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Der Kellfaktor auch als K Faktor bezeichnet ist im Bereich der Rastergrafiken und davon abgeleitet in der Videotechnik und Fernsehtechnik ein experimentell ermittelter Faktor der angibt um wie viel hoher ein abgetastetes Bildsignal von einem Bildsensor minimal sein muss um bei Bildanzeigegeraten wie einem Monitor mit diskreten Bildpunkten Pixel Stordarstellungen infolge von Schwebung zu minimieren Er liegt im Wertebereich zwischen 0 5 und 1 Der Wert 0 5 entspricht genau der Abtastung mit der Nyquist Frequenz halben Abtastfrequenz der obere Grenzwert von 1 entspricht der Abtastfrequenz Er wird durch praktische Versuche ermittelt und moglichst klein gewahlt um bei gegebener Bandbreite des Bildsignals im diskreten System die notige Anzahl von Pixel pro Zeitspanne zu minimieren Signaltheoretisch beschreibt der Kellfaktor eine Art von Unterabtastung Der Kellfaktor ist benannt nach Raymond Davis Kell der in den 1930er Jahren bei Radio Corporation of America RCA erste Experimente dazu durchfuhrte und einen experimentellen Wert von 0 64 ermittelte Allerdings gelang es Kell dabei nicht seinen experimentellen Aufbau nachvollziehbar zu beschreiben Die spatere publizierte Arbeit von Raymond Kell gemeinsam mit seinen Kollegen A Bedford und G Fredendall im Jahr 1940 kommt zu einem Faktor von 0 85 1 Bei Darstellunggeraten mit fixen Pixeln wie Flussigkristallanzeigen LCD Monitor und CCD Sensoren als Bildaufnahmegerat kann ein vergleichsweise hoher Kellfaktor um 0 9 notig sein um eine annahernd storungsfreie Darstellung zu erlauben Digitales High Definition Television HDTV arbeitet generell mit einem Kellfaktor von 0 9 Bei Kathodenstrahlrohren wie sie fruher in Fernsehgeraten und bei analogen Fernsehubertragungsverfahren eingesetzt wurden ist ein Kellfaktor von 0 7 ausreichend Allgemeines Bearbeiten nbsp Rasterbild von vertikalen weissen und schwarzen Linien mit einem Kellfaktor von 0 5 nbsp Rasterbild von vertikalen weissen und schwarzen Linien mit einem Kellfaktor von 0 66Wird ein Signal mit einer Abtastfrequenz mindestens doppelt so hoch wie die hochsten Spektralanteile im Signal abgetastet ist gemass dem Nyquist Shannon Abtasttheorem immer eine fehlerfreie Rekonstruktion des kontinuierlichen Signalverlaufs aus den diskreten Einzelwerten moglich Dieser Fall entsprache einem Wert von 1 oder mehr des Kellfaktors der in diesem Fall aber keine Reduktion der Anzahl der Pixel pro Zeitspanne entspricht weshalb Werte von 1 und grosser keine Bedeutung haben Das Ziel ist die Anzahl der notigen Pixel pro Zeitspanne bei gleicher Bandbreite zu minimieren womit nur Werte kleiner 1 von Bedeutung sind Bei einem Kellfaktor kleiner als 0 5 dies entspricht einer Abtastfrequenz die kleiner als die obersten Spektralanteile im Signal ist kommt es zum Auftreten von Spiegelfrequenzen oder Aliasing die eine korrekte Rekonstruktion unmoglich machen Im Bereich von 0 5 bis 1 dem Bereich in dem der konkrete Kellfaktor gewahlt werden kann treten infolge der Phasenlage des Bildsignals in Relation zur Phasenlage der Abtastfrequenz Uberlagerungseffekte auf die sich als eine Schwebung bemerkbar machen Je nach Bildinhalt und Art der Darstellungsgerate sind diese Storungen unterschiedlich Als Beispiel dient nebenstehendes Bild das aus abwechselnd weissen und schwarzen vertikalen Linien besteht somit dessen obere Grenzfrequenz genau der Abtastfrequenz entspricht was gleich einem Kellfaktor von 0 5 ist Die vertikalen Linien im Bild sind gegen den rechten Bildrand hin leicht geneigt wodurch es zu unterschiedlichen Phasenlagen in Bezug zu den exakt vertikalen Abtastpunkten kommt Durch diese Neigung kommt es zu einer Schwebung die sich als Mischung in diesem Fall sind dies graue Bereiche unterschiedlicher Form ausbilden Da diese grauen Bereiche nicht Teil des ursprunglichen Bildinhaltes sind wirken sie als Storung Bei einem Kellfaktor von 0 66 in zweiter Abbildung dargestellt sind diese Storungen zwar noch vorhanden aber deutlich schwacher Dies entspricht der Abwagung zwischen einer Reduktion der Anzahl der Pixel einerseits und andererseits moglichst geringen Storungen Die Bildstorungen infolge eines zu niedrig gewahlten Kellfaktors sind ahnlich wie Bildstorungen bei dem Moire Effekt damit aber nicht zu verwechseln Einzelnachweise Bearbeiten R D Kell A V Bedford G L Fredendall A Determination of the Optimum Number of Lines in a Television System RCA Review 5 Juli 1940 S 8 bis 30 Literatur BearbeitenCharles Poynton Digital Video And HDTV Algorithms and Interfaces Morgan Kaufmann Elsevier Science 2003 ISBN 1 55860 792 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kellfaktor Technik amp oldid 230673136