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Knissen ist eine ehemalige Gemeinde spater Gemeindeteil und heute amtlich ausgewiesener Wohnplatz im Ortsteil Thalberg der Kurstadt Bad Liebenwerda im sudbrandenburgischen Landkreis Elbe Elster Der Ort befindet sich an der Landesstrasse 653 Knissen auf einer geschichtlichen Karte des Kreises Liebenwerda 1910 Ortsansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Urkundliche Ersterwahnung und Ortsname 1 2 Wiederansiedlung in Knissen im 19 Jahrhundert 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrkundliche Ersterwahnung und Ortsname Bearbeiten nbsp Die Kolonie Knissen und die etwas sudlich gelegene Wustung Knissen auf einer Skizze von Heinrich Nebelsieck 1909 Die erste urkundliche Erwahnung von Knissen erfolgte im Jahre 1235 als Knussyn 1 Markgraf Heinrich von Meissen belehnte in jenem Jahr den Zeidelmeister Ulrich von Rummelshain mit dem Land an der Premnitz einem Gebiet welches unter anderem die Dorfer Knissen und Thalberg sowie die Veste Harig an der Schwarzen Elster nahe Zeischa einschloss 2 3 1243 wurde der Ort dann als daz dorff knuessyn bezeichnet und 1505 als Knossen Der Ortsname ist slawischen Ursprungs Die Deutung ist dabei eher unklar Vermutlich wurde damit ein Ort am Sumpf oder eine Stelle mit fauligem Wasser bezeichnet 3 Bis zur Reformation war der durch die Knissener Gemarkung fuhrende Pilgerweg Pilarum von Bedeutung Auf ihm zogen die Pilger aus dem Brandenburgischen durch die Liebenwerdaer Heide nach Liebenwerda zur Kapelle Zum heiligen Kreuz die sich dort vor dem Grossenhayner Tor befand und wo sich ein Marienbildnis befand das zahlreiche Pilger anzog Ausserdem hatten die auf der Burg Liebenwerda ansassigen Herrscher wie die Kurfursten Rudolf III und Friedrich der Sanftmutige Heiligtumer und Reliquien von ihren Wallfahrten den Kirchen der Stadt gespendet was ebenfalls Wallfahrer bewog in die Stadt zu pilgern 4 5 6 Knissen fiel spater mit dem benachbarten Thalberg in den Machtkampfen zwischen den Anhangern des Klosters Dobrilugk auf der einen und den Ileburgern mit ihren Anhangern auf anderen Seite zum Opfer Bereits in den Jahren 1504 und 1585 7 wurde der Ort als wust erwahnt 8 9 Der Standort der Wustung wird in einem im Jahre 1909 in der Schwarzen Elster erschienenen Aufsatz von Heinrich Nebelsieck als gleich ostlich von der sudostlichen Ecke des grossen Teiches beschrieben 9 Wiederansiedlung in Knissen im 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Urmesstischblatt von 1847In Friedrich Gottlob Leonhardis Erdbeschreibung der churfurstlich und herzoglich sachsischen Lande aus dem Jahre 1803 und in Band 6 des im Jahre 1817 erschienenen Vollstandigen Staats Post und Zeitungs Lexikons von Sachsen von August Schumann wird beschrieben dass ein Teil der Wusten Mark Knissen zum Amtsdorf Maasdorf gehorte 10 11 Und auch auf einem im Jahre 1847 erschienenen Urmesstischblatt und auf der Karte des Kreises Liebenwerda im Atlas der Provinz Sachsen des Flemming Verlags 1848 1869 ist die Ortslage von Knissen dann bis auf einige Wohnplatze immer noch nicht verzeichnet Allerdings entstand hier bald eine Kolonie die sich von der heutigen Landesstrasse abzweigend hauptsachlich entlang der Knissener Strasse in sudostlicher Richtung zog Dem Amtsblatt der Regierung zu Merseburg zufolge gehorte diese ab dem Jahre 1874 zum Amtsbezirk Maasdorf des Kreises Liebenwerda 12 Ab dem folgenden Jahr gehorte die Kolonie dann auch offiziell zur Gemeinde Maasdorf 1 Im Jahre 1936 kam Knissen schliesslich zu Thalberg welches mit der Zuordnung von Knissen und seinen Feldfluren wieder eine Gemarkungsflache bekam die es zwischenzeitlich fur einige hundert Jahre verloren hatte da sie wie Knissen wust gefallen war Thalberg wurde als Siedlung zwischen 1785 und 1802 wieder angelegt gehorte zuvor zu Theisa und besass bis auf 17 5 Morgen Dorflage keine eigene Flur mehr 13 Der Ort wurde dadurch wieder eine eigenstandige Gemeinde 1 Im Jahre 1993 wurde der gesamte Ort schliesslich in die Stadt Bad Liebenwerda eingemeindet 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Knissen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Waldemar Schmidt Ortsteil Thalberg In Verein fur Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e V Hrsg Chronik der Stadt Liebenwerda Winklerdruck Bad Liebenwerda 2007 S 268 269 M Karl Fitzkow Der Harig bei Zeischa In Heimatkalender fur den Kreis Bad Liebenwerda 1955 1955 S 97 99 a b Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin be bra Wissenschaft Berlin 2005 ISBN 3 937233 30 X S 92 M Karl Fitzkow Zur alteren Geschichte der Stadt Liebenwerda und ihres Kreisgebietes Bad Liebenwerda 1961 S 31 Die Stadt als Wallfahrtsort In Verein fur Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e V Hrsg Chronik der Stadt Liebenwerda Winklerdruck Bad Liebenwerda 2007 S 25 August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungs Lexikon von Sachsen Band 5 Zwickau 1818 in einem Vertrag zwischen Dobra und dem Amt Liebenwerda Rudolf Lehmann Mitteldeutsche Forschungen Band 55 Bohlau Verlag 1968 S 35 a b Heinrich Nebelsieck Die Wustungen im Kreise Liebenwerda In Die Schwarze Elster Nr 98 1909 kostenlose heimatkundliche Beilage zum Liebenwerdaer Kreisblatt August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungs Lexikon von Sachsen Band 6 Zwickau 1817 Friedrich Gottlob Leonhardi Erdbeschreibung der churfurstlich und herzoglich sachsischen Lande Band 2 Leipzig 1803 Amtsblatt der Regierung zu Merseburg 1874 S 13 Rudolf Matthies Aus der Geschichte des Dorfes Theisa Fortsetzung In Die Schwarze Elster Nr 539 1937 kostenlose heimatkundliche Beilage zum Liebenwerdaer Kreisblatt 51 53275 13 443972222222 Koordinaten 51 31 57 9 N 13 26 38 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Knissen amp oldid 236648747