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Klement Slavicky 22 September 1910 in Tovacov Mahren 4 September 1999 in Prag war ein tschechischer Komponist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Preise und Auszeichnungen Auswahl 3 Werke Auswahl 3 1 Gesang und Orchester 3 2 Orchesterwerke 3 3 Duo und Kammermusik 3 4 Klavier solo oder vierhandig 3 5 Andere Instrumente solo 3 6 Solostimme n und Instrument e 3 7 Chor a cappella oder mit Begleitung 4 CD Diskographie Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIn der wenige Kilometer sudlich von Olmutz gelegenen kleinen Gemeinde Tovacov deutsch Tobitschau geboren erhielt Slavicky ersten Musikunterricht bei seinem gleichnamigen als Chorleiter und Organist wirkenden Vater einem Schuler von Leos Janacek 1927 1931 studierte er am Prager Konservatorium Komposition Klavier Viola und Dirigieren Seine Lehrer waren u a Karel Boleslav Jirak Komposition Pavel Dedecek Dirigieren Frantisek Stupka Bratsche sowie Ruzena Kurzova Klavier 1931 1933 schloss er eine Meisterklasse in Komposition bei Josef Suk und 1934 1936 eine weitere in Dirigieren bei Vaclav Talich an 1936 1951 wirkte Slavicky als Lektor Dirigent und Aufnahmeleiter beim Rundfunk in Prag Wahrend des Zweiten Weltkriegs und der Okkupation Tschechiens durch das Dritte Reich befand er sich in innerem Widerstand und widmete sich in seinem Schaffen bevorzugt patriotischen Themen Eines der ersten Nachkriegswerke war das Chorstuck Lidice in dem er die Ausloschung jenes Ortes und seiner Bevolkerung durch die Nationalsozialisten thematisierte Nicht minder in deutlicher Distanz zum 1948 bis 1989 herrschenden kommunistischen Regime in der Tschechoslowakei stehend tragen mehrere Werke Slavickys religiosen Charakter oder gelten einem von der Regierung nicht kritisierbaren sondern ideologisch sogar geduldeten internationalen Friedensgedanken wie etwa die dem Gedachtnis Albert Schweitzers gewidmete Sonate Freundschaft oder die Sinfonietta Nr 4 Pax hominibus in universo orbi zum 40 Jahrestag der Grundung der Vereinten Nationen 1 Immer wieder wurden einzelne seiner Werke von den Behorden als formalistisch eingestuft Druckauflagen vernichtet und Auffuhrungen verboten 1951 verlor er aus politischen Grunden seine Stelle als Musikdirektor beim Prager Rundfunk Da er die Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei verweigerte wurde er aus dem Tschechoslowakischen Komponistenverband und weiten Bereichen des Musiklebens ausgeschlossen Politisch nicht anfechtbar war seine als Konsequenz daraus erfolgte Zuwendung zur mahrischen Volksmusik aus der als Hauptwerk die Mahrischen Tanzfantasien 1951 resultierten Beim Radio hatte Slavicky seine spatere Frau Vlasta Voborska 1911 2004 Tochter des Komponisten Kamil Voborsky kennengelernt Sie wurde ebenso wie ihr Mann 1951 entlassen konnte aber 1951 1960 als Lehrerin in der Musikschule Kadan arbeiten sodass auch er sich in diesen Jahren oft langere Zeit in der nordwestbohmischen Stadt aufhielt und dort u a Konzerte mit geistlicher Musik organisierte und bei Sonntagsgottesdiensten die Orgel spielte 2005 wurde die Kunstgrundschule von Kadan nach Klement Slavicky benannt 2 Slavickys weiterer Schaffensweg war zunachst von politischen Lockerungen dann neuerlicher kritischer Beurteilung seiner Positionen und repressiven Massnahmen nach der Niederschlagung des Prager Fruhlings begleitet Erst mit dem Ende der kommunistischen Herrschaft wurde er vollstandig rehabilitiert und sein Gesamtwerk in seinem Heimatland vollstandig zuganglich Nach der Samtenen Revolution war er von 1990 bis 1993 Prasident und nachfolgend Ehrenprasident der Kunstlervereinigung Umelecka beseda Zudem hatte er Funktionen als Vorsitzender der Suk Gesellschaft und als Vizeprasident der Dvorak Society London inne Klement Slavicky starb am 4 September 1999 in Prag 3 Sein einziger Sohn Milan Slavicky 1947 2009 war ebenfalls Komponist und Musikwissenschaftler 4 Preise und Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1941 Preis der Tschechischen Akademie fur Wissenschaft und Kunst fur die Sinfonietta Nr 1 Impetus 1940 1967 Ehrentitel zaslouzily umelec Verdienter Kunstler der CSSR 1985 Goldmedaille der UNO fur die Sinfonietta Nr 4 Pax hominibus in universo orbi 1985 Goldene Gedenkmedaille der Palacky Universitat Olmutz 1989 Slavicky verweigert die Annahme des von der tschechoslowakischen Regierung 1988 zuerkannten Ehrentitels narodni umelec Nationalkunstler mit Hinweis auf die vom Regime unterdruckten Gedenkfeiern anlasslich des 20 Jahrestages der als Protest gegen die Niederschlagung des Prager Fruhlings im Januar 1969 erfolgten Selbstverbrennung des Studenten Jan Palach 5 1995 Preis des Tschechischen Musikrats fur das Lebenswerk 1995 Benennung des Planeten 11325 Slavicky nach Klement SlavickyWerke Auswahl BearbeitenGesang und Orchester Bearbeiten Prirode Natur Zwei Gesange nach Texten von Stanislav Kostka Neumann und Jan Rovensky fur hohe Stimme und Orchester 1942 Sinfonietta Nr 4 fur Sopran Rezitation Tasteninstrumente Schlagzeug und Streichorchester Pax hominibus in universo orbi 1984 Orchesterwerke Bearbeiten Fantasie fur Orchester und Klavier 1931 Sinfonietta Nr 1 Impetus 1939 1940 Mahrische Tanzfantasien 1951 Rhapsodische Variationen 1953 Sinfonietta Nr 2 1962 Sinfonietta Nr 3 Konzert fur Orchester 1980 Duo und Kammermusik Bearbeiten Streichquartett Nr 1 1932 Blasertrio 1937 Suite fur Oboe und Klavier 1959 Intermezzi mattutini fur Flote und Harfe 1965 Trialog fur Violine Klarinette und Klavier 1966 Capricci fur Horn und Klavier 1967 Streichquartett Nr 2 1972 Poem und Rondo fur Violoncello und Klavier 1973 Sonate fur Violine und Klavier Freundschaft 1974 Sentenze fur Trompete und Klavier 1976 Rhapsodie fur Viola solo 1987 Klavier solo oder vierhandig Bearbeiten Drei Stucke 1947 I Burleske II Intermezzo III Toccata Sonate Zamysleni nad zivotem Reflexionen uber das Leben 1958 Auf weissen und schwarzen Tasten Zyklus fur junge Pianisten 1958 Klavier und Jugend Zyklus fur junge Pianisten 1958 Zwolf kleine Etuden 1964 Etuden und Essays 1965 Suite fur Klavier zu vier Handen 1968 Pisen domova Lied der Heimat und Furiant fur Klavier zu vier Handen 1971 Intermezzo lirico 1987 Andere Instrumente solo Bearbeiten Fresken fur Orgel 1957 Invokation fur Orgel 1963 Partita fur Violine 1963 Musica monologica fur Harfe 1973 Drei Studien fur Zymbal 1983 Rhapsodie fur Viola 1987 Musica fur Horn 1988 Solostimme n und Instrument e Bearbeiten Geistliche Lieder nach lateinischen Texten fur Gesang und Orgel 1942 Zpev rodne zeme Gesang der Heimat Mahrische Lieder fur Tenor und Klavier 1942 Vonicka Blumenstrausschen Zwolf Lieder nach Worten von Jarmila Urbankova 1946 Ej srdenko moje Ei mein Herzchen Zyklus nach mahrischer Volksdichtung fur hohe Stimme und Klavier 1954 Chor a cappella oder mit Begleitung Bearbeiten Me matce Meiner Mutter nach Worten von Josef Vaclav Sladek fur Mannerchor a cappella 1942 Lidice nach Worten von Frantisek Halas Doppelchor fur Mannerstimmen 1945 Sohaje Liebeslieder nach mahrischer Volksdichtung fur Frauenchor 1948 rev 1950 1951 Madrigale nach tschechischer mahrischer und slowakischer Volksdichtung fur gemischten Kammerchor a cappella 1959 Deti radost a zpev Kinder Freude und Gesang nach Volkspoesie fur Kinderchor und Klavier 1961 Jarni kolotoc Fruhlingskarussell nach Worten von Vaclav Fischer fur Kinderchor Flote und Klavier 1969 Psalmen nach Texten aus dem Alten Testament fur Soli gemischten Chor und Orgel 1970 Volam slunicko Ich rufe dich Sonne Kinderlieder nach Worten von Vaclav Fischer 1974 Cesta ke svetlu Der Weg zum Licht Dramatisches Fresko nach einem Gedicht von Jiri Mahen fur Mannerchor Rezitation und Solostimme 1980 Letni den Sommertag nach Worten von Vaclav Fischer fur Kinderchor und Klavier 1983 Ptaci rok Das Vogeljahr nach Worten von Ivo Fischer fur Kinderchor und Klavier 1985 CD Diskographie Auswahl BearbeitenSinfonietta Nr 4 Pax hominibus in universo orbi Psalmen fur Soli gemischten Chor und Orgel Pavel Kuhn Chor Prager Symphoniker Jiri Belohlavek Dir auf Protokol XX Klement Slavicky Supraphon 1994 6 Blasertrio Drei Kompositionen fur Klavier Ej srdenko moje fur hohe Stimme und Klavier Sonate fur Violine und Klavier Freundschaft div Interpreten auf Klement Slavicky Chamber Works Clarton 1995 Rhapsodische Variationen Tschechische Philharmonie Karel Ancerl Dir auf Borkovec Eben Slavicky Klavierkonzerte Rhapsodische Variationen Panton 1999 Invokation fur Orgel Vaclav Rabas Org auf Ceska Soudoba Hudba Varhanni tvorba Cesky Rozhlas 1999 Partita fur Violine Petr Macecek Vl auf Petr Macecek Violine Waldmann 2001 Mahrische Tanzfantasien Rhapsodische Variationen Tschechische Philharmonie Karel Ancerl Dir auf Karel Ancerl gold edition Vol 28 Supraphon 2004 Blasertrio Trio de Poche auf Musique d Europe Centrale Gallo 2006 Capricci fur Horn und Klavier Musica fur Horn solo Premysl Vojta Hr Tomoko Sawano Klav auf french horn in prague Supraphon 2013 Musica fur Harfe solo Katerina Englichova Hf auf Musica per Arpa Supraphon 2015 Sonate fur Klavier Zamysleni nad zivotem Barbora Kristofova Sejakova Klav auf Antonin Jemelik Deleted History Arta Records 2015 Drei Fresken fur Orgel Hans Dieter Meyer Moortgat Org auf Friedenspfeifen Prospect 2016 Zwolf kleine Studien fur Klavier Zuzana Zamborska Klav auf Zuzana Zamborska piano Diskant 2016 Suite fur Oboe und Klavier Viola Wilmsen Ob Kimiko Imani Klav auf Oboe amp Klavier CAvi 2017 Suite fur Oboe und Klavier Alex Klein Ob Phillip Bush Klav auf When there are no word Revolutionary works for oboe and piano Cedille 2022 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Klement Slavicky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Klement Slavicky auf MGG online Klement Slavicky Biographie und Werkverzeichnis in der Datenbank des Tschechischen Musikinformationszentrums englisch tschechisch Klement Slavicky im Verlag Schott MusicEinzelnachweise Bearbeiten Reflexe nacionalismu i normalizace na Prazskem jaru A Labus nebo Vichnar jako patroni Zur Auffuhrung der 4 Sinfonietta beim Prager Fruhling 2018 auf www casopisharmonie cz 20 Marz 2018 tschechisch Petr Hlavacek Z hudebni minulosti Kadanska aneb skladatel Klement Slavicky Aus der musikalischen Vergangenheit von Kadan oder Der Komponist Klement Slavicky Graham Melville Mason Obituary Klement Slavicky auf www independent co uk 20 September 1999 englisch Miroslav Srnka Zum Tode von Milan Slavicky auf www takte online de 2 2009 Marketa Kachlikova Palach Woche Auftakt zur Wende von 1989 auf Radio Prag International 17 Januar 2019 Slavicky bei SupraphonNormdaten Person GND 103808248 lobid OGND AKS LCCN n88643190 VIAF 115834341 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Slavicky KlementKURZBESCHREIBUNG tschechischer KomponistGEBURTSDATUM 22 September 1910GEBURTSORT Tovacov MahrenSTERBEDATUM 4 September 1999STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klement Slavicky amp oldid 225961953