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Das Kloster St Matthias war eine Benediktinerabtei im heutigen Stadtteil Zellerfeld im Oberharz Das Kloster wurde um 1200 gegrundet und wurde 1431 wieder aufgelost Wegen seiner Lage im damaligen Cella fruherer Name fur Zellerfeld wurde das Kloster umgangssprachlich auch Kloster Cella genannt Geschichte BearbeitenDas genaue Datum der Klostergrundung ist nicht uberliefert man schatzt aber dass diese um 1200 durch Monche des Domstiftes zu Goslar Kaiserstift Simon und Judae erfolgte Das Kloster wurde an der sogenannten alten Harzstrasse gegrundet die von Goslar uber den Harz nach Osterode fuhrte und die auch als Pilgerpfad zwischen Norddeutschland und Rom genutzt wurde Es lag auf dem Gebiet des heutigen Zellerfeld ungefahr an der Stelle an der spater eine Volksschule stand Die erste Erwahnung des Klosters stammt aus dem Jahre 1208 in dieser wird als Vorsteher der Abt Alexander genannt und seine Ernennung durch den Erzbischof von Mainz bestatigt 1 Papst Honorius III stellte das Kloster 1223 unter seinen Schutz 2 Fruhere Erwahnungen des Klosters lauteten Monasterium sancti Mathie apostoli ordinis sancti Benedicti Maguntine diocesis 1249 sente Mathiese to der Tzelle 1271 de Cella in Cellis und in Cella in monte Hartonis um 1300 Der Name Cella leitet sich ubrigens nicht aus der lateinischen Bezeichnung cella fur die Aussenstelle eines Klosters her sondern aus dem Namen Tzelle fur den Zellbach der wiederum seinen Ursprung in dem germanischen Wort kellu sumpfiges Wasser hat 3 Das Kloster lag auf dem Gebiet des Reichsforstes im Oberharz das 1235 in den Besitz des Herzogtums Braunschweig Luneburg uberging Es gehorte zur Kirchenprovinz Mainz und dort zum Archidiakonat Norten Schutzheiliger war der Apostel Matthias Kirchlich gehorte das Kloster zwar zum Erzbistum Mainz fur die Wahl des Abtes und die wirtschaftliche Sicherstellung war jedoch das Domstift zu Goslar zustandig das zum Diozese Hildesheim gehorte Die Goslarer konnten auch uber die Einkunfte des Klosters verfugen Fur die Bestatigung des gewahlten Abtes und dessen Amtseinfuhrung hingegen war der Erzbischof von Mainz zustandig Diese Doppelzugehorigkeit hatte mehrfach zu Streitigkeiten uber Zustandigkeiten gefuhrt Auch versuchte die wirtschaftlich starke Stadt Zellerfeld auf die Wahl des Abtes Einfluss zunehmen und machte 1239 und 1245 dem Domstift zu Goslar die Wahl des Abtes streitig In dieser Forderung wurden die Burger auch durch den Mainzer Erzbischof unterstutzt beide Male wurde die Forderung der Zellerfelder aber abgewiesen 4 Der Besitz des Klosters erstreckte sich laut einer Beschreibung aus dem Jahre 1301 im Norden bis Erbprinzentanne im Westen bis kurz vor Wildemann im Suden bis Buntenbock und im Osten bis zu den Pfauenteichen ostlich von Clausthal Eine genaue Aufzahlung der Einkunfte des Klosters ist nicht uberliefert die Monche rodeten aber Teile des umliegenden Waldes und betrieben auf den so gewonnenen Flachen Weidewirtschaft Auch wird angenommen dass sie versucht hatten Ackerbau zu betreiben 5 Das Kloster entwickelte sich zu einem angesehenen Institution der Kirche und wurde vom Papst haufiger mit besonderen Aufgaben betraut So war es z B mit der Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Bischofen betraut Das Kloster erhielt auch das Recht die Insignien eines Bischofshutes und stabes zu benutzen weiter erhielt es die Auszeichnung mit rotem statt normalem grunen Wachs zu siegeln eine besondere vom Kaiser verliehene Gnade 6 Mit dem Erloschen der mittelalterlichen Periode des Harzer Bergbaus um 1350 ging auch die Bedeutung des Klosters zuruck und es wurde von den Monchen verlassen In einer Urkunde vom 3 Mai 1431 verfugte Papst Eugen IV die Aufhebung des Klosters die noch verbliebenen Besitztumer wurden dem Domstift zu Goslar zugesprochen Da sich daraufhin weder die Klosterbruder noch der letzte Abt des Klosters Abt Hermann Schunemann meldeten wurde am 10 Juli 1432 durch das Gericht die Aufhebung am Tor des Klosters angeschlagen 7 In der Folgezeit wurde das Kloster mehrfach von Rauberbanden geplundert und verfiel Auf den Ruinen des Klosters wurde 1538 die erste Zellerfelder Kirche erbaut Diese wurde 1563 durch einen grosseren Bau ersetzt der 1672 dem grossen Brand zum Opfer fiel und als deren Nachfolger 1675 bis 1683 die noch heute bestehende St Salvatoris Kirche errichtet wurde Zur Erinnerung an das Matthiaskloster wurde in der 1961 neu erbauten katholischen St Nikolaus Kirche in Clausthal eine Darstellung des Apostels Matthias angebracht Literatur BearbeitenHerbert Lommatsch 450 Jahre Clausthal Zellerfeld Aus dem Werdegang und der Geschichte der Bergstadt Clausthal Zellerfeld Hrsg Friedrich Seidel Ed Piepersche Buchdruckerei und Verlagsanstalt Clausthal Zellerfeld 1982 DNB 830936823 Das Benediktinerkloster St Matthias in Cella S 22 25 Herbert Dennert Kleine Chronik der Oberharzer Bergstadte und ihres Erzbergbaus uberarb u erw von Herbert Dennert 4 erw Aufl der Chronik der Bergstadt Clausthal Zellerfeld von H Morich Ed Piepersche Buchdruckerei und Verlagsanstalt Clausthal Zellerfeld 1974 DNB 770139108 S 3 8 Lothar Meyer Einfuhrung in die Geschichte der Bergstadt Clausthal Zellerfeld Ed Piepersche Buchdruckerei und Verlagsanstalt Clausthal Zellerfeld 1972 DNB 730371174 Einzelnachweise Bearbeiten Dennert Chronik der Oberharzer Bergstadte S 21 24 Meyer Geschichte der Bergstadt Clausthal Zellerfeld S 7 Seidel 450 Jahre Clausthal Zellerfeld S 22 Seidel 450 Jahre Clausthal Zellerfeld S 22 24 Dennert Chronik der Oberharzer Bergstadte S 4 Dennert Chronik der Oberharzer Bergstadte S 3 4 Seidel 450 Jahre Clausthal Zellerfeld S 2351 8153578 10 3373859 Koordinaten 51 48 55 3 N 10 20 14 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster St Matthias Zellerfeld amp oldid 227527601