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Klappen englisch key franzosisch clef italienisch chiave dienen bei Holzblasinstrumenten selten auch bei manchen fruhen Blechblasinstrumenten dazu Tonlocher zu verschliessen die aufgrund der Grosse oder Bauart des Instruments der normalen Handhaltung nicht zuganglich sind oder die zum Verschliessen mit der Fingerkuppe zu gross sind Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Funktion 3 Terminologie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDie ersten einfachen Holzblasinstrumente waren Floten bei denen die Tonlocher fur die Finger gut erreichbar waren Bei den kleineren hoheren Blockfloten ist dieses System bis heute zu sehen Mit der Weiterentwicklung der Instrumente und der Musik im Allgemeinen suchte man nach Moglichkeiten den Tonumfang zu vergrossern und alle chromatischen Tone der Skala ausfuhren zu konnen Je komplexer die Anforderungen wurden desto schwieriger war es diese Tone durch Griffkombinationen mit den bis dahin gewohnten Lochern zu erzeugen Auch wurden zusatzliche Locher eingefuhrt die das Uberblasen erleichterten oder die Intonation verbesserten indem unabhangig von der Ergonomie der Hand die Tonlocher an den akustisch richtigen Stellen des Rohres gebohrt wurden Diese Locher wurden mit Klappen versehen einem Mechanismus der quasi die Finger des Spielers verlangert und oder die Fingerkuppe vergrossert Durch Klappen kombinationen konnte auch die Applikatur Fingersatz erleichtert werden und so wurden Zusatzklappen fur bestimmte Triller fur das Verschliessen von zwei Tonlochern mit einem Finger Doppelgriffklappe oder auch fur das Legato Spiel angebracht Klappen sind seit dem ersten Drittel des 16 Jahrhunderts nachweisbar die geschlossenen Klappen scheinen erst im 17 Jahrhundert aufgekommen zu sein Klappen an Blechblasinstrumenten zu Beginn des 19 Jahrhunderts konnten sich gegenuber den Vorteilen der etwa gleichzeitig erfundenen Ventile nicht durchsetzen Bei Holzblasinstrumenten wie Querflote und Klarinette ist die von Theobald Bohm Mitte des 19 Jahrhunderts entwickelte Klappenmechanik mit verlangerten Hebelarmen bis heute technischer Standard Funktion Bearbeiten nbsp Klappen am Unterteil des Fagotts nbsp Kappen bestehend aus Druckern Achsen und Deckeln mit Polstern hier Daumenklappen einer Bassettklarinette deutsches System Eine Klappe besteht einerseits aus dem Polster Kissen das an einer runden Metallscheibe Deckel angebracht das Tonloch abdeckt Mit verschiedenen mechanischen Konstruktionen aus Metallstangen wird sie mit der Fingerklappe verbunden die durch Drucken das Loch offnen oder schliessen kann Auf der Detailabbildung eines Fagotts sind rechts unten zwei Tonlocher mit Deckeln von denen das rechte gut sichtbar zur Klappe in der Mitte des Bildes fuhrt Es handelt sich um die Klappe fur das grosse Fis Sie wird wie die anderen drei Klappen links vom rechten Daumen des Spielers betatigt wobei die runde Taste in der Mitte das grosse E der eigentliche Klappendeckel mit dem Polster selbst ist dieses Tonloch ist am modernen Fagott zu gross um vom Daumen allein abgedeckt werden zu konnen am Barockfagott ist an dieser Stelle ein kleineres Loch ohne Klappe Terminologie BearbeitenMan unterscheidet nach der Spielfunktion Bindeklappe Dient der Erleichterung von Legato Bindungen bestimmter Tone englisch slur franzosisch ligature italienisch legatura Doppelgriffklappe Saxophon und Klarinette Zwei Klappen werden mit einem Finger betatigt engl double plate key frz double clef ital raddoppia chiave di comodita nicht mit den Doppelgriffen der Streicher zu verwechseln Trillerklappe Dient der Erleichterung von bestimmten Trillern engl trill shake key frz clef du pour trille ital chiave del trillo Oktavklappe auch Uberblas oder Schleifklappe Dient zur Erleichterung des Uberblasens ist auf der Unterseite des Rohres angebracht engl speaker key frz clef d octave ital portavoce bei Klarinetten Duodezklappe auch Registerklappe Klappe zum Uberblasen Klarinetten uberblasen in die Duodezime nicht in die Oktave circa 1690 von Johann Christoph Denner erfunden Bassklarinetten hatten zwei Duodezklappen Doppelklappe die heutigentags durch mechanische Losungen auf eine reduziert sind nach der Bauart offene Klappe Halt in ihrer Normalstellung durch Federdruck Blattfeder oder Nadelfeder ein Loch offen engl open key frz clef ouverte ital chiave aperta geschlossene Klappe Schliesst in ihrer Normalstellung durch Federdruck ein Loch engl closed key frz clef fermee ital chiave chiusa Kippklappe Einfache Klappe bei der ein Hebel uber ein Lager das Polster auf das Loch senkt Sie wird durch Blattfedern zuruckgestellt Drehklappe Die Bewegung des Hebels wird durch eine am Rohr entlangfuhrende Welle Achse auf den Deckel ubertragen Sie wird durch Nadelfedern zuruckgestellt engl key on rod frz clef a tringle ital cannetta con perno profilato contropunte Plateauklappe Eine ungelochte Klappe Ringklappe Ein ringformiger Betatigungshebel der uber einem offenen Griffloch liegt und beim Greifen die Klappe uber einem anderen Tonloch mitbewegt Die Ringklappe wurde 1808 von Rev Fred Nolan erfunden 1832 von Theobald Bohm auf die Querflote und Anfang der 1840er Jahre durch den Klarinettisten Hyacinthe Klose und den Flotenbauer Luis Auguste Buffet auf die neu entwickelte Bohm Klarinette siehe Bohm System Klarinette ubertragen 1 engl ring key brille frz anneau mobile ital chiave ad anello Loffelklappe Mechanismus zum Schliessen auch grosserer versenkter Locher 1813 von Iwan Muller erfunden Daumenklappe Durch den Daumen betatigte Klappe zum Uberblasen engl thumb key frz clef du pouce ital chiave del pollice bei Klarinetten mit Bechermechanik auch am Unterstuck zur Bedienung der Tief E F Verbesserung bei Bassettklarinetten auch Daumenklappen am Unterstuck zur Bedienung der Bassettklappen siehe Abbildung Brillenklappe Die Kombination einer Ringklappe mit einer Plateauklappe von Adolphe Sax erfunden Wasserklappe Bei Blechblasinstrumenten Klappe zum Ausfliessenlassen des Kondenswassers vom Spieleratem engl water key frz clef d eau ital chiave dell acqua di scala Klappenmechanik engl keywork frz mecanisme des clefs ital meccanismo delle chiavi Klappenanordnung engl key arrangement frz disposition des clefs ital disposizione delle chiavi Klappenloch Ist entweder einfach oder versenkt bei Klarinetten hat einen Rand oder ist flach engl key hole frz trou de clef ital foro della chiave Klappenpolster Der gepolsterte Verschlussdeckel fur das Tonloch anfangs aus Filz spater entwickelt von Iwan Muller aus weichem Leder meist Ziegenleder engl key cushion pad frz tampon de clef ital tampone cuscinetto Klappenloffel Loffelformiger Teil der Mechanik auf dem das Polster sitzt engl key cap frz plateau plaque de clef ital piattello della chiave Klappenstengel Der den Klappenloffel und stiel verbindende Teil engl shank pipe frz rouleau ital coda della chiave Klappenhebel Der Teil des Klappenmechanismus auf dem der Finger aufliegt engl key lever frz levier languette de clef ital leva della chiave tasto Literatur BearbeitenHermann Halbig Die Geschichte der Klappe an Floten und Rohrblattinstrumenten bis zum Beginn des 18 Jahrhunderts In Archiv fur Musikwissenschaft VI Jg 1924 S 1 52 Internet Archive Weblinks BearbeitenUbersicht mit BildernEinzelnachweise Bearbeiten Curt Sachs Real Lexikon der Musikinstrumente zugleich ein Polyglossar fur das gesamte Instrumentengebiet Georg Olms Verlag Hildesheim New York 1972 ISBN 978 3 487 04458 3 S 322 Ringklappen google de abgerufen am 22 Oktober 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klappe Blasinstrument amp oldid 231013401