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Das Klettergebiet Zittauer Gebirge ist ein kleineres deutsches Klettergebiet mit etwa 1800 Kletterwegen Es befindet sich im Zittauer Gebirge im Osten des Landes Sachsen Es ist das nach der Sachsischen Schweiz bedeutendste Klettergebiet in Sachsen Kletterer im Sudriss am Ernst Schulze SteinWie in der benachbarten Sachsischen Schweiz wurden schon Ende des 19 Jahrhunderts die ersten Felsen fur den Klettersport erschlossen Die bedeutendsten Klettergipfel sind Kelchstein Jonsdorfer Monch Ernst Schulze Stein Waldtorwachter und die Zwillinge Es gibt uber 100 freistehende Sandsteinfelsen und mehrere grosse Massivwande welche teilweise uber 40 Meter hoch sind Des Weiteren gibt es im Gebirge uber hundert Quacken welche in einem speziellen Quackenfuhrer beschrieben sind Im Jahr 1994 wurde zudem nach Vorbildern im Alpenraum ein Klettersteig in den Nonnenfelsen in Jonsdorf eroffnet Im Jahr 2006 folgte in Oybin unterhalb der Grossen Felsengasse ein zweiter Klettersteig Inhaltsverzeichnis 1 Teilgebiete und Gebietscharakteristika 2 Geschichte 3 Rechtsgrundlage 4 Weblinks 5 NachweiseTeilgebiete und Gebietscharakteristika BearbeitenDas Zittauer Gebirge ist in drei Klettergebiete das Weissbachtal Oybin und Jonsdorf unterteilt wobei der Talkessel von Oybin mit dem alles beherrschenden Berg Oybin mit Klosterruine den Hauptteil der Kletterziele stellt Erwahnenswert sind die Massivwande am Berg Oybin die Felsengruppe der Rosen und Bienenhaidsteine sowie die Felsgruppe um die Gratzer Hohle Das Gestein im Klettergebiet ist Sandstein mit der ganzen Breite an Festigkeit und Griffigkeit Die vielen eingelagerten Kiesel erschweren das Klettern vor allem im Jonsdorfer Gebiet und fuhren beim Kamin und Rissklettern meist zu bleibenden Eindrucken Dagegen ist er im Bereich der Rosen und Bienenhaidsteine sowie des Kelchsteines weich und meist auch bruchig Aus diesem Grund sollte bei Feuchtigkeit das Klettern unterbleiben da sich einige Wege schon in einem desolaten Zustand befinden In vielen Teilen etwa der Topfer Nordseite Topferturme Brutende Henne ist der Sandstein durch die fruhzeitliche Vulkantatigkeit gefrittet und somit sehr fest Alle Kletterziele sind auf Grund der geringen Grosse des Gebietes schnell erreichbar Die Schwierigkeiten gehen bis in den oberen zehnten Grad sachsisch wobei der Hauptteil im 5 8 Grad liegt Die Sicherung ahnelt der Sachsischen Schweiz also kommen Knotenschlingen und Ringe zum Einsatz Sie entspricht etwa dem Niveau der Sachsischen Schweiz meist ist die Sicherung besser Geschichte BearbeitenAm 10 November 1875 wurde der Nordliche Uhustein mit kunstlichen Hilfsmitteln durch Gustav Jahn und Max Richter bezwungen Vorher gab es jedoch schon aus einer anderen Motivation heraus eine Besteigung Sprung auf dem Schluchtwachter am Berg Oybin Die erste hilfsmittelfreie Besteigung eines Gipfels erfolgte 1895 durch Adolf Grahler im Weissbachtal auf den eher unbedeutenden Gipfel Bohmisches Tor In den Jahren kurz nach der Jahrhundertwende wurden wie auch in der Sachsischen Schweiz dann fast alle bedeutenden Gipfel bestiegen Durch die raumliche Nahe zum Elbsandsteingebirge kam es bald zu engen Wechselwirkungen Ubernahme der Kletterregeln gegenseitiger Besuch der Gebirge mit dem sachsischen Hauptklettergebiet Die Kletterschwierigkeiten jedoch erreichten in der Anfangszeit nie das Niveau der Sachsischen Schweiz So wurde im Gegensatz zum Elbsandsteingebirge der siebte sachsische Schwierigkeitsgrad erst 1924 durch Gerhard Grabs am Sudriss des Ernst Schulze Steines erreicht In den 1920er Jahren wurde als Hohepunkt dieser Periode die Route Thomashangel VIIb am Waltersdorfer Turm erstbegangen Es wurden weitere Klettereien im unteren Schwierigkeitsgrad erstbegangen Die Erschliesser waren damals Alfred Huttler und die Gebruder Zimmer In den 1930er Jahren wurde dann am Ernst Schulze Stein Ostkante und dem Sudlicher Uhustein Hochwaldkante der obere siebte Grad erreicht Den achten Schwierigkeitsgrad erreichte erstmals kurz nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 Siegfried Schreiber bei der ersten freien Besteigung des Kelchsteines Dieser Gipfel war schon zuvor mit kunstlichen Hilfsmitteln erreicht worden Am Waldtorwachter folgte mit den Willi Hauptmann Gedachtnis Weg 1957 das obere Ende des achten sachsischen Grades durch Heinz Urban Zu diesem Zeitpunkt hatte das Kletterkonnen das Niveau der Sachsischen Schweiz erreicht In den 1950er und 1960er Jahren wurden dann viele schone aber auch anspruchsvolle Wege eroffnet und auch noch einige Gipfel bzw Massive erschlossen Die Haupterschliesser waren Helmut Bardoux Horst Haufe Georg Hilse Fritz Hubner Manfred Thiele und Horst Umlauft Das Jahr 1972 brachte dann durch Klaus Leupolt in der Strapaze am Sudostlichen Zwilling den ersten Weg im neunten sachsischen Grad Er war zusammen mit Frank Richter und Horst Umlauft in den 1960er und 1970er Jahren der Haupterschliesser Von 1972 bis 1980 stagnierte die Schwierigkeitsentwicklung im Zittauer Gebirge wahrend sie dank Bernd Arnold in der Sachsischen Schweiz eine rasante Entwicklung nahm Ende der 1970er Jahre und 1980er Jahre begann dann auch im Zittauer Gebirge das sportlich orientierte Klettern und es kam zu einer kurzen explosionsartigen Schwierigkeitsentwicklung Fuhrend war hier eine Gruppe mit Steffen Otto Michael Urbczat Michael Urban und Werner Schonlebe So wurde im Jahr 1981 von Werner Schonlebe am Nordwestlichen Zwilling der zehnte sachsische Grad erreicht Diese Route war zu dieser Zeit der schwerste Weg in Sachsen und durfte zum damaligen Zeitpunkt eine der schwersten in Europa gewesen sein Gesteigert wurde die Schwierigkeit zwei Jahre spater mit dem Weg Trilogie Xb c Im Jahr 1997 begradigten Andreas Proft und Jurgen Schmeisser diesen Weg Als Trilogie direkt wurde er zum ersten Weg im elften Schwierigkeitsgrad XIa im Zittauer Gebirge 1 Rechtsgrundlage BearbeitenVom Landkreis Gorlitz wurde am 25 August 2017 eine Allgemeinverfugung fur das Felsklettern im Landschaftsschutzgebiet Zittauer Gebirge erlassen In einer dazu gehorigen Anlage sind 130 Felsbildungen aufgelistet an denen das Klettern erlaubt ist Dies bildet die Grundlage fur den zweisprachigen digitalen Kletterfuhrer des Lausitzer und Zittauer Gebirges 2 3 Weblinks BearbeitenAlpenvereinsektion Zittau Das Zittauer Gebirge bei www cehceh deNachweise Bearbeiten http www climbing de Allgemeinverfugung des Landkreises Gorlitz fur das Felsklettern im Landschaftsschutzgebiet Zittauer Gebirge vom 25 August 2017 Anlage 1 zur Allgemeinverfugung des Landkreises Gorlitz fur das Felsklettern im Landschaftsschutzgebiet Zittauer Gebirge vom 25 August 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klettergebiet Zittauer Gebirge amp oldid 184717586