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Unter Klassenraumdiskurs sind Ablauf und Struktur der Interaktionen im Klassenzimmer zu verstehen Historisch ist eine Entwicklung von der Frontalstruktur bis zu den 1970er Jahren hin zu freien Arrangements Projektarbeit Freiarbeit Stationenlernen zu beobachten In letzter Zeit da im Zuge des Paradigmenwechsels Lernprozesse zu erheblichem Teil aus dem Unterricht ausgelagert werden gewinnen die Aktivitaten im Klassenzimmer eine neue Bedeutung Der Klassenraumdiskurs dient nicht mehr der Vermittlung von neuem Wissen sondern der kollektiven Aufarbeitung der aus der Umwelt gesammelten Informationen Dies fuhrt zu einer genaueren Strukturierung des Klassenraumdiskurses beispielsweise in der Methode Lernen durch Lehren Der Prasenzunterricht wird zum Ort an dem Wissen gemeinsam konstruiert wird Inhaltsverzeichnis 1 Der Klassenraumdiskurs im Frontalunterricht 2 Der Klassenraumdiskurs bei offenen Methoden 2 1 Freiarbeit 2 2 Stationenlernen 2 3 Projektarbeit 2 4 Lernen durch Lehren 3 Siehe auch 4 Quellen 5 LiteraturDer Klassenraumdiskurs im Frontalunterricht BearbeitenDer Frontalunterricht der sich heute noch grosser Beliebtheit erfreut verlauft nach dem instruktionistischen Muster Die Schuler sitzen hintereinander im Klassenzimmer Der Lehrer prasentiert den neuen Stoff und die Schuler bemuhen sich die Inhalte aufzunehmen und zu begreifen Allein schon aufgrund der Sitzordnung die die Blickrichtung der Lerner auf die Tafel und den Lehrer lenkt kann kaum Interaktion zwischen den Schulern entstehen Der Klassenraumdiskurs erfolgt zwischen einzelnen Schulern und dem Lehrer Der Lehrer stellt Fragen um zu prufen ob seine Prasentation verstanden wurde oder um weitere Reflexionen uber den Stoff auf Seiten der Schuler anzuregen Der Klassenraumdiskurs bei offenen Methoden BearbeitenFreiarbeit Bearbeiten Bei der Freiarbeit verlaufen die Interaktionen zwischen den Schulern ungesteuert im Rahmen ihrer unterschiedlichen Aktivitaten Ein organisierter Klassenraumdiskurs erfolgt lediglich im Rahmen von Prasentationen wenn diese im Unterrichtsarrangement vorgesehen sind Stationenlernen Bearbeiten Beim Stationenlernen ist kein strukturierter Klassenraumdiskurs vorgesehen Projektarbeit Bearbeiten Wie bei der Freiarbeit verlaufen in der Projektarbeit die Interaktionen zwischen den Schulern ungeplant Ein organisierter Klassenraumdiskurs findet lediglich im Rahmen der von Schulern am Ende der Projekte durchgefuhrten Prasentationen statt Diese Prasentationen konnen auch nach dem LdL Verfahren gestaltet werden Lernen durch Lehren Bearbeiten Jean Pol Martin hat im Rahmen der Methode Lernen durch Lehren das Modell des Gehirns insbesondere die Funktionsweise von neuronalen Netzen auf den Unterricht ubertragen 1 Entsprechend wird auch der Klassenraumdiskurs umgestaltet siehe die genaue Beschreibung in dem Artikel Lernen durch Lehren Das Arrangement im Klassenzimmer orientiert sich an der Gehirnstruktur Zwischen den Lernern die metaphorisch als Neuronen eingesetzt werden entsteht durch intensive Interaktionen eine Vernetzung mit entsprechenden Netzwerkeffekten Reaktionsschwelle Selbstreferenzialitat Resonanz Redundanz Im Rahmen dieser Interaktionen werden Informationen zu Wissen veredelt indem permanent relevante aus irrelevanten Informationen selektiert werden und zur nachsthoheren Instanz zur Bearbeitung weitergeleitet werden Komplexitatsreduktion Wie im Gehirn entstehen aus diesen Interaktionen Emergenzen es wird Wissen kollektiv konstruiert Wahrend im instruktionistischen Modell man es mit Linearitat a priori zu tun hat entsteht bei LdL Linearitat a posteriori Oberstes Prinzip ist die Ressourcenorientierung denn die Informationen die zur Wissenskonstruktion benotigt werden stammen entweder aus den Lernern selbst oder aus der Umwelt Wichtig in diesem Zusammenhang ist dass der Klassenraumdiskurs in grosser Konzentration erfolgt damit alle Informationen erkannt und verarbeitet werden Aufmerksamkeitsokonomie Reaktionsschwelle Siehe auch BearbeitenKommunikative WendeQuellen Bearbeiten Jean Pol Martin 2004 in Treibhauser der Zukunft Wie in Deutschland Schulen gelingen Eine Dokumentation von Reinhard Kahl und der Deutschen Kinder und Jugendstiftung ISBN 3 407 85830 2 BELTZ DVD 3 Jean Pol Martin Guido Oebel 2007 Lernen durch Lehren Paradigmenwechsel in der Didaktik In Deutschunterricht in Japan 12 2007 4 21 Zeitschrift des Japanischen Lehrerverbandes ISSN 1342 6575 Literatur BearbeitenJean Pol Martin 1985 Zum Aufbau didaktischer Teilkompetenzen beim Schuler Tubingen 1985 Dissertation ISBN 3 87808 435 8 Jean Pol Martin 1986 Fur eine Ubernahme von Lehrfunktionen durch Schuler in Praxis des neusprachlichen Unterrichts 395 403 Online PDF Memento vom 11 Marz 2004 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klassenraumdiskurs amp oldid 193629025