www.wikidata.de-de.nina.az
Gemeinsam mit den Kreuzfahrern kamen auch Geistliche ins Heilige Land Bischofe Kanoniker einfache Priester und Monche begleiteten das Heer als Seelsorger Wahrend die Einen wieder in ihr Heimatland zuruckkehrten blieben andere im Land Sie bildeten den Boden der lateinischen Kirche der Kreuzfahrerstaaten Inhaltsverzeichnis 1 Die Zeit der Kreuzzuge 2 Errichtung der Bistumer 3 Besonderheiten 4 Patriarchat Jerusalem 5 Siehe auch 6 LiteraturDie Zeit der Kreuzzuge BearbeitenOffensichtlich hatte man sich vor den Kreuzzugen keine Gedanken uber die Errichtung einer Kirchenstruktur in den Kreuzfahrerstaaten gemacht Man wollte wohl die alten Strukturen welche im griechischen Kirchensystem weitgehend uberlebt hatten ubernehmen Moglicherweise dachte man daran die griechischen Bischofe und Geistlichen durch lateinische zu ersetzen Hilfskonstruktionen der Ubergangszeit und europaische Vorstellungen fuhrten jedoch zu einer neuen Mischform aus alt und neu So setzte man noch vor der Eroberung Jerusalems einen Bischof in Ramla ein einem Bischofssitz welcher offensichtlich unbesetzt war Da er jedoch einen Metropoliten benotigte unterstellte man ihn dem Patriarchen von Jerusalem welchen man in Kurze erwahlen wurde Hiermit hatte man jedoch bereits das alte Kirchensystem durchbrochen welches den Patriarchen aus den Metropoliten heraushob Nun war er selbst zum Metropoliten geworden Errichtung der Bistumer BearbeitenBei der Errichtung neuer Bischofssitze hielt man sich jedoch tatsachlich an die historischen Bistumer Sollten die alten Bischofsstadte nicht mehr existent sein so wurde er in eine neue Stadt verlegt Ein bestandiges Problem der Metropoliten war die Anzahl der Suffragane Da eine ordentliche Kirchenprovinz aus einem Metropoliten mit drei Suffraganen bestand so konnte ausser Tyrus kein Metropolit die notige Anzahl von Suffraganen erreichen Hierdurch sah man sich zu Hilfskonstruktionen genotigt So errichtete man Bistumer welche nicht besetzt wurden oder erhob auch Abte zu Suffraganen Wie in der alten Kirche so teilten die Patriarchen von Antiochien und Jerusalem die Kirchenprovinzen unter sich auf Hierbei erhielt das Patriarchat von Jerusalem die Kirchenprovinzen des Konigreichs Jerusalem die ubrigen fielen an das Patriarchat von Antiochien Ein Streitpunkt war jedoch die Kirchenprovinz Tyrus welche im Konigreich Jerusalem und der Grafschaft Tripolis lag Um die Zerreissung seiner Kirchenprovinz zu verhindern versuchte der Erzbischof in Rom eine Exemtion seiner Kirchenprovinz herbeizufuhren Doch sprach der Papst die Kirchenprovinz dem Patriarchen von Jerusalem zu Dies fuhrte dazu dass der Erzbischof seinen Einfluss auf die Suffraganbistumer ausserhalb des Konigreichs Jerusalem verlor da der Patriarch von Antiochien ihre Verwaltung nicht herausgab Eine Ausnahme bildete auch das Bistum Bethlehem welches dem Papst unmittelbar unterstellt war Zur wirtschaftlichen Ausstattung der Bistumer verwendete man soweit bekannt die Guter ihrer griechischen Vorganger Waren diese nicht vorhanden so mussten sie durch den Landesherren ausgestattet werden Wie in Europa so bestand die Ausstattung vor allem aus Gutern Hierzu kam jedoch noch der Kirchenzehnt Anders als in Europa wurde dieser durch die Grundherren an den Bischof selbst gezahlt nicht durch die einfachen Glaubigen und auch nicht an die Pfarreien Er wurde nur durch lateinische Christen entrichtet Besonderheiten BearbeitenEine Besonderheit waren auch die nicht besetzten Bistumer Sie waren wohl auch niemals zur Besetzung gedacht gewesen besassen sie doch lediglich den Kirchenzehnten aber keine Guter Sie wurden durch den Metropoliten verwaltet welcher den Kirchenzehnten jedoch nicht aus dem Diozesangebiet entfernen durfte Da die Rechte des Bischofs auf der Kathedrale lagen gab es hier oftmals ein Neben und Durcheinander zwischen dem Metropoliten als Vertreter des Bischofs und dem Pfarrer der Kathedrale welcher der Vertreter des Bistums war Es gehorte zum Statussymbol eines Barons dass er auf dem Gebiet seiner Baronie einen eigenen Bischof hatte So ist es nicht verwunderlich dass diese einen nicht unbedeutenden Einsatz zur Grundung von Landesbistumern zeigten Zumal ein Bischof im eigenen Land den Einfluss von ausserhalb verringerte Zu den Besonderheiten der Kreuzfahrerstaaten gehorte es auch dass man lediglich den Erzbischofen und verschiedenen Abten den Ehrentitel Venerabilis zugestand wahrend die normalen Bischofe leer ausgingen Innerhalb der Bistumer kannte man auch keine Namenszahlung wie z B Wilhelm II von Tyrus sondern man zahlte die Bischofsreihe durch also Wilhelm dritter Bischof von Tyrus Das Netz der Pfarrgemeinden der Kreuzfahrer war nicht sehr dicht Die erste Pfarrkirche des Bistums war hier stets die Kathedrale und es wird wohl auch nur wenig andere Pfarrkirchen innerhalb eines Bistums gegeben haben Erst mit der Zeit erhohte sich die Zahl da verschiedenen Gruppen z B Venezianer oder Pisaner eigene Kirchen errichteten Deren Pfarrrechte bezogen sich dann aber lediglich auf die entsprechenden Landsleute Durch alle Zeiten hindurch war der Klerus der Kreuzfahrerstaaten stark mit Europaern durchsetzt doch gab es auch eine Anzahl von Geistlichen welche in den Kreuzfahrerstaaten geboren worden waren Hierbei gab es da die Zahl der Einheimischen wohl noch so hoch war jedoch keinerlei Reibereien Wenn es auch Bischofe aus den Kreuzfahrerstaaten gab so kam doch gerade ein Grossteil derselben aus Europa Patriarchat Jerusalem BearbeitenKirchenprovinz Jerusalem Bistum Hebron Bistum Ramla Lydda Bistum Nablus Bistum Jaffa Bistum Jericho Abtei Templum Domini Abtei vom Heiligen Grab Kirchenprovinz Tyrus Bistum Beirut Bistum Sidon Bistum Banyas Bistum Akkon Erzbistum Caesarea Bistum Sebaste Bistum Haifa Erzbistum Nazareth Bistum Tiberias Abtei vom Berg Tabor Erloserkloster Erzbistum Petra Abtei St Katharina am Berg Sinai Exemt Bistum Bethlehem Askalon Siehe auch BearbeitenLateinisches Patriarchat von JerusalemLiteratur BearbeitenHans Eberhard Mayer Bistumer Kloster und Stifte im Konigreich Jerusalem Hiersemann Stuttgart 1977 ISBN 3777277193 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche in den Kreuzfahrerstaaten amp oldid 173110579