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Der Kirschprachtkafer oder Bunte Kirschbaumprachtkafer Anthaxia candens ist ein Kafer aus der Familie der Prachtkafer Buprestidae Mit sieben bis elf Millimeter Lange gehort er zu den grosseren Arten der Gattung Anthaxia Mit seinen smaragdgrunen kupferroten und schwarzblauen Farben ist er der bunteste Prachtkafer Mitteleuropas Er kann leicht mit Anthaxia lucens verwechselt werden KirschprachtkaferBild 1 KirschprachtkaferSystematikOrdnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Prachtkafer Buprestidae Unterfamilie BuprestinaeGattung AnthaxiaArt KirschprachtkaferWissenschaftlicher NameAnthaxia candens Panzer 1793 Bild 2 SeitenansichtBild 3 KopfBild 4 UnterseiteDie Art ist wie die meisten Prachtkafer gemass der Bundesartenschutzverordnung gesetzlich besonders geschutzt 1 In der Roten Liste gefahrdeter Arten Deutschlands wird die Art unter der Kategorie 2 stark gefahrdet gefuhrt In Rheinland Pfalz und Nordrhein Westfalen wird sie als gefahrdet eingestuft Kategorie 3 In Sachsen Anhalt gilt sie als verschollen oder ausgestorben 2 Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkungen zum Namen und Systematik 2 Merkmale des Kafers 3 Vorkommen und Lebensweise 4 Quellen 4 1 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBemerkungen zum Namen und Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung der Art erfolgte durch Panzer 1793 unter dem wissenschaftlichen Namen Buprestis candens und dem deutschen Namen Der gluhende Prachtkafer Die Kurzbeschreibung beginnt Buprestis candens 3 lat funkelnder Prachtkafer Dies erklart den Artnamen candens lat glanzend leuchtend 4 Der Namensteil Kirsch des deutschen Namens bezieht sich auf den Kirschbaum in dem sich der Kafer gern entwickelt Die Gattung Buprestis wird von Eschscholtz 1829 in viele Gattungen zerlegt Die Gattung Anthaxia gehort zu den Gattungen mit spitz zulaufendem Schildchen 5 Der Gattungsname Anthaxia ist von altgr an8os anthos Blute und a3ios axios wert abgeleitet und weist auf die vielen farbenprachtigen Kafer dieser Gattung hin 6 Die Gattung Anthaxia ist in Europa in vier Untergattungenmit uber hundert Arten vertreten 7 Weltweit gibt es uber dreizehnhundert Arten 8 Merkmale des Kafers BearbeitenDer glanzend grune Kopf bei den Weibchen und der blaue bei den Mannchen ist bis an den Hinterrand der grossen Augen in den Halsschild zuruckgezogen Die Augen bedecken die Seiten des Kopfes beinahe vollig und sind oben kaum genahert Bild 1 Bild 3 Die Stirn ist sparlich lang seidig und hell behaart Die ebenfalls metallisch grunen Fuhler sind nach innen stumpf gezahnt und elfgliedrig Die Oberlippe Labrum ist zweilappig Die Oberkiefer Mandibeln sind kraftig gebogen und spitz Auf der Innenseite besitzen sie einen stumpfen Zahn Die Kiefertaster sind lang das Endglied spindelformig und abgestutzt Auch das letzte Glied der Lippentaster ist langlich und abgestutzt Die Flugeldecken sind flach und bedecken von oben betrachtet die Seiten des Hinterleibs Sie sind ohne Streifen oder Punktreihen aber dicht punktiert In den vorderen zwei Dritteln verlaufen ihre Seitenrander parallel zur Spitze verengen sie sich Ihre Grundfarbe ist glanzend rotkupfern Um das kleine dreieckige Schildchen Scutellum liegt ein dreieckiger gruner Fleck Skutellarfleck der nach hinten keilformig verlangert ist Dieser Fleck ist nach aussen schwarzblau begrenzt Die schwarzblaue Farbung zieht sich entlang der Naht nach hinten und ist in der Mitte der Flugeldecken ausgedehnt Der Halsschild ist vor der Mitte am breitesten und verschmalert sich nach vorne und hinten Er besitzt eine deutliche durchlaufende Langsfurche und ist vom gleichen Grun wie Kopf und Skutellarfleck Beidseitig der Langsfurche verlaufen schwarzblaue Langsflecken An den Seiten ist der Halsschild ahnlich wie auf der Stirn genarbt zur Mitte hin verfliessen die Narben in Querrunzeln Diese sind im Unterschied zu anderen Arten der Gattung nicht dicht gedrangt und nicht kreisformig angeordnet Der Vorderrand des Halsschildes ist hinter den Augen leicht eingebuchtet zweibuchtig Die grune Korperunterseite sowie Schienen und Schenkeln der Beine sind kurz halbanliegend behaart Die Vorderhufthohlen in denen die Vorderbeine eingelenkt sind sind nach hinten offen Die Vorderhuften sind kugelig und von einem breiten Fortsatz der Vorderbrust getrennt Dieser Fortsatz verbreitert sich am Ende der Vorderhufthohle und lauft dann in eine Spitze aus die die Mittelbrust uberbruckt und diese dadurch scheinbar teilt Bild 4 Die Hinterhuften liegen breit der Hinterbrust an und sind nach hinten zur teilweisen Aufnahme der Hinterschenkel ausgehohlt Schenkeldecken Die Tarsen sind alle funfgliedrig die Krallen ungezahnt Vorkommen und Lebensweise BearbeitenDie Verbreitung dieses Prachtkafers erstreckt sich von Sudrussland dem Transkaukasus und Sudosteuropa bis nach Mittel und Westeuropa 9 Das nordliche Europa wird allerdings vollstandig gemieden und auch in Deutschland ist das Vorkommen von Anthaxia candens auf den Suden und die Mitte beschrankt 10 Der Kafer bewohnt trockene Gebiete mit sparlichem Baumbestand Baumsteppe Die Larven leben hauptsachlich unter der Rinde des Stammes und starker Aste der Steinweichsel seltener an Obstbaumen vor allem an Kirschen Die Larvenentwicklung dauert zwei bis drei Jahre Die Verpuppung findet Ende des Sommers in einer Puppenwiege aus Genagsel von Holz und Rinde statt Der Kafer schlupft im gleichen Jahr uberwintert jedoch in der Puppenwiege aus der er im darauf folgenden Mai schlupft Die Kafer sind wahrend der heissesten Tageszeit aktiv und dann bis September oft in grosserer Anzahl auf den Brutbaumen anzutreffen Dennoch wird der Kafer nicht schadlich da die Larve nur an beschadigten und absterbenden Pflanzenteilen frisst In Mitteleuropa tritt er meist nur stellenweise selten bis sehr selten auf Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Heinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Die Kafer Mitteleuropas Band 6 Diversicornia Spektrum Heidelberg 1979 ISBN 3 87263 027 X Gustav Jager Hrsg C G Calwer s Kaferbuch K Thienemanns Stuttgart 1876 3 Auflage Coleopteres Librairie Grund Paris 1990 ISBN 2 7000 1824 9 Klaus Koch Die Kafer Mitteleuropas Okologie 1 Auflage Band 2 Goecke amp Evers Krefeld 1989 ISBN 3 87263 040 7 S 96 Einzelnachweise Bearbeiten Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3526 4 Rote Listen bei BioNetworkX G W F Panzer Faunae insectorum Germanicae initia oder Deutschlands Insecten Erster Iahrgang I XII Heft Nurnberg 1793 Erstbeschreibung S 241 9 Sigmund Schenkling Nomenclator coleopterologus 2 Auflage Jena 1922 Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Art in Kurzform Johann Friedrich Eschscholtz Zoologischer Atlas 1 Heft Berlin 1829 Aufteilung von Buprestis S 8 Sigmund Schenkling Nomenclator coleopterologus 2 Auflage Jena 1922 Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Gattung in Kurzform Anthaxia bei Fauna Europaea Abgerufen am 23 Marz 2013 Anthaxia Anthaxia Untergattung bei Fauna Europaea Abgerufen am 23 Marz 2013 Anthaxia Cratomerus Untergattung bei Fauna Europaea Abgerufen am 23 Marz 2013 Anthaxia Melanthaxia Untergattung bei Fauna Europaea Abgerufen am 23 Marz 2013 Gattung Anthaxia bei BioLib J Kohler F Kohler Anthaxia candens PANZER 1789 und Lathropus sepicola MULLER 1821 Wiederfunde fur das nordliche Rheinland auf alten Streuobstwiesen Col Buprestidae Laemophloeidae als html Niehuis M 2004 Die Prachtkafer in Rheinland Pfalz und im Saarland Fauna und Flora Rheinland Pfalz Landau Beiheft 31 712 S Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirschprachtkafer Anthaxia candens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fauna Europaea Taxonomie und Verbreitung englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirschprachtkafer amp oldid 226746384