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Das Kloster Aghaboe irisch Achadh Bo englisch Aghaboe Priory in Bezug auf die fruhchristliche Zeit auch gerne Aghaboe Abbey genannt wurde um das Jahr 560 von Cainnech 525 598 1 im heutigen County Laois in Irland gegrundet 2 diente von ca 1052 3 bis 1111 und von 1152 bis 1190 als Bischofssitz von Ossory 4 wurde 1234 ein Priorat der Augustiner Chorherren 5 bevor es schliesslich 1382 von Florence Mac Gillapatrick als ein Cainnech gewidmetes Priorat der Dominikaner neu gegrundet wurde und bis zu seiner Aufhebung 1540 im Zuge der Reformation bestand 6 Das Kloster liegt in der gleichnamigen Gemeinde Uberreste des Dominikanerklosters bestehend aus einem einfachen Kirchenschiff und einem Querschiff auf der Sudseite aus dem 15 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenGeographische Lage BearbeitenDas ehemalige Kloster liegt an der R434 auf halben Wege zwischen Borris in Ossory und Durrow im Suden des County Laois auf einem sanft hugeligen Gelande das nach Norden hin abfallt 7 Zur Zeit der Grundung lag das Kloster an der wichtigen Fernstrasse von Tara nach Limerick Slige Dala 8 uber die es auch mit Roscrea und Clonenagh in Verbindung stand 9 Weitere Strassenverbindungen bestanden zum Kloster Monaicha Green Road 10 und zu Clonfert Molua 11 Das Land gehorte zum damaligen Konigreich von Ossory lag an dessen nordlichem Ende 12 und zahlte zu dessen wichtigsten kirchlichen Statten neben Seirkieran und Kilkenny die alle zeitweise Sitz des gleichnamigen Bistums waren 13 Geschichte BearbeitenDie um 560 erfolgte Grundung des Klosters wird traditionell Cainnech zugeschrieben Cainnech gehorte zu den sogenannten zwolf Aposteln Irlands die in Clonard durch Finnian ausgebildet wurden und danach Kloster verteilt uber ganz Irland grundeten 14 Durch die Annalen wird belegt dass er als Abt in Aghaboe 598 verstarb Die Bedeutung des Klosters wird belegt durch die Nennung all der Abte in den Annalen in der Zeit vom 7 bis zum fruhen 12 Jahrhundert 15 Zu den bedeutenden Abten zahlt Fergil oder Feirgil der Irland im Rahmen der Missionierungsbewegung verliess und in Salzburg unter dem Namen Virgilius Bischof von Salzburg wurde 16 Das prosperierende Kloster war von Uberfallen durch die Wikinger in den Jahren 845 und 913 betroffen Im Jahr 1116 brannte das Kloster bis auf die Grundmauern herunter 17 Im 11 Jahrhundert wechselte der Bischofssitz von Seirkieran zu Aghaboe Gwynn vermutet dass der Wechsel um 1052 erfolgte als ein Schrein zu Ehren von Cainnech errichtet wurde 18 Die Zeit als Bischofssitz war jedoch nur kurz bemessen da bereits 1111 durch die Synode von Rathbreasail der Bischofssitz fur Ossory nach Kilkenny verlagert wurde Byrne vermutet hier dass die Verlagerung des Schwerpunkts von Aghaboe nach Kilkenny auf die Nachkommen des Konigs von Leinster Donnchad Mac Gilla Patraic zuruckging die sich im Konflikt mit dem erstarkten Konigreich von Ossory befanden 19 In der Synode von Kells wurde der Bischofssitz jedoch 1152 erneut nach Aghaboe verlagert bis er 1190 durch den Bischof Felix O Dulany endgultig nach Kilkenny transferiert wurde 20 Nach der 1169 beginnenden Invasion Irlands vergab Strongbow Teile der Landereien Aghaboes als Lehen an Adam de Hereford fur die Gegenleistung dass er funf Ritter zur Verfugung stellte 21 Das gesamte Ossory zu dem damals der heutige Suden des County Laois und der Norden des County Kilkenny gehorten fiel unter die Herrschaft der Marshals Die bis dahin herrschende irische Familie der MacGillapatricks zog sich in den Norden Ossorys zuruck in die Gegend von Aghaboe und wurde zu einem Vasallen der Marshals 22 Unter der Herrschaft der Marshals wurde das Kloster 1234 fur die Augustiner Chorherren neu erbaut und als Gemeindekirche verwendet 23 Mit Hilfe von aus England eingewanderten Siedlern erbluhte Aghaboe zu einer kleinen Stadt Dies sollte sich jedoch dramatisch andern als am 5 Mai 1346 Dermot MacGillapatrick den Ort sehr blutig zuruckeroberte Der englische zu Kilkenny gehorende Franziskaner John Clyn schrieb damals On Friday May 5th Dermot MacGillapatrick the one eyed a man much given to treacheries and betrayals and scrupling little to perjure himself for his convenience in alliances with O Caroll burned and destroyed the town of Aghaboe And what was far worse like an unnatural son raising his hand against his parents in his rage he cruelly burned the church of St Canice that most holy abbot and patron of the place with the shrine and its relics Am Freitag den 5 Mai wurde Aghaboe niedergebrannt und zerstort von Dermot MacGillapatrick dem Einaugigen einem Mann der zu Verrat und Treuebruch neigt und wenig Skrupel hat meineidig zu werden wenn es der Allianz mit O Caroll dient Und was noch viel schlimmer war wie ein widernaturlicher Sohn der seine Hand gegen seine Eltern erhebt hat er in seiner Rage die Kirche des Heiligen Cainnech des heiligsten Abtes und Patron des Orts niedergebrannt zusammen mit dem Schrein und seinen Relikten 24 Die Ruckeroberung wurde 1359 abgeschlossen als die Burg in die Hande MacGillapatricks fiel nbsp Piscina im sudlichen Querschiff 15 Jahrhundert1382 grundete Florence MacGillapatrick das Kloster als Haus der Dominikaner neu Dies markiert den Ubergang von weitgehend unter den englischen Herrschern gegrundeten Hausern zu solchen unter irischen Schirmherrschaft 25 Es bleibt unklar ob das Kloster genau auf dem Grund des alten Klosters errichtet wurde oder ob die Gemeindekirche spater die 1818 errichtete anglikanische Kirche 26 diesen Platz einnimmt 27 Die Liste der Priore ist erhalten 28 und weist einen hohen Anteil an Iren auf darunter nicht wenige aus den herrschenden Familien der benachbarten Territorien jedoch auch einige aus Connacht und Munster 29 Die durchschnittliche Zahl der Bruder wird auf etwa 12 bis 15 geschatzt womit es zu den eher kleineren Gemeinschaften gehorte 30 Im Vergleich zu Athenry war der Landbesitz mit nur einem Acre Land innerhalb der Klostermauern 31 und etwa 76 Acre und 12 einfachen Wohnhausern 32 eher bescheiden aber auch nicht ganz dem Ideal eines Mendikantenordens entsprechend 33 Im Zuge der Reformation wurde 1540 das Kloster aufgehoben Der Wert der Gebaude und der Landereien wurde 1541 auf 50 Schilling und 10 Pence geschatzt Das Kloster fiel zusammen mit dem Pfarrgebaude 1601 an Florence Fitzpatrick 34 Die Bruder versuchten noch weiterhin vor Ort tatig zu bleiben Die fur Seraphinus Cavalli wahrend seiner Amtszeit als Ordensmeister 1571 1635 zusammengestellte Liste der irischen Dominikanerkloster nennt Aghaboe jedoch nicht 35 1635 berichtete der damalige Bischof von Ossory David Rothe 36 nach Rom dass das Kloster Aghaboe entweder bereits eine Ruine sei oder weltlich genutzt werde 37 Von dem Kloster stehen nur noch das Kirchenschiff und das sudliche Querschiff Von der Nordwand des Kirchenschiffs sind nur noch Grundmauern erhalten und von den nordlichen davon gelegenen Wohngebauden des Klosters ist nichts mehr erhalten Einige der im gotischen Masswerk ausgefuhrten Fenster auf der Sudseite des Kirchenschiffs und der Ostseite des Querschiffs sind 1773 fur die private Gartenanlage von Frederick Trench in Ballinakill ausgebaut worden und dort bis heute erhalten 38 Die vollig von Buschwerk und Efeu uberwucherten Ruinen wurden in den 1980er Jahren in einer gemeinschaftlichen Aktion der Anwohner hergerichtet Diese Bemuhungen fuhrten zur Verleihung eines Preises im Rahmen der irlandweiten Competition for Community Achievement im Marz 1989 39 Literatur BearbeitenAubrey Gwynn R Neville Hadcock Medieval Religious Houses in Ireland Longman London 1970 ISBN 0 582 11229 X Thomas S Flynn The Irish Dominicans 1536 1641 Four Courts Press Dublin 1993 ISBN 1 85182 122 8 Joseph Kennedy The Monastic Heritage amp Folklore of County Laois Lisheen Publications Roscrea 2003 ISBN 0 9542331 5 8 Benedict O Sullivan Medieval Irish Dominican Studies Hrsg Hugh Fenning Four Courts Press Dublin 2009 ISBN 978 1 84682 151 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aghaboe Priory Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Annalen von Ulster U527 1 und U599 2 Jahreszahlen korrigiert nach dem Tabellenwerk von Daniel P Mc Carthy Memento vom 13 November 2013 im Internet Archive Kennedy S 9 Gwynn S 28 Gwynn S 101 O Sullivan S 68 Kennedy S 12 Gwynn S 221 Ordnance Survey of Ireland Hrsg Discovery Series 60 Dublin 1997 ISBN 1 901496 26 0 Planquadrat S 32 85 Kennedy S 9 Lisa M Bitel Isle of the Saints Monastic Settlement and Christian Community in Early Ireland Cork University Press Cork 1990 ISBN 1 85918 017 5 S 28 Kenney S 9 Kennedy S 9 Namentlich noch erhalten als Green Cross Roads auf Planquadrat S 26 84 Kenney S 9 Siehe auch Gwynn S 376 T M Charles Edwards Early Christian Ireland Cambridge University Press 2000 ISBN 0 521 03716 6 S 262 Gwynn S 28 John Ryan Irish Monasticism Origins and Early Development Talbot Press Dublin 1931 S 123 Gwynn S 28 S 376 in Hans Dietrich Kahl Zur Rolle der Iren im ostlichen Vorfeld des agilofingischen und fruhkarolingischen Baiern In Heinz Lowe Hrsg Die Iren und Europa im fruheren Mittelalter Teilband 1 Klett Cotta Stuttgart 1982 ISBN 3 12 915470 1 S 375 398 Kennedy S 12 Zum Uberfall im Jahr 845 siehe auch Marie Therese Flanagan Irish Royal Charters Texts and Contexts Oxford University Press Oxford 2005 ISBN 0 19 926707 3 S 159 Zum Uberfall von 913 siehe auch S 854 in F J Byrne Ireland before the battle of Clontarf In Daibhi o Croinin Hrsg Prehistoric and Early Ireland Oxford University Press Oxford 2005 ISBN 0 19 821737 4 S 852 861 Gwynn S 28 S 24 in F J Byrne The trembling sod Ireland in 1169 In Art Cosgrove Hrsg A New History of Ireland Teil 2 Medieval Ireland 1169 1534 Oxford University Press Oxford 1987 ISBN 0 19 953970 7 S 14 42 O Sullivan S 68 Siehe auch Fussnote 75 in Marie Therese Flanagan Irish Royal Charters Texts and Contexts Oxford University Press Oxford 2005 ISBN 0 19 926707 3 S 57 Goddard Henry Orpen Ireland under the Normans 1169 1333 3 und neugesetzte Auflage Volume 1 Four Courts Press Dublin 2005 ISBN 1 85182 715 3 S 388 O Sullivan S 68 Kennedy S 12 Lord Killanin Michael V Duignan The Shell Guide to Ireland 2 Auflage Ebury Press London 1967 S 55 Zitat ubernommen von O Sullivan S 69 der verweist auf John Clyn The Annals of Ireland by Friar John Clyn Hrsg B Williams Dublin 2007 O Sullivan S 68 Fruhe irische Grundungen sind Roscommon und Derry siehe O Sullivan S 99 Zum Baujahr siehe Kennedy S 9 O Sullivan S 69 de Burgo geht davon aus dass das Dominikanerkloster den Platz einnimmt wahrend Ware dem widerspricht O Sullivan S 69 verweist auf Archdall O Sullivan S 95 O Sullivan S 92 O Sullivan S 145 Gwynn S 221 O Sullivan S 145 Gwynn S 221 Flynn S 69 Royal Historical Society Hrsg Handbook of British Chronology 3 Auflage Cambridge University Press 1986 ISBN 0 521 56350 X S 440 Flynn S 274 275 Kennedy S 14 Siehe die Gedenktafel im Kirchenschiff Datei Aghaboe Priory of St Canice Nave Plaque Community Achievement 2010 09 02 jpg52 922274 7 514023 Koordinaten 52 55 20 2 N 7 30 50 5 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Aghaboe amp oldid 235564802