde Die Gobel Legende S 73 und S 77 Die Lampe des Herrn Gobel TV Dokumentation des SWR Erstausstrahlung am 27 Mai 2007 Hans Christian Rohde Die Gobel Legende S 56 Edward Covington Goebel Original and Reproduced Lamps Memento vom 1 Februar 2017 im Internet Archive Fotos der 2006 aufgefundenen Gobel Lampen Beweisstucke der Patentprozesse Paul Israel Edison A Life of Invention John Wiley amp Sons 1998 ISBN 0 471 36270 0 S 55 Franklin Leonard Pope The Carbon Filament Lamp of 1859 The Story of an Overlooked Invention In The Electrical Engineer Vol XV No 247 25 Januar 1893 S 77 Hans Christian Rohde Die Gobel Legende S 82 86 The Incandescent Lamp Situation In The Electrical Engineer Vol XV No 261 3 Mai 1893 S 426 Der Erfinder der Gluhlampe In ETZ Elektrotechnische Zeitschrift Organ des VDE Nr 7 17 Februar 1893 S 89 90 Quelle Deutsches Technikmuseum Berlin Feldhaus Archiv Abschrift in Gobel Akte 488 S 47 48 Dietmar Moews Geschichte der Technik des elektrischen Lichts In Neue Sinnlichkeit 53 Dezember 2005 S 22 48 Der Autor ist Herausgeber der Neuen Sinnlichkeit Publikation im Eigenverlag Hermann Beckmann Die erste elektrische Gluhlampe In ETZ Elektrotechnische Zeitschrift Organ des VDE Nr 47 48 29 November 1923 S 1031 1034 Heinrich Goebel Feier in Springe am Deister In ETZ Elektrotechnische Zeitschrift Organ des VDE Nr 41 10 Oktober 1929 S 1492 Ulrich Manthey Ewige Lampe fur Propaganda missbraucht In Neue Deister Zeitung 20 Januar 2007 Ernst Georg Erich Lorenz Manner am Werk Lebensbilder deutscher Erfinder und Forscher Loewe Stuttgart 1939 S 19 Heiko Prodlik Olbrich Das Gobel Denkmal am Amtsgericht in Springe In Jahrbuch 2006 des Fordervereins fur die Stadtgeschichte von Springe Dezember 2006 S 87 91 Hans Christian Rohde Die Gobel Legende S 114 Arthur A Bright jr The Electric Lamp Industrie Technological Change and Economic Development from 1800 to 1947 New York 1949 The Macmillan Company S 89 Neuausgabe 1972 siehe Abschnitt Literatur Siehe etwa Prospekt 100 Jahre OSRAM vom September 2006 abgerufen am 12 August 2007 online nicht mehr verfugbar Walter Rusch Die leuchtende Flasche Benziger Verlag Koln 1956 Die Brockhaus Ausgabe von 1969 nennt neben dem Beckmann Artikel von 1923 diesen Roman als Quelle des Gobel Eintrages Franz Bauer Die Sonne der Nacht Markus Verlag Munchen 1964 In dieser Variante der Legende lasst Edison als seine Entwicklungen 1879 bei 40 Stunden Brenndauer stocken die komischen wurstchenformigen Lampen des deutschen Uhrmachers die so lange brennen sollen beschaffen und erreicht dann 1880 den Durchbruch durch Verwendung des Bambusgluhfadens aus Gobel Technik Die Diskreditierung von Edison als Plagiator knupft an die Darstellungen der NS Zeit an Seit einer Schulfusion 1989 ist die Schule nach Thomas Morus benannt Siehe etwa Eintrage Goebel Heinrich und Gluhlampe in Meyers Neues Lexikon in 8 Banden 3 Bd Bibliographisches Institut Leipzig 1962 S 705 stellte 1854 versuchsweise Kohlefadengluhlampen her wie in einem 1893 gegen Edison gefuhrten Patentstreit bewiesen wurde Die Formulierung fordert zudem wie auch einige vergleichbare Eintrage in anderen Werken das Missverstandnis eines Patentstreites zwischen den Personen Edison und Gobel Die West Enzyklopadie Brockhaus von 1969 gibt als Quelle fur den Gobel Eintrag den Beckmann Artikel von 1923 explizit an Ernst Erb Radios von Gestern M amp K Computer Verlag Luzern 1989 ISBN 3 907007 09 3 Ab der 4 Auflage Funk Verlag Bernhard Hein Dessau 2009 ISBN 978 3 939197 49 2 S 9 Der Autor widerlegte die deutsche Sicht der Erfindung der Gluhlampe durch Gobel 1854 unter dem Aspekt der Entwicklungsgeschichte der Gluhlampe mit Patenterteilungen seit den 1840er Jahren und anwendungsreifen Produkten ab 1880 Falschinformationen der deutschen Legende wie den behaupteten Patentprozesserfolg erkannte der Autor nicht Norbert Raabe Kampf dem Brockhaus In Die Zeit 11 1999 Siehe etwa Rede von VDE Prasident Klaus Wucherer auf dem VDE Kongress 2004 PDF abgerufen am 18 Februar 2011 online nicht mehr verfugbar Deutsche Stars 50 Innovationen die jeder kennen sollte Memento vom 8 Oktober 2007 im Internet Archive Bayerischer Rundfunk Deutsche Erfindungen abgerufen am 21 August 2006 online nicht mehr verfugbar Heinrich Gobel wird zuruckgestuft In Neue Deister Zeitung 11 Marz 2006 vergl Stadt Springe uber Heinrich Gobel Das Museum auf dem Burghof der Stadt Springe hat anders als die fur Denkmale und Tourismus zustandigen Behorden und politische Gremien der Stadt Springe die fruhere Leistungszuschreibung in einer umgestalteten Gobel Ausstellung aufgehoben Marita Scheffler Christian Zett Update fur den Sohn der Stadt In Hannoversche Allgemeine Zeitung Lokalausgabe Springe 5 Juni 2021 S 2 Der QR Code verlinkt auf www springe de goebel Armin Strohmeyer Heinrich Gobel und die Gluhlampe Memento vom 21 Marz 2012 im Internet Archive Beitrag fur radioZeitreisen Bayerischer Rundfunk BR2 9 Marz 2012 Gobel Birne erhalt LED Technik In Hannoversche Allgemeine Zeitung Lokalteil Deisteranzeiger 16 Marz 2018 S 1 Christian Zett Abschied von Lugenlampenhausen In Hannoversche Allgemeine Zeitung Lokalteil Deisteranzeiger 22 Marz 2018 S 1 Ralf T Mischer Historiker wirft Licht auf Gobel In Hannoversche Allgemeine Zeitung Lokalteil Deisteranzeiger 21 April 2018 S 1 Timo Thalmann Hochstapler als Namensgeber In Weser Kurier 30 November 2017 abgerufen am 15 Marz 2018 Normdaten Person GND 118695657 lobid OGND AKS VIAF 13101580 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gobel HeinrichALTERNATIVNAMEN Goebel HenryKURZBESCHREIBUNG deutsch amerikanischer Feinmechaniker und ErfinderGEBURTSDATUM 20 April 1818GEBURTSORT SpringeSTERBEDATUM 4 Dezember 1893STERBEORT New York nbsp Dieser Artikel wurde am 22 August 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Gobel amp oldid 234253228