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Kleinschonbach ist eine Wustung auf der Gemarkung der unterfrankischen Stadt Prichsenstadt Der Weiler war bis ins 15 Jahrhundert besiedelt ehe die Bevolkerung in die nahegelegene Stadt umsiedelte Der Grund war wohl eine Zerstorung des Dorfes Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDas Dorf lag im Nordnordosten der Stadt Prichsenstadt an der Stelle wo Marbach Gansgraben und der sogenannte Molkenbrunnen zusammenfliessen Das Dorf ist durch den Schonbach der auf die Schwarzach zufliesst in zwei Halften geteilt Kleinschonbach circa zwei Kilometer von Prichsenstadt entfernt liegt in einem Siedlungsdreieck mit Altenschonbach und Kirchschonbach Alle drei sind nach dem kleinen Bach benannt 1 Im 20 Jahrhundert wurden auf dem Gebiet der ehemaligen Siedlung einige Keramikreste aus dem 15 Jahrhundert ausgegraben die weitere Hinweise auf den Ort gaben 2 Vielleicht bildet die Lochmuhle einen baulichen Uberrest des Dorfes Geschichte BearbeitenErstmals erwahnt wurde das Dorf im Jahr 1289 Damals war die villa Kleinschonebach Dorf Kleinschonbach im Besitz der Grafen zu Castell Graf Friedrich hatte das Dorf vom Kloster Munsterschwarzach gegen Guter in Uleberch evtl das bei Volkach gelegene Ulberg getauscht Um 1300 erhielt das Zisterzienserkloster Ebrach einige Guter im Dorf 1348 schenkten die Gebruder Wolflin und Rudiger Teufel der Abtei einige weitere Guter unter anderem zehn Erb Feldguter ohne eigenen Hof zu Kleinschonbach 3 Bereits im 14 Jahrhundert wurde das Dorf nach und nach zugunsten der aufsteigenden Stadt verlassen Eventuell lag es bereits 1381 einmal wust und wurde nur noch villula Dorfchen genannt Die endgultige Aufgabe des Dorfes erfolgte wohl im Jahr 1466 als eine Fehde zwischen Wurzburg und Bamberg zum Niederbrennen fuhrte Die Bewohner fluchteten in die befestigte Stadt unter den Schutz der Markgrafen von Brandenburg 4 Die Kleinschonbacher lebten zwar in Prichsenstadt bildeten aber eine unabhangige Gemeinde mit eigenem Schultheissen und hatten eine andere Zentzugehorigkeit Wahrend die Prichsenstadter dem Markgrafen zehntpflichtig waren waren die Kleinschonbacher Exilanten dem hochstiftischen Zentgericht in Stadtschwarzach zugeordnet Im Jahr 1551 wurde diese Zweiteilung sogar in der Bezeichnung fur Prichsenstadt deutlich Die Stadt wurde Prichsenstadt oder Cleinschonbach genannt 1697 wurden die Guter von Kleinschonbach von Prichsenstadter Burgern bebaut Das Kloster Ebrach hielt weiterhin die Rechte an den Feldern Im Jahr 1770 erwahnte man nochmals dass in Kleinschonbach die gudere von Prichsenstadt angebauet worden 5 Noch heute nimmt die Korperschaft Kleinschonbach ahnlich wie bei der Wustung Rugerrieth einige unabhangige Gemarkungsrechte wahr 6 So durften die ehemaligen Kleinschonbacher bis 1971 einen eigenen Gemeindevorsteher wahlen Literatur BearbeitenRoderich Machann Wustungen im Steigerwald Mainfrankische Studien Bd 5 Diss Wurzburg 1972 Stadtverwaltung Prichsenstadt Hg Prichsenstadt Festschrift anlasslich des 600 jahrigen Stadtjubilaums 1367 1967 Gerolzhofen 1967 Peter Ruckert Landesausbau und Wustungen des hohen und spaten Mittelalters im frankischen Gauland Diss Wurzburg 1990 Einzelnachweise Bearbeiten Digitale Sammlungen Erwin Riedenauer Wustungen zwischen Main und Steigerwald In Jahrbuch fur frankische Landesforschung Bd 47 Seite 19 abgerufen am 21 Oktober 2016 Ruckert Peter Landesausbau und Wustungen des hohen und spaten Mittelalters S 209 Ruckert Peter Landesausbau und Wustungen des hohen und spaten Mittelalters S 209 Digitale Sammlungen Erwin Riedenauer Wustungen zwischen Main und Steigerwald In Jahrbuch fur frankische Landesforschung Bd 47 Seite 20 abgerufen am 21 Oktober 2016 Machann Roderich Wustungen im Steigerwald S 132 Stadtverwaltung Prichsenstadt Hg Prichsenstadt S 26 f 49 8308 10 3677 Koordinaten 49 49 50 9 N 10 22 3 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleinschonbach amp oldid 212925549