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Kellertuch Kellerschimmel Weinkellerschimmel oder Kellerkatze Zasmidium cellare Syn Cladosporium cellare ist ein Schimmelpilz der sich in Kellern mit mindestens 85 Prozent Luftfeuchtigkeit bildet Das Mycel ist am Anfang weiss spater schwarz 1 Das Mycel bildet tuchartige weiche 1 2 cm dicke Matten die sich ahnlich einem Katzenfell anfuhlen daher der Name Kellerkatze in Osterreich auch Kollakotz KellertuchVon der Gewolbedecke hangendes kleines KellertuchSystematikKlasse DothideomycetesUnterklasse DothideomycetidaeOrdnung Russtaupilzartige Capnodiales Familie MycosphaerellaceaeGattung ZasmidiumArt KellertuchWissenschaftlicher Name der GattungZasmidiumFr Wissenschaftlicher Name der ArtZasmidium cellare Pers Fr Da die geschlechtliche Vermehrung dieses Pilzes nicht entdeckt wurde zahlt er zu den Fungi imperfecti Hugo Schanderl ordnete ihn 1936 aufgrund seiner stark verzweigten zerbrechlichen Konidienstande in die Gattung Cladosporium ein wahrend er von Persoon 1794 als Rhacodium cellare beschrieben worden war Da ihm nicht wie den anderen Cladosporium Arten die Gattung Mycosphaerella als Hauptfruchtform Teleomorphe zugeordnet werden kann wird er heute wieder als Zasmidium cellare in eine eigene Gattung gestellt 2 die aber wie Cladosporium zur Familie Mycosphaerellaceae gehort Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Ernahrung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorkommen BearbeitenBesonders in alten Weinkellern mit Holzfassbestand findet er sich als dicker graugruner bis fast schwarzer Belag von fell oder tuchartigem Aussehen auf trockenem Mauerwerk Fassern Flaschen Flaschenetiketten korken Leitungen und eisernen Gestellen 1 Kellerschimmel entwickelt keinen unangenehmen Geruch gedeiht am besten unter auch fur die Weinlagerung idealen Bedingungen Auf dem Fassholz wird er jedoch nicht geduldet Da er mehr als 2 Prozent Volumen Alkohol nicht ertragt kann er im Wein nicht wachsen Die weitverbreitete Meinung dass der Pilz das Raumklima regulieren wurde ist wissenschaftlich nicht bestatigt 1 Da sich in den Hyphen Fetteinschlusse befinden ist das Luftmycel leicht entzundlich 1 Ernahrung BearbeitenZasmidium cellare ernahrt sich von fluchtigen Bestandteilen des Weines wie Alkohol Essigsaure und Estern Durch die Verwertung dieser Substrate die dampfformig in der Kellerluft prasent sind kann er auf Standorten wie Porzellan Glas oder Metall siedeln welche selbst keine Substrate darstellen Seinen Stickstoff und Schwefelbedarf deckt er aus Dampfen von Schwefelwasserstoff Schwefelkohlenstoff Schwefliger Saure Ethylmercaptan Pyridin Piperidin und ahnlichem Bei ausreichendem Substratangebot Essigfliegen Weinetiketten kann er sich auch saprotroph ernahren Bei Textilien Pappe und Papier baut er die darin enthaltene Cellulose ab Indikator dafur sind Stockflecke 1 Literatur BearbeitenHelmut Hans Dittrich Manfred Grossmann Mikrobiologie des Weines 3 Aufl Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2005 ISBN 978 3 8001 4470 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zasmidium cellare Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Helmut Hans Dittrich Manfred Grossmann Mikrobiologie des Weines 3 Aufl Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2005 S 206 Zasmidium cellare Pers Fr im Index Fungorum abgerufen am 10 November 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kellertuch amp oldid 235929118