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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung verschiedene Fehler im Artikeltext siehe Diskussionsseite Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Der Kiwusee oder Kivusee ist ein See in Zentralafrika Durch ihn verlauft die Grenze zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo KiwuseeSeeufer in RuandaGeographische Lage OstafrikaKongo Demokratische Republik Demokratische Republik Kongo Ruanda RuandaZuflusse Kalundura SebeyaAbfluss RuziziOrte am Ufer Gisenyi Goma Kibuye Cyangugu BukavuDatenKoordinaten 2 S 29 O 1 7963888888889 29 160833333333 1461 Koordinaten 2 S 29 OKarte von KiwuseeHohe uber Meeresspiegel 1461 mFlache 2401 km dep1Lange 89 kmBreite 48 kmVolumen 500 km dep1Maximale Tiefe 480 mMittlere Tiefe 237 mBesonderheiten In Wassertiefen unter 180 m grosse Mengen an gefangenem Kohlenstoffdioxid Methan und Schwefelwasserstoff Ansicht des Kiwusees aus dem WeltraumVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS FLACHEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS SEEBREITEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS VOLUMENVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MAX TIEFEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MED TIEFEVorlage Infobox See Wartung KARTE Inhaltsverzeichnis 1 Topographie 2 Geschichte 3 Fischfauna 4 Geologische und klimatische Gegebenheiten 5 Die Sattigung mit Gasen 6 Nutzung des Methans 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Quellen 10 WeblinksTopographie Bearbeiten nbsp Kivusee mit Goma im HintergrundDirekt ostlich der grossen Zentralafrikanischen Schwelle und westlich des Ruanda Hochlands liegt er sudlich der Virunga Vulkane und nordlich der Provinzhauptstadt Bukavu Der See liegt im Ostafrikanischen Grabenbruch Einer der Zuflusse die den Kiwusee speisen ist der Kalundura der vom eben genannten Hochland hinunter sturzt Entwassert wird der See im Suden uber den Rusizi in den Tanganjikasee Der Kiwusee hat eine Flache von ca 2400 km und er ist bis zu 480 m tief Wichtigste Insel ist Idjiwi die zur Demokratischen Republik Kongo gehort Die Insel Iwawa liegt in Ruanda und ist als Militargebiet fur die Offentlichkeit gesperrt Geschichte BearbeitenSeitens der Europaer wurde der Kiwusee erstmals von Gustav Adolf von Gotzen 1894 erkundet Anschliessend waren mehrere Reisende mit der genaueren Erforschung der naturgeographischen Verhaltnisse beschaftigt 1898 1899 Ewart Grogan und Arthur H Sharp nordliche Halfte 1899 Heinrich von Bethe 1899 1902 Richard Kandt 1899 1900 Moore und Fergusson sowie Robert von Beringe 1900 Gibbons 1901 1902 HerrmannZu Beginn des Ersten Weltkriegs in Ostafrika erlangte die deutsche Schutztruppe kurzzeitig die Seehoheit und besetzte die Insel Idjiwi Durch ein bewaffnetes deutsches Motorboot das sogenannte Bodelschwingh Boot wurden im September 1914 zwei belgische Boote erbeutet 1 2 Im Verlauf des Krieges wurde die Schutztruppe von belgischen Kolonialtruppen aus dem Kongo nach Sudosten abgedrangt 3 Am 3 Mai 2001 kenterte 10 Meter vom Anlegeplatz in Goma entfernt die Fahre Musaka Da keine Passagierliste existierte und das Schiff moglicherweise uberladen war wurde die Anzahl der Todesopfer auf bis zu 150 geschatzt 4 Nach dem See ist der Methansee Kivu Lacus auf dem Saturnmond Titan benannt Fischfauna BearbeitenDer Kivusee ist vergleichsweise artenarm und wird von nur etwa 35 Fischarten besiedelt Den grossten Anteil der Fischfauna des Kivusees stellen 15 endemische Haplochromis Arten H adolphifrederici H astatodon H crebridens H gracilior H graueri H insidiae H kamiranzovu H microchrysomelas H nigroides H occultidens H olivaceus H paucidens H rubescens H scheffersi und H vittatus Weitere im See lebende Fischarten sind die Buntbarsche Oreochromis mweruensis und O niloticus eduardianus die Karpfenfische Labeobarbus altianalis Enteromius apleurogramma E kerstenii E pellegrini und Raiamas moorii sowie die Welse Amphilius uranoscopus Clarias gariepinus Clarias liocephalus und Chiloglanis batesii Das Vorkommen von Schilbe grenfelli ist fraglich Vom Menschen eingefuhrt wurden Oreochromis leucostictus O macrochir O niloticus niloticus Coptodon rendalli und die Tanganjikasee Sardine Limnothrissa miodon 5 6 nbsp Haplochromis adolphifrederici nbsp Haplochromis graueriGeologische und klimatische Gegebenheiten BearbeitenEinzigartig macht den Kiwusee die Tatsache dass sowohl die Wassertemperatur als auch der Salzgehalt mit zunehmender Tiefe steigen Ursache fur dieses Phanomen sind vulkanische Quellen aus dem Untergrund 7 Hinzu kommt dass in dieser Region keine grossen jahreszeitlichen Temperaturschwankungen zu verzeichnen sind eine dauerhafte Abkuhlung der oberflachennahen Wasserschichten ist nicht moglich das Absinken kalteren Oberflachenwassers in die Tiefe und damit ein Wasseraustausch ist dadurch weitgehend ausgeschlossen Die Sattigung mit Gasen BearbeitenDer Kiwusee weist in seinem Tiefenwasser sehr hohe Konzentrationen an gelosten Gasen auf Durch den hohen Wasserdruck vermischen sich die Schichten in grossen Tiefen nur sehr wenig ab einer Tiefe von 180 m haben die Schichten hohe Verweildauern von bis zu 1000 Jahren Man schatzt dass etwa 225 km Kohlenstoffdioxid CO2 sowie zusammen etwa 75 km Methan CH4 und Schwefelwasserstoff H2S im See gelost sind Volumenangaben der Gase in entspanntem Zustand 8 Dies ist nur durch den hohen Druck in uber 250 m Tiefe moglich Die Sattigung liegt derzeit Stand 2016 noch bei etwa 55 der maximalen Sattigung in den tiefen Schichten In den letzten Jahren wurde jedoch vermutlich durch Eutrophierung bedingt eine deutliche Zunahme des Methangehalts im Vergleich zu den 1970er Jahren festgestellt Sollte hierdurch bei gleichbleibender Zunahme gegen Ende des 21 Jahrhunderts die Gesamtsattigung in der Tiefe 100 erreichen konnte es zu einem gefahrlichen Gasausbruch kommen bei dem ahnlich wie 1986 am Kameruner Nyos See oder 1984 am Manoun See die Menschen in der Umgebung des Sees ersticken konnten Hier sind aktuell ca zwei Millionen Menschen gefahrdet 9 Beim letzten Ausbruch des nahegelegenen Nyiragongo Vulkans 2002 furchtete man eine solche Katastrophe da vermutet wurde dass plotzliche Abgasungen auch durch vulkanische Aktivitat ausgelost werden konnen Es wurden jedoch keine Ausgasungen festgestellt Nutzung des Methans Bearbeiten Hauptartikel Kraftwerk KivuWatt Um die Gefahr eines Gasausbruchs abzuwenden und um gleichzeitig den gewaltigen und offenbar nachwachsenden Methanvorrat zu nutzen wurde 2016 ein Kraftwerk in Betrieb genommen das gashaltiges Wasser abpumpt und mit dem Methan Gasmotoren betreibt 10 11 Ca vier Kilometer vom Seeufer entfernt wurde 2009 2010 unweit der Stadt Gisenyi die Forderplattform Kibuye I mit einem 25 m hohen Turm errichtet Mittels leistungsfahiger Mammutpumpen wird das CO2 und methanhaltige Wasser aus 320 Meter Tiefe angesaugt In der frei im See hangenden Ansaugleitung ist eine Gasabscheiderkaskade eingebaut mittels derer CO2 und Methan vom Wasser abgetrennt werden 12 Pro Stunde werden ungefahr 1000 m Methangas durch eine Leitung an Land zu dem Kraftwerk transportiert In der Nahe von Gisenyi produzieren damit drei Generatoren mit einer Abgabeleistung von 26 MW den Grundbedarf an elektrischem Strom fur die Stadt und die Bralirwa Brauerei 13 14 Das Kraftwerk wird von der US amerikanischen Firma ContourGlobal betrieben Eine Erweiterung auf 100 MW wurde Stand 2020 diskutiert 15 Siehe auch BearbeitenKiwusee Erdbeben 2008Literatur BearbeitenJean Pierre Descy Francois Darchambeau Martin Schmid Hrsg Lake Kivu Limnology and biogeochemistry of a tropical great lake Aquatic ecology series Bd 5 Springer Dordrecht 2012 ISBN 978 94 007 4242 0 Quellen Bearbeiten Albert Rohr Deutsche Marinechronik Verlag Gerhard Stalling Oldenburg Hamburg 1974 ISBN 3 7979 1845 3 S 196 Hildegard Neumann Gustav Neumann und das Bodelschwingh Boot Deutsches Schiffahrtsarchiv 2 1978 S 35 44 open access Reinhard K Lochner Kampf im Rufiji Delta Munchen 1987 ISBN 3 453 02420 6 S 294 ff Congo ferry death toll rises In cnn com CNN 4 Mai 2001 abgerufen am 10 Januar 2021 englisch J Snoeks De Vos L Thys van den Audenaerde D The ichthyogeography of lake Kivu In South African Journal of Science 93 Jahrgang 1997 S 579 584 PDF Fishbase Species in Kivu KT Whittaker TC Johnson AI Johnson JI Johnson 1996 Limnology Climatology and Paleoclimatology of the East African Lakes ISBN 2 88449 234 8 Klaus Sieg Perlende Zeitbombe In VDI nachrichten 12 13 Jahrgang 2018 S 10 11 vdi nachrichten com Eawag News 62 2006 Gefahrliche Gasmassen in der Tiefe des Kivu Sees Memento vom 12 August 2014 im Internet Archive PDF 493 kB Risiken eines Gasausbruchs NZZ Online ETH Forscher helfen bei Suche nach Losung fur Kivu See 11 Oktober 2007 Projektseite Michel Halbwachs mit weiteren ausfuhrlichen Hinweisen Horand Knaup Zukunft aus dem See in Der Spiegel 35 2010 vom 30 August 2010 S 110 abgerufen am 23 Mai 2018 Gunther Beyer Gabi Mayr Der Schatz im Kivu See in Suddeutsche Zeitung vom 30 Juni 2011 S 16 abgerufen am 23 Mai 2018 KivuWatt Abgerufen am 23 Dezember 2020 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lake Kivu Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kivu See in Afrika Die gefahrliche Jagd nach dem Methan Schatz Spiegel Online Artikel vom 3 September 2010 Killer Seen Lautloser Tod aus der Tiefe Spiegel Artikel vom 8 Marz 2008 Zeitbombe unter Wasser Suddeutsche Zeitung vom 31 Mai 2007 PDF Datei 42 kB Lake Kivu in Rwanda and DR CongoNormdaten Geografikum GND 4098470 9 lobid OGND AKS VIAF 315149531 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kiwusee amp oldid 238832973